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Wir stellen vor: Unsere StadtWildTiere Beobachterin der ersten Stunde.

Eichhörnchen in der Großstadt (c) Sylvia Marchart / stadtwildtiere.at

Seit nun mehr 6 Jahren sammeln wir gemeinsam mit Beobachter*innen für unser Projekt StadtWildTiere Sichtungen über Wildtiere im städtischen Siedlungsraum in Österreich. Viele Beobachter*innen haben uns während der vergangenen Jahre begleitet und uns an ihren Wildtierbeobachtungen teilhaben lassen. Eine von Ihnen ist seit der ersten Stunde mit dabei. Mit über 800 Einträgen gehört Sylvia Marchart zu den Beobachter*innen mit den meisten gemeldeten Wildtieren auf stadtwildtiere.at. Grund genug für uns Frau Marchart einmal genauer vorzustellen.

Janette vom Team StadtWildTiere & Wilde Nachbarn
„Liebe Sylvia, 6 Jahre sind eine lange Zeit. Wir freuen uns sehr, dass du noch immer mit dabei bist und uns mit deinen Sichtungen und Fotos bei der Erforschung der Wildtiere in der Stadt unterstützt. Was hat dich denn dazu bewogen, bei dem Projekt StadtWildTiere mitzuwirken?"

Sylvia Marchart
„Mein Mann und ich waren vor einigen Jahren im Donaudelta auf Urlaub und haben dort viele verschiedene Wildtiere, vor allem Vögel, gesehen und fotografiert. Daheim in Wien hat es mich dann interessiert, was es bei uns für Wildtiere in der Stadt gibt und so bin ich über das Internet auf die StadtWildTiere-Seite gestoßen. Ich fand es toll dort zu lesen, was es alles in Wien zu entdecken gibt. Seit ich das weiß, sehe ich viel mehr, zum Beispiel die verschiedenen Vögel im Park oder die Libellen im Sommer. Im Bekanntenkreis wurde ich von da an immer wieder einmal gefragt, auch von Kindern, was das für ein Tier ist. Sie haben mir auch Fotos geschickt von Wildtieren, die sie selbst beobachtet haben. Ich bekomme auch heute noch Fotos von Freunden oder Tipps, wo ich Wildtiere gut beobachten kann. Das freut mich sehr. Ich habe so viel gelernt in den letzten Jahren!"

Turmfalke in Wien.

Janette vom Team StadtWildTiere & Wilde Nachbarn
„Das klingt toll! Man merkt sofort, dass es dir eine große Freude bereitet die Wildtiere bei uns zu entdecken. Gibt es etwas, was du besonders schätzt an dem Projekt StadtWildTiere?"

Sylvia Marchart
„Ja es bereitet mir wirklich eine Freude und jetzt, wo ich in Pension bin, habe ich noch viel mehr Zeit raus zu gehen und zu beobachten und fotografieren. An dem Projekt schätze ich vor allem, das man als Teilnehmer*in auch Rückmeldung für seine Einträge auf der Plattform bekommt. Man fühlt sich wertgeschätzt für das was man tut. Mir gefällt auch, dass die Plattform immer weiter aufgebaut wird, mit neuen Tieren oder den News und Veranstaltungen. Manchmal bin ich aber auch leicht überfordert, wenn ganz neue Tierarten wie Schmetterlinge oder Insekten gemeldet werden. Dann merke ich, was ich alles noch nicht entdeckt habe (lacht). Besonders schön finde ich auch, dass das Projekt länderübergreifend ist."

Eisvogel im schillernden Gewand.

Janette vom Team StadtWildTiere & Wilde Nachbarn
„Vielen lieben Dank für diese netten Worte, das freut uns wirklich sehr! Nachdem du schon so viele Jahre bei uns bist, gibt es denn von deinen vielen Beobachtungen Momente, die dir besonders in Erinnerung geblieben sind?"

Sylvia Marchart
„Ja, viele – wo soll ich da anfangen (lacht). Aber aus all den Jahren gibt es zwei Beobachtungen, die ich nicht mehr vergessen werde. Als mein Mann und ich damals im Donaudelta waren, habe ich Eisvögel gesehen. Zurück in Wien habe ich dann im Internet gesucht, weil ich auch in Wien welche entdecken wollte, und habe gelesen, dass es auf der Donauinsel welche geben soll. Und tatsächlich habe ich es auch geschafft sie zu finden. Und dann gleich vier (!) junge Eisvögel, die auf einem Ast saßen. Ich habe es sogar geschafft sie zu fotografieren. Nie wieder habe ich seitdem vier Eisvögel auf einmal gesehen.
Das zweite Erlebnis, was ich nie vergessen werde, war eine Fuchsfamilie auf der Donauinsel. Ich hatte dort schon einmal eine Füchsin mit einem Stummelschwanz beobachtet und sie „Stummel" genannt. Als ich wieder einmal früh morgens unterwegs war – da sind nämlich keine anderen Menschen unterwegs und dafür stehe ich auch gerne um vier Uhr in der früh auf – habe ich die Füchsin wieder gesehen. Sie hatte vier Jungtiere dabei, die miteinander gespielt haben. Ich war wie versteinert und habe mich nicht mehr getraut mich zu bewegen, um sie nicht zu verschrecken. Das war so toll anzusehen. Wenn die Jungfüchse zu wild gerauft haben, ist die Mama dazwischen gegangen. Eine ganze halbe Stunde durfte ich sie beobachten. Als ich mich dann wieder bewegt habe, hat mir alles weh getan, so eingerostet war ich. Aber es hat sich gelohnt. Und das finde ich so toll an Wildtierbeobachtungen. Man lernt so viel dabei. Das möchte ich auch weitergeben."

Füchsin "Stummel" auf der Donauinsel.

Janette vom Team StadtWildTiere & Wilde Nachbarn
„Liebe Sylvia, vielen herzlichen Dank für das Interview! Man merkt dir die Leidenschaft, mit der du dabei bist, mit jedem Wort an. Wir freuen uns sehr, dass du gemeinsam mit uns die Wildtiere der Stadt erforschst. Ich freue mich schon auf deinen nächsten Beobachtungen und Fotos. Dankeschön!"


Einer der wenigen Momente von Sylvia Marchart vor der Kamera © privat

Photocredit: © Sylvia Marchart / stadtwildtiere.at

Citizen Scientists für Forschungsprojekt gesucht
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Kommentare 2

Florian Heigl am Donnerstag, 17. Juni 2021 09:24

Ein sehr schöner Einblick in die persönliche Geschichte "hinter den Meldungen". Ich finde es großartig und sehr wichtig die Citizen Scientists vor den Vorhang zu holen, ohne die keines der Projekte auf Österreich forscht möglich wäre.

Ein sehr schöner Einblick in die persönliche Geschichte "hinter den Meldungen". Ich finde es großartig und sehr wichtig die Citizen Scientists vor den Vorhang zu holen, ohne die keines der Projekte auf Österreich forscht möglich wäre.
Janette Siebert am Donnerstag, 17. Juni 2021 11:48

Ja das finden wir auch. Leider können wir nicht alle Citizen Scientists vor den Vorhang holen, aber unser Dank gilt natürlich jedem, der gemeinsam mit uns forscht!

Ja das finden wir auch. Leider können wir nicht alle Citizen Scientists vor den Vorhang holen, aber unser Dank gilt natürlich jedem, der gemeinsam mit uns forscht!
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