Liebe Fossilfinder. Heute gibt es die Auflösung zu meinem Fossilrätsel vom letzten Blog. Ich bedanke mich für die große Zahl an Zuschriften zum Fossil und zum Thema. Manches war näher an der Wahrheit als anderes. Viele Vermutungen gingen in die richtige Richtung. Es handelt sich auf dem Bild um Stomatolith-Lagen aus dem Jura der Nördlichen Kalkalpen. Diese circa 170 Millionen Jahre alten Algenmatten werden zur Zeit gerade von einem Team des Naturhistorischen Museums Wien unter Zusammenarbeit mit deutschen KollegInnen erforscht. Diese Stromatolithe können zum Teil große Ammoniten enthalten. Vergleichbare Strukturen kann man auch in den paläontologischen Schausälen des Naturhistorischen Museums in Wien bewundern. Vorsicht: nicht alle Algenmatten wurden im Flachwasser gebildet. Das Wesentliche habe ich aber mit meinem Paläontologie-Rätsel erreicht, es hat allen Detektiven Spass gemacht. Auf Nachfrage werden also weitere Rätsel folgen. Ein Buch Wandern in die Welt der Dinos (Servus Verlag) geht nach Niederösterreich. Viel Spass beim Lesen, Raten und Fossilsuchen. Keep on finding.
Und da ist auch schon eins: https://www.citizen-science.at/blog/neues-raetsel
Tolle Aktion!
Hallo Berthold.
Wir, also ich und deutsche KollegInnen sind gerade dabeio das zu analysieren. Verzögert sich um 1 Jahr wie fast alles wegen Covid. Schau mal in unseren Artikel im Jahrbuch der Geologischen Bundeasanstalt 2019, Band 159 rein.Dort findest Du eine Arbeit zur Fundstelle mit eingezeichnetem Niveau der Stromatolithe.
https://opac.geologie.ac.at/wwwopacx/wwwopac.ashx?command=getcontent&server=images&value=JB1591_A.pdf.pdf
Darin siehst Du in Text-Fig. 2 unter Probe HKr7stromatolite, also an der Basis der Klaus Kalke diese dünne Stromatolith Lage, typischerweise Bajoc-Bathon, also Mitteljura, wie in den gesanten Alpen Österreichs. ABER, sie oder eine ähnliche Entwicklung folgt eben über unterschiedlichen Formationen oder Gesteinen. In unsrem Fall gleich nach einer mächtigen Schichtlücke auf Obertrias Kössener formation des Rhätiums. Das Ganze kann aber, meist in OÖ, auch über jurassischem Hierlatzkalk folgen, kommt auf die Alagerungsräume an. Es kann also eine Schichtlücke von 20-30 Millionen Jahre existieren. Wir untersuchen sowohl den Chemismus als auch die Taxa welche diese Lagen bilden, alles bestens erhalten.
Wo wir zusammen unterwegs waren, Du erinnerst Dich, sind wir gerade am schreiben der Publikation, ich lass Dir bald alles zukommen sobald publiziert.
Liebe Grüsse und bleib gesund, Alex
Vielen Dank für die umfangreichen Informationen und vor allem für den Link zu eurer Arbeit! In dem Zusammenhang möchte ich auch noch auf dieses Poster zu dem Thema hinweisen: https://www.geologie.ac.at/fileadmin/user_upload/dokumente/pdf/poster/poster_2006_pangeo06_moshammer.pdf
Falls noch Proben benötigt werden gerne melden. Anbei noch einige Bilder von unterschiedlichen Hardgrounds aus den Kalkalpen:
(Beim vorletzten Bild sieht man noch Reste von Belemniten)
http://www.geopal.at/forum/download/file.php?id=496
http://www.geopal.at/forum/download/file.php?id=497
http://www.geopal.at/forum/download/file.php?id=498
http://www.geopal.at/forum/download/file.php?id=499
http://www.geopal.at/forum/download/file.php?id=500
http://www.geopal.at/forum/download/file.php?id=502
http://www.geopal.at/forum/download/file.php?id=501
Liebe Grüße!
Berthold
(Direkt extern Bilder verlinken hat leider nicht funktioniert deshalb die Links)
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