Irgendwie forscht jede/r an der eigenen Gesundheit – welcher Tee den Darm beruhigt, bei welchem Blütenstand die Augen tränen, all das versammelt sich zum individuellen Nachschlagewerk für den Ernstfall. Doch was ist mit jenen persönlichen Fragen, auf die es keine Antwort gibt, weder von ÄrztInnen, noch von Dr. Google? Ein ehrgeiziges Projekt der Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) schafft hier Abhilfe: Menschen mit ungelösten Gesundheitsproblemen oder auch nur eigenen Beobachtungen sind aufgerufen, sich in der Forschung zu engagieren.
In einem groß angelegten Crowd-Sourcing-Projekt werden ab sofort Fragen zu ungelösten Gesundheitsproblemen, eigenen Krankheitsverläufen, aber auch alltäglichen Gesundheitsproblemen gesammelt. Auf der Website der Ideenbox sind alle Beiträge erlaubt und erwünscht.
Neben einer Online-Version der Ideenbox gibt es auch fünf physische Standorte in Wien und Linz. Hier finden Sie weitere Informationen zu den Standorten.
Eine Ideenbox-Knowledge-Map macht alle Eingänge sichtbar: Hier können Sie sich die ersten Ergebnisse ansehen! Die Inhalte der Boxen werden bis zum Frühjahr 2022 von BürgerInnen gemeinsam mit WissenschaflerInnen der LBG in Workshops erfasst, ausgewertet und gewichtet. Netzwerkveranstaltungen mit Institutionen der gewählten Fachgebiete folgen.
Patient and Public Involvement and Engagement (PPIE) ist ein Werkzeug der Open Innovation in Science der Ludwig Boltzmann Gesellschaft. Der Ansatz dazu kommt aus den USA, genauer von der Universität Harvard. BürgerInnen werden bei der Suche nach Antworten auf medizinische Fragen eingebunden. Die LBG hat mit dieser neuartigen Methode bereits eine Kampagne zur psychischen Gesundheit erfolgreich abgewickelt und Fragen und Beobachtungen in institutionelle Forschung gegossen.
Alle Gesundheitsthemen sind in der Ideenbox erlaubt und erwünscht. So können etwa alltägliche Gesundheitsprobleme eingeworfen werden. Beobachtungen an eigenen Krankheitsverläufen, zu denen es unterschiedliche medizinische Bewertungen gibt, können ebenfalls wertvolle Grundlage neuer Lösungsansätze sein.
Die Einbindung von Menschen, die kein akademisches Medizinwissen haben, sich aber für Forschung interessieren, macht Gesundheitsforschung nicht nur demokratischer – sie stellt auch sicher, dass wertvolles Erfahrungswissen nicht verloren geht.
Was braucht die Gesundheitsforschung?
Hat ein altes Hausmittel Heilung gebracht? Gibt es bei einem Krankheitsbild mehrere Diagnosen? Welche Ernährungsfaktoren halten uns gesund? Was auch immer Sie auf dem Herzen haben: Werfen Sie Ihre Probleme und Beobachtungen in die Box! Ein Team aus BürgerInnen und WissenschaftlerInnen analysiert die Einsendungen und macht sich schon bald auf die Spur der wichtigsten Fragen zur Zukunft unserer Gesundheit. Mehr Informationen: https://ppie.lbg.ac.at/facilitate/Ideenbox
Es wird ein Feedback in den Workshops geben, aber keine systematische Antwort auf jeden Beitrag für die Bürger*innen, die nicht an den Workshops teilnehmen. Die Ergebnisse auf Open Knowledge Map werden aber von uns in der wissenschaftlichen Community verbreiten, und Wissenschaftler*innen können über eine anonymisierte E-Mail an den Bürger*innen direkt und unabhängig von uns auf einen Beitrag antworten.
Ja, auch ein ganzes Gebiet kann vorgeschlagen werden, wenn es in Form eines Gesundheitsproblems formuliert wird: welches konkrete Problem von Menschen soll diese fehlende Forschung lösen? Und ja, auch eine Forschung, die nicht angewendet wird: welches Problem könnte ihre Anwendung lösen?
Ja, hier kann man die ersten Ergebnisse finden: https://ppie.lbg.ac.at/facilitate/Ideenbox/#die-ideen
Oh, da freu ich mich schon drauf!
Ja, hier kann man die ersten Ergebnisse finden: https://ppie.lbg.ac.at/facilitate/Ideenbox/#die-ideen
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