Jährlich wird am 4. Oktober der Welttierschutztag gefeiert. Doch warum eigentlich? Und was hat das mit Citizen Science zu tun?
Der Welttierschutztag geht auf den für die römisch-katholische Kirche wichtigen Heiligen Franziskus von Assisi, Begründer des Franziskanerordens, zurück. Da er alle Tiere als gottgewollt und daher schützenswert betrachtete und dies auch unermüdlich predigte, gilt er als Schutzpatron der Tiere. Auf Initiative des deutschen Schriftstellers Heinrich Zimmermann wurde der Welttierschutztag schließlich 1931, nach Zustimmung des Internationalen Tierschutzkongresses in Florenz, eingeführt. Den 4. Oktober wählte man, da Franziskus von Assisi an diesem Tag im Jahr 1228 heiliggesprochen wurde.1
Wie viele vermutlich wissen, befassen sich einige der Citizen Science Projekte auf Österreich forscht mit Tieren – welch wichtige Arbeit diese Projekte für den Tierschutz leisten, möchten wir daher heute vorstellen.
Der Großteil der heute beleuchteten Projekte arbeitet auf unterschiedliche Weise mit der Methode des Monitorings, also der regelmäßigen Beobachtung des Bestandes, der Verbreitung und der Lebensweise von Tieren, um daraus Schlüsse auf die Umweltqualität bzw. auf Umweltveränderungen ziehen zu können. Einige Projekte spezialisieren sich dabei auf eine bestimmte Art, wie etwa die Projekte Goldschakal, Wiener Turmfalken, Beeradar (untersucht ökologische Konsequenzen der eingeschleppten Asiatischen Mörtelbiene), Virenmonitoring (untersucht Bienenviren in Zusammenarbeit mit Imker*innen) oder Kremser Skorpion. Andere Projekte fokussieren auf Tierklassen, -ordnungen oder -familien, wie etwa Viel-Falter: Tagfalter-Monitoring auf Tagfalter, GeoMaus auf Kleinsäuger oder die Citizen Science Projekte von BirdLife Österreich, Wasservogelzählung, Stunde der Wintervögel und Brutvogelmonitoring, auf Vögel.
Einige der Projekte erarbeiten mithilfe der gesammelten Daten auch Maßnahmenkataloge und konkrete Managementvorschläge, und tragen so aktiv zur Lebensraumerhaltung bei. Die Projekte Blick ins Dickicht, Waldflächen für den Baumschläfer, StadtWildTiere, Wilde Nachbarn, Habichtskauz oder auch der Brutvogelatlas bemühen sich aktiv darum, den Lebensraum der betreffenden Tiere zu schützen und zu erhalten, indem sie Informationen über die Verbreitung, den Bestand und die Nistplätze der Tiere sammeln, darauf basierend konkrete Maßnahmen planen sowie Nistkästen aufstellen und betreuen. Im Projekt Roadkill werden Anzahl, Umfang und Verbreitung von Roadkills in Österreich gesammelt, um Hotspots zu identifizieren und durch Maßnahmen zu entschärfen; mit dem Ziel, die Zahl getöteter Tiere auf Österreichs Straßen zu reduzieren. In mehreren Projekten wird die Biodiversität bestimmter Orte, Regionen oder Zonen untersucht, wie beispielsweise in den Projekten Biodiversität mit Landwirt*innen (Wiesen und Almen), Biodiversität am Friedhof, Vielfalt bewegt! Alpenverein von Jung bis Alt (Biodiversität oberhalb der Waldgrenze) oder Naturbeobachtung.at (österreichweite Biodiversitätsforschung). Mithilfe der gesammelten Daten können Natur- und Artenschutzmaßnahmen für die betreffenden Gebiete geplant werden – daher tragen auch diese Projekte zum Schutz und zur Erhaltung von Lebensräumen bei.
Neben Beiträgen zur Lebensraumerhaltung, stellen einige der Projekte die gesammelten Daten auch auf einer Plattform zur Verfügung, mithilfe derer sich dann auch Nicht-Teilnehmer*innen über die Tierarten informieren können, wie beispielsweise ornitho.at (Bilder, Audios und Informationen über jahreszeitliches Verhalten von Vögeln), Herpetofauna (Informationen über Österreichs Amphibien und Reptilien) oder Schmetterlinge Österreichs (Tag- und Nachtfalter). Häufig gibt es auch die Möglichkeit, sich in einem Forum mit anderen Citizen Scientists oder den zuständigen Wissenschaftler*innen auszutauschen. Bei den Projekten KraMobil (Krähen im Tiergarten Schönbrunn), Graugänse beobachten im Almtal, Forschen im Almtal (Graugänse, Waldrappe, Raben) und NestCams (Brutverhalten von Graugänsen und Waldrappen) der Konrad Lorenz Forschungsstelle geht es darum, die Verhaltensweisen der Tiere zu beobachten.
Zusammenfassend lässt sich also festhalten, dass Citizen Science einen erheblichen Beitrag zum Tierschutz in Österreich leistet. Durch längerfristiges Monitoring mithilfe der Bevölkerung wird Wissen über Verbreitung, Bestand und Gefährdung vieler Arten gesammelt, um effektive Schutzmaßnahmen zu planen und schließlich umzusetzen.
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