Die Gesellschaft nutzt eine Vielzahl an Leistungen, die natürliche Ökosysteme zur Verfügung stellen, wie etwa sauberes Wasser, eine attraktive Landschaft für Erholungszwecke, Nahrungsmittel, oder erneuerbare Energieträger. Viele dieser sogenannten Ökosystemleistungen (ÖSL) werden vom Menschen beeinflusst. Darunter fallen z.B. landwirtschaftliche Aktivitäten oder die Errichtung von Straßen. Als eine Folge reguliert die Gesellschaft menschliches Handeln und damit indirekt die Verfügbarkeit von ÖSL. Beispiele solcher Politiken sind Agrarumweltprogramme oder die örtliche Raumplanung.
Das Citizen Science Projekt ServeToPe entwickelt Methoden, mit denen die Nachfrage nach ÖSL und deren Verfügbarkeit in einer Landschaft besser quantifiziert werden können. ServeToPe will damit zu einem nachhaltigeren Management von ÖSL und zielgerichteteren Politiken beitragen, die die Bedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt stellen. ServeToPe ist dabei im Biosphärenpark Wienerwald als Fallstudienregion angesiedelt.
ServeToPe möchte hauptsächlich folgende Forschungsfragen beantworten.
ServeToPe wird fehlende Übereinstimmungen zwischen der Nachfrage nach ÖSL und deren Angebot offenlegen und Gegenmaßnahmen empfehlen. Ein Beispiel dafür könnten regionale und für die Landschaft speziell geplante Naturschutzmaßnahmen sein.
Bei ServeToPe wird eine Bandbreite an Methoden angewendet um die Forschungsfragen zu beantworten und möglichst viele und unterschiedliche Bürger*innen einzubinden. Beispielsweise wurden Workshops an Schulen und mit Bürger*innen aus der Region abgehalten. Alle Bürger*innen können sich jedoch laufend online über eine Umfrage beteiligen (hier). Auf der Projektwebsite finden Sie nähere Informationen zu den Methoden und zu den Rollen von Bürger*innen.
Bürgerinnen und Bürger sind wichtige Forschungspartner*innen in ServeToPe. Sie unterstützen vor allem die Sichtbarmachung der Nachfrage nach ÖSL und von Ziel- und Nutzungskonflikten zwischen unterschiedlichen ÖSL. Ein Nutzungskonflikt besteht beispielsweise, wenn mehrere Bürger*innen dieselbe Fläche für unterschiedliche konkurrierende Zwecke nutzen möchten (z.B. Freizeitnutzung und Nahrungsmittelproduktion). Sie als Bürgerinnen oder Bürger können daher einen wichtigen Beitrag zum Forschungsprojekt leisten, indem Sie bei den folgenden Umfragen teilnehmen. Die Teilnahme erfolgt natürlich anonym.
Bei der Hauptumfrage können Sie (1.) Ihre selbst ausgeübten Aktivitäten und Nutzungen im Wienerwald eintragen, (2.) häufig beobachtete Aktivitäten und Nutzungen eintragen und verorten und (3.) Nutzungskonflikte und Verbesserungsmöglichkeiten identifizieren. Dazu können Sie auch Bilder hochladen. Bei der Hauptumfrage ist nur eine einmalige Teilnahme möglich.
Sie können sich jedoch auch laufend beteiligen und daher bei ServeToPe noch intensiver mitforschen. Dies ist über ein zweite kurze Umfrage möglich, bei der Sie einzelne beobachtete Aktivitäten und Nutzungen, sowie Nutzungskonflikte eintragen und verorten können. Auch hier ist ein Bild-Upload möglich. Bei dieser kurzen zweiten Umfrage können Sie wiederholt über die gesamte Projektdauer mitwirken – also laufend Ihre Beobachtungen eintragen. Dies erlaubt uns und Ihnen als Citizen Scientist eine noch genauere Darstellung von mehreren beobachteten Nutzungen, Nutzungskonflikten und Verbesserungen im Wienerwald zu identifizieren.
Die Ergebnisse aus den Erhebungen zu Aktivitäten, Nutzungen und Nutzungskonflikten im Wienerwald werden vom Forschungsteam der BOKU University und der Universität Wien zusammengetragen und mit anderen Daten zum Angebot an Flächen für die Nutzungen verglichen (siehe Methodik). Diese Ergebnisse werden dann auf der Website von ServeToPe veröffentlicht. Sie können sich auch in unser Kontaktformular eintragen, um die Ergebnisse via Email zu erhalten.
Die Ergebnisse werden auch Stakeholdern aus der Region (also z.B.: Mitarbeiter*innen der Verwaltung, Vertreter*innen aus Landwirtschaft, Naturschutz, Freizeitnutzung, Bildung und Regionalmanagement) in einem Workshop präsentiert. Darin sollen basierend auf den identifizierten Nutzungskonflikten oder mangelnder Übereinstimmung von nachgefragten und angebotenen ÖSL Lösungen erarbeitetet werden.
ServeToPe wird von Martin Schönhart (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) und Katrin Karner (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!), vom Institut für Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung der BOKU University geleitet. Weiters sind im Projektteam Thomas Wrbka (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) und Florian Danzinger (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) vom Department für Botanik und Biodiversitätsforschung der Universität Wien. Zudem sind die Studierenden der Lehrveranstaltung „Naturschutzrelevante Methoden der Sozial-, Wirtschafts- und Kulturwissenschaften“ der Universität Wien beim Projekt beteiligt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte ohne Zögern an Katrin Karner (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).
Der heimische Garten stellt nicht nur einen Ort der Ruhe und Entspannung für den Menschen dar, sondern kann gleichzeitig als wichtiger (Ersatz-)Lebensraum oder hilfreiches Trittsteinbiotop für viele Tier- und Pflanzenarten dienen. Besonders die beiden gefährdeten Tiergruppen der Amphibien und Reptilien können von einem naturnah gestalteten Garten profitieren. Vorkommen von Laubfrosch, Teichmolch, Zauneidechse & Co. im Siedlungsgebiet sind jedoch vergleichsweise wenig dokumentiert. Hier können Fundmeldungen von Gartenbesitzer*innen Wissenslücken füllen und zur Erforschung der Herpetofauna beitragen. Aus diesem Grund lädt die Österreichische Gesellschaft für Herpetologie (ÖGH) jährlich zur österreichweiten Mitmach-Aktion „Von Alpenkammmolch bis Zauneidechse – Gartenfreunde bitte melden“ ein. Beobachtungen aus dem eigenen Garten, Schul- oder Gemeindegarten sind herzlich willkommen. Dieses Jahr findet die Aktion vom 8. bis 14. Mai 2023 statt. Beobachtungen können über die Plattformen naturbeobachtung.at, inaturalist.at oder herpetofauna.at übermittelt werden. Eingehende Meldungen werden von Expert*innen kontrolliert und die Melder*innen im Fall einer Fehlbestimmung kontaktiert. Die gesammelten Daten werden anschließend in die Herpetofaunistische Datenbank der Herpetologischen Sammlung des Naturhistorischen Museums in Wien (HFDÖ) übermittelt und stehen dadurch langfristig der Forschung und dem Naturschutz zur Verfügung.
In den beiden letzten Jahren wurden jeweils über 200 Amphibien- bzw. Reptilienvorkommen gemeldet, bzw. über 1000 Individuen aus 22 Arten. Durchschnittlich wurden zwei Meldungen pro Garten abgegeben. Wenn auch alle Bundeländer vertreten waren, so erreichten uns die meisten Meldungen aus Niederösterreich. Die häufigsten Reptilienarte waren Blindschleiche, Zauneidechse und Ringelnatter, bei den Amphibien führte der Teichmolch vor der Erdkröte und der Gruppe der Wasserfrösche. Eine kurze Zusammenfassung der vorherigen Jahre findet sich in der Zeitschrift ÖGH-Aktuell Nr. 59 und Nr. 62.
Die mangelnde Nachhaltigkeit menschlichen Handelns führt zur globalen Destabilisierung unserer natürlichen Systeme. Die resultierende Biodiversitäts- und Klimakrise erfordern eine Transformation in eine umweltverträgliche Gesellschaft. Das zur Transformation notwendige Fachwissen im Bereich der Taxonomie wird jedoch oft nur von wenigen Expert*innen geteilt. So kommt es zu einem Flaschenhals bei biologischer Artenkenntnis, wo abhängig von der Organismengruppe oft nur wenige Citizen Scientists die Kompetenz besitzen Arten zu bestimmen. Die ABOL-BioBlitze haben sich zum Ziel gesetzt, diese raren Kompetenzen für die Gesellschaft verfügbar zu machen.
Eine korrekte Artbestimmung von Organismen ist die Grundlage zur Erfassung der Biodiversität und deren Veränderungen. Die traditionelle Bestimmung über morphologische Merkmale ist sehr zeitaufwändig und erfordert langjährige Erfahrung und Expertise; so können sehr viele Arten nur von wenigen Personen zuverlässig bestimmt werden. Eine innovative, ressourceneffiziente Form der Artbestimmung ist das sogenannte DNA-Barcoding. DNA-Barcodes sind standardisierte, artspezifische DNA-Sequenzen von eindeutig bestimmten Individuen und dienen so als Vergleichsreferenzen der DNA-basierten Bestimmung. Die ABOL-BioBlitze helfen mit, das „digitale Bestimmungsbuch“ (Referenzdatenbank) auf Basis von DNA-Barcodes aufzufüllen. Dadurch wird die Artbestimmung sogar von Geweberesten, Larven oder Umwelt- und Mischproben, wie beispielsweise einer Wasserprobe aus einem Teich, ermöglicht. DNA-Barcoding hilft den gesteigerten Monitoringanforderungen (z. B. Insektensterben, Klimawandel) besser gerecht zu werden. Weltweit arbeiten Wissenschaftler*innen an der Befüllung der Referenzdatenbank. Die ABOL-Initiative (Austrian Barcode of Life) koordiniert die Erstellung von DNA-Barcode-Referenzen für Tiere, Pflanzen und Pilze, die in Österreich vorkommen, und stellt sicher, dass diese Daten der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden. ABOL arbeitet dabei mit vielen nationalen Forschungseinrichtungen sowie privaten Expert*innen zusammen und ist auch mit europäischen und internationalen Initiativen vernetzt.
Im Rahmen der ABOL-BioBlitze haben alle interessierten Personen die Möglichkeit, beim Aufbau der Referenzdatenbank mitzuhelfen! Die ABOL-BioBlitze sind (meist) an jährlich stattfindende „Tage der Artenvielfalt“ angegliedert, die von Nationalparks, Biosphärenparks oder Vereinen organisiert werden und in verschiedenen Regionen Österreichs stattfinden. Bei diesen Veranstaltungen treffen sich Biodiversitätsexpert*innen und Wissenschaftler*innen, um innerhalb von 24 Stunden die Biodiversität in einem klar abgegrenzten Gebiet zu erfassen. Im Rahmen der ABOL-BioBlitze werden Arten nicht nur dokumentiert, sondern auch genetisch analysiert, also DNA-Barcodes erstellt. Dabei werden Gewebeproben von Organismen, die von Expert*innen gesammelt und bestimmt wurden, an das ABOL-Team übergeben, das die Erstellung des DNA-Barcodes veranlasst. Die entsprechenden Daten werden anschließend in der internationalen, frei zugänglichen Datenbank (BOLD) veröffentlicht.
Durch die ABOL-BioBlitze wird nicht nur die Referenzdatenbank als Grundlage für zukünftiges Monitoring befüllt, sondern es wird auch das erarbeitete Wissen von privaten und institutionell gebundenen Expert*innen langfristig gesichert. Die Ergebnisse der ABOL-BioBlitze werden alle ca. zwei Jahre in einer wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlicht, wobei alle Teilnehmer*innen mitwirken können.
Der erste ABOL-BioBlitz fand 2019 beim GEO-Tag der Natur im Biosphärenpark Nockberge statt. Seitdem folgten jährlich 4-6 ABOL-BioBlitze in ganz Österreich. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse wurde in der Zeitschrift Acta ZooBot unter Mitwirkung vieler ABOL-BioBlitz-Teilnehmer*innen publiziert. Vierzig Personen sammelten 2.172 Individuen bzw. 1.040 Arten. Von den meisten Individuen konnten DNA-Barcodes erstellt werden - diese stehen in der Barcoding-Referenzdatenbank BOLD nationalen und internationalen Forscher*innen und Naturschutzexpert*innen zur Verfügung. Die Ergebnisse der bisherigen Aktionen sind auf der ABOL-Homepage zusammengefasst, wo sich im ABOL-Blog auch Rückblicke zu jedem einzelnen ABOL-BioBlitz finden.
Wer zukünftige ABOL-BioBlitze nicht verpassen möchte, kann sich auch beim ABOL-Newsletter anmelden!
Breaking the blame game – Schluss mit gegenseitigen Schuldzuweisungen:
Unsere Gesellschaft steht vor großen Herausforderungen wie der Begrenzung des Klimawandels und der Anpassung an seine Folgen, der Sicherung einer gesunden Ernährung und dem Erhalt von Kulturlandschaften mit hoher Biodiversität. Eine nachhaltige Agar- und Lebensmittelindustrie geht diese Herausforderungen an.
In Österreich, mit seinem hohen Anteil an Wiesen und Weiden, ist die Haltung von Gras fressenden Rindern besonders bedeutend. Gerade die Rinderhaltung wird aber in Bezug auf ihre Nachhaltigkeit kritisch gesehen. Das liegt beispielsweise an ihren Auswirkungen auf das Klima, denn bei der Verdauung setzen Rinder das klimaschädliche Treibhausgas Methan frei. Schwierige Lebens- und Arbeitsbedingungen können das Wohlbefinden von Mensch und Tier auf den Bauernhöfen und in den Schlachthöfen beeinträchtigen. Wegen niedriger Preise werden auf wenig Raum viele Tiere gehalten, die dadurch anfällig für Krankheiten werden. Die Behandlung der Tiere mit Antibiotika kann zu Antibiotikaresistenzen führen. Außerdem führt der hohe Fleischverzehr zu gesundheitlichen Risiken bei den Menschen.
Diese und weitere Probleme in unserer Versorgung mit Milch und Rindfleisch werden breit diskutiert, aber viele Fragen bleiben offen:
Wir wollen mit dem Projekt COwLEARNING mögliche Veränderungen ausloten, indem wir wissenschaftliches Wissen von den Universitäten mit dem Erfahrungswissen aus Produktion, Verarbeitung, Handel, Gastronomie und Konsum zusammenbringen. Gemeinsam suchen wir nach möglichen Veränderung und schauen uns dazu verschiedene Innovationen an. Das könnten zum Beispiel Weidefütterung, Kuh-Kalb-Kontakte (das Kalb bleibt nach der Geburt für längere Zeit bei der Kuh), mobile Schlachthöfe, Kuh-Patenschaften oder die Schlachtung von Rindern erst nach dem Verkauf all seiner Teile sowie Milch- und Fleisch-Ersatzprodukte sein.
Mit einer Farm-to-Fork Bewertung, also eine Analyse „vom Hof bis zur Gabel“, vergleichen wir diese Innovationen von der Bäuerin bis zum Verbraucher. Wir entwerfen gemeinsam Szenarien, also Zukunftsbilder, die alternative Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen. Außerdem entwickeln wir Serious Games, also „ernsthafte Spiele“, mit denen wir diese Themen auf spielerische Art vermitteln. Auf diese Weise wollen wir zum Lernen anregen und Experimentierräume für eine nachhaltigere Rindfleisch- und Milchversorgung schaffen.
Projektleiterin Marinne Penker hielt im Jänner 2024 im Rahmen der Vortragsreihe "Citizen Science Seminar" an der BOKU University einen Vortrag über Forschung in Krisenzeiten und das Projekt COwLEARNING. Am Ende dieser Seite können Sie sich die Video-Aufzeichnung des Vortrags anschauen.
Die City Nature Challenge (kurz: CNC) ist ein jährlich im Frühjahr (zumeist Ende April, Anfang Mai) stattfindender „Bioblitz“, der simultan in verschiedenen Städten und Regionen weltweit ausgetragen wird. Dabei wird an vier aufeinander folgenden Tagen die Artenvielfalt anhand von Fotos oder Tonaufnahmen in einem Gebiet von der Bevölkerung dokumentiert und auf der Beobachtungsplattform „iNaturalist“ geteilt. Anschließend werden die Beobachtungen zusammen mit der Community auf iNaturalist bis aufs Artniveau bestimmt.
2016 ins Leben gerufen und seitdem weltweit organisiert wird die CNC von dem National History Museum of Los Angeles County und der California Academy of Sciences. Seit 2018 nehmen jedes Jahr hunderte Städte und Regionen rund um den Globus an dieser Challenge teil und messen sich gegenseitig in einem freundschaftlichen Wettbewerb, welche Region die meisten Beobachtungen macht, die meisten verschiedensten Arten dokumentiert und die meisten Beobachter*innen motivieren kann, mitzumachen. Gemeldet werden können alle Beobachtungen von wildlebenden bzw. wildwachsenden Organismen (Tiere, Pflanzen, Pilze, andere Lebensformen) in den teilnehmenden Regionen.
Seit 2020 nehmen jährlich auch österreichische Städte und Regionen an der internationalen Veranstaltung teil. Die CNC wird von jeder der teilnehmenden Städte oder Regionen selbst organisiert. Als gemeinsames Dach für teilnehmende Regionen in Österreich fungiert das Projekt „City Nature Challenges in Österreich“.
Ziel der CNC ist es, die Bevölkerung wieder mit der Biodiversität vor Ort vertraut zu machen, die Neugier zu wecken und die wilde Natur vor der Haustür zu entdecken. Über die Beobachtungsplattform kann man sich mit anderen Naturinteressierten austauschen und durch die gemeinsame Artbestimmung die Artenkenntnis erlernen und verbessern. Die Daten helfen wiederum der Forschung, Verwaltung und dem Naturschutz: Sie tragen zu einem besseren Verständnis über den Status von Arten und deren Verbreitung in Österreich bei. Durch die große Zahl an Beobachtungen lassen sich robuste Daten zur Phänologie gewinnen. Zusätzlich können z. B. Arealerweiterungen von invasiven Arten oder von seltenen/besonderen Arten festgestellt werden. Auch Wiederentdeckungen und Neufunde sind möglich.
Die nächste City Nature Challenge findet vom 26.-29. April 2024 statt. Die Planungsphase für Organisator*innen für 2025 beginnt bereits im Oktober 2024.
Alle Interessierten können bei der City Nature Challenge mitmachen. Eine Anmeldung zum Citizen Science Projekt ist nicht notwendig. Benötigt wird lediglich eine Kamera (Smartphone oder Digitalkamera) und ein Account bei iNaturalist. In Salzburg und Vorarlberg wird zur Datenerfassung Observation.org und die App ObsIdentify verwendet. Die Nutzung beider Plattformen ist kostenlos.
Anschließend einfach im Zeitraum 26.-29. April 2024 Fotos oder Tonaufnahmen von wildlebenden bzw. wildwachsenden Tieren, Pflanzen, Pilzen und anderen Organismen in den teilnehmenden Regionen machen und diese auf iNaturalist hochladen. Und schon zählt Ihre Beobachtung! Darüber hinaus können Sie auch bei der Bestimmung der eingereichten Beobachtungen auf iNaturalist mithelfen. Somit kann also auch die Aktion unterstützt werden, wenn man nicht in einer teilnehmenden Region sein kann.
Zur Meldung der Beobachtungen während der City Nature Challenge wird die App von iNaturalist verwendet. iNaturalist ist eine Beobachtungs- und Bestimmungsplattform, die von der California Academy of Sciences und der National Geographic Society betrieben wird. Neben der Dokumentation von Beobachtungen von wildlebenden Organismen dient die Plattform auch zum Austausch zwischen den User*innen selbst.
Die Beobachtungen, die im Zuge der CNC auf iNaturalist gemeldet wurden, können von allen Benutzer*innen der Beobachtungsplattform gesehen und genutzt werden. Sie sind also frei verfügbar. Darüber hinaus werden verifizierte Beobachtungen (die den Status „Forschungsqualität“ besitzen) mit der Initiative GBIF „Global Biodiversity Information Facility“ – einer internationalen Biodiversitätsdatenbank – geteilt, die von Wissenschafter*innen für ihre Forschungen benutzt werden. Zusätzlich sind die Beobachtungen mit etwas Verzögerung auch im Biodiversitäts-Atlas Österreich abrufbar.
Über Ihr iNaturalist-Konto können Sie selbst festlegen, wie Ihre Beobachtungen und Fotos verwendet werden dürfen (Angabe einer Creative Commons Lizenz) und Sie können jederzeit Ihre Beobachtungen auch wieder entfernen, indem Sie Ihr Konto löschen.
Weitere Informationen zu den verschiedenen City Nature Challenges in Österreich, und wie sie mitmachen können, finden sie auf unserer Projektwebsite.
Informationen zum offiziellen internationalen Projekt gibt es auf www.citynaturechallenge.org (in englischer Sprache).
Im April 2023 war die Koordinatorin der CNC in der Region Krems-Wachau-Melk, Tanja Lumetsberger, in unserem Podcast Wissen macht Leute zu Gast und gab tiefere Einblicke ins Projekt - hören Sie rein!
Die City Nature Challenge wird weltweit organisiert vom Natural History Museum of Los Angeles County und der California Academy of Sciences.
Die Rotstirnige Dolchwespe Megascolia maculata, auch Gelbköpfige Dolchwespe genannt, ist mit bis zu 4,5 cm Körperlänge die größte Wespenart Europas. In Österreich wurden vereinzelt Exemplare der ansonsten mediterran verbreiteten Art in Wien und Niederösterreich Ende des 19. Jahrhunderts gefunden. Seitdem gab es in den letzten Jahren wieder vereinzelt Sichtungen im Osten Österreichs. Aufgrund der aktuellen klimatischen Erwärmung ist anzunehmen, dass sich die Art in den nächsten Jahren weiter in Österreich ausbreiten wird. Dies soll beobachtet und untersucht werden und dafür brauchen wir Ihre Hilfe.
Da die Art in Österreich nach wie vor sehr selten und die Flugzeit sehr kurz ist, ist es nahezu unmöglich, sie durch aktive Suche zu finden, geschweige denn einen Überblick über die aktuellen Vorkommen in Österreich zu erhalten. Wenn jedoch viele Menschen die Augen offenhalten und das Treiben in ihrer Umgebung beobachten, ist der Erfolg gewiss, denn die Wespe ist kaum zu übersehen!
Die Wespen schlüpfen in unseren Breiten im Juni und können bis etwa Mitte Juli beobachtet werden. Die adulten Tiere sind Nektarfresser und bevorzugen bei der Nahrungssuche blaue und rotblaue Blüten aus verschiedenen Familien, wie z. B. der Gattung der Lauche, Disteln oder Mannstreu-Arten; auch auf der Gewöhnliche Seidenpflanze wurden sie beobachtet. Die Männchen, die meist eine Woche früher schlüpfen, fliegen auf der Suche nach Weibchen in einer Höhe von 50 bis 150 cm über das Gelände. Die Weibchen werden recht bald nach ihrem Erscheinen begattet und widmen sich anschließend der Suche eines geeigneten Wirtes für die Eiablage: Engerlinge vom Nashornkäfer, Hirschkäfer oder Walker kommen dafür in Frage. Die Larven der rotstirnigen Dolchwespe wachsen den Sommer über und überwintern anschließend als Puppe in einem Kokon, aus dem im darauffolgenden Frühsommer wieder eine adulte Wespe schlüpft.
Beobachtungen erfolgen meist bei der Nektar-Aufnahme an Blüten. In Österreich wurde die Art bisher auf der Gemeinen Seidenpflanze, Stockrose, Lavendel und Lauch beobachtet. Seit Beginn des Citizen Science Projekts konnte die Rotstirnige Dolchwespe bereits an 12 Standorten im Nordosten Österreichs dokumentiert werden. Die bisher westlichsten Standorte sind Mistelbach und Strasshof an der March.
Neben ihrer beachtlichen Größe von bis zu 4,5 cm Körperlänge, sind die auffälligsten Merkmale der großteils schwarzen und borstig behaarten Wespe der namensgebende gelb, orangerot oder rot gefärbte Kopf mit großen Beißwerkzeugen sowie die gelben Flecken auf dem Hinterleib. Am Ende des Hinterleibs sind die Borsten leicht rötlich gefärbt.
Achtung! Verwechslungsgefahr: Die gelben Flecken sind auch bei der borstigen Dolchwespe zu finden, einer bei uns häufig vorkommenden etwas kleineren Art, doch hat diese einen schwarz gefärbten Kopf.
© Harald Schillhammer
Sichtungen der Rotstirnigen Dolchwespe mit Foto, Datum und genauen Standortangaben können per Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! gemeldet werden. Weiters sind auch Angaben zur Pflanzenart interessant, wenn die Wespe beim Blütenbesuch beobachtet wurde.
Die entsprechenden Funddaten werden anschließend ausgewertet und veröffentlicht.
Sie erhalten eine Bestätigung oder Korrektur Ihrer Bestimmung und wenn der Wunsch besteht, werden Sie in der geplanten Veröffentlichung namentlich genannt. Die wissenschaftliche Veröffentlichung wird allen, die mit ihren Daten dazu beigetragen haben, zugesendet.
Das Ziel des Projektes ist ein Monitoring der Ausbreitung der Rotstirnigen Dolchwespe Megascolia maculata in Österreich anhand von Daten, die von Citizen Scientists eingereicht werden. Die Ausbreitung erfolgt, wie die zahlreicher anderer Insektenarten, in Zusammenhang mit klimatischen Veränderungen. Falls genügend Daten akquiriert werden, sollen auch die dabei entscheidenden Faktoren wissenschaftlich analysiert werden.
Darüber hinaus hat das Projekt zum Ziel, das Bewusstsein für die heimische Insektenwelt und deren Dynamik zu stärken. Die Beobachtung der größten Wespe Europas und das Erkennen dieser kann auch durchaus ein ergreifendes Erlebnis sein.
Wie sein Name schon sagt: Der Baumschläfer (Dryomys nitedula) ist ein Charaktertier der Laub- und Mischwälder. Er bewegt sich bevorzugt kletternd im Geäst, und gehört zur Familie der Bilche, auch Schläfer genannt. Sein Überleben ist untrennbar mit dem Lebensraum Wald verbunden. Der Baumschläfer ist europaweit geschützt, doch Daten zu seiner Verbreitung sind rar. Wo in Österreich gibt es ihn noch?
Haben Sie schon einmal einen Baumschläfer gesehen? Mit seiner schwarzen Augenmaske sieht er zwar aus wie ein Superheld in Aktion, tatsächlich verbringt er aber einen Großteil des Jahres ganz schlafmaus-typisch im Winterschlaf. Auch während seiner Aktivitätszeit führt er ein verstecktes Leben zwischen den Zweigen der Bäume. Nur selten bekommt man ihn zu Gesicht, und es ist kein Leichtes, sein Vorkommen in einem Gebiet nachzuweisen. Selbst unter Forstleuten und Wald-Stammgästen ist der Baumschläfer kaum bekannt. Durch eine bundesweite Suche von den Donau-Auen bis in die Berge der Alpen wollen wir mehr über den kleinen Kletterkünstler und seine Lebensraumbedürfnisse herausfinden. Bei unserer Freilandforschung freuen wir uns über Unterstützung. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sich an der „SOKO Baumschläfer“ zu beteiligen. Werden Sie zum Citizen Scientist und helfen Sie uns bei der Suche!
Projektleiterin Birgit Rotter hielt 2022 im Rahmen der Vortragsreihe "Citizen Science Seminar" an der Universität für Bodenkultur Wien einen Vortrag über "Waldflächen für den Baumschläfer". Am Ende dieser Seite können Sie sich die Video-Aufzeichnung des Vortrags anschauen.
Das österreichische Start-up Livin Farms entwickelt innovative Technologien für die nachhaltige Zucht von Insekten. Lebensmittelabfälle und andere organische Reststoffe können mithilfe von Insekten wieder zu wertvollen Proteinen umgewandelt werden. Auf diese Weise können Kreisläufe geschlossen und Ernährungssysteme nachhaltiger gestaltet werden.
Ein weiterer Schwerpunkt bei Livin Farms ist die Wissensvermittlung. Im Rahmen des Explorer Challenge Schulprojektes bringt Livin Farms die Themen Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und Insekten an Schulen. Das Projekt wird in Kooperation mit der Wirtschaftsagentur Wien umgesetzt und richtet sich an öffentliche Mittelschulen in Wien. Die Teilnahme am Projekt ist kostenlos.
Schulklassen bekommen pro Schule bis zu drei Hive Explorer (Mini-Mehlwurmfarmen) für bis zu ein Semester lang zur Verfügung gestellt. Teilnehmende Schulklassen entwickeln eigene Forschungsfragen zu Insekten und zur Insektenzucht und überprüfen diese mithilfe von Experimenten. Die Ergebnisse werden dokumentiert und präsentiert.
Durch die Mitarbeit der Schüler*innen als Citizen Scientists werden neue Forschungsfragen entwickelt. Dadurch werden neues Wissen und neue Erkenntnisse generiert und damit die Forschung zum Thema Insekten als alternative Proteinquelle unterstützt.
Auch andere Schulen sind eingeladen, mitzuforschen! Für den Erwerb eines Hive Explorers können sich diese Schulen auf der Website unter www.thehiveexplorer.com oder via Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erkundigen.
Seit April 2021 forscht die Universität Wien in Zusammenarbeit mit der Friedhöfe Wien GmbH an dem Projekt BaF – Biodiversität am Friedhof. Ziel ist es, die Biodiversität (das Vorkommen verschiedenster Tier-, Pflanzen- und Pilzarten) zu dokumentieren und das aktive und passive Einwirken des Menschen auf die Friedhofsareale als Lebensräume zu untersuchen. Diese Zusammenarbeit zwischen der Universität und den städtischen Friedhöfen stellt einen bedeutenden Schritt dar, um die vielfältigen Ökosysteme innerhalb der Friedhöfe zu verstehen und Maßnahmen zur nachhaltigen Erhaltung und Förderung der Biodiversität zu entwickeln. Das Projekt BaF trägt nicht nur zur wissenschaftlichen Forschung, sondern auch zur nachhaltigen Entwicklung städtischer Grünflächen bei.
Friedhöfe sind mehr als nur Orte der Trauer und des Gedenkens: Durch ihre Lage, Größe und die verschiedenen Naturflächen, die sie beherbergen, stellen sie einen wichtigen Lebensraum für eine Vielzahl von Organismen dar. Doch wie viele Lebewesen genau in den Arealen der Friedhöfe vorkommen, ist bislang unerforscht.
Das Projekt BaF Biodiversität am Friedhof zielt darauf ab, eine umfassende Bestandsaufnahme der Artenvielfalt auf österreichischen Friedhöfen durchzuführen und lädt dazu ein, Teil dieses spannenden Forschungsprojekts zu werden und die faszinierende Welt der Friedhofsnatur zu entdecken.
Warum die Erforschung der Biodiversität auf Friedhöfen so wichtig ist? Ganz einfach! Eine solche Bestandsaufnahme ermöglicht nicht nur Rückschlüsse auf Veränderungen der Artenvielfalt, sondern gibt auch Einblicke in das Zusammenleben von Menschen und Natur. Durch das Sammeln von Daten über die verschiedenen Pflanzen- und Tierarten können wichtige Erkenntnisse darüber gewonnen werden, wie sich menschliche Aktivitäten auf die Umwelt auswirken und welche Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität ergriffen werden können.
Gemeinsam mit freiwilligen Helfer*innen und Expert*innen aus den unterschiedlichsten Bereichen werden verschiedene Methoden zur Erfassung der Biodiversität eingesetzt, darunter das Zählen und Bestimmen von Pflanzen- und Tierarten, die Durchführung von Kartierungen und das Anlegen von Biotopkarten.
Machen Sie mit und helfen Sie uns dabei, die Geheimnisse der Friedhofsnatur zu entschlüsseln! Jeder Beitrag zählt und trägt dazu bei, unsere Umwelt besser zu verstehen und zu schützen. Mehr Infos unter: baf-austria.at.
1) Entdecken Sie Pflanzen, Tiere oder Pilze am Friedhofsareal.
2) Schicken Sie uns ein Foto oder Ihre Meldung an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder nutzen Sie das Sichtungsformular auf unserer Homepage.
3) Teilen Sie uns Informationen über Zeit und Ort Ihrer Sichtung mit.
4) Wir helfen bei Bestimmungen und Sie helfen dabei, die Biodiversität unserer Stadt zu schützen!
Im Juni 2024 hielt Projektleiter Thomas Filek im Rahmen der Citizen Science Vortragsreihe "Citizen Science Seminar" an der BOKU University den Vortrag "BaF-Biodiversität am Friedhof - Ein Blick auf drei Jahre nachhaltiger Entwicklungen". Hier können Sie sich die Video-Aufzeichnung des Vortrags anschauen.
BaF besteht aus einem kleinen Team an studentischen Mitarbeiter*innen, Dozent*innen und natürlich Ihnen. Projektleiter*innen sind Thomas Filek und Doris Nagel, die sich neben der Organisation auch um die Betreuung der Mitarbeiter*innen und dem Dialog mit Ihnen beschäftigen.
Für eine vergrößerte Darstellung bitte auf eines der Fotos klicken.
Im Vergleich zu PolliDiversity geht es bei PolliDiversity 2.0. zwar weiterhin um die Schaffung von Lebensräumen für Insekten, die Aufgaben der Citizen Scientists haben sich aber aufgrund der Usability etwas verändert. Das Projekt wurde im Jahr 2021 das erste Mal beim Citizen Science Award angeboten. 2022 fand der zweite Durchgang in abgeänderter Form statt. Aufgrund von beruflichen Veränderungen der Projektmitwirkenden wird das Projekt 2023 nicht angeboten, es werden aber in Zukunft weitere Projektdurchläufe angestrebt.
Ziel von PolliDiversity 2.0. ist es, so viele Menschen wie möglich für Biodiversität und Bestäuber in ihrem Umfeld zu begeistern. Durch aktives Mitforschen kann die intrinsische Motivation, sich aktiv für den Biodiversitätsschutz zu engagieren, gefördert werden. Ziel der Citizen Scientists wird es sein, die phänologische Entwicklung der Pflanzenarten zu dokumentieren und anschließend zu beobachten, welche Bestäuber zu welchem Zeitpunkt diese Flächen besuchen.
Die Hauptaufgabe der Citizen Scientists ist es zu dokumentieren, wie sich die unterschiedlichen Pflanzenarten in der ReNatura Wildblumenmischung Gumpensteiner BW3 phänologisch entwickeln. Eine weitere Aufgabe wird es sein, die Bestäuber, die die Blühflächen besuchen, zu beobachten.
Die daraus resultierenden Daten liefern einerseits interessante Erkenntnisse über die Pflanzenarten in der Blühmischung und andererseits wertvolle Beiträge für die Erforschung der Lebensweisen der Bestäuber.
Für die Dokumentation der phänologischen Entwicklung der Blühflächen wird an die Citizen Scientists eine Vorlage ausgehändigt, die für die Dokumentation zu vervollständigen ist. Der Zeitpunkt der Aussaat, des Austriebs, der Blüte und das Pflanzenwachstum sollten dokumentiert werden. Dabei werden auch unterschiedliche Parameter wie die Außentemperatur, das Wetter und die Höhenlage miteinbezogen.
Bei der Beobachtung der Bestäuber sollte der Fokus vor allem auf Wildbienen gesetzt werden. An die Teilnehmer*innen wird zur Unterstützung auch ein einfacher Bestimmungsschlüssel ausgehändigt. Die Datenerfassung erfolgt über die Plattform des Naturschutzbundes www.naturbeobachtung.at. Es gibt dort eine eigene Kommentarfunktion bei der das Projekt „PolliDiversity 2.0“ anzugeben ist.
Citizen Scientists erhalten Saatgut der ReNatura Wildblumenmischung Gumpensteiner BW3 für ca. 5 m² Fläche. Die Aussaat kann im eigenen Garten oder wahlweise in Töpfen erfolgen, weshalb die Teilnahme auch ohne eigenen Garten möglich ist. Ausgesät werden die folgenden Pflanzenarten:
Schafgarbe (Achillea millefolium), Acker-Hundskamille (Anthemis arvensis), Färberkamille (Anthemis tinctoria), Echter Wundklee (Anthyllis vulneraria), Ringelblume (Calendula officinalis), Wiesenkümmel (Carum carvi), Kornblume (Centaurea cyanus), Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea), Perücken-Flockenblume (Centaurea pseudophrygia), Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa), Gemeine Wegwarte (Cichorium intybus), Wiesenpippau (Crepis biennis), Wilde Karotte (Daucus carota), Karthäusernelke (Dianthus carthusianorum), Natternkopf (Echium vulgare), Witwenblume (Knautia arvensis), Rauer Löwenzahn (Leontodon hispidus), Margerite (Leucanthemum vulgare), Hornklee (Lotus corniculatus), Echte Kamille (Matricaria chamomilla), Gelbklee (Medicago lupulina), Steinklee, weiß (Melilotus albus), Steinklee, gelb (Melilotus officinalis), Gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis), Esparsette (Onobrychis viciifolia), Klatschmohn (Papaver rhoeas), Wiesensalbei (Salvia pratensis), Rote Lichtnelke (Silene dioica), Gemeines Leimkraut (Silene vulgaris), Hasenklee (Trifolium arvense), Feldklee (Trifolium campestre), Kleinklee (Trifolium dubium), Rotklee (Trifolium pratense), Schwarze Königskerze (Verbascum nigrum), Pechnelke (Silene viscaria) - alle herkunftszertifiziert nach G-Zert®.
Die Anlage der Blühfläche sollte im besten Fall schon im März (sobald die ersten Frühblüher sichtbar werden), aber bis spätestens Ende April erfolgen.
Um den Citizen Scientists eine Bestimmung und eine Projektteilnahme zu ermöglichen, werden folgende Infomaterialien erstellt und digitalisiert bereitgestellt:
Die Aufgabe der Citizen Scientists ist es, zu dokumentieren, wie sich die Blühflächen entwickeln: Wann geht das Saatgut auf? Welche Temperatur herrscht? Wie war das Wetter in den vergangenen Wochen? Wie hoch sind die Pflanzen nach weiteren zwei Wochen? Wann beginnen die ersten Pflanzen zu blühen? Wenn keine Pflanzen aufgehen, woran könnte das liegen – wurden Vögel oder Schnecken gesehen?
Des Weiteren sollten die Citizen Scientists an mehreren Tagen von Mai bis Ende Juli (abhängig von der Blütezeit der Pflanzen) ermitteln, welche Pflanzenart von bestimmten Wildbienenarten und anderen Bestäubern bevorzugt als Futterquelle angeflogen wird.
Das Monitoring sollte an möglichst vielen Tagen zu drei unterschiedlichen Tageszeiten bei Tageslicht durchgeführt werden. Auch das Wetter spielt eine Rolle, da Wildbienen bei sonnigem Wetter häufiger anzutreffen sind aber bei Regen oder starkem Wind eher weniger.
Die Daten werden streng vertraulich und gemäß der EU-Datenschutz-Grundverordnung behandelt.
Interessierte können sich gerne einfach via E-Mail anmelden. Anmeldungen und Rückfragen bitte an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Projektleiterin Verena Mayer hielt 2021 einen Vortrag über "PolliDiversity" im Rahmen der Vortragsreihe "Citizen Science Seminar" an der Universität für Bodenkultur Wien: "'PolliDiversity' – Bestäubervielfalt im eigenen Umfeld". Am Ende dieser Seite können Sie sich die Video-Aufzeichnung des Vortrags anschauen.
Mag. Verena Mayer
Dipl. Ing. Renate Mayer
Dr. Wilhelm Graiss