Neuigkeiten

Neuigkeiten rund um Citizen Science in Österreich und der Welt
CC0 by pixabay (https://bit.ly/2IAoT4Y)

Citizen Science Award 2016: 8 Projekte finden sich auf www.citizen-science.at

Das Zentrum für Citizen Science des OEAD hat für dieses Jahr im Rahmen des Citizen Science Awards 2016 Bürger*innen (von Einzelpersonen über Gruppen bis zu ganzen Schulklassen) dazu eingeladen, bei einem von 10 österreichischen Citizen Science Projekten vom 1. April bis zum 30. September 2016 mitzuforschen. Das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft vergibt dann gemeinsam mit den jeweiligen ProjektleiterInnen Preise an die engagiertesten Citizen Scientists.

Wir freuen uns sehr, dass acht dieser zehn Projekt auf der Plattform www.citizen-science.at vertreten sind und gratulieren ihnen herzlich dazu!

Die Projekte sind:

  • Abenteuer Faltertage des Naturschutzbundes
  • Projekt Alraune der Universität Salzburg
  • DachsSpurenSuche von StadtWildTiere der VetMed Wien
  • Die Igel sind los! der Universität für Bodenkultur Wien
  • FotoQuest Austria des IIASA Laxenburg
  • ObstVerrückt der ZAMG
  • Schau ma auf die Wiesn! des Österreichischen Kuratoriums für Landtechnik und Landentwicklung
  • Tea Bag Index der AGES
Freitag, 10 Juli 2015 15:14

Mykodata - Pilze in Österreich

Mykodata - Pilze in Österreich

Das Projekt Mykodata der Österreichischen Mykologischen Gesellschaft möchte das Vorkommen und die Verbreitung von Pilzen in Österreich dokumentieren und darstellen. Die frei zugängliche Online-Version der Datenbank bietet die Möglichkeit, die Verbreitungsbilder der über 8.100 Pilztaxa einzusehen und den aktuellen Datenstand mit über 440.000 Fundmeldungen abzurufen, die von über 13.000 verschiedenen Fundorten in ganz Österreich stammen. Jeder Datensatz beinhaltet neben möglichst exakten Orts- und Zeitangaben wichtige Informationen zu Lebensraum und Substrat der Pilznachweise, zur Bestimmung und wissenschaftlichen Dokumentation der Pilzfunde sowie zur Herkunft und Quelle der gespeicherten Daten.

Viele Beobachtungen zum Auftreten von Pilzarten werden von Amateurmykolog*innen gemeldet. Österreichweit tragen Citizen Scientists mit ihren Pilzdaten somit maßgeblich zum Fortgang des Projekts bei. Wenn auch Sie bei ihrem nächsten Spaziergang durch den Wald oder bei Ihnen zuhause im Garten einen Pilz entdecken, dann schauen Sie doch bei Mykodata vorbei und melden Sie ihn!

Mittwoch, 15 Juli 2015 14:02

Projekt Geomaus - Kleinsäugern auf der Spur

Projekt Geomaus - Kleinsäugern auf der Spur

Jeder kennt Mäuse als Schädlinge. Doch trotzdem ist erstaunlich wenig über die Verbreitung von Kleinsäugern in Österreich bekannt. Das Projekt Geomaus möchte diese Wissenslücke schließen und braucht dafür Ihre Hilfe!

Im Projekt Geomaus werden Informationen über die Verbreitung von Kleinsäugern in Österreich, Deutschland und der Schweiz gesammelt. Naturinteressierte sind eingeladen ihre Beobachtungen zu melden, um mehr über das Vorkommen von kleinen Säugetieren zu erfahren. Als Hilfe dienen zwei Bestimmungsschlüssel, Informationen zu Spurenbildern, sowie zu Aussehen, Biologie und Lebensweise der Arten. Die Meldung erfolgt mit einem Formular, in welchem die benötigten Daten wie Tierart, Fundort, Datum und Foto (optional) übermittelt werden können. Eine angepasste mobile Version erleichtert die Eingabe im Gelände und verfügt zudem über eine Standortsuche. Die eingegangenen Funddaten sind nach einer Bearbeitungszeit von rund einer Woche auf einer Karte abrufbar.

Die Daten werden in die Datenbank "GeoMaus" übertragen, wo sie nach Bedarf für verschiedene Artenschutzprojekte zur Verfügung stehen. Schauen Sie doch noch heute beim Projekt Geomaus vorbei und informieren Sie sich über diese faszinierenden Säugetiere!

Donnerstag, 30 Juli 2015 10:51

Wir schauen auf unsere Wiese!

"Wir schauen auf unsere Wiese!"

Unter diesem Motto beobachten Landwirt*innen die Entwicklung von Tieren und Pflanzen auf ihren Wiesen. Damit werden die Landwirt*innen einerseits dazu angeregt, Zusammenhänge zwischen der Art der Bewirtschaftung und Artenvielfalt auf ihren eigenen Wiesen zu erkennen, andererseits sollen auch Bewirtschaftungsauflagen mit den Ergebnissen besser evaluiert werden können.

Mitmachen können alle Bäuer*iInnen und Almbewirtschafter*innen mit extensiven Wiesen und Weiden (am besten Betriebe die bei der ÖPUL-Naturschutzmaßnahme „WF“ (wertvolle Flächen) teilnehmen). Am Beginn steht eine Einschulung durch eine/n Ökolog*in. Dabei wird vereinbart, welche Indikatorarten jährlich beobachtet und gezählt werden sollen. Die Teilnehmer*innen dokumentieren daraufhin jährlich die Indikatorarten und die Bewirtschaftung der Wiese und geben die Daten auf der Online-Plattform www.biodiversitaetsmonitoring.at ein.

Ein tolles Projekt, dass bereits 700 Landwirt*innen und Schüler*innen begeistert! Mehr Infos dazu findet ihr unter http://www.citizen-science.at/projekte/landwirte.

Donnerstag, 30 Juli 2015 15:48

Bienencheck: Bereits mehr als 80.000 Einträge

Bienencheck: bereits mehr als 80.000 Einträge

Bienen haben den Ruf fleißige Tiere zu sein und werden von den meisten Menschen geschätzt. Doch was vielen nicht bekannt ist, ist die Tatsache, dass es neben der uns bekannten Honigbiene noch viele weitere Wildbienenarten gibt. Diese sind mindestens genauso wichtig wie die Honigbiene, doch leider sind werden sie durch Habitatveränderungen und Pestizide bedroht.

Gemeinsam mit Ö3 hat Global 2000 deshalb im Juni das Projekt Bienencheck gestartet. Bereits mehr als 80.000 (!) Einträge wurden mit einer eigens dafür entwickelten App gemacht. Durch sie sollen die Teilnehmer*innen spielerisch mehr über die mehr als 700 Wildbienenarten in Österreich erfahren.

Die Aktion läuft allerdings nicht mehr lange. Wer sich die App noch nicht heruntergeladen hat, der sollte sich also beeilen.

Freitag, 31 Juli 2015 13:43

Umfragen zu Citizen Science

Umfragen zu Citizen Science

Zwei Umfragen sind gerade zu Citizen Science im Gange. In der ersten Umfrage wollen wir gemeinsam mit unseren Partner*innen aus der Schweiz und Deutschland herausfinden, welcher Mehrwert durch Citizen Science in der Bildung entsteht. Wir wollen wissen, wie Expert*innen aus dem Bildungsbereich mit Expert*innen aus Wissenschaft und Umweltschutz zusammenarbeiten können und welche Rahmenbedingungen dazu notwendig sind. Mit den Ergebnissen möchten wir ein Signal in Richtung Forschungs- und Bildungsförderung setzen. Hier der Link zur Umfrage: https://de.surveymonkey.com/r/CitizenScience-und-Bildung

Die zweite Umfrage geht vom Joint Research Centre der Europäischen Kommission aus und möchte den Stand von Datenmanagement-Praktiken im Bereich Citizen Science auf lokaler und europäischer Ebene erheben. Die Ergebnisse sollen dazu verwendet werden, weitere Schritte der EU im Bereich Citizen Science besser planen zu können. Und hier auch der Link zu dieser Umfrage: https://ec.europa.eu/eusurvey/runner/CSDataManagement

 

Wasser schafft: Bürger*innen forschen gemeinsam mit dem Wassercluster Lunz

Vor erst einer Woche mussten wir über die große Hitze und die anhaltende Trockenheit in weiten Teilen Österreichs berichten. Mittlerweile hat es geregnet und das Wasser hat Abhilfe geschaffen. Doch Wasser schafft noch mehr!

Das Projekt "Wasser schafft" untersucht gemeinsam mit Bürger*innen, wie sich Veränderungen in der Gewässergestalt auf die Wasser- und Sedimentqualität von unterschiedlich verschmutzten Bächen auswirkt. Durch Gewässerbegradigung haben Bäche und Flüsse nicht mehr so hohe Selbstreinigungskräfte wir natürlich verlaufende Gewässer, da ihnen Rückhaltebereiche, in denen dem Wasser Stoffe entzogen werden können, fehlen. Bis heute gibt es nur wenige Studien darüber, wie sich das Zusammenspiel von Verschmutzung und Gewässergestalt auf die Wasser- und Sedimentqualität von Bächen auswirkt. Das Projekt „Wasser schafft“ soll hier für Österreich Grundlagen schaffen, um Vorschläge für das Management von mehrfach belasteten Bächen in intensiv genutzten Gebieten auszuarbeiten.

Reden Sie mit! - Ein Citizen Science Projekt zu psychischen Erkrankungen

Mit der Initiative "Reden Sie mit!" der Ludwig Boltzmann Gesellschaft können interessierte Bürger*innen ihre Beobachtungen und Erfahrungen mit psychischen Erkrankungen in die Forschung einbringen. Ungelöste Fragen zu psychischen Erkrankungen sollen dabei beantwortet werden.

Bis 16. Juni 2015 kann jeder und jede teilnehmen. Danach werden die Beiträge von Expert*innen analysiert und katalogisiert, um dann zu Themenclustern zusammengefasst zu werden. Alle registrierten TeilnehmerInnen können dann über die Themen abstimmen, bis zuletzt auch eine Fachjury die Forschungsfragen beurteilt. Ziel ist die Definition neuer Forschungsfragen im Bereich psychische Erkrankungen.

Wenn auch Sie direkt oder indirekt von einer psychischen Erkrankung betroffen sind oder Erfahrung damit gemacht haben, dann nehmen Sie an diesem spannenden Projekt teil und registrieren Sie sich!

http://www.citizen-science.at/projekte/reden-sie-mit

naturbeobachtung.at - Natur erleben und dokumentieren

Wer regelmäßig draussen spazieren geht, hat es sicherlich schon bemerkt: der Frühling ist da! Und mit ihm sind auch die Insekten erwacht und die Vögel aus ihrem Winterquartier zurückgekehrt. Doch was blüht, singt, summt oder wächst bei uns?

Das Projekt naturbeobachtung.at des Naturschutzbundes ermöglicht es Naturliebhaber*innen Tiere, Pflanzen und Pilze zu fotografieren und zu melden. So können Verbreitungskarten der jeweiligen Arten für Österreich erstellt werden. Dies ist vor allem für den Naturschutz sehr wichtig, da nur geschützt werden kann, was bekannt ist.

Naturbeobachtung.at ist eines der ältesten und umfangreichsten Projekte auf www.citizen-science.at mit über 640.000 Fundmeldungen und mehr als 4000 registrierten Melder*innen! Wir freuen uns, dass dieses Projekt Partner auf www.citizen-science.at ist und wünschen weiterhin viel Erfolg!

C.S.I. Pollen - Ermittlungen ganz ohne Special Effects

Die vielen Pollenallergiker*innen haben es schon leidvoll mitbekommen: Viele Pflanzen haben durch die warmen Tage in den letzten Wochen begonnen zu blühen. Doch des einen Leid ist des anderen Freud: Honigbienen (und nicht nur diese) sind nach dem Winter auf reichlich Pollen angewiesen. Doch woher holen sich die Bienen den Pollen? Und welche Pollen bleiben am häufigsten in den sogenannten "Pollenhöschen" hängen?

Diesen und weiteren Fragen widmet sich das Projekt "C.S.I. Pollen" der Universität Graz in Zusammenarbeit mit vielen anderen Forschungseinrichtungen aus ganz Europa. Dabei helfen Imker*innen den Forscher*innen dabei, den Honigbienen einen Teil ihrer Pollen für eine wissenschaftliche Analyse zu entlocken. In Pollenfallen werden die Pollenhöschen gesammelt, von den Imker*innen nach Zahl und Farbe ausgewertet und anschließend zur genauen Bestimmung in ein Labor geschickt. Die Imker*innen erhalten im Zuge des Projektes die Ergebnisse der Pollenanalyse und die Wissenschafter*innen Forschungdaten.

Sollten auch Sie einen oder mehrer Bienenstöcke Ihr Eigen nennen, dann schauen sie doch beim Projekt C.S.I. Pollen vorbei. Das Mitmachen ist einfach und lohnt sich!

Wiener Gebäudebrüter - Ein Projekt der Wiener Umweltschutzabteilung

Man kann es schon hören: die ersten Schwalben und Mauersegler sind aus ihren Winterquartieren zurückgekehrt um bei uns zu brüten. Sie bauen ihre Nester oft an Hausfronten in Nischen und Höhlen. In Wien sollte daher kein Mangel an Nistplätzen herrschen, möchte man meinen. Doch gerade die Mauersegler stehen in Wien vor einem Problem.

Das Citizen Science Projekt Wiener Gebäudebrüter ist auf die Mithilfe von Bürger*innen angewiesen, um die Nistplätze von gebäudebrütenden Vögeln in Wien zu erfassen. Die bei Fassadensanierungen aufgestellten Gerüste können den Vögeln den Weg zu ihren Nestern versperren, wodurch deren Junge verhungern müssen. Im Zuge dieser Sanierungen werden dann auch Risse und Nischen verschlossen, wodurch die Tiere keine Nistplätze mehr finden.

Wenn auch Sie diesen faszinierenden Vögeln helfen wollen, dann schauen Sie beim Projekt Wiener Gebäudebrüter vorbei!

Projekt Wildkatze - Dem scheuen Raubtier auf der Spur

Jetzt im Frühling finden die Wildkatzen wieder Nahrung in Hülle und Fülle. Diese brauchen sie auch, um ihre Jungen großzuziehen.

Das Projekt Wildkatze sammelt Hinweise aus der Bevölkerung, um mehr über den Bestand dieser eleganten Jägererin zu erfahren. Früher waren Wildkatzen in Österreich weit verbreitet, Mitte des letzten Jahrhunderts waren sie dann aber aus den Wäldern verschwunden. Seitdem weiß man ausser Einzelmeldungen nicht viel über die Verbreitung dieser faszinierenden Tiere. Um Wildkatzen, die sehr scheu sind, effektiv schützen zu können, muss bekannt sein, wo sie vorkommen.

Helfen auch Sie mit und melden Sie es der Plattform Wildkatze, wenn Sie glauben diese leise Jägerin gesehen zu haben.

Wegweiser zu naturwissenschaftlichen Citizen Science Projekten online

Seit 26.02.2015 sind die ersten deutschsprachigen Wegweiser für naturwissenschaftliche Citizen Science Projekte unter "Beteiligung" für jede*n als pdf verfügbar. "Als Vorlage dienten uns die Citizen Science Guides des Centre for Ecology & Hydrology in England", erklärt Benjamin Dauth, Mitglied der Arbeitsgruppe Citizen Science. "Dort hat man schon viele Jahre Erfahrung mit Citizen Science und sehr einfache Guides zu Planung und Durchführung erstellt", so Dauth weiter.

Diese Wegweiser sollen Leuten, die daran interessiert sind ein naturwissenschaftliches Citizen Science Projekt zu starten, eine erste Ahnung davon geben, welche Möglichkeiten es gibt, welche Entscheidungen getroffen werden müssen und ob ihre Idee überhaupt für ein Citizen Science Projekt geeignet ist.

Schauen Sie sich also die neuen Wegweiser an, wenn Sie wissen möchten, ob auch Ihre Idee das Potential hat ein Citizen Science Projekt zu werden.

ZAMG wird Partner der Citizen Science Plattform

Wir freuen uns, bekanntgeben zu dürfen, dass die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) mit dem Projekt PhenoWatch seit heute offizieller Partner von citizen-science.at ist. Citizen Science hat bei der ZAMG eine lange Tradition, bereits seit 1851 führen Laien phänologische Beobachtungen durch. Bei der Phänologie werden verschiedene Phänomene (erste Blüte von Pflanzen, Fruchreife, Schwalbenflug, etc.) im jahreszeitlichen Verlauf beobachtet. Analysiert man den zeitlichen Verlauf von phänologischen Beobachtungsdaten wird vor allem bei den Frühjahrsphasen in mittleren und höheren Breiten der Einflussfaktor der Lufttemperatur sowohl bei den kurzfristigen Schwankungen als auch bei langanhaltenden Trends deutlich. So ist die Phänologie ein idealer Bio-Indikator für allmähliche Änderungen des Klimas, da er von einem breiten naturinteressierten Publikum leicht verstanden wird und positive wie negative ökologische Auswirkungen des Klimawandels aufzeigt.

Mehr Informationen zum Projekt PhenoWatch gibt es in unserer Projektübersicht.

Österreich forscht 2015: die erste disziplinenübergreifende Österreichische Citizen Science Konferenz startet

Heute, am 26.02.2015, startet die erste disziplinenübergreifende Österreichische Citizen Science Konferenz in Wien mit Vorträgen aus Kunst und Kultur, Wirtschaft, Natur- und Geisteswissenschaften. Ein Workshop zur Erarbeitung der weiteren Citizen Science Strategie in Österreich, sowie Posterpräsentationen von Citizen Science Projekten in Österreich runden die ganztägige Konferenz ab.

"Mit dieser Konferenz sollen nicht nur Wissenschafter*innen, sondern auch interessierte Bürger*innen angesprochen werden", so Daniel Dörler, Mitglied des Organisationsteams. "Ziel ist die Vernetzung von Akteur*innen aus den unterschiedlichsten Disziplinen, die mit der Methode Citizen Science arbeiten", ergänzt Florian Heigl, Gründer von www.citizen-science.at und ebenfalls Mitglied des Organisationsteams.

Unterstützt wurde die Konferenz vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft und vom Department für Integrative Biologie und Biodiversitätsforschung an der Universität für Bodenkultur Wien. Für das Organisationsteam war es selbstverständlich, die Konferenz nach den strengen ÖkoEvent-Kriterien der Stadt Wien auszurichten. Deshalb gibt es zur kulinarischen Verpflegung nur regionale, saisonale und natürlich biologische Lebensmittel von www.bookacook.at, und auch die ausgegebenen Notizbücher wurden aus ökologisch unbedenklichen Materialien hergestellt.

Die Organisatoren erhoffen sich von dieser Kick-Off Veranstaltung neue Impulse zur Stärkung von Citizen Science in Österreich.

Geschichte(n) der Citizen Science avant la lettre in Österreich, 1850 bis 1950

Citizen Science hat sich in den letzten Jahren als neuer Sammelbegriff für wissenschaftliche Projekte etabliert, bei denen professionelle ForscherInnen mit „Laien“ zusammenarbeiten und gemeinsam – und in manchen Fällen sogar ohne die Hilfe von ForscherInnen – für neue Erkenntnisse sorgen. Solche Aktivitäten haben nicht zuletzt durch neue technische Möglichkeiten (insbesondere dank Smartphone und Applikationen) einen starken Schub erfahren. Längst haben sich eigene Plattformen und Netzwerke für Citizen Science etabliert – in Österreich etwa Citizen-Science.at mit rund 50 Projekten. Parallel existieren spezialisierte Fachjournale zu Citizen Science (z.B. Citizen Science: Theory and Practice) sowie eigene Konferenzen (z.B. Österreichische Citizen Science-Konferenz).

Was in der mittlerweile umfangreichen Fachliteratur zum Teil aber noch fehlt, sind Arbeiten zu historischen Citizen Science-Projekten – also zu einschlägigen Projekten mit BürgerInnen-Beteiligung, die durchgeführt wurden, bevor der Begriff Citizen Science noch geläufig war. Tatsächlich entspricht einiges von dem, was früher als Amateurwissenschaft bezeichnet wurde, den gängigen Kriterien von Citizen Science, also der Einbindung von „Laien“ in den wissenschaftlichen Forschungsprozess.

Für einen geplanten Sammelband zur Geschichte von Citizen Science in Österreich bzw. den Ländern der ehemaligen k.k. Monarchie sollen dabei die Jahre ab etwa 1850 im besonderen Fokus stehen, als die Institutionalisierung akademischer Forschung (etwa die Gründung von Akademien, wissenschaftlichen Fachgesellschaften, staatlichen Forschungsinstitutionen etc.) bereits begonnen hat. Beispiele für Citizen Science avant la lettre wären in Österreich bzw. Mitteleuropa etwa die Meteorologie mit der Einrichtung eines Netzwerks an Beobachtungsstationen unter Einbindung von Laien, die auch Grundlage für Pionierarbeiten in der frühen Klimaforschung waren. Ähnliches gilt für die Seismologie. (Für beide Bereiche vgl. die rezenten Arbeiten von Deborah Coen.)

Es existieren aber natürlich auch noch viele andere Bereiche und Disziplinen, in denen die Einbindung von Laien zum Teil bis heute üblich ist: Neben frühen ökologischen Forschungen gibt es Citizen Science in der Astronomie, aber auch in etlichen Sozial- und Geisteswissenschaften. Ein Beispiel für Letztere wäre die Erstellung von Mundartenlexika, zu denen sehr oft Laien zur Datengewinnung herangezogen wurden.

Für den ins Auge gefassten Sammelband zur Geschichte von Citizen Science in Österreich und Mitteleuropa, dessen Untersuchungszeitraum bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts gehen soll, suchen wir Beiträge auf Deutsch oder Englisch, die exemplarische Projekte (oder auch zeitgenössische Diskussionen) früher „BürgerInnenwissenschaft“ quer durch alle Wissenschaftsbereiche aufarbeiten. Neben Fallstudien zu konkreten Projekten aus verschiedenen Disziplinen können auch spezielle Institutionalisierungen von Citizen Science (etwa in Form von wissenschaftlich ambitionierten Fachgruppen an den frühen Volkshochschulen oder spezielle Vereine wie die der frühen Aquarianer) untersucht werden.

Wichtig bei all dem sind zwei Kriterien: Erstens soll es um Laienbeteiligung in der Wissenschaftsproduktion gehen und nicht um Laien als Zielgruppe der Wissenschaftsvermittlung; zweitens sollten diese Laien im Kollektiv an dieser Erkenntnisgewinnung beteiligt gewesen sein und nicht als einzelne AmateurforscherInnen.

Abstracts in der Länge von bis zu 3.000 Zeichen und alle Anfragen zum Thema nimmt Klaus Taschwer (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) bis 31.03.2020 gerne entgegen. Die endgültigen Beiträge sollten bis Herbst 2020 vorliegen und sollten nicht länger als 30.000 Zeichen sein. Ein erster Workshop mit Beiträgen zum Thema ist bei der nächsten Österreichischen Citizen Science-Konferenz am 6. und 7. Mai 2020 in Wien geplant. Weitere Tagungen und zumindest ein Sammelband mit Veröffentlichungen zum Thema sind im Anschluss daran geplant.

Herausgeber: Klaus Taschwer, Daniel Dörler und Florian Heigl

 

---english version---

History of Citizen Science avant la lettre in Austria, 1850 to 1950

In recent years Citizen Science has established itself as a new term for scientific projects in which professional researchers collaborate with "lay people" and create new knowledge together – and in some cases even without the help of researchers. Such activities have received a strong boost thanks to new technical possibilities such as smartphones and applications in particular. Citizen science platforms and networks have been established - in Austria, for example, Citizen-Science.at with around 50 projects. At the same time there have emerged journals on citizen science (e.g. Citizen Science: Theory and Practice) as well as own conferences (e.g. Austrian Citizen Science Conference).

What is still missing in the extensive literature, however, are works on historical citizen science projects - i.e. on relevant projects with citizen participation that were carried out before the term citizen science was established. In fact, some of what used to be called amateur science corresponds to the common criteria of citizen science, i.e. the involvement of "lay people" in the scientific research process.

For an anthology on the history of citizen science in Austria and in the countries of the former Habsburg Monarchy, the years from about 1850 onwards should be a special focus, when the institutionalization of academic research (such as the founding of academies, scientific societies, state research institutions, etc) has already been underway. Examples of citizen science avant la lettre in Austria and Central Europe would be meteorology with the establishment of a network of observation stations with the involvement of lay people, who were also the basis for pioneering work in early climate research. The same also applies to seismology, for both see e.g. the publications by Deborah Coen. 

Of course, there are also many other areas and disciplines in which the involvement of laypersons is still common today: In addition to early ecological research, there is citizen science in astronomy, but also in many social sciences and the humanities. An example of the latter would be the production of dialect encyclopedias, in which lay people were very often consulted for data collection.

For the envisaged anthology on the history of citizen science in Austria and Central Europe until the middle of the 20th century, we are looking for contributions in German or English that deal with exemplary projects (or contemporary discussions) of “early citizen science" across all fields of science and the humanities. In addition to case studies on concrete projects from various disciplines, special institutionalizations of citizen science (e.g. in the form of scientifically ambitious specialist groups at early adult education centers or special associations such as those of early aquarists) can also be investigated.

Two criteria are important in all of this: Firstly, it should be about lay participation in science production and not about lay participation as a target group of science mediation; secondly, these lay people should have been collectively involved in this acquisition of knowledge and not as individual amateur researchers.

Klaus Taschwer (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) will be happy to receive abstracts up to 3,000 characters long and all inquiries on the topic until 31 March 2020. The final contributions should be available by autumn 2020 and should not be longer than 30,000 characters. A first workshop with contributions on the topic is planned for the next Austrian Citizen Science Conference on 6 and 7 May 2019 in Vienna. Further conferences and at least one anthology with publications on the topic are planned to follow.

Editors: Klaus Taschwer, Daniel Dörler and Florian Heigl

Montag, 07 Oktober 2019 10:41

Call for Proposals ÖCSK 2020

Der Call for Proposals für die 6. Österreichische Citizen Science Konferenz im Mai 2020 ist online! Unter dem Motto “Citizen Science: Anspruch und Bedeutung” wird die Österreichische Citizen Science Konferenz 2020 der Frage nachgehen, welche Erwartungen an diese Methode herangetragen werden, wie Citizen Science interpretiert wird - und was Citizen Science am Ende zu leisten vermag.

Die Popularität von Citizen Science hat in den letzten Jahren weltweit zugenommen. Die steigende Anzahl an Publikationen, Projekten und (inter)nationalen Netzwerken belegt dies eindrucksvoll. War der Begriff vor 10 Jahren im deutschsprachigen Raum noch kaum jemandem geläufig, so findet er sich heute in vielen Dokumenten forschungspolitischer Entscheidungsträger und Organisationen wie z.B. der Europäischen Kommission oder auch in Publikationen der Vereinten Nationen. Parallel zur steigenden Popularität von Citizen Science erhöhen sich allerdings auch die an diese wissenschaftliche Methode herangetragenen Erwartungen. So wird im forschungspolitischen Kontext Citizen Science gerne als wissenschaftlicher Ansatz präsentiert, deren Ergebnisse über die Forschung hinauswirken (sollen). Statt nur wissenschaftlich valide Daten und Analysen zu liefern, soll Citizen Science auch das gesellschaftliche Verständnis für Wissenschaft und Forschung erhöhen und zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen beitragen. Diese Entwicklung wirft die Frage auf, ob Citizen Science diesen unterschiedlichen Erwartungen tatsächlich gerecht werden kann bzw. soll und auch, welche Bedeutung Citizen Science in der Wissenschaft zukommt.

Wir freuen uns auf zahlreiche Einträge!

Am Freitag, 27. September gibt es bei der European Researchers‘ Night in Wien „Forschung für uns alle“. Über 60 verschiedene Aussteller präsentieren auf der Universität für angewandte Kunst ihre wissenschaftlichen Themen und Innovationen, die von 3D-Druck und DNA-Forschung bis hin zu „Future Foods“ und Sprachwissenschaften reichen. Auch einige der Projekte von Citizen Science Austria werden teilnehmen, Interessierte informieren und zum Mitmachen und Forschen auffordern.

Die European Researchers‘ Night wird nicht nur in Wien, sondern zeitgleich europaweit abgehalten. Durch die Unterstützung aus Fördergeldern der EU können in insgesamt 371 Städten Projekte und öffentliche Veranstaltungen realisiert werden. Diese sollen Forschung und Öffentlichkeit näher zusammenbringen, die vielfältigen Möglichkeiten der Wissenschaft aufzeigen und besonders den Einfluss auf unser tägliches Leben sichtbar machen. Österreichs Beitrag will mit wissenschaftlichen Stationen, verschiedenen Workshops, und einer Forschungsrallye besonders junge Menschen begeistern zu Forschen und Wissenschaft mit eigenen Händen zu begreifen. Am 27. September haben Interessierte unter anderem die Möglichkeit Roboter zu bauen und zu programmieren, „Future Foods“ wie Grashüpfer zu probieren und können herausfinden was in einem Teilchenbeschleuniger passiert. Besonders Frauen sind eingeladen, die Angebote an den technischen und naturwissenschaftlichen Stationen auszuprobieren und Neues kennenzulernen.
Auch Citizen-Science Projekte sind bei der European Researchers‘ Night vertreten. Die Konrad Lorenz Forschungsstelle in Grünau im Almtal wird ihre Citizen-Science-Apps vorstellen, und mit Spielen und Rätseln ihre Forschungsarbeit begreifbar machen. Biochar lädt ein vor Ort ein, ein eigenes Experiment mit Biokohle und Bohnen zu starten, am Roadkill-Stand wird gerätselt und natürlich ist auch Österreich forscht dabei! Bei unserem Stand könnt ihr Citizen Science in Österreich kennenlernen und in alle Projekte eintauchen!
Neben den spannenden Wissenschaftsstationen dürfen sich Besucher in Wien auch auf ein buntes Rahmenprogramm freuen: Science Slams, Experimente mit dem Physiker Werner Gruber und drei (rockige) musikalische Beiträge laden zum Verweilen und Zuhören ein.

European Researchers‘ Night
27.09.2019, 15:00 – 24:00
Universität für angewandte Kunst, Vordere Zollamtstraße 7, 1030

Weitere Details zur European Researchers’ Night findet ihr hier:
Für Wien: sci4all.eu
Europa: https://ec.europa.eu/research/mariecurieactions/actions/european-researchers-night_en

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Freitag, 19 Juli 2019 07:53

Frontiers for Young Minds

SchülerInnen unterschiedlicher Altersgruppen werden oft in Citizen Science Projekte miteinbezogen. Eine kindgerechte Kommunikation ist Voraussetzung für den Erfolg. Diese schafft Begeisterung und fördert nachhaltig Verständnis und Leidenschaft für die Naturwissenschaften. Im Journal Frontiers for Young Minds werden wissenschaftliche Artikel explizit für Kinder und Jugendliche zwischen acht und 15 Jahren publiziert. Diese sind online frei zugänglich und befassen sich mit neuesten Erkenntnissen zu verschiedenen Themen. Es stellt offensichtlich eine Herausforderung dar, seine Entdeckungen so zu formulieren, dass sie für Menschen in dem jungen Alter bereits nachvollziehbar sind, verglichen mit der Art des Beschreibens, wie man sie in wissenschaftlicher Form gewohnt ist. Es ist allerdings in keinem Fall verschwendete Energie, sich mit einer solchen Formulierung genauer auseinanderzusetzen. Denn das eröffnet die Chance, eine interessierte Jugend für den eigenen Wissenschaftsbereich zu begeistern.

Link: https://blog.univie.ac.at/eine-open-access-zeitschrift-fuer-kinder-die-ueber-die-aktuellste-wissenschaft-berichtet/

Dienstag, 23 April 2019 08:00

GFÖ 2019: Citizen Science in der Ökologie

Auch dieses Jahr organisieren wir wieder eine Session zu Citizen Science in der Ökologie bei der Jahrestagung der Gesellschaft für Ökologie Deutschland, Österreich und Schweiz, die heuer an der Universität Münster stattfindet. Von 09.-13. September versammeln sich Ökologinnen und Ökologen aus den deutschsprachigen Ländern (und darüber hinaus), um über aktuelle Themen im Bereich Biologie, Ökologie und Biodiversität unter dem Motto "Science meets Practice" zu diskutieren. In unserer Session dreht sich alles um das Thema Daten und Datenqualität. Was heißt Datenqualität überhaupt? Wie wird diese gewährleistet? Gibt es überhaupt DIE Datenqualität? Was beeinflusst Datenqualität? Und wie geht Citizen Science mit diesem Thema um? Diese und weitere Fragen sollen in unserer Session thematisiert und diskutiert werden.

Neben unserer Session gibt es auch noch eine weitere Session zum Thema Citizen Science: auch bei "Data for Biodiversity Change Assessment" spielt Citizen Science eine wichtige Rolle. Gerade in Citizen Science Projekten werden oft über große Zeit- und geographische Räume Daten zur Verbreitung von Organismen gesammelt. Daneben gibt es noch viele andere Projekte, welche die Biodiversität in bestimmten Gebieten und/oder Zeiträumen erhoben haben. Es sollen Ergebnisse vorgestellt werden, wie sich die Biodiversität in den letzten Jahren und Jahrzehnten verändert hat, und wie solche Änderungen durch das Zusammenlegen verschiedener Daten aus unterschiedlichen Quellen erfassbar werden.

Wenn Sie mehr über diese beiden Sessions erfahren möchten, dann finden Sie hier weitere Informationen dazu. Zu beiden Sessions können übrigens bis 31. Mai Abstracts eingereicht werden.

Der Workshop "Wie kann ich Citizen Science in meine Forschung integrieren?" ist ein Pre-Event zur European Researchers’ Night und findet am 27.3.2019 von 14:00-18:00 Uhr statt. Sie können sich ab sofort bis zum 20. März 2019 für den Workshop registrieren. Die Teilnehmer*innenzahl ist auf 30 Personen begrenzt.

Citizen Science ist eine Methode, die sich deutlich von Forschung im konventionellen Sinn unterscheidet: Projektleiter*innen setzen sich bereits vor Projektbeginn mit Themen wie Kommunikation mit den Projektteilnehmer*innen, Motivation der Projektteilnehmer*innen, Datenqualität und Datenintegrität auseinander. Für Wissenschafter*innen, die mit Citizen Science noch nicht vertraut sind, kann dies eine große Herausforderung sein.

Im Workshop stellen wir verschiedene Ansätze vor, wie man die Öffentlichkeit in ein Forschungsprojekt einbinden kann und welche Herausforderungen dieses Engagement mit sich bringt. Zudem wird auch Wissenschaftskommunikation im Allgemeinen thematisiert.

Die halbtägige Veranstaltung wird von den Koordinatoren des Citizen Science Network Austria in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Citizen Science organisiert und ist gleichzeitig auch ein Networking-Event.

Zur Registrierung gelangen Sie hier: https://integration_citizen_science.eventbrite.de

Vortragende:
Daniel Dörler und Florian Heigl, Citizen Science Network Austria, Universität für Bodenkultur Wien. 
Marika Cieslinski, Zentrum für Citizen Science, OeaD.

Programm:

14:00 Uhr Vortrag: Was ist Citizen Science?
  Workshopteil: Konzeptionierung eines CS-Projekts
15:00 Uhr Vortrag: Einbindung von Bürger*innen: Datenqualität und Kommunikation
  Workshopteil: Mechanismen für Qualitätssicherung
16:00 Uhr Workshopteil: Kommunikationsplan für CS-Projekte
  Vortrag: Publizieren mit Citizen Science
16:45 Uhr Vortrag: Fördermöglichkeiten für Citizen Science
17:00 Uhr Networking
18:00 Uhr Ende der Veranstaltung

Als Forscher kennen Sie diese Situation wahrscheinlich: Sie müssen sich einen Überblick über ein unbekanntes Forschungsgebiet verschaffen - und das schnell.

Traditionell war dies eine gewaltige Aufgabe. In diesem Workshop werden wir Fragen rund um die Suche nach wissenschaftlicher Literatur diskutieren und darüber, wie innovative Tools auf Basis von Open Content helfen können, diese Probleme zu lösen. Konkret werden wir uns Open Knowledge Maps, eine visuelle Schnittstelle zu wissenschaftlichem Wissen, genauer ansehen. Suchmaschinen und Entdeckungswerkzeuge sind auch eine Möglichkeit für andere Menschen, Ihre Forschung zu finden.Sie werden mehr darüber erfahren, wie diese Tools funktionieren und wie Sie dieses Wissen zu Ihrem Vorteil nutzen können. Dr. Peter Kraker wird praktische Tipps geben, um endlich die Frage zu beantworten: Wie bringe ich meine Forschung dazu, in Suchmaschinen und Discovery-Tools aufzutauchen?

Der Workshop wird interaktiv und praxisnah sein. Das Thema wissenschaftliche Literatursuche wird diskutiert und in Form einen rasanten und lustigen Spieles werden Ihnen die Open Knowledge Maps näher gebracht. Bitte vergessen Sie nicht, Ihren eigenen Laptop mitzubringen. Veranstaltungsort ist der Lesesaal der Österreichischen Zentralbibliothek für Physik. Stattfinden wird der Workshop am 26. April von 10:00-12:30 Uhr.

Die Anmeldung zu diesem Workshop und weitere Infos finden Sie hier: https://openknowledgemaps.eventbrite.de

 

Freitag, 29 März 2019 08:41

EVENT: Citizen Science und Recht, Teil 2

Wem gehört ein Bild und was darf ich rechtlich einwandfrei damit machen?

Citizen Science lebt von der Zusammenarbeit zwischen einer Vielzahl von Beteiligten, die viele Erfahrungen und unterschiedlichstes Know-how mit sich bringen. Unter Einbeziehung der Potentiale und des Wissens der Beteiligten werden Projekte ermöglicht, die sonst nicht denkbar wären. Die Zusammenarbeit von verschiedensten Personen in einem Forschungsprojekt geht mit einer großen Verantwortung in Bezug auf Datenschutz und der Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen einher. Neben den Bestimmungen der europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) müssen auch andere Regelungen, wie etwa Urheberrechte (z.B. bei der Erstellung von Texten oder Bildern) oder Lizenzrechte (z.B. bei der Verwendung von Texten oder Bildern) eingehalten werden.

In einer gemeinsamen Veranstaltung laden das Zentrum für Citizen Science, Citizen Science Network Austria  und das Open Science Network Austria (OANA), sowie das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung Projektleiterinnen und -leiter ein, sich u.a. über die „Rechte am Bild“, Urheber- und Lizenzrechte in Citizen Science-Projekten, zu informieren und gemeinsam mit Expertinnen und Experten zu diskutieren.

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier: https://www.zentrumfuercitizenscience.at/de/e/citizen-science-recht-ii

Mittwoch, 13 März 2019 17:23

Call for Proposals: Forum Citizen Science

Vom 26. bis 27. September 2019 findet das diesjährige Forum Citizen Science unter dem Motto „Die Zukunft der Bürgerforschung" in Münster statt. Gemeinsam soll ein Blick auf die Entwicklungen von Citizen Science und 5 Jahre Bürger schaffen Wissen geworfen und gleichzeitig einen Blick in die Zukunft gewagt werden: Wie kann und soll die Zukunft der Bürgerforschung in Deutschland und international aussehen? Welche Themenfelder sollten noch stärker in den Fokus genommen werden? Wie können wir die Einbindung aller Akteure sicherstellen? Welche Rolle kann und soll Citizen Science im Bereich der Wissenschaftskommunikation spielen? Welcher wissenschaftspolitischen Prozesse bedarf es für die Weiterentwicklung des Feldes?

Bürger schaffen Wissen und die Westfälische Wilhelms-Universität Münster als diesjähriger Kooperationspartner laden Sie herzlich ein, Beiträge einzureichen und so das Forum durch Ihre Expertise und Erfahrungen zu bereichern. In diesem Jahr haben Sie zudem die Möglichkeit im Rahmenprogramm Tutorials anzubieten sowie sich in Format Academic Paper mit einem Kurzbeitrag (englisch oder deutsch) einzubringen. Die Beiträge werden dann gesammelt als digitaler Tagungsband veröffentlicht.

Das Einreichen von Vorschlägen durch Wissenschaftler*innen, Bürgerforscher*innen sowie Wissenschaftskommunikator*innen und weiteren Interessierten ist ausdrücklich erwünscht.

Gewünscht sind Beiträge insbesondere zu folgenden Themen / Schwerpunkten:

  • Erfahrungen aus der Praxis von Citizen Science
  • neue Formate und Weiterentwicklung von Citizen-Science-Projekten
  • Zukunftsperspektiven und Projektideen
  • Erfolgreiche Kommunikation in und zu Citizen-Science-Projekten
  • Formen und Stufen der Partizipation in Citizen-Science-Projekten
  • Aktivitäten und Projekte, die bisher wenig erreichte Zielgruppen erreichen
  • Forschungserkenntnisse und Qualitätssicherung von und über Citizen Science
  • Wissenschaftspolitische Diskussionen rund um Citizen Science

           

DIE FORMATE IM ÜBERBLICK     

  • Projektvorstellung: Kurzpräsentationen von Projekten oder Ergebnissen
  • Interaktives Format: Workshops, World Café o.ä. zur intensiven Bearbeitung eines Themas
  • Panel-/ Diskussionsrunde: Diskussion aus unterschiedlichen Perspektiven und mit aktiver Einbeziehung der Forumsteilnehmenden
  • Tutorials: lernorientiertes Format zur Vermittlung relevanter Skills in Citizen-Science-Projekten (Seminar- oder Computerraum)
  • Academic Paper: Kurzbeiträge (englisch oder deutsch) zwischen 2000-3000 Wörter in einem offenen Begutachtungsprozess auf Basis des Open Science Framework

Einreichungsfrist ist Sonntag, der 5. Mai 2019.

Bürger schaffen Wissen und die Universität Münster freuen sich über Ihre Einreichung sowie über die Weiterleitung an interessierte Personen.

Hier geht es zum Call for Proposals!

Das Forum Citizen Science 2019 ist eine gemeinsame Veranstaltung von Wissenschaft im Dialog, dem Museum für Naturkunde Berlin und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.

Mittwoch, 06 März 2019 08:16

Science Interview mit Eva: Steffen Fritz

In dieser neuen Interviewserie blicken wir hinter die Kulissen und stellen die Personen hinter den einzelnen Citizen-Science-Projekten und ihre Motivation zu Forschen vor. Die Interviewerin Eva Lirsch sprach mit Steffen Fritz, der für das Projekt "FotoQuest Go" verantwortlich ist. Den Einstieg in das Interview bildet ein Science Wordrap.

 

Mein Berufswunsch als Kind war:

Ich wollte einmal Erfinder werden, denn das hat mich so gereizt, etwas Neues zu entdecken. Ich habe immer experimentiert. Ich habe auch bei "Jugend forscht" mitgemacht und hatte die Idee der automatischen Drehung der Solarzellen zur Sonne, weil bei dieser Ausrichtung zur Sonne ist ja die Ausbeute maximal. Es hat aber niemand realisiert.

Wissenschaft ist für mich:

das Erforschen von neuen Dingen.

Am spannendsten an meinem Fachgebiet finde ich:

Neue Erkenntnisse zu finden, speziell zur Landnutzung und neue innovative Methoden zu nutzen, um Landnutzung  und Veränderung der Landnutzung zu dokumentieren. So macht zum Beispiel Google Earth jetzt Fotos aus dem Weltall von der Erde.

Wenn ich eine Sache auf der Welt verändern könnte, würde ich:

Wir arbeiten daran, dass Datensätze ausgetauscht werden können, dass man sozusagen auch hier die gleiche Sprache spricht. Aber ich entdecke, dass was human intercompability betrifft, sehr wichtig ist und häufig Missverständnisse in der Kommunikation auftreten, auch in der Forschung, wenn Leute über etwas anderes reden, als sie wirklich meinen, oder wenn sie nicht genau die gleiche Sprache gelernt haben. Vor allem, wenn man multidisziplinär arbeitet, ist es ganz wichtig, dass man zuerst festlegt, worüber man redet und was man damit meint. Auch der Behavioural Change immer wichtiger, es ist wichtig, zu wissen, dass es mit dem Jobwachstum nicht einfach ewig weitergeht, oder dass es zum Beispiel in Richtung einer Shared Economy oder eine Ecological oder Circular Economy geht.

Spaß an der Arbeit macht mir:

Sich mit Menschen auszutauschen, die ähnliche Interessen haben und neue Ideen zu entwickeln und an gemeinsam zu brainstormen, um neue Wege aufzuzeigen.

Diese Personen finde ich am faszinierendsten:

den Theologen Eugen Drewermann. Er hat alles naturwissenschaftlich hinterfragt und Theologie und Forschung zusammengebracht. Er hat Bücher über Bewusstsein, Natur und Umwelt geschrieben. 1992 ist ihm die Lehrerlaubnis entzogen worden von der katholischen Kirche.

 

Persönlicher Hintergrund

Sie haben gesagt, dass Sie ursprünglich Erfinder werden wollten. Gab es da ein Schlüsselerlebnis?

Früher habe ich immer gerne gebastelt und da mit Elektronik gearbeitet, und etwas Neues zu entwickeln, hat immer Spaß gemacht. Eine Zweitklingel habe ich mal gebaut, damit es auch oben in unserem Wohnhaus läutet. Außerdem habe ich ein Gerät entwickelt, das einen sehr hohen Ton produziert, um Gelsen zu verscheuchen. Das hätte es zumindest sollen, aber ich weiß nicht mehr, ob es funktioniert hat. Das waren Elektronik-Bausätze, die verschiedene Funktionen erfüllt haben, auch den Fernseher habe ich auseinandergenommen.

Das hat Ihrer Familie sicher nicht so gut gefallen..

Das stimmt (lacht). Ich hatte überhaupt ein ganzes Elektronik-Labor. Die Hälfte hat funktioniert, die andere nicht.

Was würden Sie jemandem sagen, der sich überlegt, die Forschungslaufbahn einzuschlagen?

Er soll es machen, Forschung wird mehr und mehr gebraucht werden. Es gibt Jobs, die auch zukunftsfähig sind. Momentan gilt der Data Scientist als "most sexy job". Vor allem gibt es da zu wenig Frauen, wir können es ihnen empfehlen!

 

Zum Projekt Fotoquest Go

Wie sind Sie zum ersten Mal mit Citizen Science in Berührung gekommen, war das im Zuge dieses Projektes oder schon vorher?

Das Interessante ist, dass wir 2008 schon Citizen Science gemacht haben, aber wir haben das damals einfach "Crowd- Sourcing" genannt. Damals haben wir das Geo-Wiki aufgebaut und es wurde ziemlich erfolgreich. Es dient dazu, dass jeder die geologische Situation klassifizieren kann: Ist das jetzt ein Wald? Was hat der Wald für Charakteristiken: gibt es vielleicht eine Straße im Wald, sieht man irgendwelche Einflüsse vom Menschen oder sieht man nichts? Diese Interpretation von Satellitenbilder, auch durch Laien, haben wir angefangen.

Haben viele mitgemacht?

Es haben ausreichend Leute mitgemacht, auch Studierenden. Unser Traum war, dass wir so ein Spiel zu machen wie "Pokemon Go".

Was sind die Vorteile von Citizen Science?

Es geht um einen Bewusstseinswandel. Wenn man Daten sammelt, ist man sich des Problems eher bewusst wie die Veränderung der Landschaft und des Wertes von Naturschutz. Aber es besteht nicht nur aus dem Daten sammeln, sondern die Leute sollen allumfassend das Problem verstehen und sich aktiv beteiligen, zum Beispiel scheinen die, die viele Daten beitragen, auch bei den Publikationen und als Co-Autoren bei den Papers auf. Sie können die Kommentare lesen und sich aktiv beteiligen. Auch die Kommentare fließen in die Publikationen ein.

Was sind denn die Ziele des Projektes "FotoQuest Go"?

Wir haben ja viel Daten gesammelt bezüglich Landnutzung über die Google Earth Applikation "Geo-Wiki". Durch diese kann man viel beantworten, aber nicht alles. Da ist es dann wichtig, hinauszugehen, zu diesen Punkten, und vor Ort nachzusehen. Wenn man erforschen will, welche Feldfrüchte wo angebaut werden, kann man das über Satellit nicht mehr genau sehen. Eurostat erhebt alle 3 Jahre die Landnutzung in Europa, das sind über 200 000 Punkte, die europaweit gesammelt werden, um statistisch zu erfassen, wie sich die Landnutzung über die Jahre verändert hat. An den bestimmten, definierten Punkten wird jeweils festgehalten, welche Landnutzung dort stattfindet. Den bezahlten DatenerheberInnen werden bestimmte Gebiete zugeteilt und die müssen dann zu dem Datenpunkt fahren. Die Idee war, kann man das ergänzen durch BürgerInnen, was können diese erheben, wofür sind sie geeignet, wenn man das vergleicht mit den offiziellen Daten, die alle drei Jahre von EUROSTAT erhoben werden? Wo ist die Qualität gut, wo kann man die Daten der BürgerInnen zur Ergänzung heranziehen? Wir haben schon das Ergebnis, dass BürgerInnen zum Beispiel gut erkennen können, ob das Land versiegelt ist, und ob es landwirtschaftliche Flächen sind. Beim Erkennen vom bestimmten Baumarten oder Feldfrüchten wird es schon schwieriger. Inwieweit kann man sie dazu bringen, das so gut zu machen, wie ein Offizieller? Wir haben eine App entwickelt wie "Pokemon Go". Man sieht dabei den Punkt in der Landschaft und kann diesem folgen. Grüne Punkte bedeuten, diese wurden bereits besucht, blaue Punkte noch nicht. Man sieht auf der Karte, wie weit man weg ist, und wie man am besten hinkommt. Wenn man am Punkt ist, wird man gefragt: Ist die Landschaft künstlich oder natürlich? Man sieht jeweils Bilder dazu und kann auswählen. Wenn die Landschaft künstlich ist, wird man gefragt, ob da Gebäude sind, oder landwirtschaftliche Flächen, dann ob Feldfrüchte oder Weideland  sichtbar sind? Es gibt da immer einen Entscheidungsbaum. So kann man die Erhebung vereinfachen, aber relevante Daten bekommen.

Wie erreicht ihr denn die Leute?

Wir haben in Österreich einen ORF Beitrag in "Konkret" gehabt. Hier haben es viele Leute gesehen, und 130 Leute mitgemacht. Es waren auch ältere Leute, die sich beteiligt haben. Wir sind noch dabei, die Auswertung über die Altersverteilung zu machen. In Zukunft können wir uns vorstellen, auch jüngere Zielgruppen wie SchülerInnen verstärkt einzubinden.

Wie bringt ihr die Leute dazu, mitzumachen?

Fotoquest ist eine App von "CrowdLand". Wir haben viele visuelle Interpretation gemacht, auch eine App "Picture Pile": da kann man Bilder sortieren. Man wird gefragt, gibt es hier Landwirtschaft: ja/nein? Alles war gamifiziert. Wir haben da einige Apps gemacht und verschiedene Anreize getestet: Preise, Punkte oder kleine Mikro-Beträge. Mit den Mikro-Payments bekommen wir eine viel bessere Verteilung, mit kleinen Anreizen (hier 1 € pro Punkt) beteiligen sich mehr Leute daran. Die Kampagnen waren meist im Sommer, und zuletzt hat die dritte Kampagne stattgefunden. Wir denken, das 50% der Beiträge so gut sind wie die offizielle Erhebung. Wir sehen das Bild und die Beschreibung, und ob die Person wirklich zu dem Punkt gekommen ist anhand der GPS-Daten. Wir geben dann zeitnahes Feedback an die Leute. Wir möchten sie dazu bringen, noch besser zu werden, um die Qualität zu erhöhen. Wir kommunizieren ihnen zum Beispiel, das war gut, aber du könntest dies und jenes noch besser machen.

Was war die größte Herausforderung bei diesem Projekt?

Das war, an die Menschen heranzukommen, das Projekt gut zu kommunizieren. Es gibt viel Konkurrenz, Fernsehen, Videospiele. Die Leute rauszukriegen in die Natur und das zu tun, ist nicht einfach. Die größte Motivation an der Teilnahme, war, etwas zur Forschung beitragen zu können und an zweiter Stelle, dass sie dafür auch noch eine kleine Belohnung bekommen.

Herzlichen Dank für das Interview!

Mehr Informationen zum Projekt FotoQuest Go: https://www.citizen-science.at/projekte/fotoquest-go

Rückfragehinweis:

Steffen Fritz
EOCS Center Head and Deputy Program Director
Ecosystems Services and Management
+43(0) 2236 807 353
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Donnerstag, 21 Februar 2019 13:33

Ausstellungsankündigung "Gesicher der Migration"

Im Rahmen des Sparkling Science-Projektes mit dem Titel „Gesichter der Migration. Jugendliche aus Tirol erforschen gemeinsam ihre familiale Migrationsgesichte“ haben Jugendliche aus zwei Tiroler Mittelschulen sich über zwei Jahre hinweg mit den Themen Migration, Mobilität, Familie und Biografie beschäftigt. Das Forschungsprojekt zielte darauf, dass die Schülerinnen und Schüler als Expertinnen und Experten ihrer Lebenspraxis wahrgenommen und in den gesamten Forschungsprozess aktiv miteinbezogen werden. Begleitet wurden die Jugendlichen von einem Forschungsteam der Universität Innsbruck (Institut für Erziehungswissenschaften) und von Projektpartnerinnen und -partnern aus den Bereichen Kunst, Gesellschaft und Museumspädagogik.

Die aktuelle Sparkling Science-Projektausstellung dient als Abschlussveranstaltung und soll den Charakter des angewandten und partizipativen Forschens sichtbar machen. Hierbei werden vor allem Exponate präsentiert, welche von den Schülerinnen und Schülern selbst erarbeitet wurden. Die Ausstellung zielt darauf, den Prozess des gemeinsamen Forschens einem erweiterem Publikum vorzustellen.

Für weitere Informationen finden Sie unten den Ausstellungsfolder. Das gesamte Projektteam von "Gesichter der Migration" freut sich über zahlreiche Besucherinnen und Besucher.

Montag, 14 Januar 2019 10:26

Leistungsbericht 2018 ist online!

Der Leistungsbericht des Citizen Science Network Austria (CSNA) 2018 ist online! In diesem Bericht finden Sie Informationen zu den Tätigkeiten und Leistungen des CSNA, Eckdaten zu den Entwicklungen des Netzwerks und Einblicke in die Arbeit von Österreichs größtem Netzwerk zu Citizen Science!

2018 war wieder ein sehr aufregendes Jahr für Citizen Science in Österreich. Neben der Erweiterung des Netzwerks und einer abermaligen Steigerung in der Zahl von Citizen Science Projekten auf Österreich forscht, ist es vor allem auch geprägt durch die Verstetigung des CSNA, möglich gemacht durch die Unterstützung der Universität für Bodenkultur Wien! Auf 59 Seiten findet sich alle Details diesem für das CSNA äußerst spannendem Jahr. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre!

Dienstag, 18 Dezember 2018 15:10

Das Programm zur ÖCSK 2019 ist online!

Es freut uns sehr, dass nun das Programm für die Österreichische Citizen Science Konferenz 2019 in Obergurgl fertig erstellt und online unter https://www.citizen-science.at/konferenz/programm abrufbar ist. Das wissenschaftliche Konferenzkommittee stand vor der Herausforderung, aus den mehr als 80 Einreichungen ein Programm zu erstellen, das die ganze Bandbreite von Citizen Science abdeckt. Das Programm zeichnet sich vor allem durch eben jene Bandbreite aus: es gibt Beiträge aus den Natur-, den Geistes- und den Sozialwissenschaften, und heuer erstmals auch aus den Kunst- und Kulturwissenschaften. In Workshops und Vorträgen werden Grenzen von Citizen Science ausgelotet, Übergänge zwischen Wissenschaftsfeldern erforscht und vor allem, sehr viel Wissen zur Anwendung von Citizen Science in den unterschiedlichsten Bereichen geteilt.

In Workshops werden Fähigkeiten in Hands-On-Formaten vermittelt, die wichtig für die Arbeit im Bereich Citizen Science sind, z.B. wie mache ich Daten FAIR, wie nutze ich Videos um meine Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu erreichen oder wie gestalte ich MOOCS? In Science Slams werden Projekte auf unterhaltsame Art und Weise vorgestellt, und bei der Speedpostersession werden wissenschaftliche Inhalte äußerst rasant in nur 1 Minute an ein interessiertes Publikum gebracht.

Die Highlights im Programm sind sicherlich auch unsere beiden Keynotes, Susanne Hecker und Monica Peters, die uns einen Einblick in Entwicklungen aus dem Citizen Science Bereich auf europäischer Ebene und in Neuseeland gewähren werden. Wir möchten uns bei unseren Partnerinnen und Partnern von der Universität Innsbruck, dem Zentrum für Citizen Science, Büger schaffen Wissen, Schweiz forscht und der Partizipativen Wissenschaftsakademie von Uni Zürich und ETH Zürich herzlich bedanken, die uns bei der Erstellung dieses Programms intensiv unterstützt haben.

In dieser neuen Interviewserie blicken wir hinter die Kulissen und stellen die Personen hinter den einzelnen Citizen-Science-Projekten und ihre Motivation zu Forschen vor. Die Interviewerin Eva Lirsch sprach mit Ulrike Zartler und Raphaela Kogler, die zusammen mit Marlies Zuccato-Doutlik für das Projekt "SMILE" verantwortlich sind. Den Einstieg in das Interview bildet ein Science Wordrap.

 

Mein Berufswunsch als Kind war:

Ulrike Zartler (lacht): Kinderpsychologin.

Raphaela Kogler: Meiner auch! Psychologin zumindest.

Ulrike Zartler: Ich habe immer die Erziehungsratgeber meiner Mutter gelesen und immer ein schlechtes Gewissen gehabt, weil ich mir gedacht habe, so was dürfen Kinder sicher nicht lesen. Da habe ich mir gedacht, super, das ist interessant. Das möchte ich werden.

Raphaela Kogler: Bei mir war es der Zusammenhang zwischen den Gefühlen und dem rationalen Denken, wie das zusammenspielt.

Wissenschaft ist für mich:

Ulrike Zartler: Neue Welten entdecken.

Raphaela Kogler: Eine Herausforderung, um das Wissen auch wieder in die Gesellschaft zurückzuspiegeln.

Am spannendsten an meinem Fachgebiet finde ich:

Raphaela Kogler: Die Arbeit im Feld, also mit den Kindern in dem Projekt, mit Jugendlichen, Familien zu arbeiten.

Ulrike Zartler: Da kann ich mich nur anschließen.

Wenn ich eine Sache auf der Welt verändern könnte, würde ich:

Ulrike Zartler: Kinderarmut abschaffen.

Raphaela Kogler: Gleichberechtigung auf vielen Ebenen erzielen: zwischen Kindern und Erwachsenen, Armen und Reichen, also auf mehreren Ebenen.

Spaß an der Arbeit bedeutet für mich:

Ulrike Zartler: Was das Projekt betrifft: in die Klassen gehen und von den Kindern dort herzlich empfangen werden. Die Kinder freuen sich immer sehr, wenn wir kommen.

Raphaela Kogler: Auch Spaß und Freude an neuen, unerwarteten Ergebnissen.

Diese Personen finde ich am faszinierendsten:

Ulrike Zartler: Astrid Lindgren, weil ich ihren Zugang zu Kindern großartig finde. Sie ist so ganz anders als die pädagogische Zeigefinger-Literatur, die vorgegeben hat, Kinder unterhalten zu wollen, aber sie eigentlich erziehen wollte. Astrid Lindgren war da eine wohltuende Ausnahme.

Raphaela Kogler: So eine schwierige Frage: in den Sozialwissenschaften finde ich zum Beispiel Erving Goffmann sehr faszinierend, weil er versuchte, hinter Interaktionen zu blicken und er uns quasi eine Anleitung gibt, wie wir das tun können.

 

Persönlicher Hintergrund

Wann wussten Sie, dass Sie Wissenschaftlerin werden wollen?

Raphaela Kogler: Ich wusste es nicht gleich. Durch das sozial- und bildungswissenschaftliche Studium wusste ich, dass die WissenschaftlerInnen, die die Grundlagen schaffen, großartig sind. Zuerst also durchs Studium, dann durch erste Forschungs- und Lehrererfahrung. Ich wusste, dass ich auf jedem Fall in dem Kinderbereich bleiben und forschen möchte.

Gab es da ein Schlüsselerlebnis?

Raphaela Kogler: Im Studium zu sehen, wie SozialwissenschaftlerInnen für ihre Arbeit brennen, hat bei mir abgefärbt, natürlich aber nicht an einem Tag, sondern das waren auch viele verschiedene Personen.

Ulrike Zartler: Der Wunsch, in die Wissenschaft zu gehen, kam bei mir während des Studiums. Schlüsselerlebnisse hatte ich zwei, aber teilweise bereits viel früher: einerseits, als ich von einer Nachbarin befragt worden bin, die Psychologie studiert hat. Ich fand das super und dachte, so etwas will auch gerne machen! Das war so ein ganz klassischer Fragebogen, den man heute wahrscheinlich kritisieren würde. Aber ich habe das faszinierend gefunden, wie das strukturiert war und dass es interessant ist für sie, was ich dazu zu sagen habe. Das zweite war tatsächlich an der Uni ein bestimmtes Seminar, wo ich gedacht habe, einfach großartig! Kinder- und Jugendsoziologie gab es damals nicht an der Uni. Ich war im ersten Familiensoziologie-Seminar, das an der Universität stattgefunden hat und ich habe gedacht, ich würde da gern zu jedem Thema dort ein eigenes Seminar machen.

Was würden Sie jemandem sagen, der sich überlegt, die Forschungslaufbahn einzuschlagen?

Ulrike Zartler: Ich würde sagen, dass es faszinierend ist, und mit sehr viel Freiheiten verbunden. Ich glaube, das ist ein unglaubliches Privileg, sich den Forschungsbereich aussuchen zu können und zu den Themen zu arbeiten, die einen wirklich interessieren und die man als gesellschaftlich und wissenschaftlich relevant betrachtet. Natürlich gibt es auch in der Wissenschaft Zwänge, was die Arbeitsverhältnisse betrifft. Wer ab dem ersten Job eine unbefristete Vollzeit-Anstellung haben will, der hat es in der Wissenschaft schwierig.

Raphaela Kogler: Ich finde, er/sie soll es tun, weil es gibt noch so viel zu erforschen, gerade in den Sozialwissenschaften. Man soll es tun und probieren, aber man muss es sich auch trauen. Man muss da auch ein bisschen reinwachsen und dafür brennen, und den untypischen Arbeitsprozessen Zeit geben.

 

Zum Projekt

Wie sind Sie zum ersten Mal mit Citizen Science-Projekten in Berührung gekommen, war das im Zuge dieses Projektes oder schon vorher?

Ulrike Zartler: Früher hat das nicht Citizen Science geheißen, aber für mich war das schon immer etwas, das ich in meinen Projekten berücksichtigt habe. Ich habe noch nie ein Faible gehabt für Forschung im Elfenbeinturm. Ich habe immer versucht, Anknüpfungspunkte zu finden, wo die gesellschaftliche Relevanz des Themas liegt: Welche Personen haben etwas davon? Ich habe immer den Kontakten gesucht zu unterschiedlichen Stakeholdern. Es ist auch ein forschungspolitischer Aspekt von Wissenschaft: wenn man öffentliche Gelder dafür verwendet, um die eigene Forschung zu machen, dann ist es wichtig, auch etwas davon zurückzugeben, was auch abseits von einem Fachpublikum verstanden wird und Relevanz hat.

Raphaela Kogler: Ich sehe es ähnlich. In den Sozialwissenschaften ist es ganz selten nur eine Forschung über jemanden, sondern immer auch für jemanden. Man will den Leuten auch etwas zurückgeben und sie nicht allein lassen mit wissenschaftlichen Ergebnissen, die nicht übersetzt sind und die ihnen nichts bringen. Das können Handlungsempfehlungen sein in manchen Projekten oder Broschüren für jene, um die es geht.

Was sind denn die Ziele des Projektes „Smile“?

Ulrike Zartler: "Smile" steht für "Scheidung mit Illustrationen erforschen". Ausgangspunkt war der Gedanke, dass Scheidung ein Thema ist, das prinzipiell alle Kinder in irgendeiner Form betrifft, selbst wenn es nicht die eigenen Eltern sind, die sich scheiden lassen, sondern etwa die Eltern der besten Freundin bzw. des besten Freundes. Gleichzeitig ist dieses Thema mit sozialwissenschaftlichen Methoden schwierig zu erforschen, weil es eine sensible Thematik ist, über die nicht viel gesprochen wird. Unser Interesse war, wird das Thema unter Kindern thematisiert und in welcher Form? Die Frage war auch: Wie machen wir das Thema besprechbar? Wir haben dazu eine neue Methode für die Sozialwissenschaften adaptiert: Von uns wurden Concept-Cartoons gemeinsam mit den Kindern entwickelt und eingesetzt. Diese dienten ursprünglich dazu, um naturwissenschaftliche Phänomene mit Kindern im Rahmen des Unterrichts zu diskutieren, und wir wollten sehen, ob das auch mit einem sozialwissenschaftlichen Thema funktioniert.

Raphaela Kogler: Ein Ziel des Projekts ist auch, Unterrichtsmaterialien zu diesem Thema zu erstellen,  die dann öffentlich über die Sparkling Science Website und unsere Website zugänglich sein sollen und dort open source zum Download zur Verfügung stehen.

Wie lange ist das Projekt insgesamt geplant?

Ulrike Zartler: Bis 31.8.2019. Dann muss alles fertig sein, inklusive Unterrichtsmaterialien. Wir arbeiten seit einem Jahr an dem Projekt und machen sogenannte "Forschungswerkstätten" mit den Kindern  von vier Volksschulklassen - zwei in Wien, zwei in Tirol - somit in einem Gebiet mit der österreichweit höchsten Scheidungsrate und in einem mit der niedrigsten Scheidungsrate. Der Anspruch war, die Unterlagen partizipativ mit den Kindern zu entwickeln, und diesen so die Möglichkeit zu bieten, sich aktiv einzubringen.

Wie erreichen Sie die Zielgruppen Ihres Projektes?

Ulrike Zartler: Hauptgruppe sind die Kinder, aber neben diesen Forschungswerkstätten in den Schulen gibt es die öffentlichen Diskussionswerkstätten in Wien und Tirol. Dort sind vor allem LehrerInnen und Eltern adressiert: LehrerInnen, weil wir in Schulen forschen und die Eltern, weil die interessiert, was die Kinder da erfahren und erarbeiten. im Prinzip sind die Veranstaltungen für alle Interessierten offen.

Was ist die größte Herausforderung bei diesem Projekt?

Ulrike Zartler: Begonnen hat das Projekt am 1. September 2017. Schon am 4. September gab es die erste Diskussionswerkstatt in der Schule und wir haben uns mit allen LehrerInnen und Eltern getroffen, um das Projekt vorzustellen.  Da haben wir schon alle Materialien gebraucht, um darzustellen, was wir mit dem Projekt erreichen wollen, und die Eltern zu bitten, dass die Kinder mitmachen dürfen. Das war schon eine Herausforderung. Normalerweise fängt das Projekt an, und man hat Zeit für Teambuilding und eine erste gemeinsame Auseinandersetzung mit dem Thema. Diesen Prozess haben wir sehr abgekürzt.  

Raphaela Kogler: Ja, das war eine Riesen-Herausforderung mit dem Projekt-Start, auch der generell kurze Zeitraum mit einem sehr dichten Programm. Wir betreiben einerseits Wissenschaft und produzieren wissenschaftliche Ergebnisse. Auf der anderen Seite kommt noch das Rückspielen an die Öffentlichkeit und an die Interessierten in Form der Unterrichtsmaterialien für die Schulen, die Kinder und die LehrerInnen dazu. Stichwort Citizen Science, was noch eine Herausforderung bei öffentlichen Diskussionen ist: man weiß nie, wer kommt, kann sich also nicht auf diese vorbereiten, möchte aber eine gute Diskussionsgrundlage bieten.

Wo kann man etwas über die Projektergebnisse erfahren?

Raphaela Kogler: Im Februar wird es in Wien noch eine Diskussionsveranstaltung geben, wo wir dann erste Ergebnisse zurückspiegeln und die ersten Unterrichtsmaterialien und die Broschüre herzeigen, und dann fragen: "Wie sehen Sie das, was fehlt Ihnen da vielleicht noch?" Wir hoffen natürlich auch auf Feedback von ExpertInnen aus der Didaktik und Pädagogik für das Unterrichtsmaterial. Sowohl  in Wien als auch in Tirol ist eine große öffentliche Schlussveranstaltung geplant, die sogenannte "Smile goes public". In Wien findet sie am 18. Juni statt, in Tirol im Mai, da steht der genaue Termin noch nicht fest. Dort werden nicht nur Projektergebnisse präsentiert, sondern auch der Output in Form einer Broschüre, die mit den Kindern gestaltet wurde. Außerdem werden auch Teile des Projektes ausgestellt, die partizipativ von den Kindern mitgestaltet wurden.

In welchen Medien erfahren Interessierte Näheres zu den Veranstaltungen?

Ulrike Zartler: Auf unserer Projekt-Website der Uni Wien, auf der Österreich forscht-Website, auch über das Institut werden wir die Informationen verbreiten und über die Schulen. Die LehrerInnen werden persönlich eingeladen und die Eltern über das Mitteilungsheft informiert.

 

Rückfragehinweis:

Ulrike Zartler
Institut für Soziologie
Universität Wien
Rooseveltplatz 2
1090 Wien
T: +43-1-4277-48244
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

Mittwoch, 31 Oktober 2018 14:26

Call for Abstracts für EGU-Jahresversammlung

Auch im kommenden Jahr sind wir wieder mit einer Session zu Citizen Science bei der Jahresversammlung der European Geosciences Union dabei, und zwar mit der Session "Citizen Science: Bridging the science-society-gap by finding emerging environmental issues and empowering citizens".

Citizen Science (die Beteiligung der Öffentlichkeit an wissenschaftlichen Prozessen) gewinnt in einer Disziplin nach der anderen an Dynamik, wodurch immer mehr Daten über Biodiversität, Erdbeben, Wetter, Klima, Gesundheitsfragen u.a. auf verschiedenen Ebenen gesammelt werden. Erfolgreiche Citizen Science Projekte können dazu beitragen umweltpolitische Strategien und Maßnahmen (wie beispielsweise die europäischen Erdbeobachtungssystemen) zu verbessern. Glaubwürdige Beiträge zur Wissenschaft können die Bürgerinnen und Bürger in die Lage versetzen, sich aktiv an umweltpolitischen Entscheidungen zu beteiligen, das Bewusstsein für Umweltfragen zu schärfen und die Lücke zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu schließen.
In unserer Session suchen wir nach erfolgreichen Ansätzen für die Zusammenarbeit, um die Lücke zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu schließen. Wir wollen zu folgenden Fragen Antworten finden:

  • Welche Citizen Science-Ansätze können in den Erd-, Planeten- und Raumwissenschaften eingesetzt werden?
  • Was sind die größten Herausforderungen und wie kann man sie bewältigen?
  • Welche Strategien zur Beteiligung von Citizen Scientists gibt es?
  • Wie kann man die Transparenz der Projektergebnisse und Analysen sicherstellen?
  • Wie kann man eine erfolgreiche Überbrückung der Lücke zwischen Wissenschaft und Gesellschaft bewerten?

Unsere Session zielt darauf ab, ein breites Publikum zu erreichen, einschließlich der aktuellen Citizen Science-Praktikerinnen und -Praktiker der Erdwissenschaften. Auf diese Weise soll die Kommunikation zwischen verschiedenen Zielgruppen und Ansätzen erleichtert werden.

Eingereicht werden kann ab sofort bis 10. Jänner 2018. Mehr Informationen zur EGU und den Einreichlink finden Sie hier: https://www.citizen-science.at/allgemeines/offene-calls

Dienstag, 03 Juli 2018 11:28

GitHub für Newbies

Sie wollten schon immer mal GitHub lernen, haben sich aber alleine nicht drüber getraut? Sie haben keinerlei Programmier-Erfahrungen, würden aber möglichst viel Ihrer wissenschaftlichen Arbeit mit anderen teilen? Oder Sie würden gerne erfahren, wie Sie GitHub für Ihr wissenschaftliches Projekt nutzen und so mit anderen kollaborieren können?

Im Rahmen der Wissens- und Technologietransferzentrum Ost (WTZ Ost) organisiert die OANA — Open Science Network Austria einen Workshop zum Thema: GitHub Workshop für Newbies — mit Fokus auf die Nutzung in der Wissenschaft.

Wann?
25.10.2018, 15:00-17:00 Uhr

Wo?
DLE Forschungsservice und Nachwuchsförderung der Universität Wien,
Seminarraum 2, 2. Stock
Berggasse 7
1090 Wien

Wer?
Stefan Kasberger führt durch den Workshop.

Der 2-stündige Workshop richtet sich speziell an WissenschaftlerInnen und StudentInnen ohne technischen Programmier-Hintergrund, egal aus welchen Disziplinen (kein Vorwissen notwendig).

Sprache: Deutsch. Teilnehmerzahl auf 20 Personen begrenzt.
 

Bei Rückfragen, gerne Kontakt aufnehmen

Daniel Dörler (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)
Benjamin Missbach (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)

Klimawandel, Wasser- und Bodenbelastungen, sowie steigender Konsum und damit einhergehende Rohstoffverknappung bewirken lokale und globale Umweltveränderungen. Diesen müssen wir mit einer umsichtigen Nutzung unserer Ressourcen und einer vorsorgenden Abfallwirtschaft begegnen. Nachhaltige Lösungen in der Abfallwirtschaft erfordern eine interdisziplinäre, systemische Betrachtung über den gesamten Lebensweg unserer Produkte.

Entsprechend dem Drei-Säulen-Prinzip der BOKU (Verbindung von Technik, Naturwissenschaften und Wirtschafts-, Sozial- und Rechtwissenschaften) entwickelt das Institut für Abfallwirtschaft innovative Konzepte, Methoden und Verfahren zur Planung und Evaluierung von Abfallvermeidungsmaßnahmen, zur Schließung von natürlichen und anthropogenen Stoffkreiskäufen sowie zur emissionsarmen Abfallbehandlung und Nachsorge von Deponien und Altablagerungen. Lebensmittelabfälle stellen seit mehr als 15 Jahren einen Forschungsschwerpunkt am Institut für Abfallwirtschaft dar. Dabei konnten auf verschiedenen Ebenen der Wertschöpfungskette erstmals Daten erhoben sowie Vermeidungsmaßnahmen umgesetzt und getestet werden.Wussten Sie, dass jährlich mehr als 200.000 Tonnen vermeidbare Lebensmittelabfälle im österreichischen Rest- und Biomüll landen? Lebensmittelverschwendung ist derzeit in aller Munde – bestimmt sind auch Sie bereits mit dem Thema in Berührung gekommen. Um Lebensmittelabfälle zu vermeiden, müssen alle an einem Strang ziehen – ProduzentInnen sowie KonsumentInnen.

Das Branchenprojekt „Stop Waste – Save Food“ untersucht erstmalig in diesem Zusammenhang die Möglichkeiten den Schutz und die Haltbarkeit von Lebensmitteln durch optimierte Verpackung und innovative Verpackungslösungen zu verbessern, um dadurch Lebensmittelabfälle zu vermeiden. Unklar ist allerdings, wie Sie als KonsumentIn die Bemühungen seitens des Handels wahrnehmen und in weiterer Folge mit den Lebensmitteln zuhause umgehen. Nehmen Sie die Lebensmittel aus der Verpackung? Wie, wo und wie lange lagern Sie die gekauften Lebensmittel? Welche Lebensmittel verderben häufiger? Mit Hilfe von Lebensmitteltagebüchern sollen diese Fragen beantwortet werden. Wir freuen uns, wenn Sie daran teilnehmen – und mit etwas Glück können Sie auch Gutscheine für den Interspar Onlineshop gewinnen! Hier geht es zum Tagebuch.

PS: Lassen Sie sich nicht abschrecken von der vermeintlichen Länge des Tagebuches – uns ist auch geholfen, wenn Sie beispielsweise nur zwei Produkte vom Kauf bis zur Verwertung bzw. Entsorgung beobachten. Eine Teilnahme ist bis Mitte November möglich!

Bei Rückfragen kontaktieren Sie bitte:

Dipl. Ing. Sandra Schwödt
Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Institut für Abfallwirtschaft, Universität für Bodenkultur
+43 1 3189900-320
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

Mittwoch, 10 Oktober 2018 15:17

Ergebnisse der Umfrage auf Österreich forscht

Von Juni bis Juli 2018 haben wir eine kleine Umfrage unter allen Leiterinnen und Leitern von Projekten auf Österreich forscht gemacht. Wir wollten einerseits wissen, wie sie die Arbeit des Citizen Science Network Austria und der dazugehörigen Plattform Österreich forscht bewerten, und was es im Sinne des Community Building innerhalb des Netzwerks ihrer Meinung nach noch brauchen würde. Die Ergebnisse dieser kurzen Umfrage sind nun da und wir freuen uns hier eine kurze Zusammenfassung präsentieren zu können:

41% der Projektleiterinnen und -leiter von auf Österreich forscht gelisteten Projekten nahmen an dieser Umfrage Teil. Die Ergebnisse dieser Umfrage wurden mit einer ähnlichen Umfrage aus dem Jahr 2016 verglichen, bei der 58% der damals auf Österreich forscht vertretenen Projektleiterinnen und -leiter teilnahmen. Die generelle Zufriedenheit stieg im Vergleichszeitraum deutlich. Es zeigte sich auch, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Umfrage den Eindruck haben, dass die ihnen wichtigen Themen (z.B. Förderung der Qualität von Citizen Science, Organisation von Weiterbildungsangeboten) des CSNA nun besser umgesetzt werden als noch vor 2 Jahren.

Die Kommunikation innerhalb des Citizen Science Network Austria wird gleich bewertet wie 2016. Auffallend war, dass jene Kommunikationskanäle, die 2018 zum ersten Mal abgefragt wurden (wie z.B. das Plattformtreffen) durchwegs als sehr wichtig empfunden wurden. Bei der Zusammenarbeit im Netzwerk empfinden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Umfrage vor allem die Kooperation zwischen den Projekten als ausbaufähigen und wichtigen Bereich, während Hilfestellung bei der Erstellung von Finanzierungsanträgen als unwichtig empfunden wurde.

Verbesserungsvorschläge für die Arbeit des Netzwerks und der Plattform Österreich forscht betreffen vor allem den Einblick in die tägliche Arbeit des Netzwerks. Daneben soll es den Projekten ermöglicht werden, über den vierteljährlichen Newsletter Projektupdates auszuschicken. Zusätzlich sollte das CSNA einen Überblick über Citizen Science Aktivitäten im nicht-deutschsprachigen Raum bieten und die Arbeit rund um die Qualitätskriterien weiter vorangetrieben werden sollte.

Daher werden vor allem folgende Schwerpunkte in nächster Zeit auf Basis dieser Ergebnisse von uns umgesetzt werden:

  • Das Angebot von persönlichen Treffen zum Austausch, zur Vernetzung und zur verstärkten Kooperation soll erhöht werden.
  • Die Arbeitsgruppen als Rahmen für Kooperationen sollen gestärkt werden.
  • Der Newsletter soll um Projektupdates ausgeweitet werden.
  • Die finanzielle Basis des CSNA soll gesichert werden.
  • Veranstaltungen für die Öffentlichkeit werden organisiert (z.B. European Researchers Night)

Den gesamten Bericht zur Umfrage finden Sie hier:

Mittwoch, 26 September 2018 07:38

Rückblick: EyesOnAlz-Catchathon 2018

Der von der Ludwig Boltzmann Gesellschaft, der Universität Salzburg, Alzheimer Austria und von Österreich forscht organisierte EyesOnAlz-Catchathon in Österreich war wieder ein voller Erfolg. Insgesamt spielten 158 Spielerinnen und Spieler aus Österreich um den ersten Platz, analysierten knapp 3500 Videos und erreichten damit eine Forschungsleistung von 82 (!) Stunden. Das gesamte Organisationsteam ist beeindruckt von dieser Leistung!

Jedes Jahr zum Weltalzheimertag ruft das Projekt EyesOnAlz dazu auf, bei einem weltweiten Wettbewerb Gehirnscans von Mäusen zu analysieren, auf denen in kurzen Videosequenzen sogenannte Stalls, also Verschlüsse in Blutgefäßen, aufzuspüren. Die amerikanischen Forscherinnen und Forscher erhoffen sich dadurch neue Erkenntnisse im Kampf gegen Alzheimer. 2018 wird sicherlich als sehr erfolgreiches Jahr in die Geschichte eingehen. Wir haben hier ein paar Kennzahlen für Sie:

Die drei Länder mit den meisten Spielerinnen und Spielern waren die USA (213), Österreich (158) und Nigeria ex aequo mit Litauen (je 49). Die meisten Videosequenzen wurden von den USA (12571, entspricht ca. 299 Stunden Forschungsleistung), Österreich (3447, entspricht ca. 82 Stunden Forschungsleistung) und Litauen (2783, entspricht etwa 66 Stunden Forschungsleistung) analysiert. Jedes Land konnte über den ganzen Tag verteilt spielen, oder sich in nur 1 Stunde, der sogenannten Golden Hour, konzentriert ans Werk machen. Bei dieser Wertung liegt Österreich auf dem ersten Platz (1785 analysierte Sequenzen), gefolgt von den USA (1447 Sequenzen) und Frankreich (289 Sequenzen). Bei den Top Teams liegt das Team Austria auf Platz 10 mit 818 analysierten Sequenzen. Der beste Spieler/die beste Spielerin hatte den Namen caprarom und analysierte alleine 3745 Sequenzen (das entspricht unglaublichen 89 Stunden Forschungsleistung). Einen ausführlichen Blogbeitrag von EyesOnAlz in Englisch finden Sie auch hier: https://blog.eyesonalz.com/catchathon-2018-final-and-country-leaderboards/

Das gesamte österreichische Organisationsteam möchte sich an dieser Stelle nochmal bei allen Spielerinnen und Spielern aus Österreich bedanken! Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr!

Bei dem Projekt citizenMorph handelt es sich um ein Citizen Science Projekt, das an das Projekt Morph anknüpft. Das Projekt CitizenMorph beschäftigt sich mit der Erfassung und dem Verstehen geomorphologischer Phänomene, also mit den Formen unserer festen Erdoberfläche (… von Sandrippeln bis hin zum Bergsturz). Die Beschäftigung mit Geomorphologie und geomorphologischen Fragestellungen gewinnt insbesondere an Bedeutung, da wir alle den Klimawandel mittlerweile in unserem täglichen Leben spüren. So gibt es unter anderem auch vermehrt Bergstürze und Murenabgänge. Um solche Ereignisse besser verstehen und vorhersagen zu können, ist es wichtig, möglichst viele Daten darüber zu sammeln und zu analysieren.

Grundsätzlich können mit Hilfe von Fernerkundungsdaten (z.B. Satellitenbildern) geomorphologische Phänomene und Veränderungen in der Landschaft erkannt werden. Allerdings ist es schwer, diese Veränderungen nur anhand von Satellitenbildern zu untersuchen. Für das Überprüfen von Fernerkundungsdaten, brauchen wir die Hilfe von BürgerInnen vor Ort. Hierfür soll BürgerInnen eine App zur Verfügung gestellt werden, mit der Landschaftsveränderungen leicht und ohne großen Aufwand kartiert werden können. Die durch die BürgerInnen bereitgestellten Daten unterstützen WissenschaftlerInnen so wesentlich bei ihrer Arbeit.

Die App soll für BürgerInnen leicht zu nutzen und auf deren digitale Kompetenzen eingehen. Genau aus diesem Grund ist für uns die Zusammenarbeit mit BürgerInnen bereits bei der Entwicklung der App sehr wichtig: BürgerInnen werden in die verschiedenen Schritt der App-Entwicklung miteinbezogen, sodass unsere App für alle Interessierten gut nutzbar ist und (weiteres) Interesse an Geomorphologie und Citizen Science weckt.

Damit wir einen ersten Einblick in die Anforderungen und Wünsche der BürgerInnen erhalten, wurde ein kurzer und kompakter Online Fragebogen erstellt:

https://de.surveymonkey.com/r/citizenMorph

Bitte unterstützen Sie uns und das citizenMorph Projekt indem Sie diesen Fragenbogen ausfüllen. Vielen Dank!

Autoren des Textes: M. Jenewein und A. Traun

 

Durchführende Organisation: Fachbereich Geoinformatik –Z_GIS/ Universität Salzburg

Fördergeber: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) – Top Citizen Science (TCS)

Vom 06.-07. September fand in Frankfurt am Main das Forum Citizen Science, organisiert von Bürger schaffen Wissen und der Senckenberg Gesellschaft, unter dem Motto “Gemeinsam mehr erreichen” statt. Das Forum Citizen Science ist das Pendant zur Österreichischen Citizen Science Konferenz, mit mehreren Sessions und Workshops zu verschiedenen Themen rund um Citizen Science, sowie einem Treffen der Partner von Bürger schaffen Wissen, ähnlich unserem Plattformtreffen.

Auch wir von Österreich forscht nahmen dieses Jahr daran teil und präsentierten Auszüge aus dem Community Building von Österreich forscht. In diesem Bericht möchten wir aber vor allem über die deutsche Citizen Science Landschaft schreiben, wie sie sich uns im Rahmen des Forums präsentierte.

Warum ist Citizen Science wichtig? Dies war die zentrale Frage, um die sich das Forum Citizen Science drehte. Mehrere Präsentationen drehten sich vor allem um die Wirkung von Citizen Science auf die Forschung, auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, und auf die Gesellschaft. Ohne Citizen Science wären vor allem langfristige Trends in Tier- und Pflanzenbeständen nicht möglich, so der oft gehörte Tenor der Vortragenden. Rote Listen bestehen zu einem großen Teil aus Daten, die von Citizen Scientists erhoben werden. Ohne sie wüssten wir deutlich weniger über Bestandsentwicklungen.

Citizen Science schafft damit nicht nur Bewusstsein für die Natur, sondern auch Fakten, die dem Naturschutz helfen. Doch warum machen Menschen bei Projekten mit? Wer sind die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die über Jahre und Jahrzehnte Daten zu Schmetterlingen, Glühwürmchen oder Vögeln sammeln? Oft sind es ältere Menschen, die in ihrer Pension einem Hobby, einer Leidenschaft nachgehen. “Citizen Science macht glücklich”, war ein dazu passender und prägender Satz während des Forums. Diese Personen eignen sich ein enormes Wissen an, werden zu Experten und publizieren gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern oder auch alleine ihre Erkenntnisse und Daten, und unterstützen mit ihren Funden Belegsammlungen. Doch in der großen Anzahl an Pensionistinnen und Pensionisten liegt auch eine Gefahr: Nachwuchs ist oft kaum vorhanden, und mit der Zeit verschwinden diese Expertinnen und Experten.

Mit neuen Ansätzen und neuen Ideen sollen nun auch wieder junge Menschen angesprochen werden. Warum nicht Kunst und Wissenschaft miteinander verbinden? Der “Forschungsfall Nachtigall” aus Berlin ist dafür ein sehr schönes Beispiel, der Forschung rund um die Nachtigall in Berlin mit Vorlesungen aus literarischen Texten über die Nachtigall und Liederabende mit der Wissenschaft verbindet und damit sehr erfolgreich ist.

Kann Citizen Science vielleicht auch etwas von anderen Ansätzen aus der Wissenschaft lernen? Klar ist, dass Wissenschaftskommunikation und Citizen Science Hand in Hand miteinander gehen müssen. Aber wie sieht es mit transdisziplinärer Forschung aus? Dieser Forschungszweig beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit der Partizipation von Betroffenen in Forschungsprojekten, und ist damit ganz nah an gesellschaftlichen Bedürfnissen. Die Überschneidungen zwischen transdisziplinärer Forschung und Citizen Science sind in der Tat nicht zu übersehen, und vor allem in der Frage, welche Wirkung Citizen Science haben kann, könnten Methoden aus der transdisziplinären Forschung helfen, wie Martina Schäfer von der TU Berlin in ihrer Keynote betont.

Neben dieser ganz grundlegenden Frage beschäftigte sich das Forum Citizen Science aber vor allem auch mit Methoden der Wissenschaftskommunikation, mit der Wiederverwendbarkeit von Software in Citizen Science Projekten und mit Fragen des Datenschutzes. Weitere Themen und Diskussionen können auch auf Twitter unter #forumcs nachgelesen werden.

Wie auch bei der Österreichischen Citizen Science Konferenz war die Stimmung beim Forum Citizen Science sehr offen und kollegial. Das Forum war geprägt vom Willen, miteinander Citizen Science zu stärken und gemeinsam zu zeigen, was Citizen Science alles erreichen kann. Dies wurde auch dadurch bestätigt, dass alle drei großen deutschsprachigen Plattformen, nämlich Bürger schaffen Wissen, Schweiz forscht und Österreich forscht sich in Zukunft noch regelmäßiger und enger austauschen und abstimmen möchten als bisher, um das große Potential einer gemeinsamen Sprache in allen drei Ländern noch besser nutzen zu können.

Einen tollen Videoeindruck vom Forum Citizen Science (von SPOTTERON Citizen Science) finden Sie übrigens hier: https://www.youtube.com/watch?v=uDYoe73G098

Projektleiterinnen und Projektleiter sowie Citizen Scientists wünschen sich mehr persönliche Treffen und einen Austausch von Angesicht zu Angesicht. Dieser Wunsch wurde nicht nur beim Forum Citizen Science in Deutschland laut ausgesprochen, sondern manifestierte sich auch in der Session zu Citizen Science in der Ökologie diese Woche.

Von 10. bis 14. September fand in Wien die Jahresversammlung der Gesellschaft für Ökologie in Deutschland, Österreich und der Schweiz statt. Seit mittlerweile vier Jahren organisieren wir in diesem Rahmen eine Session (d.h. einen Themenblock) zu Citizen Science in der Ökologie, in der wir Trends, Ergebnisse und neue Methoden in diesem Bereich vorstellen und Expertise aus ganz Europa in einen Raum bringen.

Dieses Jahr stand die Session ganz unter dem Thema Langzeit Monitoring von Biodiversität durch Citizen Science. Die medial große Wellen schlagende “Krefeld-Studie” (hier ein ausführlicher Bericht dazu von der Wochenzeitung “Die Zeit”) wurde von einem naturkundlichen Verein durchgeführt und hat stark auf das “Insektensterben” in Europa hingewiesen. Auch in unserer Session wurden Ergebnisse aus zwei Citizen Science Projekten zu Schmetterlingen (Schmetterlingsmonitoring Deutschland und Vielfalter), welche über mehrere Jahre durchgeführt wurden, präsentiert. Daneben gaben sechs Projekte zu Vögeln (Mauersegler in Wien, Verhaltensbeobachtungen von Graugänsen und Waldrappen, sowie Brutvogelatlas, Brutvogelmonitoring und ornitho.at von Birdlife Austria und eine Untersuchung zum Verschwinden von insektenfressenden Vögeln) Einblick in erste Ergebnisse und Analysen.

Fast allen gemeinsam war, dass persönliche Treffen zum gegenseitigen Lernen und Austausch als wichtigste Elemente genannt wurden, die einerseits die Datenqualität signifikant erhöhten, andererseits aber auch die Motivation der beteiligten Citizen Scientists steigerten.

Ein sehr gutes Beispiel dafür lieferte Didone Frigerio, die über die Verhaltensbeobachtungen bei Graugänsen und Waldrappen mit Schülerinnen und Schülern berichtete. Dabei wurden mehrere persönliche Treffen zwischen den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und den Schülerinnen und Schülern organisiert. Zuerst trafen sie sich in den Schulklassen und erzählten von den Vögeln, z.B. wie man sie erkennt, was sie tun, welche Verhaltensweisen bekannt sind. Bei zwei weiteren Treffen wurden die Tiere dann in einem nahegelegenen Wildpark vor Ort besucht, um das zuvor theoretisch vermittelte Wissen mit der Praxis zu verbinden. Den Kindern wurden vor und nach den Treffen Videos vorgespielt, die das zu beobachtende Verhalten bei den Vögeln zeigten, und die Schülerinnen und Schüler mussten das Verhalten dann klassifizieren. Diese Ergebnisse wurden mit jenen von Expertinnen und Experten verglichen, die sich die gleichen Videos ansahen. Das Ergebnis: die Kinder lernten äußerst schnell, und waren am Ende genauso gut wie die Expertinnen und Experten (92% Übereinstimmung der Daten von Schülerinnen und Schülern mit denen der Expertinnen und Experten). Was noch überraschender war: zwischen zwei Treffen lagen die Sommerferien, und normalerweise verlernen Menschen Dinge, wenn sie länger nicht abgerufen werden. Die Kinder in dieser Untersuchung konnten ihr Wissen jedoch nicht nur halten, sondern sogar noch leicht steigern. Dies war vor allem dadurch möglich, dass das Interesse der Kinder an den Graugänsen zu stark geweckt wurde, dass sie sich auch in ihrer Freizeit mit ihnen beschäftigten.

Dies zeigt sehr eindrucksvoll, welches Potential in persönlichen Treffen liegt. Neben Wissen wird auch Begeisterung vermittelt, und dies ist für Citizen Science Projekte mitunter die wichtigste Eigenschaft, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mitbringen können. Denn diese Begeisterung ist in vielerlei Hinsicht für den Erfolg eines Citizen Science Projektes wichtig. So zeigte nicht nur Norbert Teufelbauer, dass diese Begeisterung wichtig ist um eine Teilnahme an Projekten über lange Zeit zu garantieren, sondern auch Johannes Rüdisser konnte durch persönliche Treffen und Trainings einzelne Teilnehmerinnen und Teilnehmer so für Schmetterlinge begeistern, dass sie sich eine große Artenkenntnis antrainierten und so zukünftig sogar als Experten zum Projekt beitragen können und Personen, welche neu im Projekt anfangen möchten einschulen können. Diese Beispiele deuten darauf hin, dass Begeisterung einerseits zum nachhaltigen Bestehen eines Projektes beitragen kann und andererseits die Datenqualität erhöht.

Wir können aus diesen gesammelten Erfahrungen daher nur schließen, dass Citizen Science Projekte und auch das Citizen Science Network Austria in Zukunft verstärkt auf persönliche Treffen setzen sollten um Citizen Science in Österreich weiter zu stärken.

Vortragende:

  • Thomas Starkmann (Universität Wien): The common swift survey in Vienna – a citizen science approach
  • Johannes Rüdisser (Universität Innsbruck): Viel-Falter becomes Butterfly Monitoring Tirol
  • Didone Frigerio (Universität Wien – Konrad Lorenz Forschungsstelle): Involving pupils in long-term biological monitoring: lessons learnt and future perspectives
  • Norbert Teufelbauer (BirdLife Österreich): Bird conservation – experiences from the long-lasting work of BirdLife Austria
  • Elisabeth Kühn (Helmholtz Zentrum für Umweltforschung): Butterfly Monitoring Germany: 13 years of flight – recording the highs and lows of a citizen science project and of butterfly populations
  • Diana Bowler (Senckenberg – Biodiversität und Klima - Forschungszentrum): Species attributes associated with long-term declines of insectivorous birds in Europe

Poster:

  • Silvia Winter (Universität für Bodenkultur Wien): Landscape and local garden management influence hedgehog occurence in Austrian gardens – insights from a citizen science project
  • Thomas Hübner (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik): Nature’s Calendar, a modular phenological smart phone app for collection of phenological observations by citizen scientists

OrganisatorInnen der Session:

  • Florian Heigl und Daniel Dörler (Universität für Bodenkultur Wien)
  • Anett Richter (Helmholtz Zentrum für Umweltforschung (UFZ) mit Sitz am Deutschen Zentrum für Integrative Biodiversitätsforschung (iDiv)
Dienstag, 21 August 2018 09:46

European Researchers' Night

Die European Researchers' Night (ERN), die jedes Jahr in vielen Städten der Europäischen Union zeitgleich ausgetragen wird, findet heuer am 28. September von 15:00-24:00 Uhr statt. Sie steht heuer ganz im Zeichen von Citizen Science! Neben zahlreichen interaktiven Stationen und Infostände für die ganze Familie, bietet die ERN auch einer Citizen Science Challenge, bei der man schon jetzt bei 6 verschiedenen Projekten mitmachen kann:

  • TeaTime4Schools
  • Topothek
  • Forschen im Almtal
  • Projekt Roadkill
  • GRASS
  • Feinstaubmessen in Mikroklimazonen

Eine der wichtigsten Rollen bei dieser Veranstaltung spielt die Interdisziplinarität. Unser Ziel ist es zu zeigen, wie Innovation und Forschung mehrere Domänen und Kompetenzen integrieren. Das vorläufige Programm umfasst die folgenden Forschungsbereiche: Informatik, Konstruktion, Physik, Gesundheit, Robotik, Bildung, Mathematik, Mobilität, Geophysik, Chemie, Fertigung, Mechatronik, Technologiebewertung, Energie, Elektronik, Biologie, Automation.

Veranstaltungsort ist das Technologische Gewerbemuseum in Wien. Der Eintritt ist frei!

Der Workshop "Wie kann ich Citizen Science in meine Forschung integrieren?" ist ein Pre-Event zur European Researchers’ Night. Sie können sich ab sofort für den Workshop registrieren. Die Teilnehmer*innenzahl ist auf max. 33 Personen begrenzt.

Citizen Science ist eine Methode, die sich deutlich von Forschung im konventionellen Sinn unterscheidet: Projektleiter*innen setzen sich bereits vor Projektbeginn mit Themen wie Kommunikation mit den Projektteilnehmer*innen, Motivation der Projektteilnehmer*innen, Datenqualität und Datenintegrität auseinander. Für Wissenschafter*innen, die mit Citizen Science noch nicht vertraut sind, kann dies eine große Herausforderung sein. Im Workshop stellen wir verschiedene Ansätze vor, wie man die Öffentlichkeit in ein Forschungsprojekt einbinden kann und welche Herausforderungen dieses Engagement mit sich bringt. Zudem wird auch Wissenschaftskommunikation im Allgemeinen thematisiert.

Die halbtägige Veranstaltung wird von den Koordinatoren des Citizen Science Network Austria in Zusammenarbeit mit der FH Campus Wien organisiert und ist gleichzeitig auch ein Networking-Event.

Datum: 13. September 2018
Dauer: 14:00 - 18:00 Uhr
Ort: FH Campus Wien, Raum A.-1.04

14:00 Uhr Vortrag: Was ist Citizen Science?
  Workshopteil: Konzeptionierung eines CS-Projekts
15:00 Uhr Vortrag: Einbindung von Bürger*innen: Datenqualität und Kommunikation
  Workshopteil: Mechanismen für Qualitätssicherung
16:00 Uhr Workshopteil: Kommunikationsplan für CS-Projekte
  Vortrag: Publizieren mit Citizen Science
16:50 Uhr Vortrag: Vorstellung Zentrum für Citizen Science
17:00 Uhr Networking
18:00 Uhr Ende der Veranstaltung

Vortragende: Daniel Dörler und Florian Heigl, Citizen Science Network Austria, Universität für Bodenkultur Wien. Das Zentrum für Citizen Science wird vorgestellt von Marika Cieslinski.

Link zur Anmeldung: https://www.eventbrite.de/e/wie-kann-ich-citizen-science-in-meine-forschung-integrieren-tickets-49282976710

In dieser neuen Interviewserie blicken wir hinter die Kulissen und stellen die Personen hinter den einzelnen Citizen-Science-Projekten und ihre Motivation zu Forschen vor. Die Interviewerin Eva Lirsch sprach mit Prof. Dr. Klement Tockner, dem Präsidenten des Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF). Den Einstieg in das Interview bildet ein Science Wordrap.

Mein Berufswunsch als Kind war:

Prof. Dr. Klement Tockner: Weltreisender, Entdecker von unerforschten Landstrichen, den Südpol zu erreichen.

Wissenschaft ist für mich:

Prof. Dr. Klement Tockner: Neugierde und Durchhaltevermögen.

Am spannendsten an meiner jetzigen Tätigkeit finde ich:

Prof. Dr. Klement Tockner: Dass man viele kluge Personen trifft und was weiterbringen kann.

Wenn ich eine Sache auf der Welt verändern könnte, würde ich:

Prof. Dr. Klement Tockner: Das „Konzept“ Europa – diese Vielfalt und Internationalität – in die ganze Welt exportieren. Wenn wir die Vereinigten Staaten der Welt hätten, das wäre richtig großartig.

Spaß an der Arbeit bedeutet für mich:                                

Prof. Dr. Klement Tockner: Dass es anregend ist, dass einem nach einer Stunde reden der Kopf raucht, dass es herausfordernd ist. Man muss gestalten können! Das Gegenteil von Spaß an der Arbeit ist, wenn man Zeit verschwendet für unnötige Sachen.

Diese Person finde ich am faszinierendsten:

Prof. Dr. Klement Tockner: Leute wie Nelson Mandela, aus einem einfachen Grund: Wie kann man 20 Jahre im Gefängnis stecken und nicht verbittert sein, sondern ein Optimist und so eine offene, weitblickende Einstellung haben, das ist einfach bewundernswert und inspirierend! Eine mentale Größe zu haben, eine Persönlichkeit zu sein, wo es nicht in erster Linie um die eigene Person geht, sondern wo es einfach um die Sache geht und man dabei große Visionen wagt.

 

Persönlicher Hintergrund

Sie sind studierter Biologe, Gewässerökologe. Wann wussten Sie, dass Sie Wissenschaftler werden wollten?

Prof. Dr. Klement Tockner: Da waren die Personen, die ich getroffen habe während der Ausbildung. Da war einmal mein Doktoratsbetreuer, der ein sehr spannender Mensch war: Gerhard Bretschko, der Leiter der Biologischen Station in Lunz. Er hatte etwas Spielerisches, leider auch etwas Schlampiges an sich gehabt und daher oft etwas nicht zu Ende gemacht. Man kann einerseits spielerisch sein, aber es braucht gleichermaßen Rigorosität und Durchhaltevermögen. Überhaupt sollte man nicht alles zu persönlich nehmen. Das ist ja eine österreichische Eigenheit, dass die Leute schnell beleidigt sind. Man braucht einen gewissen Abstand zu sich selber. Eine professionelle Einstellung mit dem Spielerischen kombinieren, das ist die Kunst.

Hatten Sie da Vorbilder?

Prof. Dr. Klement Tockner: Ich habe immer Mentoren gehabt, und ich habe auch jetzt noch welche, die spielen eine ganz große Rolle. Das sind Leute, die einem zuhören, kein Eigeninteresse und viel Erfahrung haben. Sie haben die Aufgabe, in erster Linie etwas anzuregen. Also ich habe auch mehrere Mentoren gehabt, wo ich dann auch das Gegenteil gemacht habe von dem, was sie mir geraten haben. Weil ich erst durch die gemeinsame Diskussion draufgekommen bin, das ist nicht das, was ich möchte. Dazu eine Geschichte: Mein Vorgesetzter in der Schweiz, der mich damals geholt hat, hat gesagt: „Mit Kindern kannst du deine Karriere vergessen.“ Ich war aber völlig überzeugt, dass das verbindbar und machbar ist. Ich habe ihm dann beim zweiten Kind gesagt: „Meine besten Entscheidungen in meinem ganzen Leben heißen Fanny und Lilly“. Oder, ich war ein aquatischer Ökologe und habe später begonnen, auch terrestrische Systeme zu erforschen. Davon wurde mir auch abgeraten: „Schau lieber, dass du in deinem Bereich bleibst“! Manchmal ist es auch der Widerstand, der einen antreibt. Man benötigt diesen Diskurs mit Leuten, die unbequeme Fragen stellen und einem richtig auf den Zahn fühlen.

Also für Innovation ist die Diskussion wichtig in der Wissenschaft?

Prof. Dr. Klement Tockner: Die Diskussion ist wichtig, und man muss etwas wagen. Und wenn du am besten an der Ostsee nachdenken kannst, dann fahre halt für zwei Tage dorthin. Die Wissenschaft bietet ja viel mehr Freiraum, als wir nutzen. Das ist ein Dilemma der Wissenschaft: wir sind nicht mutig genug, wir sind nicht unbequem genug, wir nutzen die Freiheit nicht genug. Die größte Verantwortung liegt eigentlich bei denen, die das Privileg einer permanenten Stelle in der Wissenschaft besitzen. Die müssen groß denken, langfristige Projekte starten und sich beispielhaft für die Gemeinschaft einsetzen.

Ist das spezifisch für die österreichische Forschungslandschaft?

Prof. Dr. Klement Tockner: Ich glaube, das ist jetzt nicht ein österreichisches Phänomen, aber was in Österreich doch verbreitet ist, dass wir Meister im Schönreden sind. Ich kann mich an intensive Diskussionen mit Kollegen erinnern, da hat dann ein hochrangiger Wissenschaftler, der dabei war, gesagt, ihr habt ja richtig gestritten! Dabei haben wir überhaupt nicht gestritten, sondern aus meiner Sicht war die Diskussion unglaublich anregend. Wir sind Konsensleute, wir müssen uns wohlfühlen, wir tun dem anderen nicht weh, das ist schon eine österreichische Eigenart. Es ist ja fast wieder eine eigene Form der Kreativität, zu überlegen, was jemand vielleicht tatsächlich gedacht hat – im Vergleich zum Gesagten.

Was würden Sie jemandem sagen, der sich überlegt, die Forschungslaufbahn einzuschlagen in Österreich?

Prof. Dr. Klement Tockner: Raus in die Welt gehen! Trau dich, etwas Neues zu beginnen! Es gibt keine Garantie für eine Forschungskarriere, aber es gibt dann die Möglichkeit, auch ganz andere spannende Wege einzuschlagen. Karriere ist nicht planbar, und man steht hin und wieder an einer Kreuzung, wo man entscheiden muss, oder wo entschieden wird, ob man rechts, links oder gerade oder gar in eine andere Richtung geht. Jede Kreuzung bietet auch eine Chance. Und es gibt ja auch den Spruch, nur die Dummen lernen aus den eigenen Fehlern, die Gescheiten lernen aus den Fehlern der anderen.

Das heißt, das muss man auch zulassen, sich darauf einlassen, in eine ganz andere Richtung zu kommen, als ursprünglich geplant?

Prof. Dr. Klement Tockner: Man muss ja nicht ein „Freikletterer“ sein. Aber es ist auch nicht notwendig, dass man sich in einem Hochsicherheitstrakt bewegt, wo nichts Unerwartetes passieren kann. Von einer Vollkasko-Mentalität sollte man sich jedenfalls verabschieden, weil dann kann man nicht Forscher werden, das widerspricht sich grundsätzlich.

Das ist wahrscheinlich gerade in Österreich typisch, dieses Sicherheitsdenken.

Prof. Dr. Klement Tockner: Ja, ein Beispiel: Ich war kürzlich in Holland, da ist der Wettbewerb deutlich stärker. Da müssen die Leute viel mehr im Wettbewerb die nötigen Ressourcen einholen (30 % Grundfinanzierung, 70 % wird im Wettbewerb vergeben). Der Prozess ist aber fair und transparent; man weiß genau, was die Kriterien sind, um diese Mittel zu bekommen. Es ist vergleichbar mit einem Marathonläufer. Wenn der an 40. Stelle landet, würde er in Holland sagen: „Ich habe nicht genügend trainiert und es sind einfach 39, die noch besser sind“. In Österreich würde man dagegen sagen: „Die anderen haben bessere Schuhe, die bekamen die größeren Bananen bei der Versorgungsstation, und warum ich nur 40. geworden bin, ist daher nicht nur mein Fehler“. Grauzonen führen ja zur Unzufriedenheit. Gibt es hingegen einen fairen, transparenten Wettbewerb, dann liegt es an einem selber und nicht an den anderen, wenn man etwas weiterbringt oder auch nicht.

Derzeit sind Sie Präsident des Österreichischen Wissenschaftsfonds. Vermissen Sie es, selber zu forschen?

Prof. Dr. Klement Tockner: Das ist die Frage, wie man Forschen definiert. Ich sehe mich jetzt mehr als Stimulierer, obwohl ich noch in internationalen Forschungsprogrammen involviert bin und dort die eigene Forschung vorantreibe, was jedoch eine Abend- oder Wochenendbeschäftigung ist. Warum mache ich noch aktiv Forschung? Erstens, um nicht abhängig zu werden von einer Position und dann nicht mehr zurück zu können in den Forschungsbetrieb, und zweitens, um immer zwischen diesen beiden Welten zu wandern und die Forschungsförderung somit laufend auch aus der Sicht des Forschenden zu sehen. Das Schlimmste wäre, wenn jemand zu mir sagen würde: „Lieber Herr Tockner, Sie sind jetzt ein richtiger Funktionär“. Dann weiß ich, jetzt wäre es Zeit zu gehen – oder eventuell bereits zu spät hierfür.

Wie stehen Sie zur Forschungsstrategie der Bundesregierung? Da gibt es die Strategie 2020, die die Innovation in Österreich ankurbeln und die Forschung und Entwicklung in Österreich fördern soll. Für wie realistisch halten Sie die?

Prof. Dr. Klement Tockner: Im neuen Regierungsprogramm findet sich viel Ambitioniertes, es sind große Ziele formuliert. Es wird sich jetzt zeigen, ob auch der Mut da ist, diese umzusetzen. Außerdem wird Innovation zu stark mit wirtschaftlicher Umsetzung vertauscht. Aber Innovation entsteht in erster Linie in einer unabhängigen Grundlagenforschung und dann häufig an deren Rändern. Wenn man ein wirkliches Innovationsland sein will – und nicht nur ein Zulieferer-Land, dann muss man in unabhängige Grundlagenforschung und in die Spitzenforschung massiv investieren, wobei Exzellenz sich nur im internationalen Vergleich messen lässt. Wir wollen keine Alpen-Exzellenz, sondern zumindest europäische Spitzenforschung.

Sehen Sie da Anzeichen, dass das wirklich umgesetzt und jetzt tatsächlich in die Grundlagenforschung investiert wird?

Prof. Dr. Klement Tockner: Am Papier existieren diese bereits, jetzt müssen sie umgesetzt und Realität werden. Dafür braucht es eine langfristige, solide und zugleich ausgesprochen ambitionierte und international ausgerichtete Forschungsstrategie.

 

Citizen Science

Gehen wir kurz zu dem Thema Citizen Science. Für wie wichtig halten Sie Citizen Science bzw. wie sehen Sie die Zukunft von Citizen Science?

Prof. Dr. Klement Tockner: Es ist ein populäres und tolles Konzept. Man hat versucht ein paar „low hanging fruits“ abzuernten und Aufmerksamkeit zu generieren. Jetzt verebbt das wieder ein bisschen. Wir müssen Acht geben, dass das nicht nur ein Hype war.

Sie meinen, das war ein Trend und geht jetzt wieder zurück?

Prof. Dr. Klement Tockner: Citizen Science, also bürgerbeteiligte Wissenschaft, hat ein großes Möglichkeitspotenzial, um Wissenschaft voranzutreiben, und bietet auch die einmalige Chance, die Wissenschaft verstärkt in die Gesellschaft zu tragen. Citizen Science muss natürlich wissensbasiert und erkenntnisgetrieben sein. Das heißt, die Wissenschaft und der Erkenntnisgewinn müssen im Zentrum stehen. Wir haben vom FWF eine Reihe an Top-Citizen-Science-Projekten gefördert. Hier bildet jeweils ein Wissenschaftsprojekt die Basis, d. h. die Qualität ist grundsätzlich gegeben. Dann hat man als Modul diesen Citizen Science Aspekt. Citizen Science ist ein Ansatz, aber es ist nicht der Ansatz der Wissenschaft. Es hat ein großes, aber zumeist noch nicht genügend genutztes Potenzial.

Ist geplant, dass Citizen-Science-Projekte vom FWF weiterhin mittelfristig gefördert werden?

Prof. Dr. Klement Tockner: Wir planen, dass wir das Programm weiterführen. Wir werden erst einmal eine kurze Reflexion durchführen, was wir aus diesen ersten drei Ausschreibungen gelernt haben. Man sieht, dass relativ viel Aufwand dahinter steckt, um das Programm durchzuführen. Die Deutschen nehmen das Top-Citizen-Science-Programm des FWF und des ÖAD als Vorbild. Insofern haben wir auch etwas erreicht, nämlich dass wir Standards setzen und Beispiel sein können für andere Länder. Es wird vermehrt auch auf europäischer Ebene Ausschreibungen im Bereich Citizen Science geben.

 

BE OPEN - Science & Society Festival:

Jetzt kommen wir zu dem großen Wissenschafts-Event, das vom FWF veranstaltet wird: dem BE OPEN – Science & Society Festival. Wie sind Sie auf den Namen gekommen?

Prof. Dr. Klement Tockner: Die Idee war: BE OPEN im Sinne von „Sei neugierig“, BE OPEN im Sinne einer offenen Wissenschaft (Open Data, Open Science) sowie last but not least das Konzept selbst: ein Open-Air-Wissenschaftsfestival, bei dem der Austausch mit der Gesellschaft im Vordergrund steht. Wir wollen gezielt in den öffentlichen Raum hineingehen und sagen: „Österreich ist ein Forschungsland und wir sind stolz darauf!“ Das möchten wir vermitteln, weil diese Leier, dass in Österreich kein Interesse an der Forschung besteht, das hat etwas von einer selbsterfüllenden Prophezeiung. Das muss man durchbrechen. Jeder ist neugierig, jeder von uns ist ein Wissenschaftler in gewissem Sinne und die Erziehung und Schule haben leider dazu beigetragen, uns diese Neugierde auszutreiben.

Was ist die Hauptzielgruppe für das Event?

Pressesprecher Marc Seumenicht: Wir haben BE OPEN bewusst so gestaltet, dass es von Jung bis Alt funktioniert, quasi für die ganze Familie. Das Einstiegsalter liegt in etwa im frühen Volksschulalter, die Themenstationen sind aber so konzipiert, dass selbst ein 80, 90 Jähriger, der das Fest besucht, genauso die Faszination, die von der Grundlagenforschung ausgeht, mitnehmen kann. Für jeden ist etwas dabei. Für die ganz Kleinen haben wir einen Mini-Kids-Klub am Wochenende eingerichtet.

Was kann man am Festival alles erleben?

Pressesprecher Marc Seumenicht:. Wir bieten ein buntes Programm an Spitzenforschung „made in Austria, funded by FWF“. Die insgesamt 18 Themenstationen laden zum Entdecken, Mitmachen und Mitreden ein. Für Kinder und Jugendliche gibt es ein Wissenschaftsrätsel. Parallel zu den Pavillons veranstalten wir ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm in der FWF-Arena. Jede Session des Rahmenprogramms läuft in Kooperation mit diversen Partnern aus Medien, Wissenschaft und Wirtschaft. Das zeigt auch die Strahlkraft, die von diesem Festival ausgeht. Das gab es noch nie in der Größenordnung.

Wie ist das BE OPEN-Festival im Vergleich zur Langen Nacht der Forschung zu sehen?

Pressesprecher Marc Seumenicht: Jede Veranstaltung, die Wissenschaft kommuniziert und Begeisterung in der Bevölkerung weckt, ist wichtig und gut. Die Lange Nacht der Forschung hat einen relativ starken Fokus auf Kinder, zudem ist sie auf viele Standorte verstreut. Wir bringen tatsächlich Spitzenforschung für Jung bis Alt an einem Ort [Anmerkung: am Maria Theresienplatz in Wien] zusammen, und das über fünf Tage. Neben den Themenstationen als „Garten des Wissens“ gibt es das erwähnte Rahmenprogramm, wo man ganz bewusst mitdiskutieren soll. Und auch bei den Pavillons kann und soll man mit den Wissenschaftlern in Kontakt treten und fragen. Es sind Mitmach-Stationen, die bewusst interaktiv und partizipativ gestaltet sind. Diese Interaktion begleitet das ganze Festival.

Sind Sie eigentlich dann vor Ort?

Prof. Dr. Klement Tockner: Die ganze Woche. Ich bin in zig Veranstaltungen drin. Mich interessiert der Dialog, mit all den Leuten zu reden kann so stimulierend sein. In erster Linie ist das ein Auftakt, wir wollen damit vermitteln, wir sind nicht nur ein Kultur- und ein Skifahrer-Land, wir sind auch ein Wissenschaftsland. Es geht somit auch um die Nachhaltigkeit des Festivals selber, dass man dann nicht nach Hause geht und sagt, das waren jetzt fünf Tage, schön war es, sondern dass da etwas in Gang gesetzt wird durch dieses Festival! Ein langfristiger Dialog zwischen der Wissenschaft und der Gesellschaft.

Auf welchen Programmpunkt freuen Sie sich persönlich besonders?

Prof. Dr. Klement Tockner: Die Verleihung der START- und Wittgenstein-Preise. Es ist ein festlicher Anlass, man hat auf der einen Seite die Wittgenstein-Preisträgerinnen und -Preisträger. Das ist quasi das Hochamt der Wissenschaft. Und dann hat man da die herausragenden Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler. Die, die wir auszeichnen, sind ganz großartige Talente. Es ist aber auch wichtig, dass man nicht nur die ehrt, die den Preis bekommen haben, sondern auch die, die sich dem Wettbewerb gestellt haben, die es gewagt haben, den Kopf rauszuhalten und zu sich sagen: ich stelle mich diesem Wettbewerb. Ich freue mich auch auf die 50 Schulklassen, die zum BE OPEN-Festival kommen werden. Wahrscheinlich leuchten dann die Augen der Wissenschaftlerinnen und – wissenschaftler genauso wie die der Kinder, wenn die durchgehen. Da kommen sicher Fragen, wo du sagst, an das hätte ich nie gedacht. Wichtig ist: Das ist kein Fest des FWF in dem Sinn, das ist kein Sich-Selbst-Feiern. Es ist keine Jubiläumsfeier mit Lobreden auf den FWF, sondern es geht uns um die Wissenschaft und deren zentrale Rolle in einer aufgeklärten Gesellschaft.

Ich denke, das war ein schöner Schlusssatz für das Interview. Herr Tockner, herzlichen Dank für das Interview!

Von 8. – 12. September findet das BE OPEN Science & Society Festival am Wiener Maria Theresien-Platz statt. 18 wissenschaftliche Pop-up-Pavillons bieten faszinierende Einblicke in die Welt der Grundlagenforschung und die Möglichkeit, mit ForscherInnen persönlich in Kontakt zu treten und zu diskutieren.

 

Informationen und Programm:

Festival-Programm
www.facebook.com/BEOPENfestival/

Rückfragehinweis FWF:

Marc Seumenicht
Öffentlichkeitsarbeit und Wissenschaftskommunikation

Tel.: 0043-1 505 67 40 – 8111
Email:
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Dienstag, 21 August 2018 08:22

Be Open Science and Society Festival

Der Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) feiert dieses Jahr sein 50 jähriges bestehen. Zu diesem Anlass organisiert der FWF das Be Open Science & Society Festival am Maria Theresien Platz in Wien. Vom 8.-12. September kann man sich zu zahlreichen Forschungsprojekten und den Tätigkeiten des FWF informieren, an Diskussionen teilnehmen und Vorträge hören. Auch Citizen Science wird ein wichtiger Bestandteil in diesem Festival sein. Neben Projekten, die sich vorstellen werden, gibt es auch zwei Diskussionen, die wir allen empfehlen möchten, die sich für Citizen Science interessieren:

  • Wem vertrauen? Forschung zwischen Glaubwürdigkeit und Instrumentalisierung. Vertrauen in die Forschung schafft Wissen, Wissen ist Macht und Macht kann auch missbraucht werden. Politik und Gesellschaft kommen nicht ohne seriöse Expertise aus, Wissenschaft ist keine unpolitische Veranstaltung. Ob in Nachrichten, Talkshows, in Parlamenten oder in Ministerien – Wissenschaft ist omnipräsent. Ihre Erkenntnisse beschäftigen die Öffentlichkeit und führen zu hitzigen Debatten. Studien können Mehrheiten beeinflussen, Meinungen bestätigen oder Vorurteile entzaubern, besorgen aber bisweilen auch das Geschäft zweifelhafter Auftraggeber. Wer erzeugt robustes Wissen? Eine schwierige Frage, zumal Forschung ja nicht dazu da ist, endgültige Wahrheiten zu verkünden, sondern erst aus Ungewissheit, Neugier und dem Beschreiten unorthodoxer Wege Fortschritt entsteht.

  • Wissenschaft auf dem Weg aus dem Elfenbeinturm. Wissenschaft und Forschung sind kompliziert, vielschichtig und komplex. Ergebnisse und visionäre Ideen lassen sich kaum in zwei knappe, fernsehtaugliche Sätze zusammenfassen. Aber gerade weil es für viele im digitalen Zeitalter immer schwieriger wird, zwischen Fakten, Erfahrungen und subjektiver Meinung zu unterscheiden, stellen sich für die Wissenschaft entscheidende Fragen: Wie können Wissenschaftler/innen die Kluft zwischen komplexer Expertise und allgemeiner Verständlichkeit schließen? Wie können sie mit rationalen Argumenten den Weg zum Publikum finden? Wie unbequem müssen sie sein? Kann sich Wissenschaft in der Kakofonie überbordender digitaler Informationen überhaupt durchsetzen? Und welche Rolle spielen öffentlich-rechtliche Medien dabei?

  • Inklusive Wissenschaft: zum Für und Wider von Open Science und Citizen Science. Der 2018 erstmals stattfindende Universitätsdiskurs Austria der Österreichischen Universitätenkonferenz (uniko) schafft Raum für den wissenschaftlichen Dialog zu gesellschaftlich relevanten Themen. Open Science erlangt durch neue Möglichkeiten, Daten und Forschungsergebnisse zu sammeln und zu teilen, zunehmende Wichtigkeit in der wissenschaftlichen Community. Besonders Citizen Science gewinnt nicht zuletzt methodisch an Bedeutung. Zugänge, wie z.B. die Einbindung des Wissens von unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen durch Crowdsourcing, spielen eine immer größere Rolle in der wissenschaftlichen Praxis des 21. Jahrhunderts. Welchen Nutzen bringt Open Science der wissenschaftlichen Community und der Gesellschaft und vor welche Herausforderungen stellt sie die „Wissenschaft als Beruf“? Die Panelteilnehmer/innen repräsentieren ein breites Spektrum in der Thematik um Open Science und Citizen Science und ermöglichen dadurch eine kritische Auseinandersetzung aus wissenschaftlicher und praktischer Perspektive. Eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex rundet das Nachmittagsprogramm ab.

Mehr Informationen zum Festival und das ganze Programm finden Sie unter https://www.fwf.ac.at/de/ueber-den-fwf/be-open-science-society-festival/

Montag, 12 März 2018 13:29

Pub forscht: Women's Special

Das Citizen Science Pub Quiz Pub forscht ging am 8.3.2018 in die zweite Runde. Anlässlich des Weltfrauentages fand ein Women's Special zu Frauen in der Wissenschaft statt. Wieder war die Beaver Brewing Company restlos ausgebucht, und 12 Teams rätselten um die Wette. Dieses Mal wurde den Teams viel abverlangt. Die Fragen rund um Frauen in der Wissenschaft waren zugegeben nicht einfach. Dennoch gab es keine Frage, die nicht von zumindest einem Team richtig beantwortet wurde.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten ihr Wissen über so berühmte Wissenschaftlerinnen wie Jane Goodall, Diane Fossey oder Rachel Carson testen, herausfinden, an welcher Universität zum ersten Mal eine Frau einen Lehrstuhl bekam und wie viele der Projekte auf Österreich forscht von Frauen geleitet werden (ja, vor dem Pub Quiz lohnt es sich immer einen Blick auf Österreich forscht zu werfen). Daneben gab es natürlich Verpflegung auf höchstem Niveau von unserem Gastgeber, der Beaver Brewing Company.

Das nur aus Frauen bestehende Gewinnerteam mit dem klingenden Namen "Fuck Patriarchy aka Angry Women" gewann das Pubquiz mit deutlichem Abstand. Und natürlich gab es auch wieder einen Tombolapreis. Dieses Mal war es ein Buch der bekannten Evolutionspsychologin und Science Busterin Elisabeth Oberzaucher mit dem Titel "Homo Urbanus". Wir gratulieren allen Gewinnerinnen herzlich!

Einen schönen Eindruck vom Quizabend erhalten Sie, wenn Sie dieses Video ansehen, welches von unseren Kollegen von Spotteron produziert wurde (vielen Dank an dieser Stelle)!

Und an alle, die diesmal nicht dabei sein konnten oder nur knapp nicht gewonnen haben: es wird eine Fortsetzung geben. Wann? Das erfahren Sie natürlich hier auf Österreich forscht!

Bei Citizen Science Projekten selbst mitmachen und mit Citizen Science Projektleiterinnen und Projektleitern einen Kaffee trinken: das kann man bei der Langen Nacht der Forschung am 13. April im Naturhistorischen Museum Wien. Gemeinsam mit dem Naturhistorichen Museum Wien, dem Science Center Netzwerk und dem Zentrum für Citizen Science organisieren wir von Österreich forscht einen Abend ganz im Zeichen von Citizen Science!

Interessierte Besucherinnen und Besucher können sich über 15 verschiedene Citizen Science Projekte informieren und vor Ort im Museum gleich mitmachen. In einem Citizen Science Café kann man sich dann gemütlich entspannen und mit den anwesenden Forscherinnen und Forschern über ihren Werdegang, ihre Faszination für Wissenschaft und natürlich auch über ihre Projekte tratschen. Vor allem Mädchen und Frauen können dieses Angebot nützen, um mit Forscherinnen in Kontakt zu treten, denn das Citizen Science Café wird im Rahmen des Hypatia-Projektes organisiert, das besonders Frauen und Mädchen zu einer Karriere in den Naturwissenschaften animieren möchte.

Updates zum genauen Programm und zum Abend ganz generell finden Sie natürlich auch auf unserer Facebookseite, auf Google+ und Twitter und auf der Seite des Naturhistorischen Museums Wien. Wir freuen uns schon auf Sie! 

Mittwoch, 17 Januar 2018 08:32

Citizen Science-Seiten der Uni Wien und BOKU

Zwei neue Citizen Science Seiten von Wiener Universitäten ergänzen die Citizen Science Landschaft in Österreich.

An der Universität Wien informiert die Website zu Citizen Science Projekten und Personen an der Universität, sowie zu Förderungen und Veranstaltungen. Ziel dieser Homepage ist es, die Sichtbarkeit von Citizen Science an der Universität Wien zu erhöhen, die Kooperation und den Austausch zwischen interessierten ForscherInnen zu erleichtern und über aktuelle Aktivitäten um Citizen Science sowie Unterstützungsangebote für interessierte WissenschafterInnen zu informieren. Hierbei soll ein besonderer Fokus auf die methodische Vielfalt der existierenden Projekte in diesem Bereich gelegt werden.

Die Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) hat ebenfalls seit kurzem eine eigene Citizen Science Website, auf der alle Citizen Science Projekte der BOKU kurz vorgestellt werden. Auch eine Auflistung der Citizen Science Publikationen und jener Personen, die an der BOKU in Citizen Science Projekte involviert sind oder darüber forschen, kann durchgesehen werden. Damit steigert die BOKU deutlich die Sichtbarkeit von Citizen Science, sowohl innerhalb der Universität, als auch nach aussen, und wird damit ihrer Rolle als wichtiger Trägerin von Österreich forscht und dem Citizen Science Network Austria gerecht.

Wir freuen uns sehr, dass die Universitäten damit unterstreichen, wie wichtig ihnen das Thema Citizen Science ist und freuen uns auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit in der Zukunft!

Dienstag, 16 Januar 2018 08:18

Leistungsbericht Österreich forscht 2017

Das Jahr 2017 war für Citizen Science und die Plattform Österreich forscht ein sehr aufregendes: zahlreiche Events und Aktivitäten haben gezeigt, wie aktiv die Citizen Science Gemeinschaft in Österreich ist. Damit hier niemand den Überblick verliert, haben wir den ersten Österreich forscht Leistungsbericht verfasst! In diesem wird kurz auf die historische Entwicklung der Plattform in den Jahren 2014 - 2016 eingegangen, um dann die Aktivitäten von Österreich forscht und dem in diesem Jahr gegründeten Citizen Science Network Austria näher einzugehen.

Neben den bereits erwähnten zahlreichen Veranstaltungen werden auch Publikationen, Presseauftritte, Social Media Aktivitäten und Kooperationen behandelt. Ein vermutlich sehr interessantes Detail ist eine kleine Umfrage, die wir unter den Projekten auf Österreich forscht durchgeführt haben. Wir wollten von den Projektleiterinnen und -leitern wissen, wieviele Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei ihren Projekten mitforschen, und die Zahl hat auch uns überrascht: mehr als 100.000 Personen beteiligen sich an allen Projekten auf Österreich forscht!

Der 43-seitige Bericht endet dann mit einem kurzen Ausblick auf das Jahr 2018. Wenn Sie den Bericht selbst lesen wollen, dann können Sie ihn von zwei Orten gratis herunterladen: einmal hier direkt auf der Plattform, und einmal hier von Zenodo. Wir wünschen viel Spaß bei der Lektüre!

 

Donnerstag, 04 Januar 2018 13:36

Ausblick 2018

Das Jahr 2017 ist seit wenigen Tagen Vergangenheit, und es war für Citizen Science ein ereignisreiches und erfolgreiches Jahr. Nicht nur war die dritte Österreichische Citizen Science Konferenz die größte und diverseste seit bestehen der Konferenzreihe, auch die Bildung des Citizen Science Network Austria mit seinen zahlreichen Mitgliedsorganisationen war einer der vielen Meilensteine im vergangenen Jahr. Einen detaillierten Rückblick können Sie in wenigen Wochen erhalten, wenn Österreich forscht den ersten Leistungsbericht veröffentlicht. Wir halten Sie natürlich hier und auf Facebook, Google+ und Twitter auf dem Laufenden.

In diesem Beitrag soll es daher nicht um das vergangene Jahr gehen, sondern um die Ereignisse, die uns 2018 bevorstehen; und glauben Sie uns, 2018 ist wirklich dicht gedrängt an tollen Events rund um Citizen Science:

  • Das Citizen Science Jahr beginnt (fast schon traditionell) mit der Österreichischen Citizen Science Konferenz vom 1.-3. Februar 2018. Die vierte Auflage der Konferenz wird wiederum eine Premiere: organisiert von der Universität Salzburg gemeinsam mit Österreich forscht, haben sich auch viele andere (auch internationale) Organisationspartner zusammengefunden. Die Schwesterinitiativen Schweiz forscht, Bürger schaffen Wissen und Zentrum für Citizen Science sind ebenso dabei wie der FWF und die Wissenstadt Salzburg. Das Programm ist gewohnt divers und mit Katrin Vohland und Helmut Jungwirth konnten herausragende Keynotespeaker gewonnen werden. Auch heuer öffnet sich die Konferenz wieder am dritten Tag und lädt alle Interessierten ein, sich an der Konferenz zu beteiligen und Citizen Science kennenzulernen.
  • Zeitgleich mit der Österreichischen Citizen Science Konferenz werden auch die Qualitätskriterien für Citizen Science Projekte auf Österreich forscht präsentiert. Fast ein Jahr haben zahlreiche Citizen Science Projektleiterinnen und -leiter, Partnerinnen und Partner der Plattform, externe Expertinnen und Experten sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger an diesem Kriterienkatalog gearbeitet. Die Kriterien gelten ab der Veröffentlichung bei der Österreichischen Citizen Science Konferenz für alle neuen Projekte, die sich auf Österreich forscht präsentieren möchten, und nach einer Übergangsfrist, auch für alle anderen Projekte auf der Plattform. Österreich forscht ist damit unseres Wissens nach die erste Citizen Science Plattform, die solche Kriterien implementiert, und hat damit schon im Vorfeld auch international für Aufsehen gesorgt (z.B. bei der ersten italienischen Citizen Science Konferenz oder auch durch eine Nature-Correspondence).
  • Im April folgt dann die Lange Nacht der Forschung, in deren Rahmen sich wieder zahlreiche Projekte im Naturhistorischen Museum Wien einer interessierten Öffentlichkeit präsentieren. Gemeinsam mit dem Museum, dem Science Center Netzwerk und dem Zentrum für Citizen Science geschieht dies zum ersten Mal auch unter dem Genderaspekt, und Interessierte können sich in einem Science Café mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu deren Werdegang austauschen.
  • Im Juni folgt bereits ein weiteres Highlight: die zweite Europäische Citizen Science Konferenz, die ECSA 2018, findet in Genf statt. Aus ganz Europa kommen Citizen Science Akteurinnen und Akteure zusammen um neueste Entwicklungen zu präsentieren und zu diskutieren. Auch wir von Österreich forscht sind Mitglied des Organisationsteams und freuen uns schon auf diesen fruchtbaren Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus ganz Europa!

Dies sind nur die größten Highlights des kommenden Jahres. Daneben wird es zahlreiche kleinere Events und Möglichkeiten geben, sich zu Citizen Science zu informieren, auszutauschen und gemeinsam zu forschen. Auf welche Events freuen Sie sich? Posten Sie diesen unterhalb dieses Beitrages. Wir würden uns freuen über neue Möglichkeiten des Austausches von Ihnen zu lernen.

Am 23. und 24. November 2017 fand an der Italienischen Akademie der Wissenschaften in Rom die erste italienische Citizen Science Konferenz statt. Zu dieser Konferenz wurde ich von der Präsidentin der Akademie Frau Prof. Emilia Chiancone eingeladen um unsere Aktivitäten im Citizen Science Network Austria vorzustellen. Ich fühlte mich natürlich sehr geehrt und folgte dieser Einladung nach Italien nur all zu gerne.

So ging es am 22. November von Wien (5°C und Nebel) nach Rom (18°C und Sonnenschein), wo ich nur unweit vom Hauptbahnhof gemeinsam mit vielen anderen Rednern der Konferenz in einem Hotel für Offiziere der italienischen militärischen Luftfahrt untergebracht war. Nach einer kleinen Sightseeing Tour, der ersten Nacht im Hotel (inkl. Gelsen) und einem spannenden Frühstück unter Piloten, startete auch schon die Konferenz in den Räumen der italienischen Akademie der Wissenschaften.

Der erste Tag der Konferenz stand ganz im Zeichen von Biodiversitätsmonitoring mit Citizen Science, wobei Rednerinnen und Redner aus Italien, Großbritannien, Deutschland und Spanien spannende Berichte über Projekte zu unterschiedlichsten Themen präsentierten:

  • Welche Rolle spielen Naturhistorische Museen in Citizen Science?
  • Taucher, welche nach dem Spaß an einem Tauchgang die beobachtete Biodiversität melden.
  • Wie man mit Bürgerinnen und Bürgern Braunbären in den Abruzzen beobachten kann.
  • uvm.

Hier finden Sie das gesamte Programm der Konferenz sowie den Abstractband frei zugänglich.

Am Abend des ersten Tages fand ein Social Dinner statt, wo bei einem (eher spartanischen) 5-Gänge Menü das eigene Netzwerk gepflegt und ausgebaut und alte Freundschaften erneuert wurden.

Am zweiten Tag stand vor allem die Rolle von Citizen Science in der Gesellschaft im Fokus. Alan Irwin, Professor an der Copenhagen Business School, welcher neben Rick Bonney als erster den Begriff Citizen Science verwendete, gab den Einführungsvortrag und sehr interessante Einblicke in die politische Sicht auf Citizen Science. Gleich danach folgte am Vormittag eine Mischung an Vorträgen unter anderem zu

  • Open Data in Citizen Science mit GBIF.
  • Vermittlung in Citizen Science Projekten ("Story telling").
  • Das Innovationspotential von Citizen Science für Wissenschaft, Gesellschaft und Politik.
  • Hydrologisches Monitoring und Public Awareness.

Nach einer kurzen Kaffeepause startete dann die Session, in der auch ich meinen Vortrag zum Citizen Science Network Austria halten und an einer Podiumsdiskussion teilnehmen durfte. Neben Vertreterinnen der Plattformen in Deutschland und der Schweiz, berichteten auch ein Brite, ein Franzose und ein Italiener, wie Citizen Science in ihren Ländern koordiniert wird. Die kurzen Vorträge und die Diskussion zeigte die deutlichen Unterschiede zwischen den Ländern. Während wir in Österreich eine Zusammenarbeit von Top-Down und Bottom-up Initiativen haben, wird die Koordination in der Schweiz von einer Stiftung übernommen und in Deutschland steht ein vom Bund gefördertes Konsortium hinter dem Netzwerk. In Großbritannien wie auch in Frankreich findet keine nationale Koordination über Fachgebietsgrenzen hinweg statt, obwohl beide Länder eine lange Tradition in Citizen Science besitzen. Italien nimmt diese Konferenz zum Anlass um von anderen Ländern zu lernen und um darauf aufbauend ein eigenes Netzwerk zu etablieren.

Nach dem Mittagessen wurden noch einige best-practice Beispiele für Citizen Science Projekte aus Europa vorgestellt, aber auch Herausforderungen wie Standards, Datenschutz, etc. diskutiert.

Der Abend wurde von mir noch dazu genutzt um in gemütlicher Atmosphäre eines typisch römischen Restaurants gemeinsam mit meinen Kolleginnen aus dem DACH-Raum Neuigkeiten auszutauschen und zukünftige Entwicklungen zu besprechen.

Zusammengefasst kann ich durchwegs von einer interessanten, diversen und aufschlussreichen Konferenz berichten und schätze mich glücklich bei dieser Veranstaltung dabei gewesen zu sein. Es ist immer wieder eine gute Erfahrung sich mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Ländern auszutauschen, um die eigene Arbeit besser einordnen zu können. Zusätzlich sind derartige Veranstaltungen immer eine tolle Gelegenheit um neue Kooperationen eingehen und alte Netzwerke beleben zu können.

Bildergallerie

(zum Vergrößern bitte anklicken)

Food for thought - werden Sie Teil unseres Citizen Science Projekts exploreAT!

Das Projekt exploreAT! lädt Interessierte zu einem Workshop zum Thema “Essen” ein. Der Workshop findet am Samstag 02.12.2017 von 10:00 bis 16:30 Uhr in der Wohllebengasse 12-14, 1040 Wien statt und wird sich mit den Kulturen des Essens beschäftigen. Das ist der Anfang eines Prozesses der die Möglichkeiten eines langfristigen Engagements von Interessierten am Projekt ausloten soll. Hierfür sollen etwa Ideen für Forschungsvorhaben erarbeitet und deren Umsetzung angedacht werden. Langfristig ist es das Ziel, Werkzeuge (z.B. Apps), Formate (z.B. BürgerInnenbeirat) und Fragestellungen, die eine andauernde Kooperation mit der Gesellschaft ermöglichen, zu entwickeln.

Ein offen gehaltenes Format soll es daher ermöglichen sich gemeinsam dem Thema Essen zu nähern und Ideen zu sammeln was spannende Themen rund um Essen sein können und wie Forschungsvorhaben umgesetzt werden können.

So finden sich in der Gesellschaft genauso wie in der Wissenschaft sehr unterschiedliche Zugänge zum Thema Nahrung und Essen. Abhängig von Zeit und Ort kann Nahrung Überleben oder Genuss bedeuten. Lebensmittel können aus Zahlen - wie ihren Nährwerten bestehen - oder aus kulturellen Handlungen - etwa der Art wie sie zubereitet werden. Aus den unterschiedlichen Perspektiven entstehen ganz andere Fragestellungen, die an Essen und mit diesem verbundenen sozialen Praktiken gestellt werden können. Lebensmittel begleiten uns still durch den Alltag, sprechen alle unserer 5 Sinne an, und wirken sich oftmals unbemerkt auf unsere Kultur, unsere Traditionen, das Verhalten oder auch die Sprache aus. Dabei bietet die sehr umfassende Sammlung bairischer Mundarten, die im Rahmen des Projekts bearbeitet wird, einen möglichen Ausgangspunkt für kooperative Unternehmungen.

In dem Workshop wird gemeinsam ein Schlaglicht auf die vielen Aspekte von Essen und auch Rezepten geworfen, und das Thema so aus vielen unterschiedlichen Perspektiven erschlossen. Dabei wird darauf hingearbeitet, aus der Ideensammlung konkrete Schritte zu formulieren, die ein langfristiges Engagement von Interessierten in exploreAT! ermöglichen sollen.

Neugierig geworden? 

Die Plätze im Workshop sind begrenzt (max 20). Wir bitten Sie daher sich unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! verbindlich bis spätestens 27.11.2017 17:00 Uhr anzumelden.

Für Verpflegung wird gesorgt.

Voraussetzungen:
Sie sollten über 16 Jahre alt sein um an dem Workshop teilnehmen zu können.

Für weitere Fragen kontaktieren sie uns unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!  oder telefonisch unter +43-1-51581-7292.

Dienstag, 14 November 2017 18:19

Zeit für eine Definition von Citizen Science

Florian Heigl und Daniel Dörler rufen in einem Text im Bereich "Correspondence" im Fachjournal Nature dazu auf, Citizen Science klarer zu definieren.

Sie argumentieren, dass nur dadurch die Qualität, die Offenheit, die Kommunikation, die Zusammenarbeit und die Einhaltung von geltenden Gesetzen (z.B. Datenschutz) gewährleistet werden kann. Obwohl Citizen Science ständig weiter wächst, gibt es derzeit noch keine weltweit einheitliche Definition. Darum wurde auf "Österreich forscht" die Arbeitsgruppe für Qualitätskriterien gegründet um die Qualität von Citizen Science in Österreich zu sichern und weiter auszubauen. Mit diesem Schritt möchten sie auch andere Plattformen und Netzwerke dazu animieren in die selbe Richtung zu gehen.

Zum Volltext gelangen Sie hier: https://www.nature.com/articles/d41586-017-05745-8

Pub forscht - Österreichs erstes Citizen Science Pub Quiz!

"Österreich forscht" lädt zum ersten Citizen Science Pubquiz ein! Sie kennen sich aus in der Welt der Wissenschaft? Sie sind gerne in netter und geselliger Runde? Sie lieben Rätsel verbunden mit gutem Essen und erfrischenden Getränken? Dann sind Sie bei "Pub forscht" genau richtig!

"Österreich forscht", Österreichs erste und größte Plattform zum Thema Bürgerbeteiligung in der Wissenschaft widmet diesen Abend ganz der Wissenschaft und dem Thema Bürgerforschung.

Die Regeln sind einfach:

  1. Bilden Sie ein Team aus maximal 6 Personen.
  2. Finden Sie einen aussagekräftigen Teamnamen.
  3. Seien Sie zur angegebenen Zeit bei der Beaver Brewing Company.
  4. Raten Sie mit so gut Sie können (während des Quizes ist die Verwendung von Smartphones, Handys, Telefonen, Tablets, Laptops oder sonstigen Computern sowie Absprachen bzw. Beratungen zwischen verschiedenen Teams und ein Verlassen des Lokals verboten; bei Zuwiderhandeln erfolgt Disqualifikation des gesamten Teams).
  5. Always play fair und vor allem...
  6. Haben Sie Spaß!

Der genaue Zeitraum, zu dem das Quiz stattfinden wird, wird noch bekannt gegeben. Am besten einfach der Veranstaltung auf unserer Facebookseite folgen und immer up to date bleiben!folgen und immer up to date bleiben!

PS: Damit Sie am Veranstaltungstag nicht ohne Tisch dastehen, empfehlen wir vorab über die Website der Beaver Brewing Company zu reservieren.

Freitag, 03 November 2017 14:18

Call for Abstracts für ECSA 2018 geöffnet!

Call for Abstracts für ECSA 2018 geöffnet!

Der Call for Abstracts für die Konferenz der European Citizen Science Association 2018 ist ab sofort bis zum 10. Jänner geöffnet! Als Mitglieder des Organisationskommittees möchten wir uns natürlich diesem Aufruf anschließen und freuen uns über zahlreiche Einreichungen! Im Zentrum der Konferenz stehen die Bürgerinnen und Bürger, ohne die Citizen Science nicht möglich wäre. Es geht um die Fragen, welche Rolle Citizen Science spielt:

  • ...bei der Stärkung von Bürgerinnen und Bürgern im wissenschaftlichen Diskurs?
  • ...bei sozialer Innovation und gesellschaftlichen Zielen?
  • ...bei der Erlernung von Verständnisfähigkeiten wissenschaftlicher Texte?
  • ...bei der Veränderung der Wissenschaft im Allgemeinen?

Details zu diesen Fragen, zum Einreichprozess und zur Konferenz allgemein können auf der Konferenzwebsite https://www.ecsa-conference.eu/ nachgelesen werden (auf englisch). Stattfinden wird die Konferenz vom 03.-05.06.2018 in Genf.

Das Naturhistorische Museum Wien als Citizen Science Hub

Das Naturhistorische Museum Wien (NHM) gilt mit mehr als 30 Millionen Sammlerstücken als eines der bedeutendsten naturgeschichtlichen Museen der Welt. Gegründet von Kaiser Franz Joseph I. beherbergt es viele einzigartige Stücke. Was manche nicht wissen, ist, dass im NHM Forschung am Puls der Zeit betrieben wird. So ist auch Citizen Science ein fixer Bestandteil der Forschungslandschaft im Museum. Daher freute es uns besonders, als das Naturhistorische Museum Wien sich im März dieses Jahres sogar eine Citizen Science Strategie verpasste.

Im Zuge dessen wurden Informationen zu den verschiedenen Citizen Science Projekten, die im Museum beheimatet sind, zusammengetragen. Gleich acht Projekte binden allein am NHM Bürgerinnen und Bürger in wissenschaftliche Forschung ein. Und sieben dieser Projekte präsentieren sich nun auch auf "Österreich forscht"! Damit positioniert sich das NHM Wien als ein wichtiger Partner auf der Plattform "Österreich forscht" und auch im neu gegründeten Citizen Science Network Austria, das im Sommer ins Leben gerufen wurde und dessen Ziel es ist, Citizen Science weiter zu stärken und zu fördern.

Folgende Maßnahmen möchte das Naturhistorische Museum Wien unter anderem setzen, um Citizen Science im Museum präsenter zu machen:

  • Stärkung von Citizen Science und Crowd Science am NHM Wien auf strategischer Ebene
  • Verstärktes Sichtbarmachen der Tätigkeiten von ehrenamtlichen Forscherinnen/Forschern nach innen und außen sowie verstärktes Sichtbarmachen von Projekten und Interaktionsmöglichkeiten
  • Integration von Citizen Science und Crowd Science in die internen und externen Kommunikationsaktivitäten des NHM Wien
  • Verstärkte Integration von Citizen Science und Crowd Science in Forschungsaktivitäten des NHM Wien
  • Verstärkte Integration von Citizen Science und Crowd Science in Vermittlungsaktivitäten des NHM Wien

Den detaillierten Maßnahmenkatalog und die alle sonstigen Informationen zur Citizen Science Strategie finden sich unter diesem Link. Wir freuen uns sehr, dass das NHM Wien als zuverlässiger und kompetenter Partner gemeinsam mit uns Citizen Science weiter voranbringen möchte.

Dienstag, 01 August 2017 15:05

Call for Abstracts für ÖCSK 2018 offen!

Call for Abstracts für ÖCSK 2018 offen!

Der Call for Abstracts für die Österreichische Citizen Science Konferenz 2018 an der Universität Salzburg ist nun noch bis zum 08. September geöffnet. Unter https://www.citizen-science.sbg.ac.at können alle Sessions eingesehen werden, für die Beiträge eingereicht werden können. Auch das Einreichformular findet sich auf dieser Seite, sowie detaillierte Informationen zu den Einreichbedingungen. Folgende Sessions warten auf Ihre Beiträge:

  • Chancen und Grenzen von Citizen Science in den Kulturwissenschaften
  • Citizen Science & GSK - Methodologie und Kommunikation in partizipativen Forschungsprojekten
  • Citizen Science und peer-review Publikationen - Mission Impossible?
  • Kooperation zwischen Citizen-Science-Projekten – Synergien nutzen
  • Winning our next generation for science – Stärken, Schwächen und Herausforderungen von Forschungskooperationen mit Schulen

Auch für den Citizen Science Aktionstag am 03.02.2016, der ebenfalls in Salzburg stattfinden soll, können eigene Vorschläge für Citizen Science Aktionen eingebracht werden. Das gesamte Konferenzkommittee bestehend aus Universität Salzburg, Österreich forscht, Bürger schaffen Wissen, Schweiz forscht, Zentrum für Citizen Science und FWF freut sich auf zahlreiche Einreichungen!

 

"Österreich forscht" - Arbeitsgruppe für Qualitätskriterien

Seit dem letzten Plattformtreffen gibt es eine Arbeitsgruppe zu Qualitätskriterien für Projekte, die auf "Österreich forscht" gelistet werden. Durch den enormen Aufschwung, den Citizen Science in den letzten Jahren erfahren hat, sind immer neue Projekte aufgetaucht. Um auch weiterhin die Qualität dieser Projekte vor allem auch für die involvierten BürgerInnen zu sichern, wurde beim letzten Plattformtreffen Anfang März beschlossen, dass eine Arbeitsgruppe sich bis zur nächsten Citizen Science Konferenz in Salzburg Gedanken über eine beschränkte Anzahl an Mindestkriterien macht, die alle Projekte auf "Österreich forscht" erfüllen müssen. In bereits zwei Treffen wurden erste Themenbereiche und Kriterien formuliert, die nun weiter ausgearbeitet werden. Wenn Sie mehr dazu wissen möchten, dann können Sie unter diesem Link detaillierte Informationen zu der Arbeitsgruppe und ihrer Tätigkeit finden: http://www.citizen-science.at/die-plattform/arbeitsgruppen

Mittwoch, 31 Mai 2017 12:28

ÖCSK 2017: Konferenzbericht ist online!

ÖCSK 2017: Konferenzbericht ist online!

Der Konferenzbericht zur Österreichischen Citizen Science Konferenz 2017 ist online! Unter http://ow.ly/lhUU30cbsDm kann der Bericht, mit ausführlichen Zusammenfassungen zu fast allen Sessions gratis heruntergeladen werden! Auf diese Weise können alle, die leider nicht an der Konferenz teilnehmen konnten, sich über die Inhalte der einzelnen Sessions informieren. Wir möchten an dieser Stelle nochmal unseren KooperationspartnerInnen von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) und dem österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) für die tolle Zusammenarbeit danken! Weiteren Dank möchten wir auch nochmal allen Fördergebern aussprechen: dem Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, dem Bundesministerium für ein lebenswertes Österreich, der Wirtschaftsagentur Wien - einem Fonds der Stadt Wien, dem FWF, der Ludwig Boltzmann Gesellschaft und der Universität Salzburg.

An der Universität Salzburg findet übrigens die nächsten Österreichische Citizen Science Konferenz vom 01.-03. Februar 2018 statt. Der Call for Sessions ist nur noch 2 Wochen offen! Wenn Sie sich also überlegen eine Session einzureichen, dann finden Sie hier weitere Informationen zu den formalen Voraussetzungen. Nachreichungen können leider nicht berücksichtigt werden. Eine Verlängerung der Einreichfrist ist leider nicht möglich.

Wir freuen uns auf zahlreiche Beiträge!

Donnerstag, 06 April 2017 15:53

Österreichische Citizen Science Konferenz 2018

Österreichische Citizen Science Konferenz 2018

Die Österreichische Citizen Science Konferenz 2017 ist kaum vorbei, schon beginnen die Vorbereitungen für die nächste Konferenz im Jahr 2018. Wie bereits in unserem letzten Newspost berichtet, wird diese von der Kontaktstelle für Citizen Science/Bürgerwissenschaft der Universität Salzburg in Kooperation mit "Österreich forscht", "Schweiz forscht", "Bürger schaffen Wissen", dem Zentrum für Citizen Science und dem FWF veranstaltet. Stattfinden wird die Konferenz vom 01.-03. Februar 2018 und steht unter dem Motto "Generation Citizen Science".

Seit kurzem ist nun der Call for Sessions für die ÖCSK 2018 offen. Noch bis zum 16. Juni 2017 können alle interessierten Personen Session- oder Workshopvorschläge einreichen. Der Fokus der eingereichten Sessions soll dabei vor allem auch auf den Rahmenbedingungen bzw. Voraussetzungen liegen, die es braucht, um eine Generation an Citizen Scientists zu schaffen, also eine Generation, für die es Alltag ist, sich in wissenschaftlichen Projekten zu engagieren. Detaillierte Informationen zum Call finden Sie auf der Konferenzwebsite, wo Sie sich auch für den Newsletter anmelden können, um immer auf dem neuesten Stand zur Österreichischen Citizen Science Konferenz 2018 zu bleiben!

Das Konferenzteam freut sich auf spannende Einreichungen!

Montag, 13 Februar 2017 18:49

Workshop "ARTizen" in München

Workshop "ARTizen" in München

Ein interdisziplinärer Workshop zu "ARTizen", einem Projekt zur Erforschung der europäischen Kunst des langen 19. Jahrhunderts unter Verwendung von Informatik-Methoden der Datenanalyse der LMU München, findet vom 27.-29. März in München statt. Das lange 19. Jahrhundert bezeichnet den Zeitraum von der französischen Revolution bis zum ersten Weltkrieg. Getrieben durch große gesellschaftliche und politische Umbrüche wie Säkularisierung, Aufklärung und Industrialisierung entwickelten sich in diesem Zeitraum in der europäischen Kunst neue Stile und Strömungen. Es war die Zeit des Klassizismus und der Romantik wie auch des Impressionismus und des Expressionismus und reicht bis hin zur Moderne.

Eine Beteiligung am Workshop sowie an Projekten der Bürgerwissenschaftsplattform erfordert Kenntnisse weder in Mathematik oder nicht Programmierung, dafür aber Interesse sowohl für Kunst und Kunstgeschichte wie auch für die Anwendung von bereits programmierten Methoden der Datenanalyse. Sie ist eine hervorragende Möglichkeit, praktische Erfahrungen mit der Datenanalyse zu sammeln.

Mehr Informationen zum Workshop können Sie hier finden: http://www.pms.ifi.lmu.de/workshop-artizen/#?platform=hootsuite

Sonntag, 22 Januar 2017 12:23

Österreich forscht zu Gast in Innsbruck

Österreich forscht zu Gast in Innsbruck

Am 07.02.2017 findet an der Universität Innsbruck ein Workshop zu Citizen Science statt. Wir freuen uns sehr, dass wir eingeladen wurden, gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen von Innsbrucker Universitäten Citizen Science in Tirol zu diskutieren und Möglichkeiten der Beteiligung zu erörtern. Wir werden natürlich auf Twitter und auf Facebook von dieser Veranstaltung berichten und hoffen auf viele TeilnehmerInnen bei unserer ersten Veranstaltung in Innsbruck.

Mehr Infos zur Veranstaltung sowie die Anmeldung können Sie hier finden: http://ow.ly/RDF0308eiNs

Sonntag, 22 Januar 2017 12:19

Netzpolitischer Abend goes Citizen Science!

Netzpolitischer Abend goes Citizen Science!

Am 02.02.2017 gibt es in Wien eine Veranstaltung zum Thema Citizen Science: im Rahmen des Netzpolitischer Abend AT wird u.a. die Plattform "Österreich forscht" und Citizen Science in Österreich von Florian Heigl und Daniel Dörler vorgestellt. Wir freuen uns auf viele Anmeldungen unter http://ow.ly/NJT0308eior.

Weitere Themen dieses Abends sind das Open Source Tool QGIS (vorgestellt von Anita Graser) und ein Vortrag zum Sicherheitspaket von Sobotka, Brandstetter und Doskozil von Arlette Adibi von Epicenter.works. Für alle, die nicht in Wien sind gibt es auch die Möglichkeit, den Abend per Livestream mitzuverfolgen:

Browser: http://stream.xaok.org:8000/aufdraht.mp3.m3uPlayer: http://stream.xaok.org:8000/aufdraht.mp3

Mehr Infos zur Veranstaltung können Sie hier finden: http://ow.ly/hxF0308eitW

Wir freuen uns auf einen spannenden Abend!

Sonntag, 22 Januar 2017 12:10

Die Konferenz öffnet sich

Die Konferenz öffnet sich

Die Österreichische Citizen Science Konferenz 2017 öffnet sich heuer zum ersten Mal explizit für alle interessierten Personen. Während die ersten beiden Tage noch ganz im Zeichen der wissenschaftlichen Fachdiskussion an der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit stehen, werden am dritten Tag, dem 04.03.2017, interessierte BürgerInnen ins Naturhistorische Museum eingeladen. Dort können sie sich im Rahmen eines Citizen Science Days über 15 Projekte informieren, können selbst interaktiv mitwirken und finden alle Informationen über die Plattform "Österreich forscht". Im Rahmen eines Barcamps können BesucherInnen aber auch selbst aktiv diese Methode mitgestalten. Was interessiert BürgerInnen an der Methode Citizen Science? Wie müssen Projekte gestaltet sein, damit eine Teilnahme für BürgerInnen attraktiv ist? Welche Themen interessieren BürgerInnen? Diesmal sind Sie am Wort, und wir hören zu! Mehr Informationen dazu folgen in den kommenden Wochen.

Wir danken der Wirtschaftsagentur Wien, einem Fonds der Stadt Wien, für die Unterstützung.

Wirtschaftsagentur Logo Web Rot RGB

Sonntag, 22 Januar 2017 12:01

Programm zu ÖCSK 2017 online

Programm zur ÖCSK 2017 online

Das detaillierte Programm zur Österreichischen Citizen Science Konferenz 2017 ist nun online! Acht Vortragssessions und elf Workshops warten am 02. und 03. März 2017 auf Ihre Teilnahme! Das Spektrum ist dabei denkbar breit: von Citizen Science in den Altertumswissenschaften, über Citizen Science und Inklusion, Bürgerbeteiligung in Projekten zur Biodiversitätsforschung und Qualitätskriterien in Citizen Science Projekten, sowie Storytelling oder auch Kommunikation in Projekten kann sich jeder informieren. Zwei intensive Tage, die ganz im Zeichen von Citizen Science in Österreich, aber auch darüber hinaus, stehen. Zeit also, den Terminkalender zu zücken und sich diese Tage rot zu markieren!

Den Link zur Anmeldung und viele weitere Informationen finden Sie hier: https://www.ages.at/expandinghorizons/

Dienstag, 03 Januar 2017 16:13

Vortrag zu Citizen Science des WTZ Ost

Vortrag zu Citizen Science des WTZ Ost

Am 17.01.2017 findet von 19:00-21:00 Uhr ein Vortrag organisiert vom Wissenstransferzentrum Ost zum Thema "Citizen Science – Chancen und Herausforderungen einer Öffnung" statt. Der Abend lädt zum Grenzen überschreiten ein, sowohl räumlicher wie auch disziplinärer Natur und stellt das “Big Picture” in den Mittelpunkt. Durch einen Blick auf die internationalen Initiativen sollen die brennendsten Entwicklungen und Fragen sichtbar gemacht werden. Weiters wird über die Naturwissenschaften hinaus nachgesehen, welche Entwicklungen, Fragen und Herangehensweisen sich hier manifestiert haben. Nach der ersten Zusammenarbeit zwischen den Citizen Science und Open Science Gruppen letztes Jahr, soll dieses Mal noch tiefer die Verschränkung der beiden Konzepte durchdacht und so Probleme und Vorteile aus den gemeinsamen Aktivitäten reflektiert werden.

Der Besuch des Vortrages ist gratis und die Anmeldung erfolgt über http://ow.ly/M9qm307DX6x.

Dienstag, 21 August 2018 10:08

Alzheimer Catchathon

Schätzungen zufolge wird sich die Anzahl an Personen mit Demenzerkrankung in den nächsten 35 Jahren weltweit verdoppeln. In Österreich leiden heute ca. 100.000 ÖsterreicherInnen daran: die Forschung zu Alzheimer steht an und wir brauchen neue Impulse! Deshalb organisieren die Ludwig Boltzmann Gesellschaft, Österreich forscht, die Universität Salzburg und Alzheimer Austria gemeinsam den österreichischen Catchathon zu Stallcatchers, dem Onlinespiel des Projektes EyesOnAlz, dessen Ergebnisse der Alzheimerforschung dienen.

WAS?
Das Spiel StallCatchers 1 Stunde lang spielen und damit Forschungsdaten analysieren: https://bit.ly/2B5SDCW

WANN?
Am Welt-Alzheimertag (21. September 2018) von 10 - 11 Uhr.

WIE?
Das Spiel ist sehr einfach. Richtig gut zu sein ist aber durchaus anspruchsvoll. Man braucht keine wissenschaftlichen Vorkenntnisse, alles was man braucht ist einen PCoder ein mobiles Endgerät (Handy, Tablet, Laptop).
Los gehts: https://stallcatchers.com

ORGANISATIONSTEAM
Dr. Benjamin Missbach (Ludwig Boltzmann Gesellschaft)
Mag. Daniel Dörler (Österreich forscht)
Vera Christina Strasser (Universität Salzburg)
Antonia Croy (Alzheimer Austria)

KONTAKT
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
+43 660 6136430

Dienstag, 21 August 2018 09:13

Vienna Knowledge Exchange

Ziel dieser Konferenz ist es, die aktuellen und zukünftigen internationalen Trends im weiten Feld des Wissensaustausches und Technologietransfers zu reflektieren. Die Konferenz wird internationale und regionale Experten zusammenbringen, um bewährte Verfahren im Bereich Wissens- und Technologietransfer zu diskutieren. Die Zielgruppe sind Fachleute für den Wissensaustausch im akademischen Bereich. Die Teilnahme an der Konferenz ist kostenlos, die Konferenzsprache Englisch.

Besonders hervorheben möchten wir folgende Sessions:

  • Public Engagement & Citizen Science: Wissensaustausch wurde in der Vergangenheit vor allem als Kommerzialisierung von Forschungsergebnissen gesehen. In jüngerer Zeit haben jedoch sowohl Fachleute als auch Forscher andere Formen des Transfers von akademischem Wissen in die Gesellschaft hervorgehoben. Vor diesem Hintergrund werden in dieser Sitzung aktuelle Entwicklungen und Best Practices in Public Engagement und Citizen Science als alternative Formen des Wissensaustausches diskutiert.

  • Open Innovation: Open Innovation wird in der EU häufig als der vielversprechendste Ansatz zur Überwindung der Innovationslücke zwischen Gesellschaft, Wirtschaft und Forschung gefördert. Österreich war der erste Mitgliedstaat der Europäischen Union, der eine offene Innovationsstrategie verabschiedet hat. Sowohl Praktiker*innen als auch Forscher*innen stehen jedoch immer noch vor zahlreichen Herausforderungen und Hindernissen, wenn es darum geht, offene Innovationen in die Praxis umzusetzen und handhabbare Strategien zu entwickeln. In dieser Sitzung werden aktuelle Entwicklungen und praktische Anwendungen von Open Innovation diskutiert.

  • Open Knowledge Transfer & Society: In dieser Session geht es um "Offenes Wissen" als wesentliche Form des Austauschs und der Wissensproduktion und -verbreitung. Auf diese Weise wird "Offenheit" mit verschiedenen zeitgenössischen Bewegungen wie Open Access, Open Innovation, Open Science oder Open Design in Verbindung gebracht. Offenes Wissen in diesem Sinne bedeutet die Entwicklung von Transfermöglichkeiten und Infrastrukturen, die zu kollaborativen Rahmenbedingungen führen, die die Partizipationsmöglichkeiten größerer Gruppen und Individuen in der Gesellschaft erhöhen. Getrieben von diesen neuen Möglichkeiten der Partizipation, Interaktion und Kooperation, unterstützt durch computer- und netzwerkbasierte Medientechnologien, haben diese Entwicklungen die Art und Weise, wie wir Wissen und Wissensproduktion definieren, grundlegend verändert. Insbesondere die Konzeption, Entwicklung und Implementierung dieser neuen Strukturen in bestehende Organisationen der Wissensproduktion ist eine Herausforderung. Neben der Anwendung von Know-how und dem Bedarf an Capacity Building um diese entstehenden Handlungsfelder müssen neue Reputations- und Wirkungsnarrative entwickelt, angewendet, trainiert und iteriert werden. Die Aufrechterhaltung bestehender Praktiken und die Umsetzung neuer Wege des offenen Wissenstransfers hat ein großes Potenzial, wenn größere Gruppen und Gemeinschaften angesprochen und aktiv werden können. Die Referenten werden verschiedene Themen und Themen im Rahmen eines offenen Wissensaustausches behandeln. Verschiedene Säulen wie die Bewertung der Wirkung in offenen Kooperationsformen, die offene Designbewegung, eine gemeinsame Wirtschaft und offene Wissensinfrastrukturen und Netzwerke werden vorgestellt und diskutiert. Fragen zum geistigen Eigentum, zur Weisheit von Menschenmassen und wie eine kollaborative und offene Gesellschaft aussehen kann, werden angesprochen und diskutiert.

Mehr Informationen finden Sie unter http://www.wtz-ost.at/conference/

Mittwoch, 28 Dezember 2016 14:02

Umfrage zu Citizen Science in den Humanities

Umfrage zu Citizen Science in den Humanities

Das Projekt “exploreAT” des Austrian Centre for Digital Humanities (ACDH-ÖAW) hat in Zusammenarbeit mit der Universität Salamanca (USAL), der Dublin City University (DCU) und dem Zentrum für Soziale Innovation (ZSI) eine Umfrage zum Thema Citizen Science in den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften gestartet. Mit dieser Umfrage soll der Status Quo von Bürgerbeteiligung und -engagement in diesen Wissenschaftsdisziplinen festgestellt werden. Es soll festgestellt werden, welche verschiedenen Arten der Beteiligung es gibt (sowohl in bereits abgeschlossenen, als auch in noch laufenden Projekten) und welche Erfahrungen gemacht wurden. Die dabei erhobenen Daten sollen wieder an die WissenschaftlerInnen und BürgerInnen zurückgespielt werden um die gesammelten Informationen für zukünftige Projekte zur Verfügung zu stellen.

Auch wir möchten zum Mitmachen unter https://limesurvey.minerva.arz.oeaw.ac.at/index.php/821374?lang=en aufrufen!

Dienstag, 27 Dezember 2016 16:09

Citizen Science Logo-Wettbewerb

Citizen Science Logo-Wettbewerb

Im Rahmen der COST-Action "Citizen Science to promote creativity, scientific literacy, and innovation throughout Europe" soll ein Logo entworfen werden. Hier kann sich jede/r professionelle GrafikerIn einbringen und es gibt 500 € zu gewinnen. Dabei soll auf die Methode Citizen Science und die Ziele der COST-Action eingegangen werden und diese Aspekte sich im Logodesign wiederfinden. Genauere Informationen zum Logo Bewerb finden Sie hier:

http://cs-eu.net/sites/default/files/media/Logospecifics.pdf

Noch bis zum 20.01.2017 können Ideen und Entwürfe eingereicht werden.

Die Wasserlotterie: ein Gewinnspiel des Projektes "Wasser schafft"

Hiermit möchten wir auf eine besondere Aktion des Projektes "Wasser schafft" aufmerksam machen. Noch bis zum 31.05.2017 können Schulklassen bei der Wasserlotterie mitmachen und tolle Preise gewinnen. Einfach beim Projekt "Wasser schafft" mitmachen und einen vollständigen Basisdatensatz einsenden. Einen zusätzlichen Preis gibt es für jene Klasse, welche die meisten Bäche untersucht hat. Mehr Informationen zum Projekt "Wasser schafft" und der Wasserlotterie finden Sie auf der Projektseite!

 

Mittwoch, 16 November 2016 11:07

"Schweiz forscht"

"Schweiz forscht"

Die Schweiz hat eine neue Citizen Science Plattform! "Schweiz forscht", betrieben von der Stiftung "Science et Cité", listet zahlreiche schweizer Citizen Science Projekte, allgemeine Infos zur Methode Citizen Science und News in diesem Bereich. Die Webseite ist eine Dienstleistung für alle, die Citizen Science Projekte lancieren, umsetzen, mitmachen, sich darüber informieren oder finanzieren wollen. Ziel ist es, alle Schweizer Citizen Science Projekte auf einer Webseite zu zeigen - unabhängig davon, ob die Projekte von Hochschulen, Verbänden, Verwaltungen oder von Privatpersonen durchgeführt werden. Damit soll die Seite auch als Anlaufstelle für alle möglichen Anfragen zu Citizen Science dienen.

Das Citizen Science Netzwerk Schweiz, für das man sich auf www.schweiz-forscht.ch registerien kann, umfasst derzeit bereits mehr als 100 Mitglieder. Regelmässige Netzwerktreffen zu wichtigen Themen wie Fragen nach Qualitätssicherung, Anerkennung der Citizens, Kommunikation in CS Projekten, oder ethische Korrektheit der Projekte werden von der Geschäftsstelle Citizen Science Schweiz organisiert. Erkenntnisse aus den Veranstaltungen sowie weitere Veranstaltungen werden auch via News auf der Webseite kommuniziert.

Wer sich die Seite ansieht, wird vermutlich eine gewisse Ähnlichkeit zu "Österreich forscht" feststellen können. Dies ist natürlich kein Zufall. Wir von "Österreich forscht und das Team von  "Schweiz forscht" haben uns ausgetauscht und Synergien und Gemeinsamkeiten erkannt, die wir auch in Zukunft weiter nutzen möchten. Daher möchten wir den KollegInnen alles Gute und einen erfolgreichen Start wünschen und freuen uns auf eine weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit!

Freitag, 04 November 2016 08:29

Fotoquest Austria goes Europe!

Fotoquest Austria goes Europe!

Das Projekt "Fotoquest Austria" wurde nun auf ganz Europa ausgeweitet und heißt jetzt "Fotoquest Go"! Ziel ist es immer noch die Veränderungen von Landflächen und deren Auswirkungen auf die Umwelt besser nachverfolgen und verstehen zu können. Und alle können dabei mithelfen. Einfach die App runterladen und mitmachen! Unter allen TeilnehmerInnen werden auch tolle Preise verlost!

Schaut also einfach vorbei, macht mit und mit etwas Glück gewinnt ihr einen attraktiven Preis!

Citizen Science bei der Jahrestagung der Gesellschaft für Ökologie Deutschland, Österreich und Schweiz

Daniel Dörler und Florian Heigl, die Koordinatoren von „Österreich forscht“, haben gemeinsam mit Josef Settele vom Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDIV) bei der diesjährigen Tagung der Gesellschaft für Ökologie für Deutschland, Österreich und die Schweiz (GFÖ) eine Session zum Thema „Citizen Science in der Ökologie – eine praktische Methode für Biodiversitätsmonitoring in Europa?“ organisiert und durchgeführt. Die Tagung fand von 05.-09. September in Marburg, Deutschland, statt. Insgesamt 30 Sessions zu den unterschiedlichsten Themen im Bereich Ökologie standen den gut 300 TeilnehmerInnen offen.

In 6 Vorträgen wurde die Bandbreite an Citizen Science-Biodiversitätsmonitoringprojekten präsentiert und diskutiert. Angefangen von zwei Projekten, die in österreichischen Gärten die Diversität von Vögeln und Igeln erfassen, hin zu einem Monitoring von Wildtieren in Berlin, zu Wolfmonitoring in Niedersachsen, weiter zu einer Plattform für Citizen Science-Monitoring mit der Hilfe von Kamerafallen bis zu einer Zusammenführung unterschiedlichster Datenquellen zu Biodiversitätsmonitorings in Deutschland zur Erstellung eines „Lebendigen Atlas Natur – Deutschland“.

Äußerst interessant war, dass die Aussagen der einzelnen Präsentationen sehr ähnlich waren. Citizen Science kann eine ausgesprochen effektive Methode für Biodiversitätsmonitoring darstellen, man muss allerdings gewisse Dinge beachten. Einerseits muss man Zeit und vor allem auch Arbeitskraft für die Rekrutierung und Betreuung der TeilnehmerInnen einplanen, andererseits müssen die eingehenden Daten natürlich auch auf Vollständigkeit und Richtigkeit kontrolliert werden. BürgerInnen können und wollen in mehreren Phasen eines Projektes eingebunden werden und dies hilft auch, wenn es um sogenannte „Konfliktarten“ wie z.B. Wölfe, geht. Gerade bei umstrittenen Projektthemen kann durch die Teilnahme das Verständnis erhöht werden, wodurch fundiertere Entscheidungen getroffen werden können.

Wenn also die speziellen Erfordernisse bei Citizen Science Projekten beachtet werden, ergeben sich große Chancen für Biodiversitätsmonitorings. Wie vorhin erwähnt, erhöht die Teilnahme in einem Projekt das Verständnis für biologische Prozesse und ökologische Zusammenhänge, es können völlig neue Forschungsfragen gestellt und auch erforscht werden und BürgerInnen können in einen direkten Austausch mit WissenschaftlerInnen treten.

Citizen Science stellt also ein großes Potential für Biodiversitätsmonitorings dar, das in manchen Bereichen sicherlich noch ausgebaut werden kann. Es freut uns jedoch sehr, dass das Interesse an Citizen Science weiterhin groß ist und WissenschaftlerInnen und BürgerInnen gemeinsam diese Methode weiterentwickeln wollen.

Das Pollentagebuch - ein Citizen Science Projekt der MedUni Wien

Das Pollentagebuch des österreichischen Pollenwarndienstes der MedUni Wien (www.pollenwarndienst.at) unter der Leitung von Uwe E. Berger ist eines der erfolgreichsten Citizen Science Projekte in Österreich. Dieses Service für PollenallergikerInnen gibt es bereits für Betroffene in 13 europäischen Ländern: Österreich, Deutschland, Schweiz, Frankreich, Großbritannien, Schweden, Finnland, Kroatien, Ungarn, Litauen, Serbien, Slowenien und in der Türkei mit mehr als 150.000 Nutzern in allen Ländern. Seit 2013 gibt es auch eine „Pollen-App“, die weltweit rund 320.000 Mal downgeloadet wurde. Die Website des Pollenwarndiensts wurde seit März 2012 von insgesamt rund 1,3 Millionen Menschen aufgerufen.

„Unser personalisierter Pollenalarm ist durch die Einträge der vielen Tausenden, die unser Service nutzen, möglich geworden. Das ist weltweit ein Unikat“, sagt Berger. Jeder und jede PollenallergikerIn hat einen anderen Schwellenwert, jeder hat andere Empfindungen und Wahrnehmungen und Reaktionslagen auf Pollenbelastungen – aber sie alle gemeinsam in einer riesigen Datenbank ergeben für den einzelnen eine passende Vorhersage für zu erwartende, persönliche Belastungen. Tag für Tag.

Berger: „Je mehr Daten wir gewinnen, desto präziser werden die individuellen Vorhersagen.“ Mit den exakten Einträgen ins Pollentagebuch hilft sich damit nicht nur jeder/e Betroffene selbst für die Evaluierung von Therapien, sondern auch allen anderen. Damit hat das Pollentagebuch einen doppelten Effekt für eine personalisierte Medizin: Einerseits können persönliche Therapieerfolge berechnet und verglichen werden, andererseits helfen die Daten und auf pollenwarndienst.at angebotene Services bei der Früherkennung und dem entsprechenden, richtigen Management von Allergien. Andererseits wurden durch die Vielzahl der Daten auch bisher unbeachtete Aeroallergene mit in die Belastungslandkarte genommen, etwa die Belastungen durch die Purpur-Erle im Dezember oder durch die Esche, die früher immer neben den stärkeren Belastungen durch die Birke zu wenig beachtet wurden.

Mehr als eine Million ÖsterreicherInnen leiden unter einer Pollenallergie. Sehr viel weniger an einer Hausstaubmilbenallergie. Dennoch gibt es auch für davon Betroffene jetzt ein neues Service an der Universitätsklinik für Hals- Nasen- und Ohrenkrankheiten der MedUni Wien: Unter https://milbentagebuch.at/Mtb/ finden sich ebenfalls ein Tagebuch und ein Fragebogen sowie hilfreiche Tipps, wie man die Allergenvermeidung bewältigen kann.

Sensible Daten – strenge Sicherung

Ganz wichtig ist bei „Citizen Science“ die Sicherung der sensiblen Daten der teilnehmenden Bevölkerung, betont Berger. Das geschieht auch beim Pollenwarndienst der MedUni Wien nach strikten EU-Normen, eine Weitergabe an nicht autorisierte Stellen ist daher nahezu unmöglich, auch durch eine zusätzliche biometrische Sicherung.

In den Medien: StadtWildTiere im Standard und im ORF

Ein Artikel zum Projekt StadtWildTiere ist heute sowohl auf der Titelseite der Forschungsbeilage der Tageszeitung "Der Standard", als auch im Online-Standard unter http://derstandard.at/2000042907243-627/Als-die-Tiere-die-Stadt-besiedelten zu finden.

Und auch im ORF in der Sendung "heute Österreich" gab es einen Beitrag zu den StadtWildTieren (noch bis zum 22.08. online abrufbar unter http://tvthek.orf.at/program/heute-oesterreich/4660163/heute-oesterreich/13474436/Wildtiere-in-der-Stadt/13474449).

Wir gratulieren herzlich zu diesem tollen Erfolg und freuen uns mit dem Projekt über diesen Medienrummel!

Samstag, 11 Juni 2016 08:13

Ausschreibung zu Sparkling Science startet

Ausschreibung zu Sparkling Science startet

Bereits zum sechsten Mal startet am 15.06.2016 die Ausschreibung zum Programm "Sparkling Science" des österreichischen Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW). Bis zum 30.09.2016 können nun Projekte eingereicht werden, bei denen WissenschafterInnen gemeinsam mit SchülerInnen aktuellen Forschungsfragen nachgehen. Die SchülerInnen unterstützen die Wissenschaftler/innen bei der wissenschaftlichen Arbeit und bei der Vermittlung der gemeinsamen Forschungsergebnisse an die Öffentlichkeit. Diese Zusammenarbeit kann zum Beispiel in Form von gemeinsam konzipierten Fachbereichsarbeiten, Maturaprojekten und Diplomarbeiten (an HBLFAs) oder im Rahmen von fächerübergreifenden Schulprojekten geschehen.

Weitere Informationen zu diesem Programm finden Sie hier: http://www.sparklingscience.at/

Citizen Science bei der Langen Nacht der Forschung

Vor wenigen Tagen ging die Lange Nacht der Forschung in ganz Österreich über die Bühne. Auch drei Projekte, die auf der Plattform www.citizen-science.at zu finden sind, waren dabei und präsentierten sich einem begeisterten Publikum. Die Projekte "Die Igel sind los!", "Tea Bag Index" und "StadtWildTiere" lockten zahlreiche BürgerInnen an.

Wer das ganze Jahr über bei wissenschaftlichen Projekten mitmachen möchte, der kann sich natürlich auf www.citizen-science.at informieren und hat hier die Qual der Wahl: aus 30 Citizen Science Projekten aus Österreich kann gewählt werden. Schauen Sie doch heute noch vorbei und finden Sie ihr Citizen Science Projekt!

Dienstag, 01 März 2016 08:25

Liste mit Citizen Science Lehrveranstaltungen

Liste mit Citizen Science Lehrveranstaltungen

In der Rubrik "In der Lehre" haben wir unter dem Punkt "An der Hochschule" nun eine Liste mit uns bekannten Lehrveranstaltungen mit dem Thema Citizen Science online gestellt. In den aufgezählten Kursen geht es entweder um die Methode Citizen Science oder sie wird im Unterricht eingesetzt. Diese Liste erhebt natürlich nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, daher würden wir uns sehr freuen, wenn Sie uns Lehrveranstaltungen an Hochschulen melden würden, die bis jetzt noch nicht berücksichtigt wurden. Es lohnt sich also immer mal wieder vorbeizuschauen um zu sehen, ob die Hochschule in Ihrer Nähe auch eine Citizen Science Lehrveranstaltung anbietet.

www.citizen-science.at bei der 1. Salzburger Citizen Science Konferenz

Am 16.02.2016 findet an der Universität Salzburg die 1. Salzburger Citizen Science Konferenz statt, und die Plattform www.citizen-science.at darf sich und die fast 30 Citizen Science Projekte auf der Seite dort präsentieren. Wir freuen uns sehr, dass wir eingeladen wurden, spannende Kontakte knüpfen und interessante Vorträge hören dürfen. Wenn Sie in der Nähe von Salzburg sind, Zeit haben und auch gern mehr zu Citizen Science in Salzburg und Österreich erfahren möchten, dann schauen Sie doch auch vorbei. Wir haben hier den Anmeldelink und das Programm für Sie.

Projekt Fire-Database: Feuergefahr in Österreich derzeit sehr hoch

Durch die anhaltende Hitze und Trockenheit in weiten Teilen Österreichs ist die Waldbrandgefahr besonders groß. Jede unachtsam weggeworfene Zigarette und jedes kleine Grillfeuer kann derzeit einen Waldbrand auslösen. Damit betrifft die Dürre nicht nur die Landwirtschaft und die Schifffahrt, sondern auch einen jener Orte, in dem viele Menschen bei solch hohen Temperaturen Abkühlung und Ruhe finden: den Wald.

Das Projekt Fire-Database erforscht bereits seit 2013 mit Hilfe von Citizen Science die Charakteristik von Waldbränden. Gerade Tirol, Steiermark, Kärnten und das südliche Niederösterreich werden besonders häufig von Waldbränden im Frühjahr und Sommer heimgesucht. Wer mehr über Waldbrände erfahren möchte oder selbst Daten zu aktuellen oder historischen Bränden teilen möchte, der kann sich beim Projekt Fire-Database informieren.

Citizen Science bei der jährlichen Tagung der Gesellschaft für Ökologie Deutschland, Österreich, Schweiz in Göttingen

Drei Projekte, die man hier auf www.citizen-science.at finden kann, präsentieren sich vom 31.08.-04.09.2015 bei der jährlichen Tagung der Gesellschaft für Ökologie Deutschland, Österreich, Schweiz (GFÖ). Dabei handelt es sich um die Projekte "Die Igel sind los!", "StadtWildTiere" und "Projekt Roadkill". Und nicht nur das, Florian Heigl und Johann Zaller vom Projekt Roadkill organisieren sogar gemeinsam mit KollegInnen aus Deutschland eine Citizen Science Session bei dieser Tagung.

Das Programm der Tagung findet man hier.

www.citizen-science.at bei der Generalversammlung der ECSA in Barcelona

Die Plattform www.citizen-science.at hatte vergangene Woche die Möglichkeit sich bei der Generalversammlung der European Citizen Science Association (ECSA) zu präsentieren. Wir haben uns sehr gefreut, dass die Plattform mittlerweile als starker Partner auf europäischer Ebene gesehen wird und auch die Vertreterinnen der Australian Citizen Science Association (ACSA) und der amerikanischen Citizen Science Association (CSA) sehr an der Plattform und den Projekten darauf interessiert waren.

Zu Beginn der Versammlung stellten die GastgeberInnen der Versammlung Citizen Science Projekte in und aus Barcelona auf einer Citizen Science Safari vor. Bei dieser Safari konnten die TeilnehmerInnen etwas zu einer invasiven Gelsenart erfahren, oder wie Wassertrübung mit Hilfe von TaucherInnen gemessen werden kann. Im Anschluss daran fand im Disseny Hub in Barcelona noch eine Podiumsdiskussion mit VertreterInnen der Universität Barcelona, der ACSA, der CSA und natürlich der ECSA statt.

Am zweiten Tag gab es die Citizen Science Project Fair, Lightning Talks und Workshops statt, bevor am Nachmittag im formalen Teil der Generalversammlung die Strategie der ECSA für das kommende Jahr beschlossen wurde.

Wer mehr Details zur Generalversammlung nachlesen möchte, unter folgendem Link kann man die Social Media Aktivitäten während der Konferenz nachlesen: https://tagboard.com/ecsabcn/250938

Montag, 30 November 2015 17:51

Citizen Science Workshop

Interdisziplinärer Workshop mit Prof. Heidi Ballard (UC Davis).

Am 10. und 11. Dezember ist Professor Heidi Ballard von der University of California/Davis zu Gast am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Am 11. Dezember gibt sie eine keynote in einem interdisziplinären Citizen Science Workshop und diskutiert mit fünf österreichischen Citizen Science Projekten die Herausforderungen und Chancen von Citizen Science. Zusätzlich zum Workshop wird Prof. Ballard am 10. Dezember im Forschungskolloquium des Instituts zum Thema „Citizen Science as a Tool for Scientific Research: Strategies for Expanding and Deepening Public Participation“ referieren. Interessenten sind herzlich eingeladen.

Mehr Informationen zum Workshop und zur Anmeldung finden Sie hier:

Professor Heidi Ballard: http://education.ucdavis.edu/faculty-profile/heidi-ballard

Citizen Science Projekte in Österreich: http://www.citizen-science.at

Mittwoch, 16 Dezember 2015 10:31

Wegweiser für Citizen Science Projekte

Wegweiser für Citizen Science Projekte

Seit kurzem gibt es auf http://www.citizen-science.at/citizen-science/wegweiser eine Sammlung deutsch- und englischsprachiger Wegweiser zur Durchführung von Citizen Science Projekten. Was muss man bei der Planung eines Citizen Science Projektes beachten? Was ist überhaupt mit Citizen Science durchführbar? Wie kann ich ein Projekt zu einem bestimmten Thema durchführen?

All diese und noch weitere Fragen werden in den Wegweisern behandelt. Diese Liste soll in Zukunft erweitert werden. Sollten Sie noch andere Hilfestellungen zur Planung oder Durchführung von Citizen Science Projekten kennen, dann kontaktieren Sie uns unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Mittwoch, 10 Juni 2015 17:56

Auf der Green Week in Brüssel

Am 4. Juni war es dann soweit, wie angekündigt flogen Johann Zaller, Daniel Dörler und Benjamin Dauth nach Brüssel um das Projekt Roadkill und die Citizen Science Plattform Österreich forscht www.citizen-science.at vor einem Publikum bestehend aus Akteuren in der Politik, NGOs, Universitäten uvm. vorzustellen. Nicht mittels trockener Powerpoint wurde präsentiert, sondern interaktiv, indem das Publikum Roadkills live bestimmen musste. Die Vorstellung war gelungen und auch am Stand in der Exhibition Hall konnten viele Besucher begrüßt werden. Einige zeigten auch Interesse das Projekt Roadkill in ihrem Land in Kooperation mit uns durchzuführen. Klingt spannend, aber wann konkrete Schritte dazu gesetzt werden ist noch unbekannt. Wir werden hier über die weiteren Entwicklungen berichten.

Mittwoch, 27 Mai 2015 07:28

Wildtiere in Wien wird StadtWildTiere.at

Wildtiere in Wien wird StadtWildTiere.at

Der Onlineauftritt des Projektes "Wildtiere in Wien" erfährt heute einen Relaunch. In Kooperation mit "Wiener Wildnis" widmet sich StadtWildTiere.at in einem Schwerpunkt den Füchsen in Wien. Wo halten sich die meisten Füchse in Wien auf? Zu welcher Uhrzeit werden die meisten Füchse beobachtet? Wer begegnet Meister Reineke? Helfen Sie mit diese und weitere Fragen zu klären und melden Sie ihre Begegnung mit dem Rotfuchs in und um Wien!

Generell beschäftigt sich StadtWildTiere.at aber mit allen in Wien vorkommenden Säugetieren und freut sich über jede Meldung! Sie haben ein Wildtier gesehen und möchten mehr über die Art erfahren und Ihre Beobachtung mit anderen teilen? Sie haben ein totes oder verletztes Wildtier gefunden und fragen sich was zu tun ist? Ein Dachs durchwühlt nachts ihren Garten? Dann möchte Sie StadtWildTiere.at informieren, aufklären und dazu einladen Ihre Wildtierbegegnungen zu melden und somit ihr Wissen in ein wissenschaftliches Projekt einzubringen.

Schauen Sie doch noch heute auf der neuen Website vorbei und werden Sie Teil dieses aufregenden Projektes!

Ankündigung: auf der Green Week in Brüssel

Anfang Juni haben Johann Zaller, Daniel Dörler und Florian Heigl von www.citizen-science.at die einmalige Gelegenheit  die Plattform citizen-science.at und das Projekt Roadkill auf der Green Week in Brüssel vorzustellen. Dieses Event zieht bis zu 3000 BesucherInnen aus der Europäischen Union an und steht unter dem Motto "Nature – our health, our wealth". Nicht nur eine interaktive Präsentation soll es geben, sondern auch einen Infostand, bei dem die neuen Flyer, Poster, Karten uvm. vorgestellt und verteilt werden. 

Und für alle, die Anfang Juni nicht nach Brüssel fliegen können und trotzdem dabei sein möchten, wird es einen Livestream geben. Dieser wird vor dem Event auf Facebook, Google+ und Twitter bekanntgegeben.

Biorama berichtete vorab über die "Österreichische Citizen Science Konferenz 2015" und legte dabei den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Citizen Science in der Arbeitsgruppe am Institut für Zoologie der Universität für Bodenkultur Wien: Augen auf, Smartphone raus und mitforschen! Mit der Forschungsmethode Citizen Science gewinnen Wissenschaftler oft bahnbrechende Erkenntnisse, doch noch fristet die Methode ein Schattendasein. Das soll sich jetzt ändern – mit der ersten Citizen Science Konferenz Österreichs.

Den vollständigen Artikel lesen Sie hier.

Der Standard: Bürgerwissenschafter helfen bei Waldkartierung

Der Standard berichtet in seiner heutigen Printausgabe über Ergebnisse des Projektes GEO Wiki des IIASA Laxenburg, die im Fachblatt Remote Sensing of the Environment erschienen sind. Wer sich die dabei entstandenen Karten genau ansehen möchte, kann diese gratis auf http://www.geo-wiki.org/ herunterladen.

Donnerstag, 05 März 2015 13:53

Die Schattenseiten von Citizen Science

Die Schattenseiten von Citizen Science

Am 05.03.2015 zeigte science.orf.at die möglichen Schattenseiten von Citizen Science auf und berichtete über Datensammlung zu kommerziellen Zwecken und Missbrauch des Ansatzes als Sparprogramm. Den vollständigen Artikel finden Sie hier.

In der Printausgabe vom 04.03.2015 berichtet Susanne Strnadl von Der Standard auf der Titelseite der Forschungsbeilage "Forschung Spezial" vom "Projekt Wildkatze" und dem Versuch, dieses scheue Raubtier in Österreich besser zu schützen bzw. es überhaupt wieder anzusiedeln.

Am 05.03.2015 erschien der Artikel unter dem Titel "In Österreich mehren sich Hinweise auf Rückkehr der Wildkatze" in der Onlineausgabe. Den Artikel finden sie hier.

Die Onlineausgabe der Tiroler Tageszeitung berichtet am 25.2.2015 über Citizen Science. Citizen Science befindet sich derzeit im Aufwind, nicht zuletzt Dank der Initiative der Citizen Science Plattform, bei der Projekte aus unterschiedlichen Disziplinen gemeinsam auftreten. Kurze Erwähnung findet auch die ECSA - die European Citizen Science Association.

Den vollständigen Artikel finden sie hier.

Die Tiroler Tageszeitung berichtet am 25.2.2015 in ihrer Onlineausgabe über Citizen Science, die Onlineplattform citizen-science.at, die Citizen Science Konferenz 2015 und den angekündigten Forschungsaktionsplan des Wissenschaftsministers Mitterlehner.

Den vollständigen Artikel finden sie hier.

Der Standard berichtet in seiner Print Ausgabe vom 25.2.2015 vorab über die Österreichische Citizen Science Konferenz 2015, die Onlineplattform citizen-science.at und die Zukunft von Citizen Science in Österreich. Außerdem wird skizziert, wie Citizen Science finanziell gefördert werden soll. Am 26.02.2015 erschien der Artikel auch in der Onlineausgabe.

Den vollständigen Artikel finden sie hier.

Mittwoch, 31 Dezember 2014 16:15

Medienberichte 2014

Gesammelte Medienberichte zu unseren Citizen Science Aktivitäten aus dem Jahr 2014.

Auch im Jahr 2014 war das Thema Roadkill, nicht zuletzt durch den Start des eigenenständigen Projekts Roadkill, in den Medien präsent. Das generelle Interesse an Citizen Science stieg im Laufe des Jahres. Höhepunkt der medialen Berichterstattung war ein großes Dossier der APA zum Thema Citizen Science, in dessen Rahmen ein ausführliches Interview mit der "Citizen Science Working Group" der Boku geführt wurde.

27. März 2014, Biorama: “The Killing Road”

08. April 2014, science.orf.at: "Vom Amateur zum Datensammler"

23. April 2014, futurezone.at: “Von MH370 bis Naturkunde: Citizen Science am Vormarsch”

11. Juli 2014, Wiener Zeitung: “Forscher und Laien sammeln Daten über überfahrene Tiere”

11. Juli 2014, derstandard.at: “Projekt ‘Roadkill': Forscher und Laien sammeln Daten über tierische Straßenverkehrsopfer

11. Juli 2014, Austria Presse Agentur: “Citizen Science Projekt Roadkill”

11. Juli 2014, wien.orf.at: “Autofahrer erforschen Wildtierunfälle“

11. Juli 2014, Tiroler Tageszeitung Online: “‘Roadkill’ – Forscher und Laien sammeln Daten über überfahrene Tiere”

12. Juli 2014, Salzburger Nachrichten: “‘Roadkill': Daten über überfahrene Tiere”

14. Juli 2014, Vet-Magazin: “Citizen Science Projekt Roadkill”

15. Juli 2014, Blick ins Land: “Boku startet Projekt ‘Roadkill’ gegen Fallwild”

16. Juli 2014, heute.at: “Überfahrene Wildtiere melden: Roadkill-Projekt für mehr Sicherheit auf NÖ-Straßen”

18. Juli 2014, SchauTV – Schau aktuell: “Wildunfälle”

27. Juli 2014, Die Presse am Sonntag: “Projekt Roadkill: Den toten Tieren auf der Spur”

18. August 2014, Biorama: “Street is Murder”

20. August 2014, Funkhaus Europa: “Das Projekt ‘Roadkill'”

20. August 2014, Blog des ARD Studios Wien/Südosteuropa: "’Roadkill’ – Die wissenschaftliche Jagd auf tote Tiere”

25. August 2014, Online Focus: “Wildunfall-Hotspots – Überfahrene Tiere melden”

25. August 2014, Die Welt: “Wildunfall-Hotspots”

01. September 2014, Forstzeitung: “‘Roadkill’-Projekt soll Verkehrssicherheit erhöhen”

04. September 2014, natur & land: “Meldeplattform Roadkill“

11. September 2014, Kleine Zeitung: “Wildunfälle per Internet vermeiden”

29. Oktober 2014, Bayern 2 - IQ-Wissenschaft und Forschung: “Wildunfälle”

31. Oktober 2014, bienenstand.at: “Bienenstand.at und C.S.I. Pollen im Österreichischen Citizen Science Portal”

11. November 2014, lisavienna.at: "BOKU: Citizen Science Projekt Roadkill"

27. November 2014, science.apa.at: "Wenn Tausende forschen - Plattform vernetzt Citizen-Science-Projekte"

Dienstag, 31 Dezember 2013 14:09

Medienberichte 2013

Gesammelte Medienberichte zu unseren Citizen Science Aktivitäten aus dem Jahr 2013.

Die Medienberichte im Jahr 2013 beschäftigten sich durchgehend mit unserem ersten Citizen Science Projekt "BOKUroadkill". Mit Hilfe von ca. 230 Studierenden der Lehrveranstaltung "Biologie terrestrischer Tiere" wurden Roadkills aller Art mittels Smartphone dokumentiert. Angeregt durch das positive Feedback der Studierenden und die gute Resonanz in diversen Medien entwickelten wir aus dem Studierendenprojekt "BOKUroadkill" das eigenständige Projekt Roadkill.

1. Juli 2013, derStandard.at: “Tierische Straßenopfer per Smartphone einsammeln”

1. Juli 2013, vienna.at: “BOKUroadkill: Neue App zeigt gefährliche Straßenabschnitte für Tiere”

1. Juli 2013, salzburg24.at: “BOKUroadkill: Neue App zeigt gefährliche Straßenabschnitte für Tiere”

1. Juli 2013, Austria Press Agency: “App sammelt Daten über auf Straßen getötete Tiere”

1. Juli 2013, Austria Press Agency: “BOKUroadkill: Studieren mit Smartphone-App”

1. Juli 2013, NewsDeutschland.com: “BOKUroadkill: Tierische Straßenopfer per Smartphone einsammeln”

2. Juli 2013, Ö1 - Digital Leben: "BOKUroadkill: App zum Erheben tierischer Verkehrsopfer"

4. Juli 2013, Tageszeitung Die Presse: “Flache Fauna”

6. Juli 2013, Vet-Magazin: “BOKUroadkill: Sichtungen von auf Straßen getöteten Tieren melden”

6. Juli 2013, wien.ORF.at: “Studenten forschen via App zu überfahrenen Tieren”

30. Oktober 2013, derstandard.at: “Flugs in eine staufreie Zukunft”

28. November 2013, Forschen & Entdecken: “Interview: Florian Heigl: Handy-App macht Straßen für Tiere sicher”

Erstmals Wildkatze in Tirol entdeckt

Der Standard berichtete am 27.1. über den ersten Nachweis einer Wildkatze in Tirol:

Jäger fing Tier in Lebendfalle und schickte Haare zur Analyse an den Alpenzoo Ischgl - Erstmals ist eine Wildkatze in Tirol entdeckt worden.
Ein Jäger aus dem Paznauntal habe das Tier bei einer Rotwildfütterung auf 1.100 Metern Höhe in einer Lebendfalle geschnappt, teilte die Plattform Wildkatze am Dienstag in einer Aussendung mit. Dem Jäger erschienen der buschige Schwanz und die fleischfarbige Nase sehr verdächtig. Deshalb sammelte er nach der Freilassung des Tieres einige verbliebene Haare auf und übermittelte diese zur Analyse an den Alpenzoo in Innsbruck.
Den vollständigen Artikel lesen sie hier.

Donnerstag, 05 Februar 2015 21:44

Die Furche “Wissen 2.0: Wir sind dabei"

Wissen 2.0: Wir sind dabei

Die Furche machte Citizen Science in ihrer Ausgabe vom 5. Februar 2015 zum Thema. Unter dem Titel "Wissen 2.0: Wir sind dabei". Berichtet wurde unter anderem über die Einbindung von Hobbyastronomen in größere Forschungsprojekte (wie zum Beispiel GalaxyZoo) oder die Beziehung zwischen privaten Sondengängern und professionellen Archäologen. Auch unsere Plattformprojekte Roadkill und naturbeobachten.at wurden unter dem Titel "Die Landkarten des Roadkill" vorgestellt.

Das Thema der Woche finden sie hier (Berichte über die einzelnen Projekte nur in Print bzw. Paid Content).

Am 27. Juni 2018 fand im Palais Harrach eine Veranstaltung zum Thema "Citizen Science und Recht" statt, welche die Arbeitsgruppe für juristische Aspekte des Citizen Science Network Austria zusammen mit dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, der Universität Wien und dem Zentrum für Citizen Science organisierte. Bei dieser Veranstaltung wurden vor allem die Auswirkungen der einen Monat zuvor in Kraft getretenen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) auf Citizen Science Projekte beleuchtet.

Die DSGVO hat in diesem Jahr schon große Wellen geschlagen. Im Kern steht sie für eine Stärkung der Rechte von Userinnen und Usern und ist damit sehr zu begrüßen. Im Detail gestaltet sich die Umsetzung für viele Beteilgte als kompliziert und undurchschaubar. Da Citizen Science ebenfalls von Bestimmungen der DSGVO betroffen ist, wurde im Citizen Science Network Austria 2017 eine Arbeitsgruppe gegründet, die sich mit den Auswirkungen dieser neuen Verordnung auf Citizen Science Projekte beschäftigt hat. Daraus entstanden sind Beispieltexte, die frei verfügbar auf Österreich forscht zu finden sind, und die als Anregung verstanden werden sollen, wie eine Datenschutzerklärung oder eine Einverständniserklärung formuliert sein können bzw. welche Dinge in FAQs stehen könnten. Geleitet wurde diese Arbeitsgruppe von Tobias Reckling von der Uni Wien.

Zu der Veranstaltung wurde eine Referentin geladen, die sich intensiv mit dem Thema DSGVO und Citizen Science auseinandergesetzt hat: Dipl. Ing. Annemarie Hofer, die an der Universität für Bodenkultur Wien Umwelt- und Bioressourcenmanagement studiert und im Rahmen ihrer Masterarbeit das Thema Datenschutzgrundverordnung und Citizen Science aufgearbeitet hat. Sie hat sich nicht nur eine Auswahl an derzeit aktiven Citizen Science Projekten in Hinblick auf die DSGVO angesehen, sondern auch ganz konkret für ein Top Citizen Science Projekt Empfehlungen erarbeitet. In einem 45-minütigen Vortrag berichtete sie über die wichtigsten Aspekte, die man als Projektleiterin oder -leiter beachten muss, wenn man das eigene Projekte DSGVO-konform aufsetzen möchte. Diese Präsentation können Sie nun ab sofort ebenfalls frei verfügbar hier herunterladen. Daneben finden Sie in diesem Bereich noch Beispiele, wie eine Datenschutzerklärung, eine Einverständniserklärung sowie FAQs formuliert werden können.

In dieser neuen Interviewserie blicken wir hinter die Kulissen und stellen die Personen hinter den einzelnen Citizen-Science-Projekten und ihre Motivation zu Forschen vor. Interviewerin Eva Lirsch sprach mit Theresa Walter und Richard Zink von der Österreichischen Vogelwarte an der Vetmeduni Vienna.

Den Einstieg in das Interview bildet ein Science Wordrap.

Mein Berufswunsch als Kind war:

Richard Zink: Biologe und Zoologe zu werden.

Theresa Walter: Ich hatte keinen definitiven Berufswunsch, aber Tiere haben mich schon immer fasziniert.

Wissenschaft ist für mich:

Richard Zink: spannend, aufregend, anstrengend.

Theresa Walter: neugierig sein, Zusammenhänge erkennen und Wissen vermitteln.

Am spannendsten an meinem Fachgebiet finde ich:

Richard Zink: die Komplexität unserer Ökosysteme und die Vermittlung dieser Komplexität auf einfache Art und Weise.

Theresa Walter: Für mich sind es auch die großen Zusammenhänge in unserer Umwelt, und dass es noch immer Dinge gibt, die wir nicht verstehen.

Wenn ich eine Sache auf der Welt verändern könnte, würde ich:

Richard Zink (lacht): die Nutzung der fossilen Brennstoffe abschaffen? Im Ernst: wenn ich eine Sache auf dieser Welt verändern könnte, dann würde ich versuchen, dass Menschen mehr Zeit in die Erziehung ihrer eigenen Kinder investieren.

Theresa Walter: Eine Sache ist schwierig. Ich würde mir wünschen, dass mehr Umweltpädagogik betrieben wird und die Leute nachhaltiger handeln.

Spaß an der Arbeit bedeutet für mich:

Richard Zink: auf jeden Fall das Abwechslungsreiche! Es gibt in der Biologie so viele unterschiedliche Aufgabengebiete: von der Vermittlung für ein gutes Miteinander, bis zu den aufregenden Momenten, wo man Tiere im Freiland beobachten kann.

Theresa Walter: Ich kann mich dem nur anschließen, plus, dass ich es wertvoll finde, in einem Team zu arbeiten.

Diese Tiere finde ich am faszinierendsten:

Richard Zink: Mich fasziniert Geschwindigkeit und die schnellen Tiere wie zum Beispiel die Mauersegler, die durch die Luft fliegen wie die Kanonen oder die Falken, die vom Himmel stürzen. Weiters gibt es auch Vögel, die so weit rund um den Globus ziehen, oder aber auch Greifvögel, die in ihrem eigenen Revier schon unglaublich große Strecken zurücklegen, Stichwort Bartgeier, der in der Früh im Schweizer Wallis aufsteigt und am Abend irgendwo in den österreichischen Alpen landet.

Theresa Walter: Mich faszinieren Füchse, da sie unheimlich intelligent und vielseitig sind und überall zurechtkommen. Der Fuchs kommt zum Beispiel von Finnland bis Australien vor. Oder auch andere intelligente Tiere, wie zum Beispiel die Krähen: diese nutzen das menschliche Verhalten um an Futter zu kommen.

Persönlicher Hintergrund

Wann wusstest ihr, dass ihr Wissenschaftler bzw. Wissenschaftlerin werden wollt?

Richard Zink: Erst sehr spät. Das hat sich mehr oder weniger ergeben. Für mich war die Natur immer im Fokus, aber es hätte vielleicht auch passieren können, dass ich Förster werde, oder etwas anderes, wo ich viel mit Natur zu tun habe.

Gab es da ein Schlüsselerlebnis?

Richard Zink: Mein Steckenpferd ist ja die Vogelkunde, und da gab es sehr wohl ein Schlüsselerlebnis: Das war ein Waldkauz, der jeden Tag punktgenau um dieselbe Zeit über unseren Garten gesegelt ist und ich als Kind diesen Vogel vom Fenster aus beobachtet habe. So ein Waldkauz hat eine Spannweite von über einem Meter, fliegt absolut lautlos und ist dann genauso schnell wie er aufgetaucht ist, in einem hohlen Baum verschwunden und dieses Überraschende, Lautlose und die Größe dazu haben mich sehr fasziniert.

Theresa Walter: Bei mir hat es sich die Arbeit als Wissenschaftlerin über meine Masterarbeit ergeben, die ich zur Beobachtbarkeit von Füchsen in der Stadt Wien anhand von Citizen Science Daten verfasst hab.

Was würdet ihr jemandem sagen, der sich überlegt, die Forschungslaufbahn einzuschlagen?

Richard Zink: Rechtzeitig Geldreserven anlegen (lacht). Im Ernst, es ist die Forschungslandschaft momentan sehr hart, weil die Finanzen zurzeit überall sehr knapp sind. Ich bin mir nicht sicher, ob ich derzeit jemandem empfehlen würde, Wissenschaftler zu werden.

Theresa Walter: Ich glaube, es braucht Durchhaltevermögen und extrem gute Ideen, aber auch Glück, weil es heutzutage nicht mehr selbstverständlich ist, dass man dann auf der Uni angestellt wird und einen unbefristeten Vertrag bekommt. Man muss sich in den meisten Fällen selbst finanzieren und dafür braucht man die oben genannten Eigenschaften.

Was war die beste berufliche Entscheidung in eurer Laufbahn?

Richard Zink: Dass ich mich letzten Endes für die Wildbiologie und da für die Vogelkunde entschieden habe, weil das ein Fachgebiet ist, wo sich Naturinhalte der breiten Bevölkerung gegenüber anschaulich vermitteln lassen. Es ist leichter, ein singendes Rotkehlchen herzuzeigen, als einen nachtaktiven Biber oder Marder.

Theresa Walter: Meine Berufslaufbahn ist noch nicht so lange (lacht). Ich bin froh, dass ich mich entschieden habe, meine Masterarbeit zu den Füchsen in Wien zu schreiben, weil unter anderem aufgrund dieser Masterarbeit das Projekt "StadtWildTiere" entstanden ist.

Wie seid ihr zum ersten Mal mit Citizen Science in Berührung gekommen, war das im Zuge dieses Projektes oder schon vorher?

Richard Zink: Es gibt ja heute viele Citizen Science Projekte, aber unsere Initiative, Wissenstransfer großzuschreiben und gemeinsam mit der Bevölkerung etwas zu tun, geht schon weiter zurück. Wir haben Citizen Science gemacht, noch bevor dies offiziell so genannt wurde.

Zum Projekt "StadtWildTiere": was sind denn die Ziele des Projektes?

Theresa Walter: Uns geht es darum, Beobachtungen zu sammeln, die wir alleine so nie generieren könnten. Die Plattform läuft seit Ende Mai 2015 und wir haben in diesem kurzen Zeitraum bereits über 1000 Fuchsbeobachtungen in Wien gesammelt. Um alleine als Wissenschaftler auf diese Anzahl an Beobachtungen zu kommen, würden Jahrzehnte vergehen. Aber gemeinsam mit der Bevölkerung ist es möglich, das Vorkommen und die Verbreitung von Tierarten in der Stadt nachvollziehen zu können. Unser Ziel ist, dass wir einerseits Informationen bekommen, aber andererseits auch Wissen vermitteln. Wir wollen den Leuten aufzeigen, wer denn sonst noch aller in der Stadt lebt. Und dass eigentlich ein Miteinander auch im städtischen Bereich kein Problem darstellt. Es geht uns um einen Beitrag, dass die Stadt auch als Wildtierlebensraum wahrgenommen wird.

Was können Interessierte bei der Teilnahme an diesem Projekt lernen?

Richard Zink: Sie können viel über die Tiere in unserer Nachbarschaft erfahren und dass viele Personen gemeinsam zu einer Sache beitragen können. Auf unserer Plattform kann man sich einen Überblick verschaffen, was andere Bürger und Bürgerinnen schon beobachtet haben. Außerdem können wir durch das Vorhandensein von Wildtieren mittlerweile auch auf naturnahe Grünräume rückschließen. Es geht aber noch einen Schritt weiter: das Eichhörnchen beispielsweise ist ein wunderbarer Indikator für die Vernetzung von Grünräumen in der Stadt. Die würde man nicht in einem Bezirk finden, wo alles versiegelt ist. Wir können aufzeigen, wo Grünkorridore verlaufen. Es geht vor allem darum, langfristig Daten zu sammeln, dann können wir im Laufe der Zeit Entwicklungstrends abbilden.

Was war das schönste Erlebnis in der gemeinsamen Forschung?

Richard Zink: Sicherlich die Herausgabe unseres Kinderbuchs, das uns ein Anliegen ist, um der jüngsten Generation Inhalte zu vermitteln.* Außerdem die Präsenz und Präsentationen im Rahmen der Österreichischen Citizen Science Konferenzen. Ein wirkliches Highlight war auch, dass sich weitere internationale Städte wie Berlin diesem Projekt angeschlossen haben.

Theresa Walter: Ein Highlight war sicher das Beobachten junger Füchse am Straßenrand, und dass das Projekt läuft und von der Bevölkerung angenommen wird. Es kommen fast jeden Tag Meldungen herein und das alleine ist eigentlich schon wunderbar.

Wo können sich Interessierte über das Projekt informieren?

Richard Zink: Wir operieren auf verschiedenen Kanälen: Gespräche bei Veranstaltungen und Infoständen, sowie Vorträge und Exkursionen. Wir haben uns auch bemüht, auf der Homepage zu unterschiedlichen Tierarten Porträts und Informationen zusammenzustellen. Natürlich stehen wir auch via Email und telefonisch nach Möglichkeit zur Verfügung.

Wann ist die nächste Veranstaltung?

Theresa Walter: Am 19. Juli sind wir mit zwei Vorträgen bei der Kinderuni VetMed, Ende August gibt es dann die Artenschutztage im Tiergarten Schönbrunn.

Zukunft des Projektes: Theresa Walter und Richard Zink bearbeiten das Projekt StadtWildTiere zurzeit rein ehrenamtlich. Geplant ist, das Projekt auf andere Städte und den Siedlungsraum im ländlichen Bereich auszudehnen. Derzeit wird noch finanzielle Unterstützung gesucht, um dieses Projektziel verwirklichen zu können.

* Das Kinderbuch „Stadtwildtiere. Säugetiere in unserer Nähe“ von Theresa Walter und Richard Zink ist im Eigenverlag erschienen und erhältlich unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Geeignet für Kinder im Volksschulalter.

Kontakt: Dr.rer.nat. Richard Zink und Theresa Walter, M.Sc.
c/o  Vetmeduni
Österreichische Vogelwarte
Zentrum für Ausbildung und Öffentlichkeitsarbeit in Seebarn
Email:
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Website:
www.stadtwildtiere.at
Telefon: +43 (1) 25077-7213

In dieser neuen Interviewserie blicken wir hinter die Kulissen und stellen die Personen hinter den einzelnen Citizen-Science-Projekten und ihre Motivation zu Forschen vor.

Die Interviewerin Eva Lirsch sprach mit Dr. Benjamin Missbach, der gemeinsam mit Dr. Lucia Malfent für das Projekt "Reden Sie mit!" verantwortlich ist. Den Einstieg in das Interview bildet ein Science Wordrap.

Mein Berufswunsch als Kind war:

Sportler, weil ich extrem viel Sport gemacht habe, ich habe 80 % meiner Freizeit am Sportplatz verbracht.

Wissenschaft ist für mich:

Erkenntnisgewinn.

Am spannendsten an meinem Fachgebiet finde ich:

.. die Interaktion mit unüblichen Wissensträgern. Das heißt, mit Leuten zu sprechen, die keinen wissenschaftlichen Hintergrund, aber aus einer praktischen Erfahrung heraus sehr viel Wissen haben.

Wenn ich eine Sache auf der Welt verändern könnte, würde ich:

Da sage ich jetzt nicht "Weltfrieden" (lacht). Bildung für alle!

Spaß an der Arbeit bedeutet für mich:

.. nicht auf die Uhr schauen.

Diese Personen finde ich am faszinierendsten:

Ich habe da eigentlich keine Vorbilder. Es ist nicht so, dass ich da jemandem hinterher eifern würde in meiner beruflichen Tätigkeit.

 

Persönlicher Hintergrund

Wann wusstest du, dass du Wissenschaftler werden willst?

Nachdem ich mit meiner Sportkarriere aufgehört habe. Ich habe früher leistungsmäßig Basketball gespielt, dann aber mit 18, 19 Jahren aufgehört, weil ich die Schule fertig machen wollte. Dann habe ich relativ schnell im Studium gemerkt, dass das Wissen, das mir da vermittelt wird, nicht alles sein kann, und dass ich gerne in einem spezifischen Bereich mehr wissen will. Da war für mich die Wissenschaft Nummer eins, um einen Erkenntnisgewinn zu haben.

Gab es da ein Schlüsselerlebnis?

Interessanterweise ja, da gab es eines. Ich hab mal am Flughafen in Hamburg mal eine populärwissenschaftlich aufgearbeitete Zeitschrift gelesen: "New Scientist". Da war ein Artikel drin, den ich ganz spannend gefunden habe, zum Thema Ernährungsverhalten. Im Prinzip hat mir das die Augen geöffnet und da ich wusste sofort, ich will zu dem Thema mehr wissen und hab dann auch in dem Bereich promoviert.

Was würdest du jemandem sagen, der sich überlegt, die Forschungslaufbahn einzuschlagen?

Ich glaube, dass sich die Forschung gerade sehr ändert in Bezug darauf, was einen Forscher ausmacht. Es gibt Disziplinen, die ganz bewusst davon wegkommen wollen, dass Forschung nur zum Selbstzweck gemacht wird. Es gibt sicher einige gesellschaftliche Probleme, die man mit der Einbindung von Leuten, die davon betroffen sind, ganz gut lösen kann. Ich denke mir, dass da eine neue Art von Forschern heranwachsen wird, auch in Bezug auf die Öffnung der Wissenschaft, Leute, die offen arbeiten, mit dem Gedanken, Forschung zu teilen und das über Landesgrenzen hinaus, um gesellschaftliche Probleme zu lösen.

Wie bist du zum ersten Mal mit Citizen Science in Berührung gekommen, war das im Zuge dieses Projektes oder schon vorher?

Ich beschäftige mich noch nicht so lange mit Citizen Science Projekten. Am Anfang war mir das ein bisschen fremd, aber mittlerweile habe ich sehr viele unterschiedliche Projekte gesehen, die qualitativ immer besser werden und sich inhaltlich sehr unterscheiden. Ich glaube, dass Citizen Science-Projekte einen Teil dazu beitragen können, dass die Hürde zur Wissenschaft niedriger wird und dass die Leute ein anderes Bild von Forschung haben. So kann jeder zum Forscher werden.

Würdest du sagen, dass die Zukunft der Forschung in der Einbindung der Bevölkerung liegt?

Das hängt vom jeweiligen Selbstverständnis der Wissenschaftsdisziplin ab. Wenn du mit einem Quantenphysiker sprichst, wird der wahrscheinlich sagen, das ist überhaupt nicht so. Aber es gibt gewisse Felder, wo wir glauben, dass Mehrwert geschaffen, und gleichzeitig auch die Transparenz der Forschung und die Akzeptanz gefördert werden kann. Ein einfaches Beispiel ist derzeit das Projekt "Reden Sie mit!". Wir binden die Bevölkerung von Anfang an ein in den Forschungsprozess, und zwar in das Schwierigste, nämlich die Ideengenerierung. Die Leute gehen auf unsere Plattform und geben dort Forschungsfragen zum Thema „Unfallverletzungen“ ein. Wenn wir dann die Forschungsfragen haben, sagen wir, gut, wir haben die wissenschaftlichen Methoden, diese Ideen zu beantworten, dazu müssen wir die vorhandenen Methoden verwenden. Das heißt, es startet dann ein Dialog zwischen Gesellschaft und der Forschung. Dadurch öffnen wir uns und arbeiten viel transparenter.

Was sind denn die Ziele des Projektes „Reden Sie mit“?

Ziel ist es, Bewusstsein für das Thema „Unfallverletzungen“ zu schaffen, neue Forschungsfragen zu generieren als auch das Bekanntmachen der Ludwig Boltzmann-Gesellschaft. Wir möchten außerdem vermitteln, dass wir für Öffnung und Innovation stehen.

Was ist die größte Herausforderung bei diesem Projekt?

Wir haben die schwierige Kommunikationsaufgabe, gleichzeitig Experten und  -innen anzusprechen, den Physiotherapeuten, Arzt in der Klinik, als auch Patienten. Wir haben gelernt, dass es keinen Sinn macht, quasi eine Krankenschwester genauso anzusprechen wie einen Unfallchirurgen oder einen Patienten. Das heißt, das Timing und der Inhalt muss entsprechend adaptiert werden. Wir haben das so gelöst, dass wir sagen, es gibt unterschiedliche Phasen und in jeder Phase werden unterschiedliche Dinge kommuniziert.

Wie erreicht ihr die Leute?

Es gibt eine Landing Page [Anmerkung der Redaktion: eine Webseite, die speziell für diese Kampagne entwickelt wurde]. Dort können sich Interessierte in den Newsletter eintragen. Wenn man mehr wissen will, dann kriegt man da Informationen. Das ist der erste Schritt.

Und wie bringt ihr die Leute auf die Landing Page?

Old school, mit den Leuten reden. Wir machen sehr viel online, aber man darf den offline-Kontext nicht unterschätzen, wenn es darum geht, eine kognitive Leistung zu vollbringen, nämlich eine Forschungsfrage einzureichen. Da tauchen viele Fragen auf: Was ist Forschung, wie formuliere ich eine Frage? Habe ich eine passende Frage zu dem Thema? Das ist nicht einfach, und daher muss man Leuten auch erklären, was da zu tun ist. Am 8. Mai ist das Ganze losgegangen. Wir waren einerseits in traditionellen Medien wie ORF 1 Abendjournal und ORF Science vertreten. Darüber hinaus gab es Email-Aussendungen an Hunderte von Leuten innerhalb und außerhalb der Ludwig Boltzmann-Gesellschaft. Auch die Zielgruppenkommunikation über Social Media spielte eine wesentliche Rolle. Sehr viel Feedback bekommen wir auch über die verschiedenen Citizen Science Plattformen aus Österreich, der Schweiz, Belgien, Deutschland, Amerika und Australien.

Ihr seid ja international ausgerichtet mit diesem Projekt.

Genau. Wir haben einen Fokus auf den deutschsprachigen Raum, Portugal und Skandinavien. Wir wollen gerade auch Skandinavien abdecken, weil wir erfahren haben, dass die im Bereich Unfallverletzungen sehr innovativ arbeiten. Dort ist die Kooperation zwischen den Therapeuten und Ärzten sehr eng. In Portugal wiederum haben wir einen super Kooperationspartner namens „Patient Innovation“, der sehr viel in den Kliniken unterwegs ist. Der arbeitet daran, Patienteninnovationen zur Marktreife zu bringen. Wenn jemand ein Problem erkennt und eine Idee zur Verbesserung hat, wird er von „Patient Innovation“ beraten, denn von der Idee bis zum marktreifen Produkt ist ein langer Weg.

Was war das schönste Erlebnis bis jetzt?

Das schönste Erlebnis war, als ich an das Unfallkrankenhaus Klagenfurt gefahren bin und mich mit einer Ergotherapeutin getroffen habe. Die war froh, dass endlich jemand kommt. Sie hat nämlich durch ihre praktische Erfahrung so viele Beobachtungen gemacht und Ideen gesammelt, dass sie das toll findet, wenn das jemand aufnimmt. Es gibt viele, die wir ansprechen wollen, etwa Pflegepersonal, das in ihrer praktischen Arbeit sehr viel sieht, von der Diagnose, Behandlung bis zur Rehabilitation. Bei diesen drei Schritten gibt es so viele Personen, mit denen die Verletzten der Reihe nach zu tun haben. Unsere Überlegung ist, dass sehr viel Wissen aus der Arbeit am Patienten generiert wird, dass diese Praxiserfahrung aber kaum in die Forschung zurückfließt.

Wie lange ist das Projekt insgesamt geplant?

Acht Wochen ist die Plattform online, bis 3. Juli. Bis Ende des Jahres wollen wir dann die Forschungsfragen haben. Anfang 2020 soll es die ersten Projektgruppen geben.

Nach welchen Kriterien werden die Projekte ausgewählt?

Es handelt sich um einen ergebnisoffenen Prozess. Wenn die Ideensammlung der Forschungsfragen abgeschlossen ist, schauen wir uns die durch, und kategorisieren sie nach Themen. Weil eine Verwertungsstrategie ist, dass wir die Forschungsfragen wieder zur Verfügung stellen. Das heißt, wir geben sie auf eine Online-Plattform und sagen, schaut her, wir haben diese unterschiedlichen Themen und Forschungsfragen und freuen uns darüber, wenn sie jemand da draußen aufnimmt. Die Forschungsfragen lassen wir dann nochmals evaluieren, einerseits von Experten im Bereich Unfallverletzungen, und andererseits von der Bevölkerung. Wir wollen Rankings machen lassen, welche Themengebiete besonders wichtig für Nicht-Wissenschaftler und welche aus Expertensicht relevant sind. Die Frage ist, wie weit überschneidet sich das? Es muss ein Thema sein, das für die Bevölkerung wichtig und gleichzeitig wissenschaftlich relevant ist. Wir suchen uns dann zwei Themenbereiche aus, die wir näher beforschen wollen.

Was können Interessierte lernen bei der Teilnahme an diesem Projekt?

Wir bieten den Leuten, die da mitmachen, an, diese in die Forschung miteinzubinden, wenn ihre Frage aufgegriffen wird. Wir wollen zeigen, dass wir auch etwas zurückgeben. Das Projekt „Reden Sie mit!“ ist keine Einbahnstraße.

Wie kann ich mitmachen?

Wenn du eine Forschungsfrage hast, gehe online auf www.tell-us.online/de und gib deine Frage dort ein. Mitmachen ist noch bis 3. Juli 2018 möglich. Das Mindestalter für die Teilnahme beträgt 18 Jahre.

 

Kontakt: Dr. Benjamin Missbach
Projekt Manager
LBG Open Innovation in Science
Telefon: 
+43 660 6136430
E-Mail: 
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

Ankündigung: Summer School 2018 zum Thema Citizen Science (Bürgerwissenschaft) in Theorie und Praxis, 15.-19. Oktober 2018 in Grünau im Almtal

SAVE THE DATE!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir freuen uns, die Summer School 2018 zum Thema Citizen Science in Theorie und Praxis ankündigen zu dürfen, die vom 15. bis 19. Oktober 2018 im JUFA Hotel Almtal in Grünau im Almtal stattfinden wird. Die Summer School wird von Doktoranden der Vienna Doctoral School CoBeNe (Universität Wien) organisiert, welche diese Veranstaltung finanziell unterstützt. Diese wird in Kooperation mit der Konrad Lorenz Forschungsstelle und des Cumberland Wildparks Grünau – wo mehrere Citizen Science Projekte stattfinden – abgehalten. Die Summer School 2018 richtet sich vor allem an Studierende mit einem Master-Abschluss, Doktoranden und Post-Docs, zudem begrüßen wir gerne auch andere Personen, die an der Durchführung eines Citizen Science-Forschungsprojektes interessiert sind.

Citizen Science wird in der Forschungsgemeinschaft immer wichtiger, da große, räumlich und zeitlich skalierte Datensätze gewonnen werden können. Doch wie kann man das Interesse von Citizen Scientists gewinnen und mit großen Datensätzen umgehen? Was macht eine erfolgreiche Studie aus und wo können diese Ergebnisse veröffentlicht werden? Wir werden alle für Citizen Science relevanten Themen behandeln: vom Wert von Citizen Science, Planung einer Studie, Finanzierung, Entwicklung von Apps und Motivierung der Bürger (d.h. Kommunikation und Rekrutierung) bis hin zur Analyse großer Datensätze und zum Präsentieren und Publizieren von Ergebnissen.

Neben Keynote-Talks von internationalen Experten erhalten die Teilnehmer praktische Erfahrungen zu den jeweiligen Themen und Zeit, sich mit den eingeladenen Rednern und anderen Teilnehmern zu vernetzen. Wir freuen uns, die folgenden bestätigten Redner bekanntzugeben (in alphabetischer Reihenfolge): Peter Brown (Anglia Ruskin University, Cambridge), Daniel Dörler (Universität für Bodenkultur, Wien), Didone Frigerio (Universität Wien, Wien), Florian Heigl (Universität für Bodenkultur, Wien), Philipp Hummer (SPOTTERON Citizen Science, Wien), Coleman Krawczyk (University of Portsmouth, Portsmouth), Anett Richter (Deutsches Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung, Leipzig), Andrea Sieber (Alpen-Adria Universität Klagenfurt, Klagenfurt).

Die Teilnehmer haben die Möglichkeit:

  • an eigenen Projekten zu arbeiten
  • internationale Experten auf dem Gebiet von Citizen Science zu treffen
  • an gesellschaftlichen Veranstaltungen wie einem geselligen Abendessen und einer Wandertour teilzunehmen
  • und die schöne Landschaft von Grünau im Almtal zu genießen

Die Summer School ist auf maximal 30 Teilnehmer begrenzt. Weitere Informationen finden Sie im Anhang (Save The Date Flyer) oder unter https://vds-cobene.univie.ac.at/activities/summer-school-citizen-science/ und http://klf.univie.ac.at/summer-school/. Bewerbungen sind bis zum 15. Juli 2018 möglich. Zur Anmeldung senden Sie bitte eine E-Mail mit einem Motivationsschreiben an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

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Summer School 2018: Citizen Science in Theorie und Praxis

Wann: 15. bis 19. Oktober 2018 Wo: JUFA Hotel Almtal, Grünau im Almtal, Österreich Kosten: 170 € (beinhaltet 5 Tage Vorträge und Praktika, Unterkunft, Kaffeepausen und alle Mahlzeiten außer gesellschaftlicher Veranstaltungen)

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Wir freuen uns, euch/Sie bei der Summer School begrüßen zu dürfen!

Liebe Grüße,

Verena Pühringer-Sturmayr, Lara Iaiza, Arno Cimadom (Organisationskomitee)

 

Mittwoch, 23 Mai 2018 09:29

Call for Abstracts für GfÖ-Tagung

Nur noch eine Woche Zeit um bei der kommenden Jahrestagung der Gesellschaft für Ökologie für Deutschland, Österreich und die Schweiz einen Abstract zu einer der zahlreichen Sessions einzureichen. Ganz besonders an Herz legen wollen wir Ihnen natürlich die von uns mitorganisierte Session "Citizen Science in Ecology", zu der vor allem (aber nicht nur) auch Praktikerinnen und Praktiker, die nicht an Universitäten beschäftigt sind, eingeladen sind einzureichen. Gerade das letzte Jahr hat gezeigt, dass außeruniversitäre Citizen Science Projekte in ganz besonderem Maße wichtig sind für eine kontinuierliche wissenschaftliche Datenerhebung, wenn Universitäten aufgrund von Personal- oder Budgetmangel diese Aufgabe nicht mehr erfüllen können. Um den Austausch zwischen den Forscherinnen und Forschern inner- und außerhalb der Universitäten wieder zu fördern, soll diese Session eine Grundlage bilden, um voneinander zu lernen und sich auch kennenzulernen.

Mehr Informationen zu diesem und zahlreichen anderen offenen Calls finden Sie auch auf unserer neu eingerichteten Seite "offene Calls". Wir freuen uns schon auf viele Einreichungen!

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