Der Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) feiert dieses Jahr sein 50 jähriges bestehen. Zu diesem Anlass organisiert der FWF das Be Open Science & Society Festival am Maria Theresien Platz in Wien. Vom 8.-12. September kann man sich zu zahlreichen Forschungsprojekten und den Tätigkeiten des FWF informieren, an Diskussionen teilnehmen und Vorträge hören. Auch Citizen Science wird ein wichtiger Bestandteil in diesem Festival sein. Neben Projekten, die sich vorstellen werden, gibt es auch zwei Diskussionen, die wir allen empfehlen möchten, die sich für Citizen Science interessieren:
Wem vertrauen? Forschung zwischen Glaubwürdigkeit und Instrumentalisierung. Vertrauen in die Forschung schafft Wissen, Wissen ist Macht und Macht kann auch missbraucht werden. Politik und Gesellschaft kommen nicht ohne seriöse Expertise aus, Wissenschaft ist keine unpolitische Veranstaltung. Ob in Nachrichten, Talkshows, in Parlamenten oder in Ministerien – Wissenschaft ist omnipräsent. Ihre Erkenntnisse beschäftigen die Öffentlichkeit und führen zu hitzigen Debatten. Studien können Mehrheiten beeinflussen, Meinungen bestätigen oder Vorurteile entzaubern, besorgen aber bisweilen auch das Geschäft zweifelhafter Auftraggeber. Wer erzeugt robustes Wissen? Eine schwierige Frage, zumal Forschung ja nicht dazu da ist, endgültige Wahrheiten zu verkünden, sondern erst aus Ungewissheit, Neugier und dem Beschreiten unorthodoxer Wege Fortschritt entsteht.
Wissenschaft auf dem Weg aus dem Elfenbeinturm. Wissenschaft und Forschung sind kompliziert, vielschichtig und komplex. Ergebnisse und visionäre Ideen lassen sich kaum in zwei knappe, fernsehtaugliche Sätze zusammenfassen. Aber gerade weil es für viele im digitalen Zeitalter immer schwieriger wird, zwischen Fakten, Erfahrungen und subjektiver Meinung zu unterscheiden, stellen sich für die Wissenschaft entscheidende Fragen: Wie können Wissenschaftler/innen die Kluft zwischen komplexer Expertise und allgemeiner Verständlichkeit schließen? Wie können sie mit rationalen Argumenten den Weg zum Publikum finden? Wie unbequem müssen sie sein? Kann sich Wissenschaft in der Kakofonie überbordender digitaler Informationen überhaupt durchsetzen? Und welche Rolle spielen öffentlich-rechtliche Medien dabei?
Inklusive Wissenschaft: zum Für und Wider von Open Science und Citizen Science. Der 2018 erstmals stattfindende Universitätsdiskurs Austria der Österreichischen Universitätenkonferenz (uniko) schafft Raum für den wissenschaftlichen Dialog zu gesellschaftlich relevanten Themen. Open Science erlangt durch neue Möglichkeiten, Daten und Forschungsergebnisse zu sammeln und zu teilen, zunehmende Wichtigkeit in der wissenschaftlichen Community. Besonders Citizen Science gewinnt nicht zuletzt methodisch an Bedeutung. Zugänge, wie z.B. die Einbindung des Wissens von unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen durch Crowdsourcing, spielen eine immer größere Rolle in der wissenschaftlichen Praxis des 21. Jahrhunderts. Welchen Nutzen bringt Open Science der wissenschaftlichen Community und der Gesellschaft und vor welche Herausforderungen stellt sie die „Wissenschaft als Beruf“? Die Panelteilnehmer/innen repräsentieren ein breites Spektrum in der Thematik um Open Science und Citizen Science und ermöglichen dadurch eine kritische Auseinandersetzung aus wissenschaftlicher und praktischer Perspektive. Eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex rundet das Nachmittagsprogramm ab.
Mehr Informationen zum Festival und das ganze Programm finden Sie unter https://www.fwf.ac.at/de/ueber-den-fwf/be-open-science-society-festival/
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