Wir freuen uns den zweiten Vortrag unserer Vortragsreihe zu Citizen Science im Sommersemester 2022 präsentieren zu dürfen. Dieser findet am 04.05.2022 von 14:00 - 15:30 Uhr online statt. Wenn Sie Interesse an diesem Vortrag haben, würden wir Sie bitten sich über das Anmeldeformular anzumelden. Als Studierende*r der Universität für Bodenkultur Wien würden wir Sie bitten sich im BOKUonline anzumelden. Einen Tag vor dem Vortrag werden wir an alle registrierten Personen einen Link zum Zoom Raum senden.
Die geografische und zeitliche Verbreitung von Fossilien in Österreich ist ein besonderer Schwerpunkt in der wissenschaftlichen Fragestellung des „Fossilfinder"-Projektes. Feldforschung in den Alpen Österreichs bildet dabei die Basis für die weitere Forschung. Die guten Aufschlüsse in Österreich werden weniger, das Wissen über die Fossilien steigt aber stetig. Diese Schere soll mit vereinten Kräften von Citizen Scientists und Wissenschaftler*innen geschlossen werden. Erdwissenschaftlich interessierte Bürger*innen aller Altersgruppen – von Laien über Schulen bis zu Hobbysammler*innen, aber auch Wissenschaftler*innen und Forscher*innen – können daher neue Fossilienfunde in Österreich eintragen und von Experten bestimmen lassen, bzw. sich auch Tipps zum Sammeln holen.
Vom Sammeln und Berichten, über das gemeinsame Beschreiben bis hin zur finalen Inventarisierung und Publikation der Daten gibt es viele Betätigungsfelder für engagierte Bürger*innen und Wissenschaftler*innen. Die erstellten Publikationen und Datenbanken sind für alle offen verfügbar und einsehbar. Wissenschaftler*innen profitieren dabei durch das Wissen über das Vorkommen verschiedener Fossilgruppen an neuen Lokalitäten und die Citizen Scientists durch eine exakte Bestimmung durch den Spezialisten. Das Projekt war im ersten Jahr (2020) bereits sehr erfolgreich und war 2021 schon ein Gewinnerprojekt beim Citizen Science Award.
Für das „Fossilfinder" Projekt haben Alexander Lukeneder und SPOTTERON eine neue App entwickelt. Seit der Einführung 2021 sind hunderte Einträge von Fossilfunden gemacht worden, dabei waren auch einzigartige und wissenschaftliche wichtige Funde oder Fundstellen. Bürgerwissenschaftler*innen können nun über die interaktive Karten-App ihre Funde und relevante Orte eintragen, klassifizieren und sich untereinander vernetzen. Auch medial war das Fossilfinder Projekt in den letzten zwei Jahren stark vertreten. Dabei gibt es aber nicht nur positive Aspekte was nicht verschwiegen werden sollte. Es gibt hier bei den Sammlern das von mir als Pilzsucher-Syndrom bezeichnetes Phänomen. Viele Fossilsammler wollen ihre besten Fossilfundstellen gar nicht einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen, wie „Schwammerl"-sucher die besten Plätze niemals verraten würden.
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