Von Donnerstag, 30. September bis Samstag, 2. Oktober findet im oberösterreichischen Grünau das 8. Biologicum Almtal statt. Als wissenschaftliches Symposium befasst sich das Biologicum seit 2014 mit zentralen Themen der modernen Biologie, mit dem Blick auf den Menschen. Das Programm umfasst Vorträge, Exkursionen und ein Science Cafè mit dem Ziel, den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu ermöglichen.
Im heurigen Biologicum Almtal legen wir einen Fokus auf „Natur und Wissenschaft im Wandel der Zeit". Dabei wird von verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet, wie Veränderungen gemessen werden können, wie sie langfristig wirken und welche kollektiven Verhaltensänderungen zu einem nachhaltigen Umgang mit der Natur führen können. Zehn Vortragende werden die Veränderungen, den Wandel in ihren eigenen wissenschaftlichen Fachdisziplinen beleuchten und für Diskussionen und Austausch zur Verfügung stehen.
Der Zoologe Robert Brodschneider von der Karl-Franzens-Universität Graz untersucht unter Miteinbeziehung von Imker*innen als Citizen Scientists aus dem Pollen die Umweltschadstoffe wie auch die Biodiversität der Habitate der Honigbiene. Der Geologe Hans Weidinger (Kammerhof Museum Gmunden), beschäftigt sich mit physikalischen Prozessen, die zum einen Jahrmillionen oder Jahrtausende dauern, zum anderen in wenigen Minuten passieren. Massenbewegungen beispielsweise – wie der große Bergsturz im Almtal – bereichern einerseits unseren Lebensraum durch ihren Formenschatz, führen aber in ihrer aktiven Phase meist auch zu erheblichen Beeinträchtigungen bzw. zu massiver Zerstörung von Infrastruktur, Siedlungs- und Kulturraum. Von natürlichen Veränderungen spannen wir den Bogen zu Veränderungen durch uns Menschen herbeigeführt. Die Ornithologen Stephan Weigl (OÖ Landes-Kultur GmbH), Norbert Pühringer und Josef Hemetsberger (Universität Wien) werden beleuchten, wie sich die Vogelwelt im Almtal bzw. in Oberösterreich im Laufe der letzten Jahrzehnte verändert hat und auch den Wandel im Monitoring präsentieren. Mit der Geschichte des Naturschutzes und den Wechselwirkungen zwischen Naturschutz und gesellschaftlichen Entwicklungen beschäftigt sich Christina Pichler-Koban von der Alpe Adria Universität Klagenfurt. Daniela Haluza arbeitet an der Medizinischen Universität Wien und forscht im Bereich Umweltmedizin. Sie wird auf die aktuellen Trends in der Forschung zur Wirkung von Naturräumen auf Gesundheit und Wohlbefinden eingehen. Der Biologe Matthias Loretto vom Nationalpark Berchtesgaden fokussiert in seinem Beitrag auf die Kolkraben und vergleicht Forschungsergebnisse aus Mitteleuropa und dem Yellowstone Nationalpark, geht aber auch auf die Einstellung der Menschen zu diesen schwarzen Vögeln und die Mythologie ein. Die Einflüsse des Menschen auf den Rückgang und die Ausbreitung der großen Beutegreifer beschäftigen Georg Rauer vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Er ist Bärenanwalt und Wolfsbeauftragter im Auftrag des Österreichzentrum Bär, Wolf, Luchs. Sebastian Bamberg von der Fachhochschule Bielefeld wird über die Psychologie freiwilliger Verhaltensänderungen sprechen nach dem Motto "Ist der Geist willig, aber das Fleisch schwach?"
Das Biologicum Almtal ist eine Veranstaltung der Universität Wien, ausgerichtet von den Mitarbeiter*innen der Core Facility Konrad Lorenz Forschungsstelle für Verhaltens- und Kognitionsbiologie in Grünau im Almtal. Es wird vom Land OÖ unterstützt. Moderiert wird die Veranstaltung von Regina Radax von der Internationalen Akademie Traunkirchen.
Die Teilnahme kostet regulär inkl. aller Vorträge, Exkursionen, dem Science Cafè, dem Abendprogramm und der kulinarischen Verköstigung 290€. Für Begleitpersonen, Lehrkräfte und Studierende gilt der reduzierte Preis von 200€.
Weitere Informationen und Anmeldung:
https://biologicum-almtal.univie.ac.at/biologicum-almtal/
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