Nächste Woche Mittwoch Abend (06.09.2023) noch nichts vor? Dann schauen Sie mit Freunden bei unserem beliebten Pub Quiz, einem Pre-Event der European Researchers' Night, vorbei! Alle Infos zum Pub Quiz und den Anmeldelink finden Sie im dazugehörigen Blogbeitrag. Wir freuen uns auf Sie!
In der neuen Folge unseres Podcasts "Wissen macht Leute" geht es um die Partizipationsinitiatve "IdeenLauf" in Deutschland, organisiert von Wissenschaft im Dialog. Zu Gast waren dafür Martin Gora von Wissenschaft im Dialog und Miriam Schwendtker, die als Bürgerin im Citizen Panel mitgewirkt hat. Hört rein!
Die Klimakrise deckt immer wieder bestehende Schwachstellen demokratischer Praxis auf. Zum einen sind gerade jene Gruppen, die von den Folgen des Klimawandels am stärksten betroffen sind, in der vorherrschenden Politik- und Planungspraxis häufig unterrepräsentiert. Das neue Projekt GUMPI hat zum Ziel, Anwendungsmöglichkeiten von Citizen Social Science (CSS) in der Stadtentwicklung zu erforschen, insbesondere in Bezug auf das Potenzial der Einbindung üblicherweise unterrepräsentierter Gruppen. Interessiert? Dann schauen Sie auf der Projektseite vorbei und forschen Sie mit!
Vom 3.-6. April fand an der BOKU University und dem Naturhistorischen Museum Wien die ECSA/ÖCSK Doppelkonferenz 2024 statt. Zum ersten Mal wurde die ECSA-Konferenz mit der Österreichischen Citizen Science-Konferenz zusammengelegt und bot daher sowohl englischsprachige als auch deutschsprachige Sessions und Workshops an.
Unter dem Motto "Change" (dt. Wandel) wurde das Potenzial von Citizen Science aufgezeigt, Veränderungen in Forschung und Gesellschaft zu ermöglichen, zu initiieren, zu beobachten, zu dokumentieren und zu reflektieren. Es wurden sowohl Veränderungen, die durch Citizen Science initiiert, als auch Veränderungen, die durch Citizen Science beobachtet werden, in allen Disziplinen und durch verschiedene Akteure (von den Bürger*innen selbst bis hin zu Wissenschaftler*innen an Universitäten, Schulen, NGOs und Museen) diskutiert.
Die Konferenz stand unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Dr. Alexander van der Bellen. Unterstützt wurde die Konferenz vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, der Stadt Wien, der BOKU University, dem Naturhistorischen Museum Wien, den Freunden des Naturhistorischen Museum Wien, der ECSA, re:edu GmbH, Adamah und Pensoft.
Das reichhaltige Konferenzprogramm bot viele verschiedene Formate und Austauschmöglichkeiten für die Teilnehmenden vor Ort und online. Beinahe 300 Beiträge, von Vorträgen und Poster, über Workshops und Infostände zeigten an den vier Konferenztagen die Vielfalt von Citizen Science. Eine Podiumsdiskussion, die hochkarätig mit Barbara Weitgruber, Sektionschefin im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Dejan Dvorsek, Deputy Head of Unit, DG Research and Innovation, Europäische Kommission, Maina Muniafu, Cochair von CitSci Africa, und Susanne Hecker, Chair ECSA, besetzt war, bildete mit den zwei Keynotes, Shannon Dosemagen (USA) und Katja Mayer (Österreich), sowie dem Citizen Science Day im Naturhistorischen Museum Wien die Höhepunkte der Konferenz. Um den fachlichen Austausch zu vertiefen, wurde bei einem Conference Dinner in einem typischen Wiener Heurigen weiter über Citizen Science und die Zukunft dieser Methode diskutiert.
Doch neben dem Fachlichen gibt es auch Feierliches zu berichten: Die Konferenz markierte auch das 10-jährige Bestehen der European Citizen Science Association und der österreichischen Citizen Science Plattform Österreich forscht. Dieses Jubliäum wurde mit einer großen Feier im Naturhistorischen Museum Wien unter Anwesenheit des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung Martin Polaschek würdig begangen.
Beim öffentlichen Citizen Science Day im Naturhistorischen Museum Wien konnten sich insgesamt 2.200 Besucher*innen an 28 Infoständen zu Citizen Science-Projekten aus Österreich und vielen anderen Ländern informieren.
Insgesamt nahmen über 500 Personen online und vor Ort aus 36 Ländern an der Konferenz teil (Abb. 1).
Abb. 1: Herkunfsländer der Konferenzteilnehmenden
Auch der institutionelle Hintergrund der Teilnehmenden war beachtlich. Neben Teilnehmenden von Universitäten, die die Mehrheit stellten, waren v.a. auch NGOs, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Unternehmen stark vertreten, gefolgt von Museen, Behörden, Büchereien und Förderorganisationen (Abb. 2).
Abb. 2: Institutioneller Hintergrund der Konferenzteilnehmenden.
Österreich konnte sich durch diese Konferenz als Hub für Citizen Science in Europa und der Welt stark positionieren. Neben vielen österreichischen Beiträgen bei der Konferenz war es v.a. die lebendige Community und die Gastfreundschaft, die die internationale Community begeistert haben. Es war für uns eine große Freude und Ehre, die ECSA2024 in Wien ausrichten zu dürfen!
Die Fotos sind zur einfachen Ansicht und Verwendung in einem Album auf Flickr anzusehen.
Die Konferenzproceedings 2024 finden Sie in unserem Blog zur freien Verwendung.
Haben Sie schon die neueste Podcastfolgen von Wissen macht Leute gehört? In der aktuellen Folge Geschichte schreiben - Briefe aus der Wienbibliothek berichtet Alexandra Egger von der Wienbibliothek im Rathaus, warum sie historische Briefe mit Citizen Scientists gemeinsam transkribieren und wie genau jeder mitforschen kann. Hören Sie rein!
Im Crowdscourcing-Projekt „Geschichte schreiben: Briefe 1920–1934“ geht es um die Transkription des unikalen Briefbestandes der Wienbibliothek im Rathaus aus diesem Zeitraum. Im Gegensatz zu historischen gedruckten Werken, die mittlerweile standardmäßig einer automatischen Volltexterkennung unterzogen werden, ist das für Handschriften nach wie vor nicht so einfach möglich – vor allem, wenn die Dokumente wie im vorliegenden Fall von vielen verschiedenen Schreiber*innen stammen. Wenn auch Sie in diesem spannenden, neuen Projekt mitforschen möchten, dann schauen Sie auf der Projektwebsite vorbei.
Was ist im vergangen Jahr auf Österreich forscht und im Citizen Science Network Austria passiert? Welche Entwicklungen gab es bei den Netzwerkpartnern, welche bei den Projekten? Das alles und mehr können Sie im eben veröffentlichten Leistungsbericht 2022 auf 61 Seiten nachlesen. Schauen Sie vorbei!
In unserer brandneuen Podcastfolge haben unsere Moderatorinnen Alina Hauke und Lisa Recnik den Projektmitarbeiter des Projektes Fire-Database Mortimer Müller interviewt. Hören Sie rein in diese spannende Folge!
Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Hardware in unseren smarten Geräten nicht nur Kunststoff, sondern auch Konflikt-Materialien wie Wolfram, Zinn, Tantulum und Gold enthält. Im neuen Projekt Salon of Open Secrets wird dieses Thema mit Hilfe eines Onlinespiels, in dem Spieler*innen alternative Technologien entdecken, behandelt. Mehr Informationen zu diesem spannenden Projekt finden Sie auf der Projektvorschauseite auf Österreich forscht. Forschen Sie mit!
Das Citizen Science Netzwerk Austria (CSNA) und auch die Plattform Österreich forscht haben im Jahr 2022 einiges erlebt. Nach der Aufhebung der meisten Pandemie-Beschränkungen, wurden vor allem persönliche Treffen wieder möglich und nach einjähriger Pause war damit die Österreichische Citizen Science Konferenz 2022 wieder ein großes Highlight, bei dem sich die deutschsprachige Citizen Science Gemeinschaft in Dornbirn, Vorarlberg, treffen und austauschen konnte.
Citizen Science wurde auf der Plattform Österreich forscht auch immer vielfältiger und diverser: 2022 waren so viele Projekte auf der Plattform wie noch nie zuvor. Das zeigt, dass es mittlerweile immer mehr Menschen gibt, die gemeinsam mit anderen forschen möchten und auch die Möglichkeiten finden, solche Projekte von Förderorganisationen unterstützen zu lassen. Mit neuen Formaten versuchen wir im Netzwerk, diese Projekte einer interessierten Öffentlichkeit noch bekannter zu machen und die Menschen, die in Österreich leben, gemäß unserer gemeinsam entwickelten Strategie darüber zu informieren, dass ihre Teilnahme in der Wissenschaft möglich und auch willkommen ist. Ein erfolgreiches Beispiel dafür ist der monatliche Podcast “Wissen macht Leute”, der über Radio Orange (Wien) und Radio Proton (Vorarlberg) regelmäßig ausgestrahlt wird. Das Netzwerk und die Plattform leben selbstverständlich von der Vielzahl an Projekten, und auch in den Projekten selbst hat sich sehr vieles getan, wie Sie in diesem Bericht lesen werden: Zahlreiche Projekte haben die Möglichkeit genutzt und ihre Projekt-Updates aus dem Jahr 2022 im Bericht veröffentlicht. Auch die Partnerinstitutionen im CSNA haben zum ersten Mal die Möglichkeit, die Entwicklungen in ihren Institutionen darzustellen.
Wir möchten uns natürlich ganz besonders bei allen Netzwerk- und Kooperationspartnern für die großartige Zusammenarbeit 2022 bedanken. Ein spezieller Dank geht wie jedes Jahr an die Universität für Bodenkultur Wien, welche die Plattform und das Netzwerk seit 2019 nachhaltig und langfristig unterstützt.
Die Koordinatoren des Citizen Science Network Austria,
Dr. Florian Heigl und Dr. Daniel Dörler
Die pdf-Version des Berichtes zum Herunterladen finden Sie hier.
Österreich forscht schafft durch Citizen Science eine neue Kultur der Zusammenarbeit für die Wissenschaft in Österreich. Durch gemeinsames Wirken unterschiedlichster Personen und Institutionen, durch gegenseitige Wertschätzung und Offenheit, transformiert Österreich forscht die Art und Weise, wie Wissenschaft in Österreich gedacht und gelebt wird. Wissenschaft soll von jedem Menschen als Werkzeug verstanden und zu friedlichen Zwecken angewandt werden, um GEMEINSAM AKTIV den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft begegnen zu können.
Österreich forscht ermöglicht allen Menschen einen Zugang zu Wissenschaft: denn ALLE können Teil eines Forschungsprojekts sein.
Im Jahr 2017 wurde das Citizen Science Network Austria (CSNA) gegründet, welches von der Universität für Bodenkultur koordiniert wird. Das Citizen Science Network Austria mit der dazugehörigen Online-Plattform Österreich forscht (gestartet 2014) ist ein Netzwerk aus Institutionen aus Wissenschaft, Forschung, Bildung und Praxis, welche die nachstehend genannten Ziele unter Berücksichtigung des jeweiligen institutionellen Wirkungsbereichs verfolgen:
Diese Partnerinstitutionen erklären, zur Erreichung dieser Ziele insbesondere nachstehende Aufgaben erfüllen zu wollen:
Folgende Institutionen haben das Memorandum bis zum 31.12.2022 unterschrieben:
Zusätzlich wurde auch mit internationalen Partner*innen ein Memorandum of Understanding zur internationalen Zusammenarbeit unterzeichnet. Diese MoUs unterscheiden sich je nach Partner*in aufgrund individueller Schwerpunkte für die Zusammenarbeit. Die Partnerorganisationen sind:
Auf Österreich forscht finden sich derzeit sieben Arbeitsgruppen, in denen Menschen von verschiedensten Institutionen zu einem bestimmten Thema arbeiten, sich austauschen und diskutieren. Diese Arbeitsgruppen sind dezentral organisiert. Lediglich die Arbeitsgruppenleitung muss von einer Institution kommen, die Partner im Citizen Science Network Austria ist. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen sollen auf Österreich forscht offen zur Verfügung gestellt werden und, nach Möglichkeit, von den Mitgliedern der jeweiligen Arbeitsgruppe auch für ihre Arbeit genutzt bzw. in diese integriert werden können. Wir haben 2022 die Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen auf einer eigenen Seite auf Österreich forscht zusammengefasst.
Arbeitsgruppe | Ziel |
Entwicklung und Evaluation von Qualitätskriterien für Projekte auf Österreich forscht. | |
Organisation von Informationsveranstaltungen und Trainings zur Verwendung von Open Science Tools zur Durchführung eigener Projekte. | |
Ermitteln von Synergien und Kooperationsmöglichkeiten zwischen Personen/Projekten/Institutionen. | |
Organisation der Österreichischen Citizen Science Konferenz und Zusammenfassung der Erfahrungen in der Konferenzorganisation. | |
Zusammenführung der Erfahrungen verschiedener Akteur*innen in der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Schule. | |
Etablierung und Förderung des Austausches und der Zusammenarbeit zwischen den deutschsprachigen Ländern im Bereich Citizen Science. | |
Entwicklung einer Mehrjahresstrategie für das Citizen Science Network Austria inkl. Maßnahmenplan. |
Zurzeit (Stand 01.01.2023) finden sich 61 laufende und 32 abgeschlossene Projekte auf Österreich forscht. Im Leistungsbericht 2021 wurden noch 56 laufende und 25 abgeschlossene Projekte angeführt. Dies zeigt, dass sieben Projekte 2022 abgeschlossen wurden, und zwölf neue Projekte hinzukamen. Alle 61 laufenden Projekte erfüllen selbstverständlich die Qualitätskriterien für Citizen Science Projekte auf Österreich forscht.
Abb. 1: Thematische Hintergründe der Projekte auf Österreich forscht. Projekte können gleichzeitig mehreren Hintergründen zugeordnet sein. In Klammer ist die Änderung zum Leistungsbericht 2021 angegeben.
Im westlichsten Bundesland Österreichs Vorarlberg, im Vierländereck Österreich-Schweiz-Liechtenstein-Deutschland, traf sich die deutschsprachige Citizen Science Community von 28. bis 30. Juni 2022, um sich zu den neuesten Entwicklungen rund um Citizen Science auszutauschen. In der Tradition der Österreichischen Citizen Science Konferenz waren wieder explizit alle Fachrichtungen und Vertreter*innen mit unterschiedlichsten institutionellen Hintergründen und natürlich auch bereits aktive bzw. zukünftige Citizen Scientists vertreten und tauschten sich aus.
Gastgeberin für die Österreichische Citizen Science Konferenz 2022 war die inatura Erlebnis Naturschau in Dornbirn, das naturkundliche Kompetenzzentrum Vorarlbergs. Die Österreichische Citizen Science Konferenz wird seit 2015 von der Plattform Österreich forscht und dem dazugehörigen Citizen Science Network Austria, welche von der Universität für Bodenkultur Wien koordiniert werden, und einem Netzwerkpartner gemeinsam organisiert. Als naturkundliches Museum orientiert sich die inatura an den internationalen ethischen Richtlinien eines Museums (siehe: ICOM – Ethikkodex für Naturhistorische Museen, 2013). Damit ist die inatura die wichtigste regionale Einrichtung zur naturwissenschaftlichen Forschung, Sammlung, Bewahrung, Dokumentation, Ausstellung, Information und Beratung zu naturkundlichen Themen und Phänomenen in Vorarlberg.
Unter dem Motto “Citizen Science - Warum (eigentlich) nicht?” wurden vielfältige Themen diskutiert. Keine andere Zeit hat die Bedeutung von Wissenschaft und Forschung sowie von der Vermittlung von Ergebnissen und Daten so deutlich gemacht wie die COVID-19 Pandemie-Jahre. Als Gesellschaft aktiv gegen Krisen angehen zu können, ist eine der Kernkompetenzen von Citizen Science. Engagierte Bürger*innen forschen Hand in Hand mit Wissenschaftler*innen, um Antworten auf die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der Gesellschaft zu finden.
Unter anderem wurden folgende Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet:
Zwei Keynotes, 20 Vorträge und acht Workshops und Schulungen zeichneten ein sehr diverses Bild von Citizen Science im deutschsprachigen Raum. Vor allem die zahlreich teilnehmenden Citizen Scientists aus unterschiedlichen Projekten zeigten eindrucksvoll, welches Potential Citizen Science entfalten kann. Fast 40 Poster in zwei Postersessions brachten weitere Perspektiven in spannende Diskussionen ein und trugen damit maßgeblich zur Vielfalt der Österreichischen Citizen Science Konferenz bei.
Die Themen reichten von Biodiversitätsmonitorings mit Citizen Scientists, über Forschung zur nächtlichen Lichtverschmutzung, Einbindung von Bürger*innen in medizinischer Forschung, Untersuchung der Anreize durch monetäre Mittel in Citizen Science Projekten bis hin zur Einbindung von Schüler*innen in Forschungsprojekten. Auch Methoden der Ko-Kreation und Mittel der gemeinsamen Erzeugung von Datenbanken mittels Wiki-Systemen wurden v. a. in den Workshops und Schulungen vorgestellt.
Die Österreichische Citizen Science Konferenz hat nach einer pandemiebedingten einjährigen Pause ein eindrucksvolles Comeback in Dornbirn feiern können, das durch eine ausgezeichnete kollegiale Stimmung geprägt war und einen intensiven fachlichen Austausch ermöglicht hat. Das reichhaltige Programm bot sehr viel Stoff für Diskussionen und weitere Überlegungen. Die Konferenz konnte einmal mehr zeigen, dass sie zu einer der wichtigsten Konferenzen im Bereich Citizen Science in Europa gehört. Eine ausführliche Reportage zur Konferenz gibt es auch in unserem Podcast Wissen macht Leute nachzuhören. Außerdem finden Sie hier weitere Informationen.
Weitere Veranstaltungen
Veranstaltungstitel | Datum | Veranstaltungsthema |
Pub forscht Online 4.0 - das Citizen Science Pub Quiz | 27.01.2022 | Onlineausgabe der beliebten Pub Quiz-Reihe gemeinsam mit dem Citizen Science-Projekt CoAct |
Citizen Science Seminar: Was(ser) können wir alle beobachten - Erfahrungen aus dem CrowdWater-Projekt | 16.03.2022 | |
FWF Proposers Day 1- in Hinblick auf eine Top Citizen Science-Einreichung | 17.03.2022 | Workshop zur Umsetzung von Citizen Science für Einreichende im Top Citizen Science Förderprogramm des FWF |
FWF Proposers Day 2- in Hinblick auf eine Top Citizen Science-Einreichung | 21.03.2022 | Workshop zur Umsetzung von Citizen Science für Einreichende im Top Citizen Science Förderprogramm des FWF |
Pub forscht Online 5.0 - das Citizen Science Pub Quiz | 31.03.2022 | Onlineausgabe der beliebten Pub Quiz-Reihe gemeinsam mit den Wiener Volkshochschulen (VHS) |
Workshop: A Collaborative Endeavour to Develop Criteria for Citizen Science Platforms" at the Engaging Citizen Science Conference | 29.04.2022 | Workshop zur gemeinsamen internationalen Entwicklung von Citizen Science-Qualitätskriterien für Citizen Science-Plattformen im Rahmen der dänischen Engaging Citizen Science Conference |
Citizen Science Seminar: Fossilfinder – melden oder nicht melden, das ist hier die Frage. | 04.05.2022 | |
Workshop: "Österreich forscht - Forschen Sie mit!" | 25.05.2022 | |
Participatory Citizen Science and Open Science as a new era of environmental observation for society | 27.05.2022 | Session zu Citizen Science und Open Science im Rahmen der Jahrestagung der European Geosciences Union |
Citizen Science Seminar: Von Power of Community, Schmetterlingen und Open Data | 01.06.2022 | |
Mutual Learning Exercise Citizen Science: Country Visit Austria | 07.-08.06.2022 | Besuch der Mitglieder der Mutual Learning Exercise zu Citizen Science der EU Kommission |
Citizen Science Seminar: Waldflächen für den Baumschläfer | 22.06.2022 | |
Workshop: Wie kann ich Citizen Science in meine Forschung integrieren? | 01.09.2022 | |
Pub forscht - European Researchers’ Night Special | 14.09.2022 | |
Pub forscht - Biologicum 2022 Special | 30.09.2022 | Sonderausgabe der beliebten Pub Quiz-Reihe in Grünau im Almtal zum Biologicum 2022 |
European Researchers‘ Night 2022 | 30.09.2022 | |
Pub forscht - ECSA 2022 Special | 06.10.2022 | Sonderausgabe der beliebten Pub Quiz-Reihe in Berlin zur Konferenz der European Citizen Science Association 2022 |
Citizen Science Seminar: StadtWildTiere und Wilde Nachbarn | 19.10.2022 | |
Citizen Science Seminar: Citizen Science in Asia | 16.11.2022 | |
Citizen Science Seminar: Das Projekt Roadkill | 14.12.2022 |
Vortragstitel | Datum | Veranstaltung |
Citizen Science und Geopartizipation | 18.01.2022 | Lehrveranstaltung Citizen Science und Partizipation, Universität Salzburg |
Scientific Practice and Knowledge Management | 05.05.2022 | Lehrveranstaltung Scientific Practice and Knowledge Management, Universität Wien |
What is going on in Austria regarding Citizen Science? | 07.06.2022 | Vortrag zu Citizen Science in Österreich im Rahmen des Austria Visits der Mutual Learning Exercise Citizen Science |
How to address open science in EU projects: Recommended open science practices with a special focus on citizen science. | 09.06.2022 | Vortrag zu Citizen Science Praktiken im Rahmen von EU-Projekten in der Veranstaltungsreihe “Open Science Practices” |
Citizen Science - Gemeinsam forschen, aber wie? | 27.08.2022 | Vortrag zum Kickoff eines Citizen Science Projektes an der Ruhr-Universität Bochum |
Citizen Science - Doing research together | 29.09.2022 | Vortrag im Rahmen der UNESCO Mondiacult Conference #heartbell |
Citizen Science Network Austria & Österreich forscht | 14.10.2022 | Lehrveranstaltung Participatory Research, Universität Salzburg |
Was ist Citizen Science? Eine Reflexion | 03.11.2022 | Vortrag im Rahmen der Transdisciplinary Studies der Universität Zürich |
Citizen Science in Österreich – gemeinsam forschen, aber wie? | 07.11.2022 | Vortrag im Rahmen der Montagsakademie, Universität Graz |
Geospatial Citizen Science | 24.11.2022 | Podiumsdiskussion bei der Österreichischen Akademie der Wissenschaften |
Citizen Science und die (inter)nationale Rolle der BOKU | 06.12.2022 | Präsentation Citizen Science vor dem Universitätsrat der Universität für Bodenkultur Wien |
In dieser Tabelle listen wir alle uns bekannten Fachpublikationen im Bereich Citizen Science auf, an denen Autor*innen des Citizen Science Network Austria beteiligt waren und die im Jahr 2022 verfasst wurden. Es werden jeweils nur die Autor*innen aus dem Netzwerk angeführt:
Titel | Journal/Buch/Bericht | Autor*innen |
Mineralized belemnoid cephalic cartilage from the late Triassic Polzberg Konservat-Lagerstätte (Austria) | PLOS ONE | Alexander Lukeneder |
A dataset of road-killed vertebrates collected via citizen science from 2014–2020 | Scientific Data | Florian Heigl, Norbert Teufelbauer, Stefan Resch, Silke Schweiger, & Daniel Dörler |
The benefits of contributing to the citizen science platform iNaturalist as an identifier | PLOS BIOLOGY | Gernot Kunz |
Citizen Science to Assess Light Pollution with Mobile Phones | Remote Sensing | Gorka Munoz-Gil |
The grand challenges facing environmental citizen science | Frontiers in Environmental Sciences | Steffen Fritz, Linda See |
A national-scale land cover reference dataset from local crowdsourcing initiatives in Indonesia | Scientific Data | Hadi, Ping Yowargana, Tobias Sturn, Mathias Karner, Martina Dürauer, Linda See, Steffen Fritz & Florian Kraxner |
Large-scale sampling of the freshwater microbiome suggests pollution-driven ecosystem changes | Environmental Pollution | Katrin Attermeyer |
Identifying, reducing, and communicating uncertainty in community science: a focus on alien species | Biological Invasions | Franz Essl |
Honey bee colony loss rates in 37 countries using the COLOSS survey for winter 2019-2020: the combined effects of operation size, migration and queen replacement | Journal of Apicultural Research | Robert Brodschneider |
The Kindberg L6 Ordinary Chondrite Fall and Recovery in Austria - A Case Study of Citizen Science | Meteoritics & Planetary Science | Ludovic Ferrière, Julia Rozjar |
Towards a real-time tracking of an expanding alien bee species in Southeast Europe through citizen science and floral host monitoring | Environmental Research Communications | Julia Lanner, Christa Rohrbach, Harald Meimberg, Frances Wyatt |
Citizen science and geomorphology: the citizenMorph pilot system for observing and reporting data on landforms | Environmental Research Letters | Sabine Henning, Lorena Abad, Daniel Holbling, Dirk Tiede |
Optimizing Crowdsourced Land Use and Land Cover Data Collection: A Two-Stage Approach | Land | Myroslava Lesiv, Linda See, Steffen Fritz |
Site-based vs. species-based analyses of long-term farmland bird datasets: Implications for conservation policy evaluations | Ecological Indicators | Pablo Aycart |
Lessons learned in developing reference data sets with the contribution of citizens: the Geo-Wiki experience | Environmental Research Letters | Linda See, Juan Carlos Laso Bayas, Myroslava Lesiv, Dmitry Schepaschenko, Olga Danylo, Ian McCallum, Martina Dürauer, Ivelina Georgieva, Dahlia Domian, Dilek Fraisl, Gerid Hager, Santosh Karanam, Inian Moorthy, Tobias Sturn, Anto Subash, Steffen Fritz |
Diversity regained: Precautionary approaches to COVID-19 as a phenomenon of the total environment | Science of the Total Environment | Marco P. Vianna Franco, Orsolya Molnar, Christian Dorninger, Alica Laciny, Marco Treven, Jacob Weger |
Crowdsourcing research questions in science | Research Policy | Susanne Beck, Tiare-Maria Brasseur, Marion Poetz |
Dynamics of cumulative advantage and threats to equity in open science: a scoping review | Royal Society Open Science | Tony Ross-Hellauer, Stefan Reichmann, Nicki Lisa Cole, Angela Fessl |
An update on the distribution of the coypu, Myocastor coypus, in Asia and Africa through published literature, citizen-science and online platforms | Mammalian Biology | Anna Schertler |
Observations of juvenile sandbar sharks Carcharhinus plumbeus (Nardo, 1827) around the Bojana River delta (Southern Adriatic Sea) | Mediterranean Marine Science | Patrick L. Jambura |
Medium | Erscheinungstermin | Beitrag |
Land & Raum | 01/2022 | Citizen Science – Forschen Sie mit! |
NÖN.at | 22.02.2022 | Citizen Science – Forschen auch Sie mit |
Austria Forum | 03.03.2022 | Frösche wandern zur Marillenblüte |
Die Presse | 02.04.2022 | Ein Tinder für Freiwilligenforschung |
APA Science | 27.06.2022 | Wissenschaft für jedermann – 7. Citizen Science Konferenz in Dornbirn |
Studium.at | 27.06.2022 | Wissenschaft für jedermann – 7. Citizen Science Konferenz in Dornbirn |
Vorarlberger Nachrichten | 28.06.2022 | Gemeinsam gewappnet für die Zukunft |
APA Science | 07.07.2022 | JKU bringt Wissenschaft und Gesellschaft an einen Tisch |
APA | 22.09.2022 | Biologicum Almtal: Zukunftsfähiges Denken und Handeln – ein kollektives Unterfangen |
MeinBezirk.at | 22.09.2022 | Biologicum Almtal: Zukunftsfähiges Denken und Handeln – ein kollektives Unterfangen |
ORF 1 | 21.10.2022 | Mayrs Magazin: Teamarbeit für die Forschung |
Besser StadtLeben | Ausgabe 03/22 | Einfach machen: 16 Menschen und ihre Herzensprojekte für ein besseres Wien |
3 SAT | 30.11.2022 | Hüter der Wildnis – Unterwegs mit Artenschützern |
Seit März 2022 produziert Österreich forscht eine monatliche Radiosendung mit dem Titel “Wissen macht Leute”, die auf den freien Radiosendern Radio Orange 94.0 (Wien) und seit Juni 2022 auch auf Radio Proton (Vorarlberg) ausgestrahlt wird. Darüber hinaus kann die Sendung auf Österreich forscht und auf Spotify angehört werden. Im Jahr 2022 wurden folgende Sendungen produziert:
Die Reichweite der Sendung lässt sich nur für Spotify messen: Bis 31.12.2022 gab es 220 Abonnent*innen.
Kennwerte und Zugriffszahlen auf Österreich forscht. Veränderungen zu 2021 in Klammer.
Kennwert | Zahlen |
Besuche | 44.055 (+ 7,4 %) |
Seitenansichten | 396.251 (+ 312,3 %)* |
Durchschnittliche Besuche pro Tag | 121 (+ 8 %) |
Zeit auf Österreich forscht | 2925 Stunden (+ 59 %)** |
* Von 7.5.2022-01.07.2022 gab es eine sehr große Anzahl automatisch generierter Seitenansichten, welche die gesamte Seitenansichtszahl sehr stark ansteigen ließ. Ignoriert man die Seitenansichten in diesem Zeitraum für 2022 und 2021, dann reduzieren sich die Seitenansichten um ca. 3,3 % für 2022 (2021: 81.182 Seitenansichten, 2022: 78.531 Seitenansichten).
** Von 7.5.2022-01.07.2022 gab es eine sehr große Anzahl automatisch generierter Seitenansichten, welche die durchschnittliche Aufenthaltsdauer sehr stark ansteigen ließ. Ignoriert man die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in diesem Zeitraum für 2022 und 2021, dann reduziert sich die auf Österreich forscht verbrachte Zeit um ca. 12,2 % (2021: 1542 Stunden, 2022: 1374 Stunden).
Insgesamt wurden 119 Blogbeiträge im Jahr 2022 in sieben Kategorien veröffentlicht. Jede Kategorie kann dabei von den Leser*innen abonniert werden. Abonnent*innen erhalten automatische E-Mail-Benachrichtigungen, wenn ein neuer Beitrag in der abonnierten Kategorie veröffentlicht wurde.
Anzahl der Beiträge, die 2022 in den einzelnen Blogkategorien veröffentlicht wurden. Ein Beitrag kann mehreren Kategorien zugeordnet sein.
Blogkategorie | Anzahl Beiträge, die 2021 veröffentlicht wurden |
29 | |
7 | |
54 | |
48 | |
3 | |
12 | |
53 |
Zusätzlich zu den Kategorien können Beiträge auch in sogenannten Teams veröffentlicht werden. Teambeiträge haben immer einen gemeinsamen Hintergrund (z. B. kommen sie aus dem gleichen Projekt bzw. von der gleichen Institution) und ermöglichen es mehreren Autor*innen, zu einem gemeinsamen Thema Beiträge zu veröffentlichen. Wie die Blogkategorien bieten auch Teams die Möglichkeit, dass Leser*innen sie abonnieren, d. h. automatisch per Mail benachrichtigt werden, wenn ein neuer Beitrag im Team veröffentlicht wird.
Folgende Teams sind derzeit aktiv:
Unsere Social-Media-Aktivitäten werden auf Facebook, Twitter und YouTube durchgeführt. So konnten wir mit 245 Facebook-Posts im Jahr 2022 unsere Follower von 1232 auf 1356 steigern (eine Steigerung von ca. 10 %). Auf Twitter konnten wir seit dem letzten Jahresbericht die Follower-Anzahl von 2413 auf 2704 erhöhen (eine Steigerung von ca. 12 %). Bei YouTube konnten wir die Anzahl der Follower von 21 auf 69 erhöhen.
Anzahl der Tweets bzw. Beiträge, die 2022 in den Social Media Kanälen des Netzwerks veröffentlicht wurden, inkl. Anzahl der Follower, kumulierte Impressionen bzw. Reichweiten und kumulierte Erwähnungen bzw. Interaktionen der Beiträge.
| Tweets/ Beiträge | Neue Follower | Impressionen/Reichweite | Erwähnungen/ Interaktionen |
249 | 291 | 118.040 | 4212 | |
245 | 124 | 48.398 | 1.398 | |
YouTube | 23 | 48 | 2669 | na. |
2022 wurden zwölf reguläre Newsletter und sechs Sondernewsletter versandt. Sie informieren über aktuelle Entwicklungen in Citizen Science Projekten, Veranstaltungen und neue Netzwerkpartnerinstitutionen. Mit 14. Jänner 2023 hatten wir 607 Newsletter-Abonnent*innen. Reguläre Newsletter haben eine durchschnittliche Öffnungsrate von 38,5 % und eine Clickrate von 12,43 %. Die Sondernewsletter werden durchschnittlich von 39,4 % geöffnet und die Clickrate beträgt 5,25 %. Die Anmeldung zum Newsletter finden Sie auf der Newsletterseite.
Kooperationspartner | Kooperationsprojekt |
inatura Erlebnis Naturschau Dornbirn | Organisation der Österreichischen Citizen Science Konferenz 2022 |
Projekt CoAct | Online Pub Quiz 27.01.2022 |
Wiener Volkshochschulen | Online Pub Quiz 31.03.2022 |
Projektteam Konrad Lorenz Research Center | Pub Quiz Biologicum 30.09.2022 |
Beeproduced | Organisation European Researchers‘ Night (ERN) “ExploREsearch”; Pub Quiz ERN 14.09.2022 |
AGES | Organisation Open Science Session bei der EGU Jahrestagung 2022 |
FWF | Organisation von zwei Workshops für Projekteinreichende im Rahmen von Top Citizen Science; Mutual Learning Exercise |
Universität Salzburg | Organisation von zwei Einheiten zu Citizen Science in Österreich im Rahmen von zwei Lehrveranstaltungen |
Naturhistorisches Museum Wien | Organisation ECSA 2024 |
Ludwig Boltzmann Gesellschaft | Mutual Learning Exercise |
Projektleitung: Thomas Krennert
Public Domain wettermelden.at / Thomas Krennert
Seit Anfang 2020 wurden knapp 60.000 Wettermeldungen über unsere Web-App https://wettermelden.at abgesendet und stehen der Öffentlichkeit und Forschung frei zur Verfügung. Die Web-App wettermelden.at ist ohne Download und Installation für alle frei zugänglich und leicht zu bedienen. Die vormalige ZAMG, Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, wurde Anfang 2023 mit der GBA, der Geologischen Bundesanstalt, zur GeoSphere Austria, Bundesanstalt für Geologie, Geophysik, Klimatologie und Meteorologie, zusammengeschlossen. Auch die neue Bundesanstalt bekennt sich weiterhin nahtlos zu Citizen Science, siehe auch https://www.geosphere.at/. In diesem Bereich bestand bei der ZAMG eine mehr als hundertjährige Tradition angewandter Forschung mit Bürger*innen bei Phänologie und Erdbeben. Seit etwa 2006 melden Wetterenthusiast*innen und Interessierte Laien auch den aktuellen Zustand von Wetter und Extremwetter. Die in Echtzeit eingehenden Meldungen über das Wetter und seine Auswirkungen unterstützen die Wetterwarnungen für die Öffentlichkeit. Die GeoSphere Austria-Wettermelde-Datenbank bildet aber auch für Schadensauswertungen in der Klimafolgenforschung eine wichtige Informationsquelle (Abb.: Wettermeldung und nachfolgenden Feuerwehreinsatz wegen Sturmschadens im Süden Wiens, Mai 2021). Daher bildet die GeoSphere Austria, ebenso wie die vormalige ZAMG, besonders engagierte Wettermelder*innen zu Trusted Spottern aus. Deren Meldungen haben eine hohe Verlässlichkeit, insbesondere während zeitkritischer Warnsituationen bei Unwettern. Die GeoSphere Austria bleibt, so wie die ZAMG, Ansprechpartnerin für alle Wetterinteressierten und bietet ein vielfältiges Outreach- und Trainingsprogramm - mehr dazu unter https://trustedspotter.
Projektleitung: Thomas Filek
CC-BY Martina Konecny
Blühende BioDiversität! Auch im Jahr 2022 hat BaF – Biodiversität am Friedhof weitere Friedhöfe Wiens dokumentiert und die Datenbank wachsen lassen. Nicht nur gelingt die Dokumentation vorkommender Arten effektiver, sondern auch ein Fokus auf Gastropoden und Insekten wurde in diesem Jahr gelegt. Zusätzlich wurden durch den Citizen Science Award und einer didaktischen Auseinandersetzung Schulklassen auf das Projekt aufmerksam gemacht und erste wissenschaftliche Publikationen erzielt. Das Kleinprojekt Totholzecken von BaF wurde mit dem Grand Prix der Biodiversität des Naturschutzbundes gekürt. Gemeinsam mit der Zusammenarbeit der Friedhöfe Wien Gmbh und StadtWildTiere.at lassen sich daher auch für das neue Jahr vielversprechende Prognosen stellen.
Projektleitung: Marianne Penker
CC-BY-SA COwLEARNING*
Ein Wandel zu einer nachhaltigen Agrar- und Ernährungswirtschaft spielt für das Erreichen der Nachhaltigkeitsziele eine wesentliche Rolle und bezieht eine tiergerechte Nutztierhaltung und nachhaltige Konsumpraktiken mit ein. In Österreich mit seinem hohen Anteil an Dauergrünland ist die Rinderhaltung von hoher Bedeutung. Die Entwicklungen der letzten 70 Jahre waren produktionsseitig durch Strukturwandel, Technisierung, Spezialisierung und Intensivierung und auf der Konsumseite von steigendem Verzehr, aber auch vermehrtem Wegwerfen geprägt. Dies ging in der Tierhaltung häufig mit Entwicklungen einher, die zunehmend als nicht mehr tiergerecht erachtet werden. Diese Kritik hat zu Innovationen für eine tiergerechtere und ökologischere Produktion geführt. Nachhaltigkeitsinitiativen scheitern häufig an mangelndem Absatz oder zusätzlichem Zeitaufwand, trotz der gleichzeitigen Forderung der Gesellschaft nach solchen Angeboten. Akteur*innen der gesamten Versorgungskette scheinen gefangen in “Lock-ins” und sehen die Verantwortung bei den anderen. Ziel von COwLEARNING ist es, in einem partizipativen, transdisziplinären Ansatz unter Einbezug relevanter Interessensgruppen Wege zu finden, wie eine tiergerechtere, ökologischere, ökonomisch und sozial nachhaltigere Milch- und Fleischproduktion gefördert werden kann. Das Projekt verbindet dabei Fachwissen aus den Bereichen Sozial-, Umwelt-, Agrar- und Veterinärwissenschaften auf Augenhöhe mit dem Praxiswissen jener Akteur*innengruppen, deren Handeln in Zukunft darüber entscheiden wird, wie wir Rinder züchten, halten und töten, ihre Produkte verarbeiten, handeln, zubereiten, konsumieren und – hoffentlich nicht – wegschmeißen. Nähere Informationen: https://cowlearning.boku.ac.at/.
Projektleitung: Harald Vacik
CC-BY-SA Mortimer M. Müller
Im Frühjahr 2022 starteten mehrere durch den österreichischen Waldfonds, Maßnahme 6 Waldbrandprävention, geförderte Projekte unter Leitung des Instituts für Waldbau, BOKU Wien. Im Rahmen von IGNITE soll die Abschätzung der Entstehungsgefahr von Waldbränden in Österreich verbessert werden. EMERGE zielt auf eine Optimierung des Wissensstandes zur Brandausbreitung und Brandintensität ab. FIREDATA soll die Dokumentation von Waldbränden in Österreich verbessern und die Einrichtung von Fallstudien sicherstellen.
Das über die Fire-Database dokumentierte Waldbrandjahr 2022 kann folgendermaßen charakterisiert werden: 1) Ein außergewöhnlicher März: Mit 82 Waldbränden war es nach 2012 der brandintensivste Märzmonat der letzten zwanzig Jahre. 2) Eine im Jahresvergleich etwas überdurchschnittliche Anzahl dokumentierter Waldbrände (217). 3) Die größte Waldbrandfläche seit 120 Jahren. Im Jahr 2022 wurden rund 550 Hektar Waldboden von Bränden geschädigt. Hierfür waren vor allem drei Großbrände (allesamt auf Truppenübungsplätzen) mit zusammen mehr als 500 Hektar betroffener Waldfläche ausschlaggebend. Berücksichtigt man zusätzlich alle anderen Vegetationsbrände (Flur, Schilf, Grasland), so sind 2022 mehr als 1200 Hektar Vegetation (12 km²) in Brand geraten. Auch hierbei handelt es sich um den höchsten Wert seit Jahrzehnten.*
*Erstveröffentlichung unter https://fireblog.boku.ac.at/2022/07/13/grossbrand-tuepl-grossmittel/.
Projektleitung: Martin Gebeshuber
CC-BY Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen*
In C.S.I. PhänoBiota - Forschen mit pflanzlichen Neuankömmlingen aus aller Welt erforschen und dokumentieren Schüler*innen im Bezirk Liezen die phänologische Entwicklung von invasiven Neophyten unter dem Einfluss des Klimawandels und verfolgen dadurch einen europaweit erstmaligen Ansatz. Mit Hilfe von Fachleuten entwickeln und testen sie moderne Feldforschungsinstrumente und Bildungstools und setzen damit den Grundstein für ein langfristiges, bundesweites Citizen Science Netzwerk. Im Jahr 2022 wurden in sieben Bildungseinrichtungen Schulbesuche absolviert und den Kindern die Phänologie, die Neophyten und deren Zusammenspiel mit dem Klimawandel nähergebracht. Mit den eigens entwickelten Beobachtungs- und Vergleichsbögen beobachteten die Schüler*innen die Neophyten. Die Schüler*innen haben Exkursionen zu Naturschutzflächen (Trautenfelser Naturschutzflächen) gemacht, wurden über die Problematik der Neophyten entlang von Wildbächen aufgeklärt, haben die Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein besucht und konnten neue Berufsbilder wie Ökolog*in, Biolog*in, Ingenieur*in, Projektmanager*in, Wissenschaftler*in und Naturfilmer*in kennenlernen. Schüler*innen des Stiftsgymnasiums Admont pflanzten eine 10-Jahreszeiten-Hecke, ein lebendiges Klimamessgerät, mit dem sie nun die Wachstumsphasen der Pflanzen im Zusammenspiel mit dem Klimawandel beobachten können. Ein Film zum Projekt wurde gemeinsam mit Expert*innen und den Schüler*innen gedreht - diese informieren über die einzelnen Neophyten und erklären, wie man richtiges Neophytenmanagement betreibt bzw. mit der Thematik umgehen soll. Auch wurden verschiedene Radiosendungen gemeinsam mit Schüler*innen aufgezeichnet und ausgestrahlt sowie ein Webinar für naturinteressierte Personen abgehalten.
*Erstveröffentlichung unter https://www.eisenwurzen.com/mein-natur-und-geopark/csi-phaenobiota-forschen-mit-pflanzlichen-neuankoemmlingen-aus-aller-welt/.
Projektleitung: Jakob Maurer
CC-BY Jakob Maurer*
Im Projekt „Durch die Krise vereint? Eine transdisziplinäre Untersuchung frühneolithischer Gemeinschaften der Siedlungskammer von Schletz“ wird das Umfeld der berühmten jungsteinzeitlichen Siedlung von Asparn/Schletz (Bez. Mistelbach) erforscht. Menschliche Überreste legen nahe, dass ihre Bewohner*innen in der Zeit der späten Bandkeramik, vor etwa 7.000 Jahren, einem feindlichen Angriff zum Opfer fielen. Das Projekt wurde in den letzten Monaten des Jahres 2022 gestartet und in weiterer Folge auch rasch auf den Kanälen von Österreich forscht der breiteren Öffentlichkeit vorgestellt. Dies insbesondere mit dem Ziel, schnell Kontakt mit an Archäologie interessierten Citizen Scientists aufzunehmen. Sie sind einerseits zur Teilnahme an archäologischen Feldbegehungen eingeladen, andererseits zur Mitarbeit bei der Reinigung, Dokumentation und Interpretation der dabei entdeckten Funde. Durchaus aufwendig war 2022 bei der Projektvorbereitung in Bezug auf den CS-Aspekt u.a. die Abklärung und Umsetzung datenschutzrechtlicher Vorgaben (etwa bei der Erstellung einer Registrierungsmaske auf der Projektwebsite). Um Routine für den Start der gemeinsamen Aktivitäten aufzubauen, wurde eine erste Trainingsbegehung durchgeführt. Das Projekt ist eine Zusammenarbeit der folgenden Institutionen: Universität für Weiterbildung Krems (Zentrum für Museale Sammlungswissenschaften), Montanuniversität Leoben, Universität für Bodenkultur Wien (Campus Tulln), Naturhistorisches Museum Wien, Landessammlungen Niederösterreich, MAMUZ Schloss Asparn/Z., Schulzentrum Asparn/Z.
Zu betonen ist die sehr großzügige Unterstützung der Beteiligung von CS im Projekt durch den Fördergeber (Gesellschaft für Forschungsförderung Niederösterreich m.B.H) in Form zusätzlicher Mittel.
*Erstveröffentlichung unter https://www.united-by-crisis.at/.
Projektleitung: Julia Lanner
CC-BY 4.0 Meyer*
BeeRadar knackte die 5-Jahresmarke: Seit nunmehr fünf Saisonen dokumentieren wir das Vorkommen und die Ausbreitung der Asiatische Mörtelbiene in Europa. Im Jahr 2022 gingen insgesamt 51 Meldungen bei BeeRadar ein. Knapp die Hälfte der Meldungen, mit 47 %, erreichten uns aus Österreich, gefolgt von der Schweiz mit 39 %. Einzelne Meldungen erhielten wir aus Deutschland, Italien und Frankreich. BeeRadar gewann 28 neue Teilnehmende dazu. Insgesamt 18 Langzeit-Teilnehmende meldeten wieder ihre Beobachtungen wie schon in den vorangegangenen Jahren. Wie bereits im Vorjahr dokumentierten wir sehr viel mehr bestätigte Meldungen von der Asiatischen Mörtelbiene als Fehlmeldungen, die ein anderes Tier abbildeten. Unsere Teilnehmenden sind wahre Profis in der Bestimmung der Asiatischen Mörtelbiene. BeeRadar erfuhr auch in diesem Jahr mediale Aufmerksamkeiten: Julia Lanner stellte im Podcast „Wissen macht Leute“ das Projekt vor; außerdem gelang es uns, zwei Forschungsartikel zur Ausbreitung der Asiatischen Mörtelbiene in englischen Fachjournalen zu veröffentlichen. Wir konnten einige Erfolge für unser wissenschaftliches Team verbuchen: Projekt-Initiatorin und Leiterin von BeeRadar, Julia Lanner, schloss erfolgreich ihre Dissertation an der Universität für Bodenkultur ab. Für ihre Forschungsleistung wurde sie mit dem Award of Excellence 2022 ausgezeichnet. Unsere Master-Studentinnen, Eva Hütter und Sonja Mader, beendeten ebenso erfolgreich ihr Studium und tragen fortan den Titel "Master of Science". Christa Rohrbach unterstützt seit 2020 BeeRadar mit Meldungen, ist seit 2022 zertifizierte Akademische Geoinformatikerin und erhielt für ihre Projektarbeit zur Asiatischen Mörtelbiene den UNIGIS-Schweiz Preis.
*Erstveröffentlichung unter https://beeradar.info.
Projektleitung: Richard Zink
CC-BY-SA Chris Kaula
Für die Brutsaison 2022 waren die Erwartungen gering, gab es doch im vorigen Winter sehr wenige Mäuse als Nahrung im Wald. Umso vielversprechender verliefen die Blüte und Fruchtbildung der Waldbäume im Frühsommer. Ein wichtiger Umstand, wenn man bedenkt, dass die Früchte der Bäume als wesentliche Nahrungsbasis für Kleinsäuger fungieren, welche wiederum die Hauptfutterquelle der Eulen darstellen. Leider hat die lange Trockenperiode während der Reife die Menge an Früchten deutlich gemindert und damit die Mäusebestände negativ beeinflusst. Dies erklärt, warum im Jahr 2022 lediglich drei Jungvögel im Biosphärenpark Wienerwald schlüpften, während im Wildnisgebiet Dürrenstein überhaupt kein Bruterfolg verzeichnet werden konnte. Diese Entwicklung wird jedoch mit Hilfe der Kooperationspartner*innen ausgeglichen. Immerhin konnten 17 Jungvögel, die im Rahmen des Zuchtnetzwerks schlüpften, erfolgreich freigelassen werden. Drei weitere Nachzuchten verblieben im Zuchtnetzwerk. Um auch die fleißigen Citizen Scientists aus dem Projekt Habichtskauz-Wiederansiedlung gebührend zu würdigen, fand im November der sogenannte Eulenabend statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurden themenbezogene Vorträge geboten und die fleißigen Citizen Scientists hatten die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen. Natürlich musste niemand mit leeren Händen nach Hause gehen, denn als Dankeschön gab es eine nachhaltige Jausenbox, welche die eine oder den anderen bestimmt im nächsten Jahr zur Nistkastenkontrolle im Wald begleiten wird. Ein weiterer großer Meilenstein im Projekt war die Finalisierung des Habichtskauz-Endberichts für Wien und der damit verbundene erfolgreiche Abschluss der aktuellen Projektperiode.
Projektleitung: Richard Zink
CC-BY-SA Sylvia Marchart
Über 8.800 Wildtierbeobachtungen gingen im Jahr 2022 auf den Meldeplattformen StadtWildTiere.at und WildeNachbarn.at ein. Die Mehrzahl davon waren Vogelbeobachtungen (~ 70 %), gefolgt von Säugetieren (~ 15 %) und Insekten (~ 5 %). Ein besonderes Highlight in diesem Jahr stellte unter anderem die Meldung eines über Wien kreisenden Seeadlers dar. Der Bestand des mächtigen Greifvogels hat sich im letzten Jahrzehnt positiv entwickelt. Aber auch der heimlich lebende Schwarzstorch, sowie die wunderschön gezeichnete Wechselkröte können als Besonderheiten gezählt werden. Zudem haben wir 2022 erneut einen Fokus auf das heimliche Leben auf unseren Friedhöfen gelegt. Die ersten Ergebnisse aus dieser Kooperation mit der Initiative „Biodiversität am Friedhof (BaF)“ wurden im Rahmen der Citizen Science Konferenz 2022 präsentiert. Ein zusätzlicher Output aus dieser Kooperation war ein attraktiver, immerwährender Wandkalender. Dieser dokumentiert, dank zahlreicher Wildtiermeldungen von Wiens Friedhöfen, Monat für Monat das geheime Leben auf Friedhöfen. Wildtierfreund*innen können den Kalender ganz einfach über den Webshop der Außenstelle Seebarn der Österreichischen Vogelwarte beziehen.
Projektleitung: Christian Peer
CC-BY-SA GB*Stadtteilmanagement Neu Leopoldau*
„Werkstatt Neu Leopoldau“ begleitete die Besiedelung des IBA-Quartiers im 21. Wiener Gemeindebezirk als angewandte Forschung. Die Phase des Ankommens der Bewohner*innen und Nutzer*innen im Stadtteil wurde als Potenzial für soziale Nachhaltigkeit im Wiener Wohnbau untersucht und mitgestaltet. Mit Blick auf Bewährtes und Neuartiges wurden Prozesse der Besiedelung als Lern- und Bildungsprozesse und als sozial integrative Potenziale verstanden und gemeinschaftlich und co-kreativ gestaltet und weiterentwickelt, um das Leben und Zusammenleben im Quartier weiterzudenken. Zwischen Jänner und Juni 2022 erforschte das vierköpfige Team des future.lab Research Centers der TU Wien gemeinsam mit 16 Citizen Scientists (Bewohner*innen des Quartiers Neu Leopoldau) und rund 20 Praxispartner*innen (GB*Stadtteilmanagement, Hausverwaltungen, Bauträger und weitere) den Besiedelungsprozess des Quartiers. Im Zuge etlicher Gesprächsrunden und Workshops online und vor Ort kristallisierten sich wichtige Themen und Anliegen der verschiedenen Akteur*innen zu unterschiedlichen Zeitpunkten des Besiedelungsprozesses heraus – diese wurden in der sogenannten Hands-on-Karte zusammengefasst. Nach einem co-kreativen Workshop (online) mit Citizen Scientists und Praxispartner*innen zu Jahresbeginn fanden je zwei offene Gesprächsrunden (online) mit den Teilnehmenden statt. Auf den intensiven Co-Produktionsworkshop folgten schließlich drei Reflexionsworkshops vor Ort, um gemeinsam mit Citizen Scientists weitere Daten zum Besiedelungsprozess zu sammeln. Ende des Jahres ist der IBA-Bericht „Werkstatt Neu Leopoldau – Gemeinsam das Quartier erforschen!“ fertiggestellt worden – dieser kann über die Homepages des future.lab bzw. der IBA_Wien 2022 heruntergeladen werden!
*Erstveröffentlichung in Peer, Christian; Augustin, Magdalena; Bauer, Tamara; Höpler, Ruth (2022): Werkstatt Neu Leopoldau. Gemeinsam das Quartier erforschen! In Reihe: IBA_Wien (Hrsg.): Beiträge zur IBA_Wien 2022, Band 41, Wien: Stadt Wien, MA 50. ISBN 978-3-903474-20-8.
Projektleitung: Jan Seibert
CC-BY-SA Jan Seibert
Für CrowdWater war 2022 ein gelungenes Jahr. Wir haben das fünfjährige Bestehen unserer App, dem Herzstück des CrowdWater Projekts, gefeiert. Dank ihr können Citizen Scientists auf der ganzen Welt Daten zu Fließgewässern sammeln. Wir hatten das Vergnügen, einige Citizen Scientists unseres Projekts persönlich zu treffen, zum Beispiel bei den Meet the Team Anlässen. Dank Workshops mit Schulklassen an der Universität Zürich und einem Besuch von uns an der Kantonsschule Baden konnten wir Schüler*innen das CrowdWater Projekt näherbringen. Auch bei der Langen Nacht der Zürcher Museen hatten wir die Chance, CrowdWater vorzustellen und neue Citizen Scientists für die Hydrologie zu begeistern. Weiter waren wir am Irchel Science and Nature Festival bei schönstem Wetter vertreten, wie man auf dem Foto sehen kann. Neben diesen Anlässen für die breite Öffentlichkeit haben wir an wissenschaftlichen Konferenzen wie der European Geosciences Union und International Association of Hydrological Sciences teilgenommen, wo wir unsere positiven Erfahrungen mit CrowdWater für andere präsentierten. Auch intern hat sich einiges getan. Die beiden Doktorandinnen Mirjam und Sara haben erfolgreich Umfragen durchgeführt. Beide wollten dabei herausfinden, wie einheitlich verschiedene Menschen Fließgewässer beurteilen: Mirjam in Bezug auf trockenfallende Bäche, Sara in Bezug auf die Wasserqualität. Franziska übergab ihre Position im Community Management an ihre Nachfolgerin Rieke. Das CrowdWater Team bedankt sich bei allen Citizen Scientists für die Unterstützung im Jahr 2022! Wir freuen uns, in Zukunft noch mehr mit euch zu interagieren und wünschen euch weiterhin viel Spaß beim Beobachten und Auswerten!
Projektleitung: Markus Mitterhauser
CC-BY-SA PATIO, LBI Applied Diagnostics|
Mit dem Jahr 2022 ergaben sich für “PATIO” zahlreiche großartige Möglichkeiten. Durch die zunehmend deeskalierende Covid-19-Situation hatten wir erstmals wieder die Gelegenheit, weitestgehend unbesorgt und uneingeschränkt an nationalen Kongressen und Veranstaltungen teilzunehmen, die nach zwei Jahren Pause nun wieder in ihrer eigentlichen Form abgehalten werden konnten. Mit dem mittlerweile erworbenen Wissen darüber, dass das keine Selbstverständlichkeit ist, ergriffen wir erfreut die Chance, unser Prostatakrebs-Projekt u.a. in Dornbirn bei der Österreichischen Citizen Science Konferenz, bei der “Langen Nacht der Forschung”, der “European Researchers’ Night” sowie gegen Ende des Jahres bei der “Ois zam”-Konferenz in Wien vorzustellen und in direkten Austausch mit unterschiedlichsten Engagierten des Fachgebiets zu treten. Mit fortlaufendem Jahr konnten wir mit der Veröffentlichung unserer App “PATIOSpots” einen wesentlichen Meilenstein erreichen, wodurch wir endlich ein Tool bereitstellen durften, das konkrete Probleme im Alltag eines Prostatakrebs-Betroffenen erleichtert. Kurz als Reminder: “PATIOSpots” wurde von “Spotteron” entwickelt und verfügt über eine weltweite Karte, wo sich Toiletten, Apotheken, Physiotherapeut*innen und dergleichen eintragen lassen - kurzum all diejenigen “Spots”, die mithelfen können, das Leben mit Prostatakrebs ein wenig zu erleichtern. Damit gehen wir den ersten Schritt in der Etablierung einer Prostatakrebs-Community. Zudem freuen wir uns über drei studentische Neuzugänge in unserem Team, mit denen wir nun die weitere Entwicklung anpacken und bereits gegen Ende des Jahres Pläne für das Folgejahr 2023 konzipierten.
Projektleitung: Uwe E. Berger
Public Domain Mag. Dr. Katharina Bastl
Das Projekt „Ragweed Finder“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, die politischen Entscheidungsträger*innen Österreichs über die Wichtigkeit der Dokumentation und Eindämmung von Ragweed-Vorkommen (Ambrosia artemisiifolia) aufzuklären. Denn trotz massiver Einbußen an Lebensqualität bei über 100.000 Ragweedpollen-Allergiker*innen, erheblicher Kosten für das Gesundheitssystem sowie Ernteeinbußen auf Grund von Ragweed-Befall gibt es in Österreich bis heute keine landesweit gültige, gesetzlich geregelte Melde- oder Entfernungspflicht für diesen invasiven Neophyten. Einzig im östlichsten Bundesland wurde im Sommer 2021 das „Burgenländische Ragweed-Bekämpfungsgesetz“ (Bgld. RBG) verabschiedet. Der Ragweed Finder gilt seither als offizielles Meldesystem für Ragweed im Burgenland und konnte im ersten vollen Jahr nach Erlass des Gesetzes einen deutlichen Anstieg an Meldungen im Burgenland verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 2022 mit 1.725 Funden im Burgenland, um 56,4 % mehr Ragweed-Populationen gemeldet als noch im Jahr zuvor. Seit dem Projektstart (2017), wurden damit ganze 37,4 % aller burgenländischen Ragweedfunde allein im Jahr 2022 gemeldet. Auch die Ragweedpollen-Konzentrationen, die 2022 im pannonischen Tiefland gemessen wurden lassen eine leicht rückläufige Tendenz erkennen. Ob dieser Trend ausschließlich dem Gesetzeserlass geschuldet ist, ist aber fraglich, da Ferntransport von Pollen aus Süd- und Osteuropa während der Ragweedsaison eine sehr große Variabilität verursachen kann. Weitere Analysen zu den Auswirkungen des Bgld. RBG, die auch Symptomdaten von Allergiker*innen mit einbeziehen, zeigen während dem Beobachtungszeitraum noch keine signifikanten Verbesserungen, werden aber weiterhin beobachtet.
Projektleitung: Gernot Neuwirth
CC-BY-SA Dominik Moser
2022 war wieder ein Rekordjahr für naturbeobachtung.at: Wir konnten über 113.000 Fundmeldungen von 5.138 unterschiedlichen Arten sammeln. Beliebteste Organismengruppen waren die Vögel mit 22.395, gefolgt von den Tagfaltern mit 19.955 und den Pflanzen mit 14.739 Meldungen. 23.500 Beobachtungen gingen als „Bilderserien“ ein – also mit mehr als einem Bild pro Beobachtung. Das hilft vor allem den Expert*innen bei der Datenprüfung. Die Community war überaus fleißig und hat 21.000 Bestimmungen durchgeführt, rund 50 Expert*innen haben darüber hinaus für über 92.000 Datenvalidierungen gesorgt! Nicht nur in quantitativen Zahlen haben wir ein Rekordjahr hinter uns, denn viele der Funde durch Citizen Scientsts auf naturbeobachtung.at sind wissenschaftlich bedeutsam: In der Steiermark wurde eine Wildkatze und eine auffällige hypomelanistische (verringerter Anteil an schwarzen Farbpigmenten) Zauneidechse mit Jungtier am Rücken fotografiert. In Salzburg wurde an einer Jalousie die erste Gottesanbeterin für das Bundesland entdeckt und in Niederösterreich stellte sich der fast unscheinbare Fund einer Breitstreifenkugelspinne als Sensation heraus – diese Art wurde das erste Mal in Österreich dokumentiert! Mit Hilfe zahlreicher Aktionen auf naturbeobachtung.at – wie „Erlebnis Insektenwelt“ und „Aufblühn“ – wurde nicht nur informiert, sondern auch darauf aufmerksam gemacht, wie wichtig es ist, Verbreitungsdaten zu sammeln. Die zahlreichen guten und interessanten Beobachtungen haben dazu geführt, dass Daten von naturbeobachtung.at so oft wie noch nie für Publikationen und Studien verwendet wurden. Mehr zu besonderen Funden und eine Übersicht über unsere Meldungen finden sich im eben veröffentlichten Jahresbericht 2022.
Projektleitung: Gudrun Obersteiner
Public Domain Kraml Magdalena / BOKU
Die seit dem Jahr 2016 in Deutschland laufende Plastic Pirates - Go Europe! Initiative wurde im Jahr 2022 mit Unterstützung der EU-Kommission auf ganz Europa ausgeweitet. Im Herbst 2022 beteiligten sich erstmals österreichische Schulklassen und Jugendgruppen an der Citizen Science Aktion und sammelten nach unterschiedlichen, vorgegebenen Methoden Abfälle mit Schwerpunkt Plastikabfälle an Bächen und Flüssen und dokumentierten die Ergebnisse. Die erhobenen Daten werden in eine Datenbank eingetragen und anschließend von den Wissenschaftler*innen des Institutes für Abfall- und Kreislaufwirtschaft (ABF) der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU Wien) ausgewertet. Bei der ersten Aktion im Herbst 2022 haben 15 Schulklassen und Jugendgruppen aus ganz Österreich teilgenommen. Die Jugendlichen haben insgesamt mehr als 1.700 Stück an Abfällen entlang von Flüssen gesammelt. Die teilnehmenden Gruppen und gesammelten Daten finden sich auf einer interaktiven Karte auf der Projektwebsite wieder: www.plastic-pirates.eu/at. Einer der Höhepunkte der Citizen Science Aktion war der Besuch des Ministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung Martin Polaschek bei der von Schüler*innen des Bundesgymnasiums 9 (BG9) Wasagasse durchgeführten Plastiksammlung an der Donau in Wien.
Projektleitung: Ines Lemberger
CC-BY Michael Fasan/Schmetterlingsapp.at
Erste Daten zur Jahresauswertung 2022
Mehr als 172.000 Schmetterlinge wurden von den Citizen Scientists 2022 in Österreich gesichtet, fotografiert und über das Citizen Science Projekt von Blühendes Österreich gemeldet. Die meisten Tagfalter-Arten wurden in Niederösterreich gesichtet (138), gefolgt von der Steiermark (119), Kärnten (113) und Tirol (112). Bei der Anzahl verifizierter Tagfalter-Meldungen führt ebenfalls Niederösterreich (34.385), gefolgt von Oberösterreich (18.804) und der Steiermark (14.782). Die 2022 am häufigsten gemeldete Schmetterlingsart war das Große Ochsenauge (6.160 Meldungen). Auf Platz zwei flog das Tagpfauenauge mit 5.603 Meldungen, auf Platz drei der Admiral mit 5.282 Meldungen. Insgesamt wurden 166 Tagfalterarten verzeichnet, das entspricht 77 % aller in Österreich vorkommender Arten. 3.136 Tagfalter-Meldungen von 32 Arten aus dem Jahr 2022 wurden als besonders naturschutzrelevant eingestuft. Dies sind Arten der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) und in der Roten Liste der Tagfalter Österreichs (2005) als „vom Aussterben bedroht“ oder „stark gefährdet“ eingestufte Arten.
Der Run auf die Schmetterlings-App ist nach wie vor ungebrochen. Mit 53.665 Downloads und der dazugehörigen Desktop-Version ist das Projekt „Schmetterlinge Österreichs“ die größte Naturbeobachtungsplattform in Österreich. Die ausführliche Auswertung der Schmetterlings-App für 2022 mit allen wissenschaftlichen Highlights finden Sie hier.
2022 stand ganz im Zeichen der OeAD-Kampagne #YoungScienceRocks zum Thema „Wissenschaft (er)leben – Zukunft gestalten“, die aufgrund der Ergebnisse der letzten Eurobarometer-Umfrage gestartet wurde. Ziel war und ist es auch weiterhin, einen Beitrag zur Stärkung des Vertrauens in und des Verständnisses von Wissenschaft zu leisten. Zu diesem Thema organisierte das OeAD-Zentrum für Citizen Science erneut zwei Netzwerktreffen der Young-Science- und Citizen-Science-Kontaktpersonen sowie zwei Veranstaltungen mit dem Titel „Wenn Vertrauen fehlt. (Neue) Herausforderungen für Wissenschaftskommunikation im Kontext anhaltender Wissenschaftsskepsis“ und „Forschen(d) lernen. Praktische Wissenschaftsvermittlung für Kinder und Jugendliche“. Im Herbst fand zum ersten Mal der Young-Science-Kongress mit Vorlesungen, Workshops etc. für Schüler*innen statt. Schulklassen und Einzelpersonen, die im Zuge des Citizen Science Awards an einem von sieben Citizen-Science-Projekten teilnahmen, wurden vor Ort mit Preisen ausgezeichnet. 2022 erhielten 34 Sparkling-Science-Projekte eine Förderzusage. Auch im Rahmen der AG „Citizen Science an/mit Schulen“ gab es Fortschritte: Bei der Österreichischen Citizen Science Konferenz 2022 organisierten AG-Mitglieder einen Workshop, um die Broschüre „Citizen Science – Forschen mit Schulen. Grundlagen, Empfehlungen und praktische Tipps für gemeinsame Projekte“ zukünftig zu verbessern. Die Ergebnisse wurden publiziert: „The booklet “Citizen Science - Research with Schools” – Does it withstand the critical eyes of the citizen science community?“. Zahlreiche weitere Maßnahmen zur Stärkung der Zusammenarbeit von Wissenschaft, Schule und Gesellschaft wurden durchgeführt. Details: www.zentrumfuercitizensciece.at, www.sparklingscience.at, http://www.youngscience.at.
CC-BY Jakob Maurer
Im Sinne ihrer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und gemäß ihrer transdisziplinären Ausrichtung verbindet die Universität für Weiterbildung Krems mit ihrer Forschung Grundlage und Anwendung. Sie verknüpft dazu das Wissen wissenschaftlicher Disziplinen mit jenem aus verschiedenen Feldern der Praxis. Im Fokus stehen Beiträge zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen. Im Rahmen dieses Forschungsansatzes wurden im Jahr 2022 verstärkt Forschungsprojekte durchgeführt, die integrale Citizen Science-Elemente aufweisen: „ÖKOsystemLEIsTungen als GestAltungselement in NÖ” (ÖKOLEITA): Das Projekt schafft eine Basis an Daten, Methoden und Tools zu Wechselwirkungen von Ökosystemleistungen und Lebensräumen als wichtiges Gestaltungselement für ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Niederösterreich. Mit der Einbindung der Bevölkerung zur eigenen Erkundung und Erhebung von Ökosystemleistungen in einer ausgewählten Untersuchungsregion findet eine nachhaltige Sensibilisierung der betroffenen Bevölkerung statt. Das Projekt formte den Rahmen für die City Nature Challenge 2022, die über den an der Universität angesiedelten Biodiversitäts-Hub organisiert wurde. „Durch die Krise vereint? Eine transdisziplinäre Untersuchung frühneolithischer Gemeinschaften der Siedlungskammer von Schletz“ (United by Crisis?): Das 2022 gestartete Projekt wird das Umfeld der berühmten jungsteinzeitlichen Siedlung von Asparn/Schletz erforschen und sucht gemeinsam mit Interessierten auf Fundorten und Verdachtsflächen um Asparn/Schletz nach jungsteinzeitlichen Funden, wie z.B. Keramik oder Steingeräte.
Auch 2023 wird ein spannendes Jahr für Citizen Science in Österreich werden. Wir haben natürlich wieder die Österreichische Citizen Science Konferenz als unser Hauptevent im Jahr und freuen uns sehr, bei der Johannes Kepler Universität Linz zu Gast sein zu dürfen. Zusätzlich wird die Citizen Science Strategie, bei der wir schon 2022 erste Aktionen gesetzt haben, weiter von vielen Netzwerkpartnern und uns bearbeitet.
Eine große Aufgabe wird 2023 auch die Vorbereitung einer der weltweit größten Citizen Science Konferenzen in Wien sein, nämlich der ECSA 2024, welche die Universität für Bodenkultur Wien gemeinsam mit dem Naturhistorischen Museum Wien organisiert. Durch diese Konferenz, die jedes Mal zwischen 400 und 500 Teilnehmer*innen aus der ganzen Welt anzieht, wird Citizen Science in Österreich weiter gestärkt und die österreichischen Aktivitäten werden auch international noch sichtbarer werden. Wir freuen uns schon sehr darauf, die internationalen Kolleg*innen in Wien willkommen heißen zu dürfen.