(C) Kaarel Kaisel
Donnerstag, 22 April 2021

Findet die Schlüsselblume

Im Frühjahr laden Wissenschaftler*innen naturinteressierte Bürger*innen in ganz Europa dazu ein, an der größten Schlüsselblumen-Beobachtung „Findet die Schlüsselblume“ teilzunehmen. Die Idee ist simpel: Man geht raus in die Natur, sucht und findet die Echte Schlüsselblume (Primula veris), schaut in die Blüten, sucht nach bestimmten Merkmalen und sendet die Beobachtungen und optional ein paar Fotos über die Internetseite www.cowslip.science an Wissenschaftler*innen. Dadurch möchten wir das Verhältnis von verschiedenen Blütentypen der Echten Schlüsselblume in ihren Beständen in ganz Europa untersuchen. Wir haben dieses Citizen Science Projekt unter „Looking for Cowslips“ („Findet die Schlüsselblume“) bereits 2019 und 2020 in Estland und Lettland durchgeführt und erhielten in jedem Jahr > 150 000 Beobachtungen von engagierten Citizen Scientists. Seit 2021 bitten wir nun jedes Frühjahr Citizen Scientists in ganz Europa, die Echte Schlüsselblume zu finden und beim Projekt mitzumachen, ebenfalls mit großem Erfolg. Die resultierenden Daten geben aufschlussreiche und wertvolle Informationen über den Einfluss von Landschaftsveränderung und -verlust auf die Verhältnisse der verschiedenen Blütentypen und dadurch auf den Zustand der Bestände der Echten Schlüsselblume.

Das Ziel des Projektes ist generell, die Auswirkungen von Landschaftsveränderungen, wie zum Beispiel der Verlust traditionell bewirtschafteter Grasländer, auf das Verhältnis von Pflanzen der Echten Schlüsselblume mit bestimmten Blütentypen zu analysieren. Genetisch bedingt hat etwa die Hälfte der Pflanzen der Echten Schlüsselblume Blüten mit einem kurzen weiblichen Blütenorgan (diese nennt man S-Typen, vom Englischen „short-styled“), während die andere Hälfte Blüten mit einem langen weiblichen Blütenorgan hat (L-Typen, „long-styled“). Die Art kann sich nur erfolgreich fortpflanzen, wenn Pollen zwischen S- und L-Typen ausgetauscht wird. Das dient insbesondere dazu, Inzucht innerhalb der Art zu vermeiden. Aufgrund veränderter Landnutzung hat der Verlust und die Veränderungen von Graslandhabitaten (dem bevorzugten Habitat der Echten Schlüsselblume) in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Neue Studien zeigen nun, dass der Verlust von Grasländern das Gleichgewicht der verschiedenen Blütentypen erschüttern kann. Das führt dazu, dass es schwieriger für Pflanzen der Art wird, geeignete Fortpflanzungspartner zu finden, was Konsequenzen für das Überleben der Echten Schlüsselblume haben kann.

Morph drawing DE

Die Daten aus allen Aufnahmejahren, egal ob auf nationaler Ebene in Estland, oder internationaler Ebene der EU, zeigen, dass aufgrund des Habitatverslustes besonders kleine Bestände der Echten Schlüsselblume ein Ungleichgewicht in den Blütentypen aufweisen. Im Extremfall kann dies zum vollständigen Verlust eines der beiden Blütentypen in einem Bestand führen.

Mit der Hilfe interessierter Bürger*innen möchten wir solche potentiellen Veränderungen nun auch im großflächigen Verbreitungsgebiet der Art, Europa, aufspüren und analysieren. Die Beobachtung, also die Datenaufnahme, sollte nicht länger als 30 Minuten dauern. Sofern möglich sollten 100 Pflanzen der Echten Schlüsselblume pro Bestand angesehen werden. Von diesen wird der einfach identifizierbare Blütentyp bestimmt: der S-Typ, man sieht nur die männlichen Staubblätter, wenn man auf die Blüte schaut, oder der L-Typ, man sieht einen kleinen Grünen Punkt in der Mitte der Blüte, das weibliche Blütenorgan (Griffel mit Narbe). Gerade im Frühling macht es Freude, in die Natur zu gehen, frische Luft und Energie zu tanken und nebenbei auch noch Wissenschaftler*innen und Naturforscher*innen bei ihrer Arbeit zu unterstützen!

Mehr Informationen gibt es auf der Projektwebsite: www.cowslip.science (bzw. www.nurmenukk.ee/de

Ergebnisse des Projektes aus 2019 sind bereits in einer wissenschaftlichen Zeitschrift für jede*n zugänglich veröffentlicht: https://besjournals.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/1365-2745.13488.

Haben wir Ihr Interesse geweckt, aber Sie haben noch Fragen? Dann können Sie uns gerne anschreiben: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Publiziert in aktuelle Projekte
SPOTTERON Citizen Science | www.spotteron.net
Freitag, 25 September 2020

CrowdWater

CrowdWater ist ein hydrologisches Citizen Science Projekt der Universität Zürich. Bei CrowdWater werden Daten rund um das Wasser mit einer App gesammelt. Zur Teilnahme braucht es keinerlei Vorwissen.

Worum geht es in dem Projekt?

CrowdWater steht für eine unabhängige und zuverlässige Datenerfassung durch alle, die ein Interesse an Wasser haben. Die Beobachtungen, die mit der CrowdWater App erhoben werden, können bestehende Messungen ergänzen und für hydrologische Modellierungen verwendet werden. Die Methode wird in Zürich entwickelt und soll auch in entlegenen Gebieten und Regionen mit geringer Datenverfügbarkeit Anwendung finden.

Wie können Interessierte mitforschen?

Mit der CrowdWater App für Android und iOS können Teilnehmende Daten zu Wasserstand (mit physischen und virtuellen Messlatten), Bodenfeuchte, dem Zustand trockenfallender Bäche, Plastikverschmutzung und Gewässertyp selbständig und ohne Messgeräte erheben. Es können überall auf der Welt neue Beobachtungsstationen erstellt oder weitere Beobachtungen einer bestehenden Station hinzugefügt werden. Im CrowdWater Online-Spiel wird die Datenqualität der Kategorie "virtuelle Messlatte" durch Citizen Scientists kontrolliert und bei Bedarf verbessert.

Was passiert mit den Daten?

Die Daten werden anonym auf unserer Homepage veröffentlicht und können frei für eigene Projekte verwendet werden. Im Forschungsprojekt werden die Daten für hydrologische Modellierungen verwendet, damit ihr Potential untersucht werden kann. Es wurden bereits zwei Doktorate im Projekt CrowdWater abgeschlossen, zwei weitere Doktorate laufen momentan. Momentan im Fokus liegen trockenfallende Bäche sowie Wasserqualitätsbeobachtungen. Die Publikationen, die bisher aus dem Projekt hervorgegangen sind, finden Sie hier. Womit sich das aktuelle Forschungsteam auseinandersetzt, kann hier nachgelesen werden.

Interaktive Karte:

Citizen Science Seminar

Projektleiter Jan Seibert hielt 2022 einen Vortrag über das Projekt "Crowdwater" im Rahmen der Vortragsreihe "Citizen Science Seminar": Was(ser) können wir alle beobachten - Erfahrungen aus dem CrowdWater Projekt. Hier können Sie sich die Vortragsaufzeichnung auf unserem YouTube-Kanal anschauen: 

 

UniversitätZürich Logo DE

Publiziert in aktuelle Projekte
(C) S_Marchart
Montag, 24 Juni 2019

Wilde Nachbarn

Nisten an Ihrem Haus oder in Ihrem Stall Schwalben? Haben Sie mitten im Ort einen Dachs gesehen? Oder beobachten Sie regelmäßig einen Turmfalken in Ihrem Garten? Wir interessieren uns für Ihre Wildtier-Beobachtungen im ländlichen Siedlungsraum. Darauf basierend erhoffen wir uns eine breite Datengrundlage, um die Verbreitung diverser Vögel und anderer Wildtiere in Österreichs Siedlungsräumen besser einschätzen zu können. Wagram in Niederösterreich ist eine Schwerpunktregion für unsere Forschung, da der Verein Entdecke und Bewahre Natur dort beheimatet ist.

Publiziert in aktuelle Projekte
(C) Christian R. Vogl
Mittwoch, 25 Juli 2018

Homegrown

“Gärtner*innen forschen” - Es gibt nichts Schöneres als einen Hausgarten

Projektbeschreibung

Bäuerliche Hausgärten stellen mit ihrer Vielfalt an genutzten Pflanzenarten sowie dem damit verknüpften Erfahrungswissen der Bewirtschafter*innen einen integralen Bestandteil der Kulturlandschaft des Bezirkes Lienz in Osttirol dar. Gemeinsam mit Schüler*innen des BG/BRG Lienz (mit Professor*innen für Biologie, Mathematik/Physik und Englisch) untersuchen Wissenschaftler*innen in bäuerlichen Hausgärten u. a. das Pflanzenarteninventar und die Nutzung der Pflanzen. Diese Ergebnisse werden mit vor 20 Jahren durchgeführten Erhebungen in denselben Gärten verglichen und helfen Veränderungen der Gärten und ihrer Bewirtschaftung zu identifizieren. Diese diachronische Perspektive lässt einen präzisen und empirisch fundierten Blick auf die Veränderungen in bäuerlichen Hausgärten im ländlichen Raum eines Industrie- und Dienstleistungslandes, im Kontext demografischen und wirtschaftlichen Wandels sowie neuer Identitätssuche, zu.

Um ein besseres Verständnis über die lokale Wahrnehmung der Bedeutung von bäuerlichen Hausgärten zu erlangen, werden auch Beobachtungen der Gärtner*innen und deren Nachbar*innen über Ökosystemdienstleistungen der Gärten und deren Bedeutung erfasst.

Im Projekt werden auch Bewirtschaftungstechniken, die etwa zur Anpassung an Witterungsextreme oder der Sicherstellung einer nachhaltigen Bewirtschaftung dienen, erforscht. Ebenso erfasst wird, warum Menschen Gärten bewirtschaften und welche Werte und Einstellungen ihr Verhalten bzw. Handeln in den Gärten leiten.

Im Rahmen eines ergänzenden Citizen Science Moduls wird die lokale Bevölkerung von Osttirol und des Oberen Drautal eingebunden. Das Modul spricht Gärtner*innen an, die Interesse haben in ihren Gärten – nach methodischer Anleitung und in Begleitung in ihren Gärten – Erhebungen durchzuführen, die die materiellen und immateriellen Ökosystemdienstleistungen von Gärten sichtbar machen. Diese Gärtner*innen und die mitwirkenden Jugendlichen werden dafür in einfache quantitative und qualitative Erhebungsmethoden eingeschult. Dabei wird auf die – von Bildung und Erfahrung – abhängigen Möglichkeiten jedes/jeder einzelnen Mitwirkenden Rücksicht genommen.

Als Ausgangsbasis für die Entwicklung des analogen Erhebungsinstruments für die forschenden Gärtner*innen dient ein Universal T-Karten-Planer Office Planer (49 x 47,3 cm 7 Träger hellgrau) mit 20 Einsteckfeldern sowie 7 Steckbahnen. Das Steckkartensystem gibt die Wochentagstruktur (Montag bis Sonntag), die zeitliche Struktur (6:00 bis 22:00) sowie sechs verschiedene Variablen zur Erfassung der Ökosystemdienstleistungen vor.

Auf dem Universal T-Karten Planer erfassen die Gärtner*innen anhand der vorgegebenen Wochentags- und Zeitskala auf farblich verschiedenen Steckkarten schriftlich folgende spezifische Informationen zu den einzelnen ÖSDL während des Erhebungszeitraums:

  • Provisioning Services (Versorgungsleistungen), wie beispielsweise die Ernte von Gemüse und Früchten aus dem Hausgarten (Name der erntenden Person, Zeitpunkt bzw. -dauer, Namen der geernteten Gemüse bzw. Früchte, die geerntete Menge und jeweilige Verwendung).
  • Regulating Services (Regulierungsleistungen), wie beispielsweise Vögel, Insekten oder „Schädlinge“ im Hausgarten (Name der beobachtenden Person, Zeitpunkt bzw. -dauer, Name und Anzahl der beobachteten Vögel bzw. Insekten oder „Schädlinge“).
  • Cultural Services (kulturelle Leistungen), wie etwa Bewirtschaftungstechniken im Hausgarten (Name der bewirtschaftenden Person, Zeitpunkt bzw. -dauer, verwendete Werkzeuge, etc) oder Aktivitäten im Hausgarten als Erholungs- und Genussraum

Die im Garten verbrachte Zeitdauer wird mit einer einfachen Stoppuhr erfasst. Etwaiges Pflanzenmaterial wird mit einer einfachen, bereitgestellten Küchenwaage abgewogen. Der Steckkasten wird wettergeschützt an einem Ort angebracht oder aufgestellt, wo er im Blickfeld der Gärtner*innen ist. Dieser Ort wird vor Ort mit den Gärtner*innen festgestellt.

Die Dauer der Erhebungen anhand des Steckkartensystems wird mit zumindest einer Woche angesetzt und wird dann an eine andere Gärtnerin weitergegeben. Es werden sieben Steckkartensysteme bereitgestellt werden. Der Erhebungen laufen von 01. - 31.8.2018.

Durch die Mitarbeit der Citizen Scientists wird eine kontinuierliche Beobachtung und Aufzeichnung der lokalen Wahrnehmung (emischen Sicht) über die ÖSDL von Hausgärten gewährleistet. Die Methode wurde von einer Gärtnerin aus der Forschungsregion vorgeschlagen und gemeinsam mit Gärtner*innen aus der Forschungsregion diskutiert/überlegt. Die Citizen Scientists sind aktiv an der Datengewinnung bzw. -sammlung, sowie Datenanalyse und - interpretation sowie der Veröffentlichung der Ergebnisse im Projektbericht, wissenschaftlichen Publikationen und Konferenzen sowie in lokalen Medien (dolomitenstadt.at) beteiligt. Die erhobenen Daten werden laufend durch die wissenschaftliche Betreuungsperson dokumentiert und gespeichert. Zwischen- und Endergebnisse werden im Sinne einer wissenschaftlichen „give back“ Kultur im Rahmen einer Citizen Science Abschlussveranstaltung („Gartenfest“) an die beteiligten Gärtner*innen zurückgegeben.

Projektmitarbeiterinnen

Heidemarie Pirker

Brigitte Vogl-Lukasser

Partner*innen

BG/BRG Lienz (Renate Hölzl, Arno Oberegger, Hansjörg Schönfelder und die SchülerInnen der 6b (ab Schuljahr 2018/2019: 7b).

Marie-Luise Wohlmuth (Workshops zu Bodenbiologie)

Ramona Walder (Fotografie)

Peter Werlberger (Video)

Gerhard Pirkner (dolomitenstadt.at)

Germain Weber & Team (Fakultät für Psychologie, Universität Wien)

Christian Ragger (REVITAL - Integrative Naturraumplanung GmbH)

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Bildergalerie

(für Vergrößerung bitte auf das jeweilige Foto klicken)

Publiziert in Projektarchiv
(C) IIASA
Donnerstag, 03 November 2016

Picture Paint

Dieses Projekt wurde vor Einführung der Qualitätskriterien abgeschlossen.

Bemale Bilder und hilf der Wissenschaft beim Lösen globaler Probleme!

In Picture Paint kannst du Wissenschaftler*innen dabei helfen, globale Probleme wie Klimawandel und Unterernährung zu lösen, in dem du zusammen mit anderen Spieler*innen Bilder anmalst! Du kannst dabei auch tolle Preise gewinnen!
 
Das Anmalen funktioniert dabei sehr intuitiv. Es wird ein Satellitenbild angezeigt und du sollst jetzt zum Beispiel, so genau es geht, Bereiche auf dem Bild anmalen, die abgeholzt wurden. Dabei kann zwischen verschiedenen Pinselgrößen gewählt werden, um die Bereiche gröber oder sehr genau anzumalen.
 
Picture Paint kann im Browser, auf iPhone und iPad und Android gespielt werden.
 
Erhalte die neuesten Informationen über Picture Paint auf Twitter.
 
Alle gesammelten Daten (außer Privatinformationen wie E-Mail Adresse der Spieler*innen) werden nach einer Datenkontrolle für alle frei zugänglich zur Verfügung gestellt.
 
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Publiziert in Projektarchiv
(c) by Citree
Donnerstag, 08 September 2016

Citree

Mit dem Citizen Science Projekt CITREE soll ein Crowdsourcing Instrument zum Monitoring des Wachstums von urbanen Bäumen entwickelt und genutzt werden. Es baut auf dem Sparkling Science Projekt “Woody Woodpecker” auf, das sich mit dem Wachstum, der Struktur und der Funktion von Holz befasst.

Städtische Bäume erfüllen vielfältige Funktionen, wie etwa Verbesserung von Mikroklima und Luft, Lärmschutz oder Gestaltung des öffentlichen Raums. Ein Monitoring urbaner Bäume ist von Bedeutung, da die Klimaänderung eine Stressintensivierung der Bäume mit sich bringt. In Städten sind Bäume großer Hitze und Trockenheit ausgesetzt und durch andere Stressfaktoren, wie Schadstoffemissionen, limitierten Wurzelraum, Salzstress oder Schädlingsbefall zusätzlich beeinträchtigt. Deshalb stellen Bäume in Städten „lebende Laboratorien“ dar, die Analysen von Stressmechanismen und Abschätzungen zukünftiger Entwicklungen ermöglichen. Mit CITREE soll eine Instrument zum Monitoring urbaner Bäume bereitgestellt und damit eine Brücke zwischen den Bürger*innen und ihren Bäumen geschaffen werden: Einerseits können die Bürger*innen im Monitoringprozess partizipieren, anderseits können sie sehen und lernen, wie ihre Bäume wachsen. Diese Rückkopplung wird auch genutzt, um die Arbeit öffentlicher Einrichtungen (z. B. Stadtgärtnereien) zu präsentieren und ermöglicht Schulprojekte zu Stadtbäumen und Stadtökologie.

Baum in der Mitte eines Kreisverkehrs, Häuser (c) CITREE

CITREE basiert auf einfach zu installierenden und billigen Band-Dendrometern, mit denen der Stammumfang und damit das Wachstum gemessen werden kann. An Stadtbäumen installierte Dendrometer werden durch Bürger*innen abgelesen, die mittels QR-Code und Smartphone Zugang zur CITREE Datenbank haben. In der CITREE Datenbank werden die Wachstumsdaten aller Bäume gesammelt und für involvierte Bürger*innen, die Öffentlichkeit, öffentliche Einrichtungen und Forscher*innen zur Verfügung gestellt.

Handzeichnung der Funktionsweise der Citree App und Datenbank: Mensch mit Smartphone in der Hand vor Baum, Darstellung der Datenbank (c) CITREE

Die wesentlichen Arbeitspakete des Projektes sind:

  1. Die Auswahl/Modifikation geeigneter Dendrometer
  2. Die Entwicklung eines Installationssystems
  3. Die Entwicklung der CITREE Datenbank
  4. Test und Optimierung der entwickelten Systeme unter urbanen Bedingungen
  5. Datenanalyse und
  6. Installation der Systeme in österreichischen Städten.

Das Projekt wird am Institut für Botanik, Universität Innsbruck, durchgeführt und damit von der langjährigen Erfahrung im Bereich Wissenschaftskommunikation des PI (Stefan Mayr) und seiner Mitarbeiter*innen profitieren. Die geplanten Systemtests erfolgen mit den im Sparkling Science Projekt beteiligten Schüler*innen des BORG Dornbirn. Die Entwicklung der CITREE Datenbank wird in Zusammenarbeit mit der Universität Ghent und der Firma Phyto-IT, Belgien durchgeführt. Eine Kooperation mit der School of Education, Universität Innsbruck, dient der fachdidaktischen Optimierung. Für die Installation in österreichischen Städten sollen in der Folge Stadtgärtnereien und Forscher*innen kontaktiert werden und so ein erster breiterer Datensatz zum Wachstum städtischer Bäume gesammelt werden. Langfristig soll CITREE zu CITREE-EU weiter entwickelt und damit ein Monitoring-Netzwerk in Europäischen Städten ermöglicht werden.

Aufgaben und Rollen im Projekt:

  • Citizen Scientists: geben die am Dendrometer abgelesenen Zahlen ein und erhalten eine grafische Anzeige des errechneten Baumdurchmessers inklusive des vorherigen Verlaufs.
  • Baumpat*innen: Wählen Bäume, installieren Dendrometer nach Anleitung, erheben Informationen zum Standort und Zustand dieser Bäume. Können die Datensätze der Datenbank herunterladen.
  • Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen: Bearbeiten Sonderfälle (Rücksetzen des Dendrometers, entfernen offensichtlicher Fehlmessungen…), Verfolgen von Wachstumsveräufen, Vandalismus usw.
  • IT-Beteuer: Anlegen neuer Bäume in der Datenbank und auf der Homepage

Bei Fragen zum Projekt oder bei Interesse einer Beteiligung am Projekt, kontakteren Sie bitte Stefan Mayr: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

 

Publiziert in aktuelle Projekte
pattyjansen, Pixabay Lizenz (https://bit.ly/2FVfDSj)
Dienstag, 10 November 2015

Picture Pile

Worum geht es in diesem Projekt?

Mit Picture Pile kannst du einen Beitrag zur Lösung globaler Probleme wie Klimawandel und Unterernährung leisten, indem du zusammen mit anderen Spieler*innen Bilderstapel sortierst.

Wie können Bürger*innen mitforschen?

Das Sortieren der Bilder ist ganz einfach und funktioniert ähnlich wie in anderen Apps. Zu einem angezeigten Bild wird eine Frage gestellt, z.B.: „Ist Ackerland auf dem Bild sichtbar?“. Nun kann der/die Spieler*in das Bild nach rechts oder nach links schieben, um die Frage mit „ja“ oder „nein“ zu beantworten. Alternativ kann man das Bild auch nach unten schieben, falls man sich nicht sicher ist. Picture Pile kann im Browser, auf iPhone, iPad und Android gespielt werden.

Was passiert mit den Ergebnissen?

Alle gesammelten Daten (außer Privatinformationen wie E-Mail Adresse der Spieler) werden nach einer Datenkontrolle für alle frei zugänglich zur Verfügung gestellt und können so von Wissenschaftler*innen auf der ganzen Welt genutzt werden, um wichtige Forschungsfragen zu beantworten.

Wozu trägt die Forschung bei?

In Picture Pile werden unter anderem globale Landschaftsdatensätze verbessert, die in einer Vielzahl von Umweltanwendungen und soziologischen Studien verwendet werden, zum Beispiel für die Erforschung von Klimawandelschäden, Entwaldung, oder Artenvielfalt. Der Beitrag der Bürgerwissenschaftler*innen ist zentral für die Validierung und Verbesserung dieser Landschaftsdaten.

 
Weitere Informationen und aktuelle Berichte findest du auch auf Twitter
 

Bildergallerie

 

 

Publiziert in Projektarchiv
Veilchen-Perlmuttfalter, Petra Schattanek
Dienstag, 10 November 2015

Viel-Falter Monitoring

Beim Viel-Falter Monitoring beobachten, bestimmen und zählen Freiwillige gemeinsam mit Forschenden des Instituts für Ökologie der Universität Innsbruck Schmetterlinge. Ziel ist der Aufbau und die Etablierung eines österreichweiten systematischen Schmetterlings-Monitorings.

Schmetterlinge sind eine ausgezeichnete Indikator-Gruppe für die ökologisch überaus wichtige Tiergruppe der Insekten. Sie reagieren schnell und sensibel auf Lebensraum- und Umweltveränderungen. Schmetterlinge und insbesondere Tagfalter eignen sich zudem auf Grund ihres positiven Images ausgezeichnet zur Bewusstseinsbildung für die Bedeutung biologischer Vielfalt.

In Österreich gibt es aufgrund der vielfältigen Lebensräume mit 4.095 Schmetterlingsarten (210 davon sind Tagfalter) deutlich mehr Arten als im viel größeren Deutschland. Gleichzeitig sind viele Schmetterlingsarten bedroht und auch früher häufige Arten werden immer seltener gesichtet. Hauptursachen für den Rückgang sind Landnutzungsänderungen, Intensivierungen in der Landwirtschaft und der Einsatz von Pestiziden. Genaue Aussagen sind aber schwierig, da es bisher kaum langfristige Beobachtungsprogramme gibt. Genau das wird sich dank des Viel-Falter Monitorings ändern.

Beim Viel-Falter Monitoring werden Erhebungen durch Freiwillige (Citizen Science) mit professionellen wissenschaftlichen Erhebungen kombiniert. So werden die Vorteile von zwei Ansätzen genutzt, um qualitativ hochwertige und wissenschaftlich fundierte Daten zu sammeln. Damit leistet das Viel-Falter Monitoring auch einen wichtigen Beitrag zu einem österreichischen Biodiversitäts-Monitoring sowie einem EU-weiten Tagfalter-Monitoring.

Gleichzeitig trägt das Monitoring durch die Einbindung von Freiwilligen zur Bewusstseinsbildung für die Bedeutung biologischer Vielfalt bei. Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit sind daher ein wichtiger Bestandteil des  Viel-Falter Monitoring. Bei regelmäßigen Schulungs- und Fortbildungsangeboten können beteiligte Freiwillige und andere Interessierte ihr Wissen und ihre Artenkenntnis verbessern und einen wichtigen Beitrag für den Naturschutz leisten.

Online-Kurs zum Tagfalter-Monitoring

Um eine gute Datenqualität sicherzustellen, ist eine intensive und persönliche Einschulung und Betreuung der involvierten Freiwilligen von großer Bedeutung. Unser Onlinekurs ermöglicht, bei gleichbleibend hoher Qualität, viele Interessierte anzusprechen. Im Kurs wird erklärt, was Biodiversitäts-Monitoring ist, warum es wichtig ist und wie das Monitoring genau funktioniert. Außerdem erhält man eine Einführung in die Bestimmung von Tagfaltern und in die Viel-Falter-Erhebungsmethode. Der Kurs wird durch ein individuelles persönliches Gespräch abgeschlossen.

Hier kommen Sie zum Blogbeitrag, der den Kurs näher vorstellt.

Unsere Ziele sind:

  • Wissensbasierte Entscheidungen statt Blindflug! 
  • Die systematische und langfristige Beobachtung der Tagfalterbestände in Österreich
  • Der Aufbau eines Referenzdatensatzes zum Vorkommen und zur Entwicklung von Schmetterlingslebensräumen in Österreich insbesondere im Alpenraum.
  • Einen wichtigen Beitrag zum Monitoring der Biodiversität in Österreich zu leisten.
  • Das Bewusstsein für die Bedeutung biologischer Vielfalt und den Erhalt der regionalen Biodiversität zu fördern.
  • Einen Beitrag zu einem österreichischen Biodiversitäts-Monitoring sowie dem Europäischen Tagfalter-Monitoring zu leisten.
  • Integration bzw. Schaffung von Schnittstellen zu Erhebungen anderer Tiergruppen insbesondere von Insekten.

Wie kann man mitmachen?

An Schmetterlingen Interessierte können mit einer einfachen Bestimmungshilfe für Tagfalter an zuvor vereinbarten Standorten in ganz Österreich Tagfalter beobachten. Diese Beobachtungen werden im Laufe des Jahres mehrmals durchgeführt. Vorkenntnisse sind hierfür keine nötig. Die Einschulung erfolgt persönlich und individuell angepasst durch das Viel-Falter Team.

Partner und Fördergeber

Das Viel-Falter Monitoring wird vom Institut für Ökologie der Universität Innsbruck geleitet und gemeinsam mit den Naturwissenschaftlichen Sammlungen der Tiroler Landesmuseen sowie der EURAC umgesetzt. 

Es ist Teil des vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) finanzierten Insekten-Monitoring Österreich: Schmetterlinge, dem von der Abteilung Umweltschutz des Landes Tirol finanzierten Tagfalter-Monitoring Tirol und dem von der inatura, dem Land Vorarlberg sowie der Stiftung Blühendes Österreich unterstützten Tagfalter-Monitoring Vorarlberg.

Bildergallerie

Publiziert in aktuelle Projekte
(c) by Fire Database
Montag, 01 Juni 2015

Fire-Database

Am Institut für Waldbau der BOKU University werden seit 2008 das Auftreten, die Verteilung, Ursachen und Charakteristika von Waldbränden in Österreich im Rahmen verschiedener Forschungsprojekte analysiert. Die Datenreihe erstreckt sich über mehrere Jahrzehnte und umfasst etwa 8000 Feuer, wovon rund 7000 auf Waldbrände entfallen. Dabei sind die letzten 20 Jahre am besten dokumentiert. Derzeit wird auch der Aufarbeitung von Archivbränden vor dem Jahr 2000 vermehrt Beachtung geschenkt.

Die meisten Waldbrände werden im Frühjahr und Sommer registriert. Teile von Kärnten, Tirol, Steiermark sowie das südliche Niederösterreich sind besonders häufig von Waldbränden betroffen. Meist liegt die Brandursache im menschlichen Verhalten, etwa durch ein außer Kontrolle geratenes Feuer, eine achtlos weggeworfene Zigarette oder ausgebrachte heiße Asche. In den Sommermonaten spielen auch Blitzschlagbrände eine Rolle, wobei der Anteil hier 50 % betragen kann. Zahlreiche Waldbrandereignisse sind als Fallstudien untersucht worden, um das Brandverhalten, die Mortalität der betroffenen Bäume und die Regeneration der Waldbestände zu analysieren.

Im Frühjahr 2013 wurde vom Institut für Waldbau eine Web-Plattform erstellt, die eine einfache und systemunabhängige Erhebung und Analyse von Waldbränden ermöglicht. Die Web-GIS Applikation „Fire Database“ ist frei zugänglich und ermöglicht Interessierten, Waldbrandereignisse abzufragen und Statistiken oder Grafiken zu erstellen. Ebenso können – aktuelle oder historische – Waldbrände über ein Online-Eingabeformular gemeldet werden.

Podcast-Folge

Projektkoordinator Mortimer Müller war im Juni 2023 im Österreich forscht Podcast "Wissen macht Leute" zu Gast und hat viele spannende Einblicke ins Projekt gewährt - die Sendung können Sie hier anhören. 

Citizen Science Seminar

Projektleiter Harald Vacik hielt 2021 einen Vortrag über "Fire-Database" im Rahmen der Citizen Science Vortragsreihe "Citizen Science Seminar" an der BOKU University: "Herausforderungen der Waldbrandforschung im alpinen Raum". Am Ende dieser Seite können Sie sich die Video-Aufzeichnung des Vortrags anschauen.

Links:

Publiziert in aktuelle Projekte
pixel2013, Pixabay Lizenz (https://bit.ly/2GNZL4G)
Mittwoch, 20 Mai 2015

Wasser schafft

Dieses Projekt wurde vor Einführung der Qualitätskriterien abgeschlossen.

Wir wollen wissen, was Wasser schafft. Gemeinsam mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der Bevölkerung wollen wir untersuchen, wie sich Veränderungen in der Gewässergestalt auf die Wasser- und Sedimentqualität von unterschiedlich verschmutzten Bächen auswirkt. „Wasser schafft“ ist ein YoungCitizenScience Projekt des Forschungsinstituts WasserCluster Lunz, das vom BMWFW gefördert wird (Start Juni 2015).

Worum geht es?

Ein unveränderter Bach besitzt eine hohe Selbstreinigungskraft. Durch ein unregelmäßiges Bachbett werden zahlreiche Rückhalteräume im Bach geschaffen, in denen bodenlebende Bakterien, Pilze und Algen dem Wasser Stoffe entziehen können. Landnutzung (z.B. durch Ackerbau oder Siedlungen) und Hochwasserschutz führten in den letzten Jahrzehnten dazu, dass viele Bäche begradigt und kanalisiert wurden. Dadurch kam es zu einer Beschleunigung des Wassertransports und einer Reduktion der Oberflächen, die für die Stoffaufnahme zuständig sind. Dies führte zu einer Verringerung der Selbstreinigungskraft der Bäche. Fällt diese auch noch mit einem verstärkten Stoffeintrag aus dem Umland zusammen (z.B. Einträge aus der Landwirtschaft und Siedlungen), dann wirkt sich das in einer Verschlechterung der Wasser- und Sedimentqualität aus.

Bis heute gibt es nur wenige Studien darüber, wie sich das Zusammenspiel von Verschmutzung und Gewässergestalt auf die Wasser- und Sedimentqualität von Bächen auswirkt. Das Projekt „Wasser schafft“ soll hier für Österreich Grundlagen schaffen, um Vorschläge für das Management von mehrfach belasteten Bächen in intensiv genutzten Gebieten auszuarbeiten.

Wie kann man mitforschen?

Wir richten uns an alle Personengruppen, die sowohl Interesse als auch Zeit für die notwendigen Untersuchungen haben. Ein Basiswissen über Wasserqualität sowie die Basisausrüstung sollten vorhanden sein. Ganz besonders wollen wir Schulen ansprechen, die im Rahmen von „Wasser schafft“ einen Bach in ihrer Nähe adoptieren wollen, um dort längere Messreihen durchzuführen.  

Die Teilnehmenden bekommen vom WasserCluster einen Leitfaden und Protokolle für die Aufnahme der Freilanddaten, Entnahme der Wasserproben, wasserchemischen Analysen und, falls erwünscht, Datenanalyse zur Verfügung gestellt. Eine Basislaborausrüstung für wasserchemische Analysen ist erforderlich. Größere Kampagnen von Schulen können labortechnisch unterstützt werden. Die Daten werden in Form eines vom WasserCluster Lunz zur Verfügung gestellten Excel Datenblatts elektronisch an das Institut gesendet. Der WasserCluster Lunz übernimmt die Aufarbeitung, Speicherung und Analyse aller Daten.

Bilder aus dem Projekt

Publiziert in Projektarchiv
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