SoilRise ist ein Projekt zur Untersuchung der Artenvielfalt von Regenwürmern in Europa. Regenwürmer spielen eine entscheidende Rolle für die Bodenfruchtbarkeit und gelten als wichtige Bodeningenieure. Mit Hilfe von Citizen Science, also interessierten Bürger*innen, sammeln wir Daten über die Verbreitung und Vielfalt von Regenwürmern in Europa.
Doch SoilRise ist mehr als nur wissenschaftliche Forschung. Wir streben den Aufbau eines interaktiven Netzwerks zwischen Wissenschaftler*innen, der Öffentlichkeit und Interessengruppen an, um das Bewusstsein für die Bedeutung der biologischen Vielfalt des Bodens zu schärfen. Unser Ziel ist es, die vielfältigen Lebensräume unter unseren Füßen zu erforschen, zu schützen und zu erhalten. Durch Ihre Teilnahme an SoilRise tragen Sie aktiv dazu bei, die Gesundheit unserer Böden zu bewahren und einen positiven Einfluss auf die Umwelt zu nehmen.
Beproben Sie Ihre Fläche mit einem Spaten in den Monaten März bis Mai und/oder September bis November. Die Probenahme dauert etwa 5 Stunden. Tragen Sie die erhobenen Daten in das bereitgestellte Formular ein. Unser Team unterstützt Sie bei jedem Schritt, auch vor Ort, wenn möglich.
Wir stellen Ihnen alle benötigten Unterlagen zur Verfügung, einschließlich einer Anleitung zur Probenahme und der Datenblätter. Unsere Seminare zur Vorbereitung und Vertiefung in die Welt der Regenwürmer sind auch als Webinare verfügbar.
Nach der Probenahme laden wir Sie ein, sich mit anderen Teilnehmer*innen und dem Forschungsteam auszutauschen.
Jede*r ab 14 Jahren kann am Projekt teilnehmen und Regenwürmer suchen (Landwirt*innen, Gärner*innen, landwirtschaftliche Fachschulen und Interessierte ohne eigene Fläche). Dabei gibt es 3 Kategorien:
Auf unserer Projektwebsite gelangen Sie zur Anmeldung.
SoilRise ist ein biodiversa+ Projekt in Zusammenarbeit mit Deutschland, Frankreich, Irland, Polen und Österreich.
Mit dem Spaten zu den Daten!
DANUBE4all ist ein EU-Projekt, dessen wichtigste Aufgabe die Entwicklung eines umfassenden Aktionsplans für die Renaturierung von Flussstrecken im Donaueinzugsgebiet ist. Dazu wird ein kollaborativer Stakeholder-Prozess entwickelt, der aktiv Interessen von Bürger*innen einbezieht. Der Aktionsplan soll zur Verbesserung des ökologischen Status, zu Biodiversität und zur Flusskonnektivität der Donau-Ökosysteme beitragen und unterstütz damit die EU-Mission OCEAN “Mission Healthy Oceans, Seas, Coastal and Inland Waters“.
Die Entwicklung und Umsetzung innovativer "gesellschaftsrelevanter naturbasierter Lösungen“ hat vielfältige positive Auswirkungen. Neben der verbesserten Konnektivität von Flüssen sind etwa auch mögliche Szenarien für Überschwemmungsgebiete zur Verringerung des Hochwasser- und Dürrerisikos und andere sozioökonomisch wirksame Maßnahmen ein wichtiger Fokus. Unter der Prämisse, die Kontinuität von Sedimenten zu verbessern und Lebensräume/Biota positiv zu beeinflussen, werden Renaturierungsprojekte an der Donau gefördert. Diese umfassen u.a. den Donaunationalpark östlich von Wien, einen ungarischen Flussabschnitt und eine Maßnahme am Donaudelta.
Naturbasierte Lösungen müssen in Zusammenarbeit mit der betroffenen Bevölkerung entwickelt und von dieser mitgetragen werden, um nachhaltige Wirksamkeit entfalten zu können. Renaturierungsprozesse entfalten sich vorwiegend langsam und brauchen kontinuierliche Aufmerksamkeit und aktive Unterstützung, um erfolgreich sein zu können. Demnach ist die intensive Einbeziehung von Bürger*innen entlang der Donau eine wichtige Komponente, die Renaturierungen erst ermöglicht. Ein spezielles Arbeitspaket unterstützt die Interaktion mit Bürger*innen durch die Aktivierung von Citizen Science. Citizen Scientists werden insbesondere für die Entwicklung, Implementierung, Evaluierung, sowie Skalierung naturbasierter Lösungen, einer Citizen Science Methoden-Toolbox, und für die Entwicklung von Kommunikationsmaßnahmen einbezogen.
DANUBE4all bedient vor allem folgende Forschungsfelder:
Nase, © Robert Togel (Images courtesy of viadonau)
Angesichts zunehmender Extremwetterereignisse, zu diesen auch Dürreperioden und folglich Wasserknappheit zählen, wird der Schutz und das Wissen über Quellen im Biosphärenpark Großes Walsertal immer wichtiger. Neben ihrer essenziellen Rolle für die Wasserversorgung sind Quellen oft kleine, aber bedeutende Lebensräume für viele bedrohte Organismen. Der Druck, vorhandene Quellen zu nutzen und zu erschließen, hat sich durch den Klimawandel stark erhöht. Um einen umfassenden Überblick über die vorhandenen Quellen im Tal zu erhalten, startet die KLAR! Biosphärenpark Großes Walsertal ein Citizen Science Projekt.
Die Life Science AG, die bereits erfolgreich ein Citizen Science Projekt zur Erfassung von Quell-Lebensräumen im Biosphärengebiet Schwarzwald durchgeführt hat, wird dieses Projekt nun auf die Begebenheiten im Großen Walsertal übertragen. Das bewährte Kartier- und Bewertungsverfahren erfasst neben der Lage auch Eigenschaften wie Quellgröße, Temperatur, kulturhistorische Bedeutung, Flora und Fauna sowie potenzielle menschliche Einflüsse. Alternativ zur analogen Erfassung wird auch die Qfield-App angepasst, sodass Spaziergänge im Großen Walsertal schnell zu kleinen Forschungsreisen werden können.
Als Modellregion für nachhaltige Entwicklung trägt der Biosphärenpark eine besondere Verantwortung für den langfristigen Schutz naturnaher Quellen. Wir setzen uns dafür ein, die Bereitstellung von Trinkwasser zu sichern und gleichzeitig den Lebensraum für seltene Arten zu schützen. Dabei ist auch eine möglichst naturverträgliche Nutzung der Quellen für die Versorgung von Mensch und Tier sicherzustellen.
Im ersten Schritt sollen Quellstandorte erfasst und über das Tal kartiert werden. Um dies möglichst flächendeckend zu realisieren, benötigen wir die Mithilfe motivierter Personen im Großen Walsertal. Das notwendige Wissen und die erforderlichen Hilfsmittel für die Erhebung werden am Samstag, den 12. Oktober 2024, von 10:00 bis 16:00 Uhr in einem gemeinsamen Workshop im Biosphärenpark.Haus vermittelt. Nach dem Kurs inkl. kleiner Exkursion wissen alle Teilnehmenden über diese sensiblen Lebensräume Bescheid und sind in der Lage, Quellstandorte aufzuspüren, zu dokumentieren und erste Bestimmungen bezüglich der Quellenart vorzunehmen. Zudem wird ein Einblick in die quellenspezifische Tierwelt gegeben und erläutert, welche Rückschlüsse aus der vorhandenen Quellenfauna gezogen werden können.
Interessierte bitten wir, sich vorab bei unserem Klar! Manager Lukas Ellensohn unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! anzumelden. Dieser wird Ihnen alle weiteren Details zum Ablauf zukommen lassen.
Gemeinsam können wir die Ausbreitung invasiver Arten eingrenzen und die Biodiversität unserer Bergregionen schützen!
Unser Citizen Science Projekt widmet sich dem Monitoring invasiver gebietsfremder Pflanzenarten (Invasive Alien Species, IAS) in den Bergregionen des Geopark Karawanken. Invasive Arten sind Pflanzen oder Tiere, die durch menschliches Handeln in Regionen eingeführt werden, in denen sie ursprünglich nicht vorkommen, zum Beispiel durch interkontinentalen Handel. Während die meisten eingeschleppten Arten auf menschliche Unterstützung angewiesen sind, um zu überleben, gibt es eine Minderheit, die sich an die neue Umgebung anpassen und eigenständig überleben kann. Einige dieser Arten entwickeln sich zu invasiven Spezies, die erhebliche Gefahren für einheimische Ökosysteme darstellen.
Invasive gebietsfremde Arten können sich schnell ausbreiten, weil sie große Mengen Samen produzieren, schnell wachsen und in ihrer neuen Umgebung wenige natürliche Feinde haben. Dies ermöglicht ihnen, neue Gebiete rasch zu besiedeln und einheimische Arten zu verdrängen. Sie können auch die Wasserversorgung, die Landwirtschaft und die menschliche Gesundheit beeinträchtigen.
Gebirgsregionen sind weniger stark von invasiven Pflanzen betroffen, aber das Risiko steigt durch den Klimawandel und die menschliche Landnutzung. Die Arten werden oft in tieferen Lagen eingeschleppt und verbreiten sich entlang von Korridoren wie Straßen, Wanderwegen und Fließgewässern in höhere Lagen. Samen und Sporen können an Reifen, Schuhen und Arbeitsgeräten haften und so verschleppt werden. Auch absichtlich eingebrachte Pflanzen – z.B. Saatgutmischungen für Straßenränder oder Schipisten und Zierpflanzen – tragen zu ihrer Verbreitung bei.
Sobald invasive Arten in Gebirgsregionen auftreten, sind sie aufgrund des schwierigen Geländes schwer zu kontrollieren. Um geeignete Maßnahmen zu setzen, ist es wichtig, die Populationen dieser Arten im Geopark zu monitoren.
Der Karawanken UNESCO Global Geopark erstreckt sich über eine Fläche von 1.067 km² und umfasst fünf slowenische und neun österreichische Gemeinden. Dieses grenzüberschreitende Gebiet ist eine einzigartige Natur- und Kulturerlebnisregion, die durch ihr herausragendes geologisches Erbe geprägt ist. Ziel des Geoparks ist es, die geologischen und natürlichen Ressourcen sowie das kulturelle Erbe seiner Mitglieder zu erhalten. Durch Bewusstmachung, Information und Bildung über den Geopark und sein Netzwerk auf europäischer und globaler Ebene trägt er zur Stärkung seiner Position als bedeutender Geopark bei. Der Geopark fördert zudem die wirtschaftliche Nutzung durch sanften Tourismus und unterstützt die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zur nachhaltigen Entwicklung der Region.
Weitere Informationen über den Geopark Karawanken finden Sie auf der Geopark Homepage.
Bild 6: Übersichtskarte Karawanken UNESCO Global Geopark © Urosh Grabner
Wir laden alle interessierten Bürger*innen herzlich ein, Teil unseres Projekts zum Schutz der einzigartigen Bergökosysteme des Geoparks Karawanken zu werden.
Du kannst aktiv dazu beitragen, indem du Fotos von fremden Pflanzen im Geopark Karawanken machst und diese auf iNaturalist hochlädst.
Mit der iNaturalist App kannst du jedes Tier und jede Pflanze fotografieren. Die App sagt dir, welches Tier oder welche Pflanze du gefunden hast. Das funktioniert dank KI (künstlicher Intelligenz). Die iNaturalist Community kann deine Entdeckung bestätigen oder verbessern. So wird die Qualität deiner Beobachtung besser und das Programm lernt immer mehr dazu.
Informationen über die fünf häufigsten Arten im Geopark Karawanken, ihren Einfluss und wie du sie erkennen kannst findest du in unserem Projektjournal auf iNaturalist.
Hier ist eine einfache Anleitung, um dir den Start zu erleichtern:
Video 1: Was ist iNaturalist?
Im Rahmen des Projekts werden keine Daten über die Teilnehmer*innen ausgewertet. Mit der Teilnahme am Projekt erklären sich die Teilnehmer*innen mit den Nutzungsbedingungen von iNaturalist einverstanden. Bei der Erstellung von iNaturalist-Daten können Nutzer*innen wählen, welche Art von Daten für andere Nutzer*innen sichtbar sein sollen. Außerdem können diese Einstellungen in den Kontodetails auf der Plattform geändert werden.
Dieses Projekt wird durch das INTERREG Central Europe Projekt HUMANITA – Mensch-Natur-Interaktionen und Auswirkungen touristischer Aktivitäten auf Schutzgebiete – mitfinanziert. Das Projekt wird durch das Interreg CENTRAL EUROPE Programm 2021-2027 mit einer Kofinanzierung aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt. Das Gesamtbudget des Projekts beträgt 2.396.346,70 EUR, wovon die EFRE-Finanzierung 1.917.077,36 EUR ausmacht.
Für Fragen und weitere Informationen stehen wir dir gerne zur Verfügung:
Projektleitung FH Kärnten: Lilia Schmalzl (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)
Projektleitung EVTZ Geopark Karawanken: Urosh Grabner (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)
Detektivarbeit für den Amphibienschutz - erstmals wird österreichweit ein Amphibien-Screening über den Nachweis von deren DNA-Spuren im Wasser durchgeführt – und alle können mitmachen. Amphibien – dazu gehören Frösche, Kröten, Unken, Salamander und Molche – sind in Österreich streng geschützt. Dennoch gehen die Bestände kontinuierlich und teils dramatisch zurück, was vor allem auf den Lebensraumverlust zurückzuführen ist.
Naturnahe, private Gartenteiche können eine wichtige Rolle einnehmen. Sie fungieren als mögliche Rückzugsorte, sind aber meist nicht öffentlich zugänglich. Zudem gibt es oft amphibienträchtige Kleinstgewässer, welche nur den Ortskundigen bekannt sind. Hier kommen also die Citizen Scientists ins Spiel. Mit ihrem Einsatz leisten sie einen wertvollen Beitrag zu Artnachweisen und Daten zur Verbreitung des Amphibienpilzes Batrachochytrium dendrobatidis, kurz Bd.
Interessierte aus ganz Österreich konnten sich bis Ende März bewerben, Ende April wurden 1.120 Beprobungskits versendet. Über eine kinderleichte Probennahme können die kostbaren DNA-Spuren, die von Lebewesen im Wasser hinterlassen werden, herausgefiltert werden. Durch eine einfache Wasserprobe kann also die Artenvielfalt im Teich, sowie das Vorkommen von Bd erfasst werden. Dazu wird der fertige Filter an die Uni gesandt, im High-Tech Labor analysiert und bioinformatisch ausgewertet. Die Ergebnisse werden im Herbst 2024 veröffentlicht.
Marktgärtnereien arbeiten nach sogenannten biointensiven Methoden. Dies bedeutet das maximal mögliche, natürliche Ertragspotential auf der Fläche zu nutzen. Dieses Ertragspotential ergibt sich aus der jeweiligen Lage, den klimatischen Voraussetzungen (Temperatur, Niederschlag, Wind, etc.), den Produktionsmethoden sowie in einem hohen Ausmaß auch aus dem Boden selbst. Neben der Bodenart und dem Bodentyp sowie der Mächtigkeit der einzelnen Bodenschichten ist vor allem auch der Zustand des Bodens in Bezug auf Bodenfruchtbarkeit und Bodengesundheit von enormer Wichtigkeit für Marktgärtnereien. Während sich der Begriff Bodenfruchtbarkeit eher auf die Funktion der Produktivität bezieht (mineralische, physikalische und biologische Aspekte) wird der Begriff Bodengesundheit eher systemisch definiert und um weitere Bodenfunktionen erweitert. Neben der Produktivitätsfunktion sind für Marktgärtnereien die Wasserspeicherfunktion, die Lebensraumfunktion für Pflanzen und Bodenorganismen und deren Vielfalt, die Nährstoffmanagementfunktion, sowie die Klimafunktion als Kohlenstoffspeicher relevant. Um eine Marktgärtnerei erfolgreich und nachhaltig führen zu können, muss der Bodenzustand in Bezug auf dessen Fruchtbarkeit und Gesundheit nicht nur erhalten, sondern im Laufe der Bewirtschaftung sogar verbessert werden. Das Ziel in jeder Marktgärtnerei ist daher nicht nur eine nachhaltige Bodenbewirtschaftung, sondern eine aufbauende, sogenannte regenerative Bewirtschaftung des Bodens.
In diesem Projekt werden Bodendaten, wie u.a. die Aggregatstabilität, die Bodenstruktur, -temperatur, -feuchte, Infiltration, Mulchbedeckungsgrad und Verdichtungsdaten nach wissenschaftlichen Grundsätzen erhoben. Daten wie z.B. der Mulchbedeckungsgrad werden von den GärtnerInnen direkt erhoben, da wir die Daten in einem 14-tägigen Intervall erheben. Die jeweiligen Versuchsanlagen und Versuchsfragestellungen wurden gemeinsam mit dem jeweiligen Betrieb betriebsindividuell gestaltet, da wir großen Wert auf praxisnahe Fragestellungen legen.
Wie können wir gemeinsam dazu beitragen, Feuchtgebiete und Flussauen in Europa zu schützen? Was braucht das Gewässermanagement, um Maßnahmen so umzusetzen, dass sowohl die Umwelt als auch die Gesellschaft davon profitieren?
Das Horizon Europe Projekt Restore4Life hat zum Ziel, ein online System für Europa zu entwickeln, dass die Umsetzung von Revitalisierungsmaßnahmen in Feuchtgebieten erleichtert. Ein wichtiger Punkt dabei ist die Entwicklung von leicht anwendbaren und aussagekräftigen Methoden, mit denen der Zustand und die Funktionsfähigkeit von Flussauen vor und nach der Umsetzung der Maßnahmen bestimmt werden kann. Nur so kann ermittelt werden, ob die Maßnahmen langfristig etwas bringen – für die Zukunft der Feuchtgebiete, für unser Klima und für uns.
Der Zustand von Auen wird durch eine Vielzahl an Faktoren bestimmt. So gibt die Artenvielfalt Auskunft über die „Gesundheit“ dieser Ökosysteme, die Pflanzenbiomasse zeigt, wieviel Kohlenstoff gespeichert werden kann. Um diese Daten in ganz Europa aufnehmen zu können, benötigt es Methoden, die auch von Laien angewendet werden können. Mit Hilfe von interessierten Citizen Scientists wollen wir derartige Methoden entwickeln, adaptieren, testen und optimieren, um sie danach anderen Ländern zur Verfügung zu stellen. Wir laden besonders Schulen zur Teilnahme ein.
Die Möglichkeiten zum Mitmachen sind vielfältig: Bestimme Vögel anhand ihrer Laute, messe den Umfang und die Höhe von Bäume, werte Luftbilder aus, und vieles mehr.
Wo:
Die Entwicklung von kinder- und jugendfreundlichen Städten wird durch die sich verschlechternde Lebensqualität im urbanen Raum immer wichtiger. Einen wichtigen Beitrag hierzu leistet die Bereitstellung von urbanem Grün, welches auch für die Lebenswelt junger Menschen geeignet ist und eben deren Mitwirken an der zukünftigen Gestaltung urbaner Landschaften. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Kinder und Jugendliche an urbanes Grün Ansprüche stellen, die oft nicht ausreichend bekannt sind und sich von dem unterscheiden, was Erwachsene benötigen und was Erwachsene als wichtig für Kinder und Jugendliche erachten. Infolge spielt die Partizipation von Kindern und Jugendlichen bei der Erfassung, Bewertung und Kommunikation dessen, was für sie im Hinblick auf urbanes Grün wesentlich ist, eine wichtige Rolle. Die Teilhabe junger Menschen an partizipativen Initiativen ist aber schwierig, bleibt oft hinter den Erwartungen zurück und steht im Zusammenhang mit diversen, offenen Fragen, wie z.B., was geeignete Werkzeuge und Strategien sind, um Kinder und Jugendliche für Partizipation zu begeistern.
Hinsichtlich dieser Herausforderungen verfolgt u3Green drei Ziele:
Im Rahmen verschiedener Beteiligungsformate und unter Einsatz verschiedener Methoden und IT- bzw. Geoinformatik-Werkzeugen wirken junge Menschen mit, die u3Green Projektziele zu erreichen. Dies bezieht sich zum einen auf die Teilnahme von Schüler*innen der Partnerschulen an Workshops und Spotlight Veranstaltungen, um Fragen im Zusammenhang mit den oben genannten Herausforderungen zu diskutieren und erste Lösungen zu erarbeiten. Zum anderen wirken die jungen Citizen Scientists im Rahmen von Praktika und mehrtägigen Workcamps an der konkreten Beantwortung der Fragen mit.
Das Projekt soll zu einer besseren Berücksichtigung urbanen Grüns für junge Menschen in Planungsprozessen und einer diesbezüglichen gesellschaftlichen Bewusstseinsbildung führen. Speziell durch die Beteiligungsformate unterstützt u3Green die Ausbildung von Fachwissen und Kompetenzen im MINT-Bereich (d.h. Unterrichts-/ Studienfächern bzgl. Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) und weiteren „Softskills“ (u.a. Science Literacy).
Wissenschaftliche Kooperationspartner: Österreichischer Dachverband für Geoinformation, Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz, Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen, Spatial Services GmbH;
Partner aus Wirtschaft und Gesellschaft: Naturpark Weißbach, Universität 55-PLUS, Paris Lodron Universität Salzburg, Wissensstadt Salzburg;
Beteiligte Schulen: Akademisches Gymnasium Salzburg, ASO Stadt Salzburg, BG Zaunergasse, Salzburg, BORG Oberndorf, Holztechnikum Kuchl, Werkschulheim Felbertal; BG & BRG Keimgasse Mödling
@projekt.u3green Wir brauchen deine Stimme! ☀️ #u3green #plus_1622 #fyp #foryoupage #fy ♬ clocks - -
u3Green ist vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung im Programm Sparkling Science 2.0 gefördert
Das Projekt AmphiBiom widmet sich der Erforschung der Wechselkröte in Österreich. Mit der Unterstützung von Citizen Scientists untersuchen wir die Verbreitung dieser bedrohten Amphibienart, die, als eine typische Pionierart, neu entstehende Gewässer schnell besiedeln kann.
Daher bietet sich die Wechselkröte für Projekte zur Erforschung des Verbreitungsstatus durch ein Rufmonitoring sowie dem Einbau von Kleingewässern, mit Unterstützung der Citizen Science Community, an. Wir möchten mit AmphiBiom zeigen, dass jede*r selbst durch nur wenig Aufwand das Überleben dieser geschützten Art fördern kann. Bereits durch diese kleinen, aber wertvollen, Maßnahmen, wird die generelle Bewusstseinsbildung, die es benötigt, um Arten- und Lebensraumschutzmaßnahmen besser zu verstehen, gestärkt.
Amphibien gehören zu den am stärksten bedrohten Tiergruppen Österreichs und auch weltweit. Die Gründe dafür umfassen unter anderem die Zerstörung und Degradierung von Lebensräumen, Pilzkrankheiten sowie Veränderungen in der Landnutzung. Für einige Amphibienarten stellen, trotz vieler Störungen, auch landwirtschaftliche Gebiete oder gar Städte wichtige Lebensräume dar. Die natürlichen Laichgewässer der Wechselkröte, sind nach Regenfällen gefüllte Steppenseen oder nach Überschwemmungen entstandene Tümpel mit starker Sonneneinstrahlung. Bis auf wenige Ausnahmen, sind die natürlichen Laich-Habitate der Wechselkröte in Europa weitgehend verschwunden. Neben diesen naturnahen Gewässern werden heute oft künstliche Gewässer oder Lacken, die nach Regengüssen gefüllt werden, von Wechselkröten angenommen.
Das Verschwinden von Brachflächen und Verschließen von Baulücken, führt sowohl in ländlichen Gegenden als auch im innerstädtischen Gebiet zu einer Verschlechterung des Erhaltungszustandes der Wechselkröte. Gegenmaßnahmen, wie beispielsweise die Bereitstellung von Ersatzlebensräumen, wirken dieser negativen Entwicklung entgegen. Die im Projekt AmphiBiom wissenschaftlich begleitete Initiative zum Anlegen von Kleingewässern, bildet nicht nur ein zusätzliches Laichangebot für Wechselkröten und andere bedrohte Amphibien (z.B. Gelbbauchunke). Wir erhalten dadurch die Möglichkeit die Sukzession und fortschreitende Besiedelung der Gewässer durch eine diverse Pionierfauna zu untersuchen.
Das vorliegende Projekt nutzt Citizen Science zur Untersuchung dieser Pionierart, um die Verbreitung in Arealen, die oftmals für die Forschung unzugänglich sind (z. B. Privatgärten) zu untersuchen und Bürger*innen aktiv in das Projekt einzubinden.
Neben der Schaffung neuer Lebensräume für die Wechselkröte und andere Amphibien, verwenden wir die Stärke von Citizen Science auch, um ein österreichweites, App-basiertes Amphibien-Rufmonitoring zu starten. Mit ihrem hohen Trällern gehört die Wechselkröte sicher zu den am schönsten rufenden Amphibien in Österreich, ist allerdings nicht die einzige mit charakteristischem Gesang. So können z. B. auch Laubfrösche und Unken anhand des Gesangs eindeutig bestimmt werden. Im Rahmen des AmphiBiom Projekts laden wir interessierte Personen mit unserer Handy-App "AmphiApp" dazu ein, Amphibienrufe in ihrer Umgebung aufzunehmen und damit zu dem Wissen über die Verbreitung dieser geschützten Tiere beizutragen.
Die ergänzende Evaluierung bereits bestehender Schutzmaßnahmen wird in einem weiteren Schritt klären, in welchen Gebieten solche Maßnahmen (noch) Sinn machen, bzw. wo sie zum Wiederaufflackern von als erloschen eingestuften Populationen beitragen könnten.
Für den Österreich forscht Podcast Wissen macht Leute war Projektmitarbeiterin Janette Siebert zu Gast - hier können Sie die Sendung anhören.
Dieses Projekt wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.
Die schrumpfende Stadt Eisenerz liegt am Fuße des Erzbergs, Österreichs größte und bekannteste Stätte des Erzabbaus. Die post-industrielle Stadt erlebt eine Abwanderung, vor allem Frauen sind betroffen. Räumliche Praktiken, die in Abbaugebieten angewendet werden, wurden bisher kaum mit inklusiven Methoden untersucht. Der Abbau wird hauptsächlich in heroischen Narrativen repräsentiert, während Gegen-Narrative von Reparieren, Care (Sorge tragen), Reproduktion und Erhaltung oft ausgelassen werden. Welche Praktiken tragen zur Kontinuität der Gemeinschaft bei?
In diesem komplexen Feld konzentriert sich das Projekt auf intersektional-feministische Perspektiven, um Geschichten zu sammeln, die die Wahrnehmung einer Abbaustadt erweitern und eine inklusive Zukunft nach dem Abbau denkbar machen. So zeigt und diskutiert das Projekt mit zahlreichen und unterschiedlichen Agierenden ihre räumlichen Praktiken von Reparieren, Erhalten und Care. Wir arbeiten mit lokalen Vereinen zusammen, um unterschiedliche Gruppen zu erreichen.
Citizen Scientists gestalten das Projekt auf unterschiedlichen Ebenen: Sie beobachten, verorten Praktiken und sammeln Geschichten, forschen in ihren privaten Archiven, berichten und manchmal organisieren sie sogar. Prozesse des voneinander Lernens finden in Treffen und gemeinsamen Aktivitäten statt, und indem die oststeirische Künstlerin Roswitha Weingrill die Praktiken in Zeichnungen umsetzt. Basierend auf einer gemeinschaftlichen Generierung von Wissen und einem affirmativen und inklusiven Zugang sind Bürger*innen Teil der Entscheidungen auf mehreren Ebenen, aber vor allem wenn es um Inhalte und Repräsentation ihrer Beiträge betreffen. Das gesammelte Wissen trägt dazu bei, Zukunftsgeschichten einer lebenswerten Gemeinschaft zu generieren. Mithilfe künstlerischer Methoden werden diese illustriert und in öffentlichen Diskussionen zugänglich gemacht.
Mit Strategien des Sichtbarmachens, Zusammenbringens und -denkens, und mit dem Antizipieren und Aktivieren von Zukünften, und vor allem mit der Hilfe von künstlerischen Tools der Wissensproduktion, zeigt dieses Projekt Praktiken als konstant reparierende Gegen-Praktiken zum Abbau. Ein ethischer, intersektionaler Rahmen der feministischen Citizen-Science-Forschung wird diese Randgebiete des Wissens beleben. Das Ziel ist, ein komplexes aber tiefgreifendes Bild eines vielstimmigen Anthropozäns gemeinsam zu schaffen, das es uns erlaubt, dynamische Sammlungen und Versammlungen zu denken.