Im „Projekt Donauhandel" , das das Institut für Österreichische Geschichtsforschung mit Beteiligung mehrerer Institutionen durchführt, wird die bislang eher vernachlässigte Handelsgeschichte des Österreichischen Donauraums des Barockzeitalters zwischen ca. 1650 und 1750 erforscht. Im Rahmen des Projekts entstanden neben einer Bibliographie und zahlreichen Publikationen auch zwei Datenbanken für die Erschließung von Quellen zur Österreichischen Wirtschaftsgeschichte des 17. und 18. Jahrhunderts, bei diesen Quellen handelt es sich um die Aschacher Mautprotokolle und die Kremser Waag- und Niederlagsbücher. Das Projekt wurde im Kontext der Digital Humanities konzipiert und umgesetzt.
Die Aschacher Mautprotokolle, aus dem Bestand des Oberösterreichischen Landesarchivs, waren Rechnungsbücher der Mautner bzw. Mautregister, die Auskunft geben über den Handel und Transport im österreichischen Donauraum des 17. und 18. Jahrhunderts, für das Projekt wurden 194 Bände für die Zeit von 1627 bis 1775 erschlossen. Die Kremser Waag- und Niederlagsbücher (KWNB), aus dem Bestand des Stadtarchivs Krems, sind Rechnungsbücher und gelten als zentrale Quelle zur Erforschung des Donauhandels, denn Krems zählte neben Linz und Wien zu den bedeutendsten Donauhäfen in dieser Zeit. Die Erschließung von 28 Jahrgängen, die im Zeitraum von 1621 bis 1737 entstanden sind, war Teil des Projekts.
Die Digitalisate der Aschacher Mautprotokolle und der Kremser Waag- und Niederlagsbücher werden im Repositorium der Universität Wien der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt und langzeitarchiviert, eine online-Forschungsquelle für Citizen Scientists mit dem Schwerpunkt österreichische Wirtschaftsgeschichte.
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