Viele Menschen in Österreich haben das Gefühl, dass die bunten Falter immer weniger werden. Das zeigt leider auch der europäische Grünland-Schmetterlingsindex (Grassland Butterfly Index), der von Butterfly Conservation Europe aus europaweiten Datensätzen zusammengestellt wird. Seit 1990 sind typische Grünland-Falter um 36% zurückgegangen.
Da die Anzahl von Tagfaltern jedes Jahr natürlichen Schwankungen unterliegt, kann nur über eine langjährige standardisierte Beobachtung (= Monitoring) eine Zu- oder Abnahme festgestellt werden. Um das zu ermöglichen, wurde in Österreich die Initiative „Österreichische Gesellschaft für Schmetterlingsschutz“ (auch Austrian Butterfly Conservation, ABC) ins Leben gerufen.
Wo wird gezählt?
Kurz gesagt: überall wo es Sie interessiert. Sie können z.B. im eigenen Garten oder entlang eines öffentlichen Spazierweges zählen. Wichtig ist dabei, dass Sie nur solche Falter zählen, welche 5 Meter vor Ihnen oder 2,5 Meter rechts und links von Ihnen fliegen. Ist die zu beobachtende Fläche groß genug, um mindestens 50 Meter in eine Richtung zu gehen, können Sie sogar den internationalen Gold-Standard einer „Transekt Begehung" durchführen.
Besonders freuen wir uns dieses Jahr über Beobachtungen in Gemeinden über 10.000 Einwohnern!
Wann wird gezählt?
Die meiste Anzahl an Arten und Faltern sollten im Juli und August zu beobachten sein. Falls Sie Spaß am Zählen finden, freuen wir uns besonders über weitere Beobachtungen in ein bis zwei Wochenabständen. Wird eine Falterart nämlich am selben Standort dreimal im Jahr beobachtet, können die Daten bereits für die Berechnung des Tagfalter-Grünland-Indikators verwendet werden!
Mitmachen in vier Schritten
Und keine Sorge, falls Sie eine Art nicht kennen, gibt es auch die Option, die Familie “Weißling” oder “Bläuling” einzugeben. Je öfter Sie unterwegs sind, desto vertrauter werden Sie mit Ihren Faltern werden und mit Sicherheit auch noch auf die eine oder andere Überraschung in der Insektenwelt stoßen.
Oft ist für die eindeutige Bestimmung ein Fang der Tiere erforderlich, dies wird in den Bundesländern naturschutzrechtlich unterschiedlich geregelt. Bei Fragen dazu wenden Sie sich bitte an uns.
Wir, von ABC, freuen uns, wenn auch Sie Teil des Tagfaltermonitorings werden möchten und wünschen viel Spaß beim Beobachten und Zählen! Bei Fragen und Anregungen schreiben Sie uns gerne eine Email oder besuchen Sie uns auf unserer Website.
SoilRise ist ein Projekt zur Untersuchung der Artenvielfalt von Regenwürmern in Europa. Regenwürmer spielen eine entscheidende Rolle für die Bodenfruchtbarkeit und gelten als wichtige Bodeningenieure. Mit Hilfe von Citizen Science, also interessierten Bürger*innen, sammeln wir Daten über die Verbreitung und Vielfalt von Regenwürmern in Europa.
Doch SoilRise ist mehr als nur wissenschaftliche Forschung. Wir streben den Aufbau eines interaktiven Netzwerks zwischen Wissenschaftler*innen, der Öffentlichkeit und Interessengruppen an, um das Bewusstsein für die Bedeutung der biologischen Vielfalt des Bodens zu schärfen. Unser Ziel ist es, die vielfältigen Lebensräume unter unseren Füßen zu erforschen, zu schützen und zu erhalten. Durch Ihre Teilnahme an SoilRise tragen Sie aktiv dazu bei, die Gesundheit unserer Böden zu bewahren und einen positiven Einfluss auf die Umwelt zu nehmen.
Beproben Sie Ihre Fläche mit einem Spaten in den Monaten März bis Mai und/oder September bis November. Die Probenahme dauert etwa 5 Stunden. Tragen Sie die erhobenen Daten in das bereitgestellte Formular ein. Unser Team unterstützt Sie bei jedem Schritt, auch vor Ort, wenn möglich.
Wir stellen Ihnen alle benötigten Unterlagen zur Verfügung, einschließlich einer Anleitung zur Probenahme und der Datenblätter. Unsere Seminare zur Vorbereitung und Vertiefung in die Welt der Regenwürmer sind auch als Webinare verfügbar.
Nach der Probenahme laden wir Sie ein, sich mit anderen Teilnehmer*innen und dem Forschungsteam auszutauschen.
Jede*r ab 14 Jahren kann am Projekt teilnehmen und Regenwürmer suchen (Landwirt*innen, Gärner*innen, landwirtschaftliche Fachschulen und Interessierte ohne eigene Fläche). Dabei gibt es 3 Kategorien:
Auf unserer Projektwebsite gelangen Sie zur Anmeldung.
SoilRise ist ein biodiversa+ Projekt in Zusammenarbeit mit Deutschland, Frankreich, Irland, Polen und Österreich.
Mit dem Spaten zu den Daten!
DANUBE4all ist ein EU-Projekt, dessen wichtigste Aufgabe die Entwicklung eines umfassenden Aktionsplans für die Renaturierung von Flussstrecken im Donaueinzugsgebiet ist. Dazu wird ein kollaborativer Stakeholder-Prozess entwickelt, der aktiv Interessen von Bürger*innen einbezieht. Der Aktionsplan soll zur Verbesserung des ökologischen Status, zu Biodiversität und zur Flusskonnektivität der Donau-Ökosysteme beitragen und unterstütz damit die EU-Mission OCEAN “Mission Healthy Oceans, Seas, Coastal and Inland Waters“.
Die Entwicklung und Umsetzung innovativer "gesellschaftsrelevanter naturbasierter Lösungen“ hat vielfältige positive Auswirkungen. Neben der verbesserten Konnektivität von Flüssen sind etwa auch mögliche Szenarien für Überschwemmungsgebiete zur Verringerung des Hochwasser- und Dürrerisikos und andere sozioökonomisch wirksame Maßnahmen ein wichtiger Fokus. Unter der Prämisse, die Kontinuität von Sedimenten zu verbessern und Lebensräume/Biota positiv zu beeinflussen, werden Renaturierungsprojekte an der Donau gefördert. Diese umfassen u.a. den Donaunationalpark östlich von Wien, einen ungarischen Flussabschnitt und eine Maßnahme am Donaudelta.
Naturbasierte Lösungen müssen in Zusammenarbeit mit der betroffenen Bevölkerung entwickelt und von dieser mitgetragen werden, um nachhaltige Wirksamkeit entfalten zu können. Renaturierungsprozesse entfalten sich vorwiegend langsam und brauchen kontinuierliche Aufmerksamkeit und aktive Unterstützung, um erfolgreich sein zu können. Demnach ist die intensive Einbeziehung von Bürger*innen entlang der Donau eine wichtige Komponente, die Renaturierungen erst ermöglicht. Ein spezielles Arbeitspaket unterstützt die Interaktion mit Bürger*innen durch die Aktivierung von Citizen Science. Citizen Scientists werden insbesondere für die Entwicklung, Implementierung, Evaluierung, sowie Skalierung naturbasierter Lösungen, einer Citizen Science Methoden-Toolbox, und für die Entwicklung von Kommunikationsmaßnahmen einbezogen.
DANUBE4all bedient vor allem folgende Forschungsfelder:
Nase, © Robert Togel (Images courtesy of viadonau)
Angesichts zunehmender Extremwetterereignisse, zu diesen auch Dürreperioden und folglich Wasserknappheit zählen, wird der Schutz und das Wissen über Quellen im Biosphärenpark Großes Walsertal immer wichtiger. Neben ihrer essenziellen Rolle für die Wasserversorgung sind Quellen oft kleine, aber sehr bedeutende Lebensräume für bedrohte Organismen. Der Druck, vorhandene Quellen zu nutzen und zu erschließen, hat sich durch den Klimawandel stark erhöht. Um das Bewusstsein für diese besonderen Lebensräume zu schärfen und einen Überblick über die vorhandenen Quell-Lebensräume im Tal zu erhalten, startet die KLAR! Biosphärenpark Großes Walsertal in Zusammenarbeit mit der Life Science AG ein Citizen Science Projekt.
Zur Einführung findet am 18. Februar 2025 von 19:00 bis 20:30 Uhr ein Online-Workshop statt. Dabei erhalten die Teilnehmenden spannende Einblicke in die verborgene Welt der Quellen, ihren ökologischen Wert für hochspezialisierte Arten und die Bedeutung bestimmter Organismen als Indikatoren für die Gewässerqualität. Zudem wird aufgezeigt, wie sich der Klimawandel und der steigende Nutzungsdruck auf diese empfindlichen Lebensräume auswirken. Abschließend wird die Methodik der Quellenkartierung vorgestellt und ein typischer Kartierungstag skizziert. Interessierte haben nach dem Workshop die Möglichkeit, sich einen Platz für die Exkursion im Sommer 2025 zu sichern, bei der die Methodik im Feld angewendet wird.
Die Life Science AG hat bereits im Biosphärengebiet Schwarzwald erfolgreich ein Citizen Science Projekt zur Erfassung von Quell-Lebensräumen durchgeführt und wird dieses Projekt nun auf die Begebenheiten im Großen Walsertal übertragen. Das bewährte Kartier- und Bewertungsverfahren erfasst neben der Lage auch Eigenschaften wie Quellgröße, Temperatur, kulturhistorische Bedeutung, Flora und Fauna sowie potenzielle menschliche Einflüsse. Alternativ zur bewährten analogen Erfassung wird auch die Qfield-App angepasst, sodass Spaziergänge im Großen Walsertal zu kleinen Forschungsreisen werden können.
Als Modellregion für nachhaltige Entwicklung trägt der Biosphärenpark eine besondere Verantwortung für den langfristigen Schutz naturnaher Quellen. Wir setzen uns dafür ein, die Bereitstellung von Trinkwasser zu sichern und gleichzeitig den Lebensraum für seltene Arten zu schützen. Dabei ist auch eine möglichst naturverträgliche Nutzung der Quellen für die Versorgung von Mensch und Tier sicherzustellen.
Interessierte bitten wir, sich vorab bei unserem Klar! Manager – Lukas Ellensohn unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! anzumelden. Dieser wird Ihnen alle weiteren Details und den Link zum Online-Workshop zukommen lassen.
Gemeinsam können wir die Ausbreitung invasiver Arten eingrenzen und die Biodiversität unserer Bergregionen schützen!
Unser Citizen Science Projekt widmet sich dem Monitoring invasiver gebietsfremder Pflanzenarten (Invasive Alien Species, IAS) in den Bergregionen des Geopark Karawanken. Invasive Arten sind Pflanzen oder Tiere, die durch menschliches Handeln in Regionen eingeführt werden, in denen sie ursprünglich nicht vorkommen, zum Beispiel durch interkontinentalen Handel. Während die meisten eingeschleppten Arten auf menschliche Unterstützung angewiesen sind, um zu überleben, gibt es eine Minderheit, die sich an die neue Umgebung anpassen und eigenständig überleben kann. Einige dieser Arten entwickeln sich zu invasiven Spezies, die erhebliche Gefahren für einheimische Ökosysteme darstellen.
Invasive gebietsfremde Arten können sich schnell ausbreiten, weil sie große Mengen Samen produzieren, schnell wachsen und in ihrer neuen Umgebung wenige natürliche Feinde haben. Dies ermöglicht ihnen, neue Gebiete rasch zu besiedeln und einheimische Arten zu verdrängen. Sie können auch die Wasserversorgung, die Landwirtschaft und die menschliche Gesundheit beeinträchtigen.
Gebirgsregionen sind weniger stark von invasiven Pflanzen betroffen, aber das Risiko steigt durch den Klimawandel und die menschliche Landnutzung. Die Arten werden oft in tieferen Lagen eingeschleppt und verbreiten sich entlang von Korridoren wie Straßen, Wanderwegen und Fließgewässern in höhere Lagen. Samen und Sporen können an Reifen, Schuhen und Arbeitsgeräten haften und so verschleppt werden. Auch absichtlich eingebrachte Pflanzen – z.B. Saatgutmischungen für Straßenränder oder Schipisten und Zierpflanzen – tragen zu ihrer Verbreitung bei.
Sobald invasive Arten in Gebirgsregionen auftreten, sind sie aufgrund des schwierigen Geländes schwer zu kontrollieren. Um geeignete Maßnahmen zu setzen, ist es wichtig, die Populationen dieser Arten im Geopark zu monitoren.
Der Karawanken UNESCO Global Geopark erstreckt sich über eine Fläche von 1.067 km² und umfasst fünf slowenische und neun österreichische Gemeinden. Dieses grenzüberschreitende Gebiet ist eine einzigartige Natur- und Kulturerlebnisregion, die durch ihr herausragendes geologisches Erbe geprägt ist. Ziel des Geoparks ist es, die geologischen und natürlichen Ressourcen sowie das kulturelle Erbe seiner Mitglieder zu erhalten. Durch Bewusstmachung, Information und Bildung über den Geopark und sein Netzwerk auf europäischer und globaler Ebene trägt er zur Stärkung seiner Position als bedeutender Geopark bei. Der Geopark fördert zudem die wirtschaftliche Nutzung durch sanften Tourismus und unterstützt die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zur nachhaltigen Entwicklung der Region.
Weitere Informationen über den Geopark Karawanken finden Sie auf der Geopark Homepage.
Bild 6: Übersichtskarte Karawanken UNESCO Global Geopark © Urosh Grabner
Wir laden alle interessierten Bürger*innen herzlich ein, Teil unseres Projekts zum Schutz der einzigartigen Bergökosysteme des Geoparks Karawanken zu werden.
Du kannst aktiv dazu beitragen, indem du Fotos von fremden Pflanzen im Geopark Karawanken machst und diese auf iNaturalist hochlädst.
Mit der iNaturalist App kannst du jedes Tier und jede Pflanze fotografieren. Die App sagt dir, welches Tier oder welche Pflanze du gefunden hast. Das funktioniert dank KI (künstlicher Intelligenz). Die iNaturalist Community kann deine Entdeckung bestätigen oder verbessern. So wird die Qualität deiner Beobachtung besser und das Programm lernt immer mehr dazu.
Informationen über die fünf häufigsten Arten im Geopark Karawanken, ihren Einfluss und wie du sie erkennen kannst findest du in unserem Projektjournal auf iNaturalist.
Hier ist eine einfache Anleitung, um dir den Start zu erleichtern:
Video 1: Was ist iNaturalist?
Im Rahmen des Projekts werden keine Daten über die Teilnehmer*innen ausgewertet. Mit der Teilnahme am Projekt erklären sich die Teilnehmer*innen mit den Nutzungsbedingungen von iNaturalist einverstanden. Bei der Erstellung von iNaturalist-Daten können Nutzer*innen wählen, welche Art von Daten für andere Nutzer*innen sichtbar sein sollen. Außerdem können diese Einstellungen in den Kontodetails auf der Plattform geändert werden.
Dieses Projekt wird durch das INTERREG Central Europe Projekt HUMANITA – Mensch-Natur-Interaktionen und Auswirkungen touristischer Aktivitäten auf Schutzgebiete – mitfinanziert. Das Projekt wird durch das Interreg CENTRAL EUROPE Programm 2021-2027 mit einer Kofinanzierung aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt. Das Gesamtbudget des Projekts beträgt 2.396.346,70 EUR, wovon die EFRE-Finanzierung 1.917.077,36 EUR ausmacht.
Für Fragen und weitere Informationen stehen wir dir gerne zur Verfügung:
Projektleitung FH Kärnten: Lilia Schmalzl (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)
Projektleitung EVTZ Geopark Karawanken: Urosh Grabner (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)
Detektivarbeit für den Amphibienschutz - erstmals wird österreichweit ein Amphibien-Screening über den Nachweis von deren DNA-Spuren im Wasser durchgeführt – und alle können mitmachen. Amphibien – dazu gehören Frösche, Kröten, Unken, Salamander und Molche – sind in Österreich streng geschützt. Dennoch gehen die Bestände kontinuierlich und teils dramatisch zurück, was vor allem auf den Lebensraumverlust zurückzuführen ist.
Naturnahe, private Gartenteiche können eine wichtige Rolle einnehmen. Sie fungieren als mögliche Rückzugsorte, sind aber meist nicht öffentlich zugänglich. Zudem gibt es oft amphibienträchtige Kleinstgewässer, welche nur den Ortskundigen bekannt sind. Hier kommen also die Citizen Scientists ins Spiel. Mit ihrem Einsatz leisten sie einen wertvollen Beitrag zu Artnachweisen und Daten zur Verbreitung des Amphibienpilzes Batrachochytrium dendrobatidis, kurz Bd.
Interessierte aus ganz Österreich konnten sich bis Ende März bewerben, Ende April wurden 1.120 Beprobungskits versendet. Über eine kinderleichte Probennahme können die kostbaren DNA-Spuren, die von Lebewesen im Wasser hinterlassen werden, herausgefiltert werden. Durch eine einfache Wasserprobe kann also die Artenvielfalt im Teich, sowie das Vorkommen von Bd erfasst werden. Dazu wird der fertige Filter an die Uni gesandt, im High-Tech Labor analysiert und bioinformatisch ausgewertet. Die Ergebnisse werden im Herbst 2024 veröffentlicht.
Marktgärtnereien arbeiten nach sogenannten biointensiven Methoden. Dies bedeutet das maximal mögliche, natürliche Ertragspotential auf der Fläche zu nutzen. Dieses Ertragspotential ergibt sich aus der jeweiligen Lage, den klimatischen Voraussetzungen (Temperatur, Niederschlag, Wind, etc.), den Produktionsmethoden sowie in einem hohen Ausmaß auch aus dem Boden selbst. Neben der Bodenart und dem Bodentyp sowie der Mächtigkeit der einzelnen Bodenschichten ist vor allem auch der Zustand des Bodens in Bezug auf Bodenfruchtbarkeit und Bodengesundheit von enormer Wichtigkeit für Marktgärtnereien. Während sich der Begriff Bodenfruchtbarkeit eher auf die Funktion der Produktivität bezieht (mineralische, physikalische und biologische Aspekte) wird der Begriff Bodengesundheit eher systemisch definiert und um weitere Bodenfunktionen erweitert. Neben der Produktivitätsfunktion sind für Marktgärtnereien die Wasserspeicherfunktion, die Lebensraumfunktion für Pflanzen und Bodenorganismen und deren Vielfalt, die Nährstoffmanagementfunktion, sowie die Klimafunktion als Kohlenstoffspeicher relevant. Um eine Marktgärtnerei erfolgreich und nachhaltig führen zu können, muss der Bodenzustand in Bezug auf dessen Fruchtbarkeit und Gesundheit nicht nur erhalten, sondern im Laufe der Bewirtschaftung sogar verbessert werden. Das Ziel in jeder Marktgärtnerei ist daher nicht nur eine nachhaltige Bodenbewirtschaftung, sondern eine aufbauende, sogenannte regenerative Bewirtschaftung des Bodens.
In diesem Projekt werden Bodendaten, wie u.a. die Aggregatstabilität, die Bodenstruktur, -temperatur, -feuchte, Infiltration, Mulchbedeckungsgrad und Verdichtungsdaten nach wissenschaftlichen Grundsätzen erhoben. Daten wie z.B. der Mulchbedeckungsgrad werden von den Gärtner*innen direkt erhoben, da wir die Daten in einem 14-tägigen Intervall erheben. Die jeweiligen Versuchsanlagen und Versuchsfragestellungen wurden gemeinsam mit dem jeweiligen Betrieb betriebsindividuell gestaltet, da wir großen Wert auf praxisnahe Fragestellungen legen.
Die Teilnahme im Projekt ist geschlossen.
Wie können wir gemeinsam dazu beitragen, Feuchtgebiete und Flussauen in Europa zu schützen? Was braucht das Gewässermanagement, um Maßnahmen so umzusetzen, dass sowohl die Umwelt als auch die Gesellschaft davon profitieren?
Das Horizon Europe Projekt Restore4Life hat zum Ziel, ein online System für Europa zu entwickeln, dass die Umsetzung von Revitalisierungsmaßnahmen in Feuchtgebieten erleichtert. Ein wichtiger Punkt dabei ist die Entwicklung von leicht anwendbaren und aussagekräftigen Methoden, mit denen der Zustand und die Funktionsfähigkeit von Flussauen vor und nach der Umsetzung der Maßnahmen bestimmt werden kann. Nur so kann ermittelt werden, ob die Maßnahmen langfristig etwas bringen – für die Zukunft der Feuchtgebiete, für unser Klima und für uns.
Der Zustand von Auen wird durch eine Vielzahl an Faktoren bestimmt. So gibt die Artenvielfalt Auskunft über die „Gesundheit“ dieser Ökosysteme, die Pflanzenbiomasse zeigt, wieviel Kohlenstoff gespeichert werden kann. Um diese Daten in ganz Europa aufnehmen zu können, benötigt es Methoden, die auch von Laien angewendet werden können. Mit Hilfe von interessierten Citizen Scientists wollen wir derartige Methoden entwickeln, adaptieren, testen und optimieren, um sie danach anderen Ländern zur Verfügung zu stellen. Wir laden besonders Schulen zur Teilnahme ein.
Die Möglichkeiten zum Mitmachen sind vielfältig: Bestimme Vögel anhand ihrer Laute, messe den Umfang und die Höhe von Bäume, werte Luftbilder aus, und vieles mehr.
Wo:
Die Entwicklung von kinder- und jugendfreundlichen Städten wird durch die sich verschlechternde Lebensqualität im urbanen Raum immer wichtiger. Einen wichtigen Beitrag hierzu leistet die Bereitstellung von urbanem Grün, welches auch für die Lebenswelt junger Menschen geeignet ist und eben deren Mitwirken an der zukünftigen Gestaltung urbaner Landschaften. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Kinder und Jugendliche an urbanes Grün Ansprüche stellen, die oft nicht ausreichend bekannt sind und sich von dem unterscheiden, was Erwachsene benötigen und was Erwachsene als wichtig für Kinder und Jugendliche erachten. Infolge spielt die Partizipation von Kindern und Jugendlichen bei der Erfassung, Bewertung und Kommunikation dessen, was für sie im Hinblick auf urbanes Grün wesentlich ist, eine wichtige Rolle. Die Teilhabe junger Menschen an partizipativen Initiativen ist aber schwierig, bleibt oft hinter den Erwartungen zurück und steht im Zusammenhang mit diversen, offenen Fragen, wie z.B., was geeignete Werkzeuge und Strategien sind, um Kinder und Jugendliche für Partizipation zu begeistern.
Hinsichtlich dieser Herausforderungen verfolgt u3Green drei Ziele:
Im Rahmen verschiedener Beteiligungsformate und unter Einsatz verschiedener Methoden und IT- bzw. Geoinformatik-Werkzeugen wirken junge Menschen mit, die u3Green Projektziele zu erreichen. Dies bezieht sich zum einen auf die Teilnahme von Schüler*innen der Partnerschulen an Workshops und Spotlight Veranstaltungen, um Fragen im Zusammenhang mit den oben genannten Herausforderungen zu diskutieren und erste Lösungen zu erarbeiten. Zum anderen wirken die jungen Citizen Scientists im Rahmen von Praktika und mehrtägigen Workcamps an der konkreten Beantwortung der Fragen mit.
Das Projekt soll zu einer besseren Berücksichtigung urbanen Grüns für junge Menschen in Planungsprozessen und einer diesbezüglichen gesellschaftlichen Bewusstseinsbildung führen. Speziell durch die Beteiligungsformate unterstützt u3Green die Ausbildung von Fachwissen und Kompetenzen im MINT-Bereich (d.h. Unterrichts-/ Studienfächern bzgl. Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) und weiteren „Softskills“ (u.a. Science Literacy).
Wissenschaftliche Kooperationspartner: Österreichischer Dachverband für Geoinformation, Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz, Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen, Spatial Services GmbH;
Partner aus Wirtschaft und Gesellschaft: Naturpark Weißbach, Universität 55-PLUS, Paris Lodron Universität Salzburg, Wissensstadt Salzburg;
Beteiligte Schulen: Akademisches Gymnasium Salzburg, ASO Stadt Salzburg, BG Zaunergasse, Salzburg, BORG Oberndorf, Holztechnikum Kuchl, Werkschulheim Felbertal; BG & BRG Keimgasse Mödling
@projekt.u3green Wir brauchen deine Stimme! ☀️ #u3green #plus_1622 #fyp #foryoupage #fy ♬ clocks - -
u3Green ist vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung im Programm Sparkling Science 2.0 gefördert
Das Projekt AmphiBiom widmet sich der Erforschung der Wechselkröte in Österreich. Mit der Unterstützung von Citizen Scientists untersuchen wir die Verbreitung dieser bedrohten Amphibienart, die, als eine typische Pionierart, neu entstehende Gewässer schnell besiedeln kann.
Daher bietet sich die Wechselkröte für Projekte zur Erforschung des Verbreitungsstatus durch ein Rufmonitoring sowie dem Einbau von Kleingewässern, mit Unterstützung der Citizen Science Community, an. Wir möchten mit AmphiBiom zeigen, dass jede*r selbst durch nur wenig Aufwand das Überleben dieser geschützten Art fördern kann. Bereits durch diese kleinen, aber wertvollen, Maßnahmen, wird die generelle Bewusstseinsbildung, die es benötigt, um Arten- und Lebensraumschutzmaßnahmen besser zu verstehen, gestärkt.
Amphibien gehören zu den am stärksten bedrohten Tiergruppen Österreichs und auch weltweit. Die Gründe dafür umfassen unter anderem die Zerstörung und Degradierung von Lebensräumen, Pilzkrankheiten sowie Veränderungen in der Landnutzung. Für einige Amphibienarten stellen, trotz vieler Störungen, auch landwirtschaftliche Gebiete oder gar Städte wichtige Lebensräume dar. Die natürlichen Laichgewässer der Wechselkröte, sind nach Regenfällen gefüllte Steppenseen oder nach Überschwemmungen entstandene Tümpel mit starker Sonneneinstrahlung. Bis auf wenige Ausnahmen, sind die natürlichen Laich-Habitate der Wechselkröte in Europa weitgehend verschwunden. Neben diesen naturnahen Gewässern werden heute oft künstliche Gewässer oder Lacken, die nach Regengüssen gefüllt werden, von Wechselkröten angenommen.
Das Verschwinden von Brachflächen und Verschließen von Baulücken, führt sowohl in ländlichen Gegenden als auch im innerstädtischen Gebiet zu einer Verschlechterung des Erhaltungszustandes der Wechselkröte. Gegenmaßnahmen, wie beispielsweise die Bereitstellung von Ersatzlebensräumen, wirken dieser negativen Entwicklung entgegen. Die im Projekt AmphiBiom wissenschaftlich begleitete Initiative zum Anlegen von Kleingewässern, bildet nicht nur ein zusätzliches Laichangebot für Wechselkröten und andere bedrohte Amphibien (z.B. Gelbbauchunke). Wir erhalten dadurch die Möglichkeit die Sukzession und fortschreitende Besiedelung der Gewässer durch eine diverse Pionierfauna zu untersuchen.
Das vorliegende Projekt nutzt Citizen Science zur Untersuchung dieser Pionierart, um die Verbreitung in Arealen, die oftmals für die Forschung unzugänglich sind (z. B. Privatgärten) zu untersuchen und Bürger*innen aktiv in das Projekt einzubinden.
Neben der Schaffung neuer Lebensräume für die Wechselkröte und andere Amphibien, verwenden wir die Stärke von Citizen Science auch, um ein österreichweites, App-basiertes Amphibien-Rufmonitoring zu starten. Mit ihrem hohen Trällern gehört die Wechselkröte sicher zu den am schönsten rufenden Amphibien in Österreich, ist allerdings nicht die einzige mit charakteristischem Gesang. So können z. B. auch Laubfrösche und Unken anhand des Gesangs eindeutig bestimmt werden. Im Rahmen des AmphiBiom Projekts laden wir interessierte Personen mit unserer Handy-App "AmphiApp" dazu ein, Amphibienrufe in ihrer Umgebung aufzunehmen und damit zu dem Wissen über die Verbreitung dieser geschützten Tiere beizutragen.
Die ergänzende Evaluierung bereits bestehender Schutzmaßnahmen wird in einem weiteren Schritt klären, in welchen Gebieten solche Maßnahmen (noch) Sinn machen, bzw. wo sie zum Wiederaufflackern von als erloschen eingestuften Populationen beitragen könnten.
Für den Österreich forscht Podcast Wissen macht Leute war Projektmitarbeiterin Janette Siebert zu Gast - hier können Sie die Sendung anhören.
Projektleiter Lukas Landler hat im Herbst 2024 im Rahmen der Vortragsreihe "Citizen Science Seminar" an der BOKU University einen Vortrag über das Projekt Mosquito Alert gehalten: Das Citizen Science Projekt „AmphiBiom – Lebensraum für Wechselkröte und Co“. Am Ende dieser Seite können Sie sich die Video-Aufzeichnung des Vortrags anschauen.
Dieses Projekt wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.