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Citizen Science Seminar: Beweisstück-Unterhose – Mit vergrabenen Unterhosen die Bodengesundheit untersuchen

Bild-3-NicolasZonvi (c) Nicolas Zonvi

Im dritten Vortrag des Sommersemesters 2025 unseres Citizen Science Seminares an der BOKU University, an dem auch explizit BOKU-externe Personen eingeladen sind, geht es um das Projekt "Beweisstück Unterhose". Wir freuen uns sehr Franz Bender von Agroscope im Seminar zu Gast zu haben.

Wenn Sie Interesse an diesem Vortrag haben und Sie gerne online via Zoom mit dabei wären, würden wir Sie bitten, sich über das Anmeldeformular anzumelden.

Sollten Sie vor Ort als Hörer*in dabei sein wollen, dann kommen Sie zur angegebenen Zeit an die BOKU University, Wilhelm Exner-Haus (Peter Jordan Str. 82, 1190 Wien) in den Hörsaal 3 (1. Stock).

Als Studierende*r der BOKU University würden wir Sie bitten, sich in BOKUonline anzumelden. Am Tag des Vortrages werden wir an alle registrierten BOKU-externen Personen einen Link zum Zoom Raum senden. BOKU-Studierende können den Vortrag vor Ort an der Universität für Bodenkultur Wien hören.

Inhalt des Vortrages

Boden bildet die Grundlage der menschlichen Zivilisation und Bodenlebewesen sind der Motor für das Funktionieren von Ökosystemen. Böden produzieren 95% unserer Nahrung, filtern unser Wasser und sind das grösste Recyclingunternehmen des Planeten. Sie beherbergen mehr als die Hälfte der weltweiten Biodiversität. Doch durch Überbauung, Erosion, Verschmutzung und intensive Bewirtschaftung sind Böden weltweit bedroht.

Um auf die Wichtigkeit und Bedrohungen von Böden hinzuweisen und die Aktivität von Bodenlebewesen zu untersuchen wurde das Citizen Science Projekt «Beweisstück Unterhose»ins Leben gerufen. Dabei wurden 2000 standardisierte Baumwollunterhosen an über 1000 Bürgerwissenschaftler aus allen Teilen der Schweiz verschickt. Die Teilnehmer vergruben die Unterhosen im Boden, wo diese abgebaut wurden. Je stärker der Abbau, desto grösser die Bodengesundheit, war die zugrunde liegende Idee. Die Teilnehmenden sammelten Bodenproben und gaben Standort- und Bewirtschaftungsinformationen in eine speziell entwickelte App ein. Nach ein bis zwei Monaten wurden die Unterhosen ausgegraben, getrocknet und ins Labor geschickt. Dort wurde der Abbaugrad der Unterhosen bestimmt und mit den Standorts- undBewirtschaftungsdaten in Beziehung gesetzt. Parallel dazu vergruben alle Teilnehmenden auch Teebeutel, um den Teabag Index (TBI) zu bestimmen, eine wissenschaftlich bereits etablierte Methode, um Bodenabbauprozesse zu bestimmen.

Die Ergebnisse zeigten, dass Bewirtschaftungspraktiken und Bodeneigenschaften die stärksten Faktoren waren, die die biologische Aktivität des Bodens erklärten. Während in Privatgärten die Unterhosen am stärksten zersetzt wurden, passierte in Rasenflächen am wenigsten. Unterhosen und TBI eigneten sich gleichermaßen gut als Indikatoren für die Bodenqualität. Unterhosen haben jedoch den Vorteil, dass sie die Aktivität von Bodenlebewesen direkt sichtbar machen können. Zudem sind die Unterhosen sehr Medienwirksam. Das Projekt erregte grosse Medienaufmerksamkeit und ermöglichte es, weltweit auf die Wichtigkeit und die Bedroungen von Böden hinzuweisen.

Mehr zum Vortragenden

Franz Bender ist Teamleiter für Agrarökologische Bewertungen an der Bundesforschungsanstalt Agroscope in Zürich, Schweiz. Er begeistert sich für die Biodiversität des Bodens - die unzähligen Lebewesen, die unter unseren Füßen leben – und wie diese gefördert werden können, um die Landwirtschaft nachhaltiger zu gestalten. Nach dem Biologiestudium in Deutschland und der Promotion in der Schweiz verbrachte er einige Zeit in den USA als Forscher an den Universitäten von Kalifornien in Davis und Berkeley. Seit 2019 forscht er wieder bei Agroscope, wo er mittlwerweile auch an Analysen von sozialen, wirtschaftlichen und Umweltaspekten agrarökologischer Systeme forscht.

(c) Franz Bender
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