Nach jahrelanger Arbeit ist es nun endlich so weit. Auf Initiative von Österreich forscht und unter der großartigen Anleitung durch den Herausgeber Dr. Christian Stifter haben 29 Autor*innen verschiedenster österreichischer Institutionen, darunter Vereine, Universitäten, Behörden und Museen die Geschichte der Citizen Science in Österreich vom 19. Jhdt. bis heute aufgearbeitet. Da diese Geschichte der "Laienforschung" in Österreich so unglaublich vielfältig ist, können auch die 17 Kapitel nur eine Annäherung darstellen.
Bis in das 19. Jahrhundert waren es vor allem Laien, die auf Grundlage eigener Beobachtungen und Recherchen Sammlungen anlegten, naturwissenschaftliche Experimente und Forschungen durchführten, Kataloge und Typologien erstellten sowie kunsthistorische Expositionen organisierten und damit populäres wissenschaftliches Wissen generierten. Vorangetrieben durch moderne Technologie und die Vernetzung im digitalen Zeitalter erlebt dieser bürgerwissenschaftliche Gedanke seit einiger Zeit eine bemerkenswerte Renaissance. Online-Plattformen sowie mobile Applikationen ermöglichen es mittlerweile weltweit, an diversen wissenschaftlichen Projekten aktiv teilzunehmen.
Die Potenziale, die engagierte bürgerwissenschaftliche Tätigkeit nicht nur für den wissenschaftlichen Betrieb im engeren Sinne, sondern auch für das lebenslange Lernen der BürgerInnen insbesondere in einer Wissens-und Informationsgesellschaft bereithält, sind weitreichend, betreffen sie doch neben Information und Bildung auch Empowerment, Partizipation und die Ausbildung diskursiver Analyse-und Urteilsfähigkeit.
Doch Citizen Science stellt nicht nur ein wertvolles inklusives Bildungsinstrument dar, ihr Potenzial geht über die Demokratisierung der Wissenschaft hinaus. Durch die Möglichkeit, aktiv Forschungsfragen zu formulieren und an der Auswertung von Daten teilzunehmen, wird idealerweise das Vertrauen in die Wissenschaft gestärkt und die Verbindung zwischen Forschung und Gesellschaft vertieft.
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