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Mittwoch, 13 November 2024

Zecken entdecken zu Forschungszwecken

Für unser österreichweites Zecken-Monitoring laden wir dazu ein, uns gefundene Zecken zukommen zu lassen. So können wir untersuchen, welche Art wann und wo in Österreich vorkommt und welche Krankheitserreger in der Zecke vorhanden sind.

Was sind die Ziele des Projektes?

Das nationale Zecken-Überwachungsprogramm, soll dazu dienen, kontinuierlich Daten über Zeckenarten in Österreich, deren Vorkommen und deren Krankheitserregern zu liefern. Ziel ist es, möglichst viele verschiedene Regionen mit Zeckenfunden abzudecken, egal ob aus der Vegetation, von Tieren oder einem selbst. Das Sammeln der Zecken erfolgt hierbei über Citizen Scientists, da ein solches flächendeckendes Vorhaben nur mit Mithilfe der Bevölkerung möglich ist. Durch die dadurch gewonnenen Daten können wir „Hot Spots“ für bestimmte Erreger aufdecken, neue oder wenig bekannte Pathogene identifizieren, sowie die Verbreitung einheimischer als auch die Ausbreitung invasiver Arten, wie Hyalomma Zecken, überwachen. Dies ist im Hinblick auf den Klimawandel von besonderer Bedeutung, da das Klima die Zeckenfauna stark beeinflussen kann. Auf lange Sicht trägt dieses Wissen zur Verbesserung der Gesundheit bei, da von Zecken übertragbare Krankheiten so früher entdeckt und behandelt werden können.

Wie kann man mitforschen?

Sobald man eine Zecke findet, kann man sich am Projekt beteiligen, sofern folgende Bedingungen an die Zecke erfüllt sind:

  1. Zecke noch intakt (also v.a. nicht zerquetscht)
  2. Daten vorhanden:
    • Fund- oder Entfernungsdatum (im Zweifelsfall reicht Kalenderwoche)
    • Postleitzahl und Fundort (je genauer, desto besser)
    • Info, ob Zecke von einem Wirt entfernt wurde und wenn ja, von welchem

Gefundene Zecken können ausbruchssicher verpackt (z.B. mit Klebeband auf einem Stück Papier in einem Kuvert) an AGES-Standorten abgegeben oder direkt nach Wien geschickt werden: AGES GmbH Abteilung für Vector-borne diseases - Zecken Währinger Straße 25a 1090 Wien Weitere Details sind auf unserer Homepage unter „Zecke gefunden?“ zu finden. Bei Verdacht auf Vorliegen einer Hyalomma („Riesenzecke“), ohne Möglichkeit, uns diese zukommen zu lassen, bitten wir in jedem Fall um Kontaktaufnahme und ein Foto an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Vielen Dank!

Hintergrundinformationen

In Österreich wurden bisher 19 einheimische Zeckenarten beschrieben. Die am häufigsten gefundenen Arten gehören den Gattungen Ixodes (z.B. I. ricinus), Dermacentor (z.B. D. reticulatus) und Haemaphysalis (z.B. Ha. concinna) an. Diese Schildzecken durchlaufen einen Lebenszyklus, welcher drei Lebensstadien (Larve, Nymphe, Adulte) umfasst, zwischen welchen jeweils eine Blutmahlzeit erfolgen muss, um sich ins nächste Stadium zu entwickeln bzw. um einer adulten weiblichen Zecke die Eiablage zu ermöglichen.

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Die meisten Krankheitserreger werden im Zuge dieser Blutmahlzeiten von infizierten Tieren, die selbst nicht erkranken („Reservoire“, z.B. kleine Nagetiere, Vögel, etc.) aufgenommen und können bei der nächsten Blutmahlzeit von der Zecke übertragen werden. Die häufigsten in Zecken nachgewiesenen Krankheitserreger sind Borrelien, Verursacher der Lyme Borreliose. Es gibt aber auch viele andere Mikroorganismen, die Krankheiten bei Menschen und Tieren auslösen können (z.B. Rickettsien, Anaplasmen, Neoehrlichen, etc.).

Neben einheimischen Zecken ist in den letzten Jahren auch vermehrt von sogenannten „Riesenzecken“ die Rede.

 

Bei diesen handelt es sich um eingeschleppte Zecken der Gattung Hyalomma. Im Vergleich zu einheimischen Zecken zeichnen sich diese durch typische gelbe Streifen an den Beinen aus. Durch den Klimawandel rechnet man damit, dass sich diese Zeckenart immer weiter in den Norden ausbreiten wird. Da Hyalomma Zecken andere und teilweise auch gefährlichere Krankheitserreger übertragen können (z.B. Krim-Kongo hämorrhagisches Fieber Virus, Rickettsia aeschlimannii) ist es von besonderer Bedeutung, die Ausbreitung dieser Art im Auge zu behalten. Dies ist jedoch aufgrund des sporadischen Auftretens nur durch Meldungen aus der Bevölkerung möglich. Dank Meldungen von Citizen Scientists gelang es uns bereits, eine neue Art der Verbreitung dieser Zecken nachzuweisen: Touristen - statt wie bisher angenommen Zugvögel – waren für einen Großteil von nach Österreich eingeschleppter Hyalomma Zecken verantwortlich. 

Um die Zeckenfauna in Österreich auf gesundheitsrelevante Veränderungen (z.B. Ausbreitung gefährlicher Zeckenarten, Vorkommen von (neuen) Krankheitserregern) beobachten zu können, wurde das nationale Zecken-Überwachungsprogramm Anfang 2024 als Teil eines EU-Projektes (OH SURVector, EU-Projekt Nr. 101132974;) gestartet. Durch ein Folgeprojekt konnte diese Art der Vektoren-Überwachung bis Ende 2028 gesichert werden.

Die AGES sieht es als Auftrag, die Bevölkerung mit Informationen zu versorgen. Zu diesem Zweck gibt es auch eine Zecken-Homepage, welche sich der Thematik der Zecken und durch Zecken übertragbaren Erkrankungen widmet. Auf dieser finden sich auch weitere Informationen zur Studie, sowie aktuelle Ergebnisse. 

Rollenbeschreibung

Im Zuge des Projektes gibt es vier wesentliche Aufgaben:

  • Zecken sammeln
    • Dieser Schritt ist für Citizen Scientists ausgelegt. Somit kann sich jede/r aktiv am Projekt beteiligen, indem gefundene Zecken an die AGES übermittelt werden. Wichtig ist, dass die Daten zu Datum, Fundort und evtl. Wirten vorhanden sind und diese der Zecke eindeutig zugeordnet werden können.
  • Artbestimmung der Zecken
    • Durch Expert:innen der AGES werden die eingelangten Zecken anhand morphologischer Merkmale und mit Hilfe eines Mikroskops auf ihre Art bestimmt. Im Zuge dessen werden die Proben administriert und festgelegt, ob sie sich auch für weiterführende Analysen eignen. Stark beschädigte Zecken können leider nicht verwertet werden.
  • Molekularbiologische Untersuchung
    • Durch Laborfachpersonal wird anschließend die Nukleinsäure (RNA und DNA) der Zecken extrahiert und danach mittels molekularbiologischer Nachweis-Methoden (z.B. PCR) auf das Vorhandensein von Krankheitserregern getestet. Die Ergebnisse fließen in die interne Datenbank ein.
  • Ergebnisse und Kommunikation
    • Die Expert:innen tragen die produzierten Ergebnisse zusammen und arbeiten in diesem Schritt eng mit Datenexpert:innen und Kommunikationsexpert:innen zusammen. Hierbei werden z.B. Karten erstellt, Daten an internationale Datenbanken weitergeleitet, Homepages aktualisiert oder Newsletter erstellt. Bei Bedarf erfolgen auch Presseaussendungen.

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Publiziert in aktuelle Projekte
CC-BY SoilRise Österreich
Donnerstag, 10 Oktober 2024

SoilRise

Erforschung der Artenvielfalt von Regenwürmern in Europa

SoilRise ist ein Projekt zur Untersuchung der Artenvielfalt von Regenwürmern in Europa. Regenwürmer spielen eine entscheidende Rolle für die Bodenfruchtbarkeit und gelten als wichtige Bodeningenieure. Mit Hilfe von Citizen Science, also interessierten Bürger*innen, sammeln wir Daten über die Verbreitung und Vielfalt von Regenwürmern in Europa.

Doch SoilRise ist mehr als nur wissenschaftliche Forschung. Wir streben den Aufbau eines interaktiven Netzwerks zwischen Wissenschaftler*innen, der Öffentlichkeit und Interessengruppen an, um das Bewusstsein für die Bedeutung der biologischen Vielfalt des Bodens zu schärfen. Unser Ziel ist es, die vielfältigen Lebensräume unter unseren Füßen zu erforschen, zu schützen und zu erhalten. Durch Ihre Teilnahme an SoilRise tragen Sie aktiv dazu bei, die Gesundheit unserer Böden zu bewahren und einen positiven Einfluss auf die Umwelt zu nehmen.

Ziele

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Was bieten wir?

  • Aus- und Weiterbildung: SoilRise bietet Schulungen an, in denen Sie die Grundlagen der Bodenökologie und Probennahme erlernen. Zudem gibt es Workshops, die tiefergehendes Wissen über Regenwürmer vermitteln.
  • Engagement und Einfluss: Ihre Teilnahme unterstützt unser wissenschaftliches Forschungsprojekt und leistet einen direkten Beitrag zum Umweltschutz. Durch die Probenahme an verschiedenen Orten erweitern Sie das Wissen über die Bodenbiodiversität.
  • Gemeinschaft und Vernetzung: Werden Sie Teil des SoilRise Netzwerks, tauschen Sie sich aus und knüpfen Sie Kontakte zu anderen Teilnehmenden und Expert*innen.
  • Flexibilität und Eigeninitiative: Gestalten Sie Ihre Teilnahme flexibel. Der Aufwand pro Standort ist überschaubar und ermöglicht eine einfache Integration in Ihren Alltag.
  • Spaß und Abenteuer: Entdecken Sie den Boden unter Ihren Füßen, treffen Sie interessante Menschen und erleben Sie die Natur aus einer neuen Perspektive.

Probenahme:

Beproben Sie Ihre Fläche mit einem Spaten in den Monaten März bis Mai und/oder September bis November. Die Probenahme dauert etwa 5 Stunden. Tragen Sie die erhobenen Daten in das bereitgestellte Formular ein. Unser Team unterstützt Sie bei jedem Schritt, auch vor Ort, wenn möglich.

Wir stellen Ihnen alle benötigten Unterlagen zur Verfügung, einschließlich einer Anleitung zur Probenahme und der Datenblätter. Unsere Seminare zur Vorbereitung und Vertiefung in die Welt der Regenwürmer sind auch als Webinare verfügbar.

Nach der Probenahme laden wir Sie ein, sich mit anderen Teilnehmer*innen und dem Forschungsteam auszutauschen.

Wer kann mitmachen?

Jede*r ab 14 Jahren kann am Projekt teilnehmen und Regenwürmer suchen (Landwirt*innen, Gärner*innen, landwirtschaftliche Fachschulen und Interessierte ohne eigene Fläche). Dabei gibt es 3 Kategorien:

  • Feld (Ackerbau, Weinbau, Gemüsebau), 
  • Gemüse und Blumenbeete (Hausgarten, Gemeinschaftsgarten, Stadtgarten, Marktgärtnerei) 
  • Rasen/Wiese, Grünland und Grünflächen (Park, naturbelassene Wiesen, landwirtschaftliches Grünland). 

Auf unserer Projektwebsite gelangen Sie zur Anmeldung.

SoilRise ist ein biodiversa+ Projekt in Zusammenarbeit mit Deutschland, Frankreich, Irland, Polen und Österreich.

Mit dem Spaten zu den Daten!

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Publiziert in aktuelle Projekte
© Johannes Zinner
Freitag, 06 September 2024

DANUBE4all

DANUBE4all ist ein EU-Projekt, dessen wichtigste Aufgabe die Entwicklung eines umfassenden Aktionsplans für die Renaturierung von Flussstrecken im Donaueinzugsgebiet ist. Dazu wird ein kollaborativer Stakeholder-Prozess entwickelt, der aktiv Interessen von Bürger*innen einbezieht. Der Aktionsplan soll zur Verbesserung des ökologischen Status, zu Biodiversität und zur Flusskonnektivität der Donau-Ökosysteme beitragen und unterstütz damit die EU-Mission OCEAN “Mission Healthy Oceans, Seas, Coastal and Inland Waters“. 

Die Entwicklung und Umsetzung innovativer "gesellschaftsrelevanter naturbasierter Lösungen“ hat vielfältige positive Auswirkungen. Neben der verbesserten Konnektivität von Flüssen sind etwa auch mögliche Szenarien für Überschwemmungsgebiete zur Verringerung des Hochwasser- und Dürrerisikos und andere sozioökonomisch wirksame Maßnahmen ein wichtiger Fokus. Unter der Prämisse, die Kontinuität von Sedimenten zu verbessern und Lebensräume/Biota positiv zu beeinflussen, werden Renaturierungsprojekte an der Donau gefördert. Diese umfassen u.a. den Donaunationalpark östlich von Wien, einen ungarischen Flussabschnitt und eine Maßnahme am Donaudelta. 

Naturbasierte Lösungen müssen in Zusammenarbeit mit der betroffenen Bevölkerung entwickelt und von dieser mitgetragen werden, um nachhaltige Wirksamkeit entfalten zu können. Renaturierungsprozesse entfalten sich vorwiegend langsam und brauchen kontinuierliche Aufmerksamkeit und aktive Unterstützung, um erfolgreich sein zu können. Demnach ist die intensive Einbeziehung von Bürger*innen entlang der Donau eine wichtige Komponente, die Renaturierungen erst ermöglicht. Ein spezielles Arbeitspaket unterstützt die Interaktion mit Bürger*innen durch die Aktivierung von Citizen Science. Citizen Scientists werden insbesondere für die Entwicklung, Implementierung, Evaluierung, sowie Skalierung naturbasierter Lösungen, einer Citizen Science Methoden-Toolbox, und für die Entwicklung von Kommunikationsmaßnahmen einbezogen. 

DANUBE4all bedient vor allem folgende Forschungsfelder: 

  • Kriterien und Indikatorik zum physischen Konnektivitätsstatus als Ausgangspunkt für Renaturierungsoptionen im Donaueinzugsgebiet. Eine Reflexion bestehender Bewertungsmethoden und Initiativen trägt dazu bei. 
  • Analyse des (ökologischen) Gewässerzustands und der Artenvielfalt mit dem Ziel, das bestehende grenzüberschreitende Biodiversitätsmonitoring mit starkem Bezug zu Renaturierung zu erweitern. Das umfasst langfristige Trends in Verbindung mit Management- und Erhaltungsmaßnahmen, die mit Renaturierung verbunden sind.
  • Co-Kreation, Umsetzung und Ergebnismonitoring von im Projekt umgesetzter naturbasierter Lösungen im Donaueinzugsgebiet. Das umfasst: 
    • 3 Renaturierungsinterventionen (Demonstratoren) unter Beteiligung von Anwohner*innen; 
    • die Weiternutzung und Replikation von Lösungen in 5 durch eine Ausschreibung eingebundene Regionen (Associated Regions); 
    • später eine Multiplikation des Ansatzes durch Unterstützung von 10 Renaturierungsmaßnahmen (10 Synergy Sites). 
  • Umsetzung gesellschaftlich relevanter integrativer Maßnahmen mit Kommunen im Donaueinzugsgebiet. Das umfasst Maßnahmen, die sozialen und wirtschaftlichen Wandel anstoßen, sowie das nachhaltige, integrative und langfristige Management wiederhergestellter Ökosysteme durch Mobilisierung und Engagement der Öffentlichkeit. Dies soll auch durch Citizen Science erreicht werden. 

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Nase, © Robert Togel (Images courtesy of viadonau)

Publiziert in aktuelle Projekte
(c) Lukas Ellensohn
Freitag, 06 September 2024

Den Quellen auf der Spur

Quellenkartierung im Biosphärenpark Großes Walsertal

Angesichts zunehmender Extremwetterereignisse, zu diesen auch Dürreperioden und folglich Wasserknappheit zählen, wird der Schutz und das Wissen über Quellen im Biosphärenpark Großes Walsertal immer wichtiger. Neben ihrer essenziellen Rolle für die Wasserversorgung sind Quellen oft kleine, aber bedeutende Lebensräume für viele bedrohte Organismen. Der Druck, vorhandene Quellen zu nutzen und zu erschließen, hat sich durch den Klimawandel stark erhöht. Um einen umfassenden Überblick über die vorhandenen Quellen im Tal zu erhalten, startet die KLAR! Biosphärenpark Großes Walsertal ein Citizen Science Projekt.

Die Life Science AG, die bereits erfolgreich ein Citizen Science Projekt zur Erfassung von Quell-Lebensräumen im Biosphärengebiet Schwarzwald durchgeführt hat, wird dieses Projekt nun auf die Begebenheiten im Großen Walsertal übertragen. Das bewährte Kartier- und Bewertungsverfahren erfasst neben der Lage auch Eigenschaften wie Quellgröße, Temperatur, kulturhistorische Bedeutung, Flora und Fauna sowie potenzielle menschliche Einflüsse. Alternativ zur analogen Erfassung wird auch die Qfield-App angepasst, sodass Spaziergänge im Großen Walsertal schnell zu kleinen Forschungsreisen werden können.

Als Modellregion für nachhaltige Entwicklung trägt der Biosphärenpark eine besondere Verantwortung für den langfristigen Schutz naturnaher Quellen. Wir setzen uns dafür ein, die Bereitstellung von Trinkwasser zu sichern und gleichzeitig den Lebensraum für seltene Arten zu schützen. Dabei ist auch eine möglichst naturverträgliche Nutzung der Quellen für die Versorgung von Mensch und Tier sicherzustellen.

Im ersten Schritt sollen Quellstandorte erfasst und über das Tal kartiert werden. Um dies möglichst flächendeckend zu realisieren, benötigen wir die Mithilfe motivierter Personen im Großen Walsertal. Das notwendige Wissen und die erforderlichen Hilfsmittel für die Erhebung werden am Samstag, den 12. Oktober 2024, von 10:00 bis 16:00 Uhr in einem gemeinsamen Workshop im Biosphärenpark.Haus vermittelt. Nach dem Kurs inkl. kleiner Exkursion wissen alle Teilnehmenden über diese sensiblen Lebensräume Bescheid und sind in der Lage, Quellstandorte aufzuspüren, zu dokumentieren und erste Bestimmungen bezüglich der Quellenart vorzunehmen. Zudem wird ein Einblick in die quellenspezifische Tierwelt gegeben und erläutert, welche Rückschlüsse aus der vorhandenen Quellenfauna gezogen werden können.

Interessierte bitten wir, sich vorab bei unserem Klar! Manager Lukas Ellensohn unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! anzumelden. Dieser wird Ihnen alle weiteren Details zum Ablauf zukommen lassen.

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Publiziert in aktuelle Projekte
Mit KI erstellt, MS Copilot, promt und edit: inatura (Nadine Roßkopf / Mathias Witschuinig)
Mittwoch, 05 Juni 2024

Zeig mir deine Maus, Katze!

Ihre Katze – unsere Forscherin

Vorarlberger Katzenbesitzer:innen aufgepasst! Unter dem Motto „Zeig mir deine Maus, Katze!“ sammeln wir tote Mäuse und andere kleine Säugetiere, die Ihre Katze zu Ihnen nach Hause bringt. Von Juni bis November 2024 können Sie diese „Geschenke“ Ihrer Katze bei uns oder bei anderen Sammelstellen in Vorarlberg abgeben. Ziel dieser Aktion ist es, so viele Daten wie möglich zu unseren heimischen Kleinsäugern für die Erstellung der Roten Liste Kleinsäuger Vorarlberg zu bekommen. 

Ein Projekt im Rahmen der Roten Liste Kleinsäuger Vorarlberg

WIE SAMMLE ICH EINE TOTE MAUS EIN?

Weil tote Tiere Krankheitserreger oder Parasiten tragen können, gilt der Grundsatz: Ein totes Tier nicht mit den Fingern berühren!

Gehen Sie daher bitte wie folgt vor:

tote maus sammeln apodemus 

  • Nehmen Sie einen Plastiksack (z.B. Gefrierbeutel) und stecken Sie Ihre Hand hinein.
  • Greifen Sie mit der Hand im Plastiksack die tote Maus.
  • Während Sie die Maus mit einer Hand festhalten, streifen Sie mit der anderen Hand die Ränder des Sacks über die Maus in der Hand.
  • Notieren Sie mit einem Bleistift die folgenden Daten zum Fund auf einem Zettel: Ihren Namen, Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Datum oder verwenden Sie das Formular zu Fundmeldung. Nur vollständig ausgefüllte Formulare ergeben einen wissenschaftlichen Datensatz und können/dürfen erfasst werden.
  • Geben Sie den Zettel zu der Maus in den Plastiksack.
  • Verschließen Sie den Plastiksack gut und platzsparend (möglichst keine Luft im Sack)
  • Geben Sie den Plastiksack in den Gefrierschrank. 
  • Bringen Sie den Plastiksack bei nächster Gelegenheit zur inatura oder zu einer der Abgabestellen. Bitte nicht antauen lassen (Kühltasche/-box mit Kühlakkus). 

Wer diese einfache Methode befolgt, ist auf der sicheren Seite.

BITTE SENDE SIE DIE TOTEN TIERE NICHT MIT DER POST! DIE TIERE SIND DANN NICHT AUSREICHEND GEKÜHLT UND VERWESEN SEHR SCHNELL. BITTE BRINGEN SIE NUR TIERE MIT FELL (KEINE VÖGEL, REPTILIEN ETC.)!

Kleine Tiere – wenig Wissen!

In Vorarlberg gibt es 29 Kleinsäugerarten. Dazu zählen u.a. Vertreter der Bilche, Birkenmäuse, Echte Mäuse, Spitzmäuse, Wühlmäuse, Igel und Maulwurf.

Wir wissen nicht viel über die Verbreitung der kleinen Säugetierarten bei uns in Vorarlberg. Die Datenlage dazu ist dürftig. Doch genau diese Daten brauchen wir, damit wir die Rote Liste Kleinsäuger Vorarlberg erstellen können. Und das ist gar nicht so einfach – denn viele der kleinen Tierchen leben sehr versteckt und sind nur mit Mühe zu finden. Und hier kommt Ihre Katze ins Spiel. Ihr Jagdinstinkt macht sie zur Räuberin – und damit für uns zur Mitforscherin!

Die Katze im Dienst der Wissenschaft

Rund 24.000 Katzen leben in Vorarlberg (Statistik Austria 2019/2020). 

1/10 ihrer Beutetiere bringt eine Katze nach Hause. Diese «Geschenke» stoßen bei den Menschen jedoch meist nicht auf Freude und so werden die Kleinsäuger möglichst rasch und unauffällig entsorgt.

Leider – muss man sagen. Denn diese Beutetiere bieten wertvolle Informationen. Als Tottiere können die Tiere eindeutig auf die Art bestimmt werden. Auch Informationen zu Geschlecht, Körpermasse und Reproduktion können von der jeweiligen Art gewonnen werden.

Infos zu unseren kleinen Säugetieren in Vorarlberg finden Sie unter www.laendlemaus.at.

Was uns am Herzen liegt!

Damit wir nicht missverstanden werden – wir animieren Sie ausdrücklich nicht, Ihre Katze vermehrt „auf Jagd zu schicken“ (wenn das überhaupt geht)! Doch wir meinen - wenn Mäuse und andere kleine Säugetiere schon zu Tode kommen, dann soll ihr Tod noch einen Nutzen für die naturwissenschaftliche Forschung haben.

Freilaufende Katzen machen Jagd auf Kleinsäuger, Amphibien, Reptilien und Vögel. Wie Sie als Katzenbesitzer:in Freude an Ihrer Katze haben können und gleichzeitig die Vogelwelt schonen können, finden Sie unter www.birdlife.at.

Welche Daten werden benötigt?

Ihr Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Funddatum. 

Bitte verwenden Sie die Fundmeldung und füllen sie mit Bleistift aus. 

Nur mit diesen Angaben ist Ihr toter Kleinsäuger wissenschaftlich verwertbar!

 

Wann können tote Kleinsäuger abgegeben werden?

Von Juni bis November 2024 können tote Kleinsäuger in der inatura und bei den Abgabestellen abgegeben werden.

Wo sind die Abgabestellen? Die Liste der Abgabestellen finden Sie auf der Projektwebsite.

Weitere Infos zum Projekt „Zeig mir deine Maus, Katze!“ auf der Projektwebsite.

 

Das Projekt wird vom Naturmuseum inatura Erlebnis Naturschau Dornbirn zusammen mit apodemus OG - Privates Institut für Wildtierbiologie durchgeführt.

 

Projektdauer: Juni – November 2024

 

Projektleitung: 

Dr. Christine Resch, Dr. Stefan Resch, apodemus OG - Privates Institut für Wildtierbiologie www.apodemus.at

Projektorganisation:

Dipl.–Biol. Anette Herburger, Teamleitung Forschung der inatura Erlebnis Naturschau GmbH

www.inatura.at

 

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Publiziert in aktuelle Projekte
© Georg Haberfellner

Modernste DNA-Technik und Citizen Science – „Frosch im Wassertropfen“: neueste Möglichkeiten für die Amphibienforschung

Detektivarbeit für den Amphibienschutz - erstmals wird österreichweit ein Amphibien-Screening über den Nachweis von deren DNA-Spuren im Wasser durchgeführt – und alle können mitmachen. Amphibien – dazu gehören Frösche, Kröten, Unken, Salamander und Molche – sind in Österreich streng geschützt. Dennoch gehen die Bestände kontinuierlich und teils dramatisch zurück, was vor allem auf den Lebensraumverlust zurückzuführen ist.

Berg-Alpenmolch (Ichthyosaura alpestris)

Naturnahe, private Gartenteiche können eine wichtige Rolle einnehmen. Sie fungieren als mögliche Rückzugsorte, sind aber meist nicht öffentlich zugänglich. Zudem gibt es oft amphibienträchtige Kleinstgewässer, welche nur den Ortskundigen bekannt sind. Hier kommen also die Citizen Scientists ins Spiel. Mit ihrem Einsatz leisten sie einen wertvollen Beitrag zu Artnachweisen und Daten zur Verbreitung des Amphibienpilzes Batrachochytrium dendrobatidis, kurz Bd.

Gelbbauchunken im Wasser

Interessierte aus ganz Österreich konnten sich bis Ende März bewerben, Ende April wurden 1.120 Beprobungskits versendet. Über eine kinderleichte Probennahme können die kostbaren DNA-Spuren, die von Lebewesen im Wasser hinterlassen werden, herausgefiltert werden. Durch eine einfache Wasserprobe kann also die Artenvielfalt im Teich, sowie das Vorkommen von Bd erfasst werden. Dazu wird der fertige Filter an die Uni gesandt, im High-Tech Labor analysiert und bioinformatisch ausgewertet. Die Ergebnisse werden im Herbst 2024 veröffentlicht.

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Videos zum Projekt

 

 

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Publiziert in aktuelle Projekte
© gabriele.weigelhofer
Mittwoch, 22 November 2023

Restore4Life

Wie können wir gemeinsam dazu beitragen, Feuchtgebiete und Flussauen in Europa zu schützen? Was braucht das Gewässermanagement, um Maßnahmen so umzusetzen, dass sowohl die Umwelt als auch die Gesellschaft davon profitieren? 

Das Horizon Europe Projekt Restore4Life hat zum Ziel, ein online System für Europa zu entwickeln, dass die Umsetzung von Revitalisierungsmaßnahmen in Feuchtgebieten erleichtert. Ein wichtiger Punkt dabei ist die Entwicklung von leicht anwendbaren und aussagekräftigen Methoden, mit denen der Zustand und die Funktionsfähigkeit von Flussauen vor und nach der Umsetzung der Maßnahmen bestimmt werden kann. Nur so kann ermittelt werden, ob die Maßnahmen langfristig etwas bringen – für die Zukunft der Feuchtgebiete, für unser Klima und für uns.

Warum Citizen Science?

Der Zustand von Auen wird durch eine Vielzahl an Faktoren bestimmt. So gibt die Artenvielfalt Auskunft über die „Gesundheit“ dieser Ökosysteme, die Pflanzenbiomasse zeigt, wieviel Kohlenstoff gespeichert werden kann. Um diese Daten in ganz Europa aufnehmen zu können, benötigt es Methoden, die auch von Laien angewendet werden können. Mit Hilfe von interessierten Citizen Scientists wollen wir derartige Methoden entwickeln, adaptieren, testen und optimieren, um sie danach anderen Ländern zur Verfügung zu stellen. Wir laden besonders Schulen zur Teilnahme ein.

Die Möglichkeiten zum Mitmachen sind vielfältig: Bestimme Vögel anhand ihrer Laute, messe den Umfang und die Höhe von Bäume, werte Luftbilder aus, und vieles mehr.

Wo:      

  • March-Thaya-Auen bei Hohenau
  • Salzach-Auen

 

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EN V Funded by the EU POS

Publiziert in aktuelle Projekte
mosquitoalert.com
Freitag, 29 September 2023

Mosquito Alert

Mosquito Alert ist ein Citizen Science Projekt, mit dem Tigermücken und andere Gelsen (Stechmücken) ganz einfach mittels einer kostenfreien App gemeldet werden können. Tigermücken sind immer kleiner als eine 1-Cent-Münze, haben einen weißen Streifen am schwarzen Rückenschild und weiße Streifen auf Körper und Beinen. Die eingesendeten Fotos werden von nationalen und internationalen Expert*innen begutachtet und die Funde dann anonym auf einer öffentlich zugänglichen Karte angezeigt.

Tigermücken sind gebietsfremde Gelsen, die ursprünglich aus dem asiatischen Raum stammen. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich diese Art stark in Europa ausgebreitet. Tigermücken sind nicht nur lästig, sie können eine Vielzahl an Krankheitserregern (z. B. das Zika-Virus oder das Dengue-Virus) übertragen. Breiten sich Tigermücken in Österreich aus, könnten sich somit diese Krankheiten ebenfalls in unserem Land ausbreiten. 

Mit der App können, neben Tigermücken, noch weitere Gelsenarten gemeldet werden. Es handelt sich um die ebenfalls gebietsfremden Arten Japanische Buschmücke, Koreanische Buschmücke und die bisher in Österreich noch nicht nachgewiesene Gelbfiebermücke. Diese Arten sind ebenfalls in der Lage bestimmte Krankheitserreger zu übertragen und könnten heimische Arten verdrängen. Desweiteren können Funde der heimischen Gemeinen Stechmücke gemeldet werden. Diese ist von den heimischen Arten jene, die die größte Bedeutung in der Verbreitung von Krankheitserregern (z. B. West-Nil-Virus) hat.

Hintergrund

Die Erfassung der Ver- und Ausbreitung von (bestimmten, oftmals gebietsfremden) Stechmückenarten in einem Land erfolgt durch meist arbeits- und kostenintensive, von Expert*innen durchgeführte, Monitoring-Projekte. Da ein flächendeckendes Expert*innen-Monitoring jedoch nur schwer möglich (und finanzierbar) ist, stellen Meldungen von Bürger*innen oft eine wertvolle Ergänzung zu solchen Monitoring-Projekten dar. So stammen z.B. die ersten Funde der Asiatischen Tigermücken in Wien von Bürger*innen. Um Bürger*innen ein Tool anzubieten, mögliche Tigermücken und andere gebietsfremde Stechmückenarten möglichst unkompliziert zu melden, wurde die App „Mosquito Alert“ entwickelt. Dieses ursprüngliche aus Spanien stammende Projekt läuft seit 2014 und wird von den Institutionen CREAF (Centre de Recerca Ecològica i Aplicacions Forestals), UPF (Universitat Pompeu Fabra) ICREA (Institución Catalana de Investigación y Estudios Avanzados) und CEAB-CSIC (Centro de Estudios Avanzados de Blanes) koordiniert. In Spanien wurden mit der App bisher mehr als 18.300 Gelsen gemeldet. Im Rahmen der Projekte AIM-COST5 (AIM = Aedes Invasive Mosquitoes, COST = European Cooperation in Science and Technology) und Versatile Emerging infectious disease Observatory (VEO) wurde 2020 die App, über welche, die Gelsen gemeldet werden, an die europäische Situation angepasst, indem das Artenspektrum erweitert wurde und die App nunmehr in 18 verschiedenen Sprachen verfügbar ist. Für Österreich wird das Projekt von der AGES koordiniert und in Kooperation mit weiteren nationalen Expert*innen von der Vetmeduni Wien (Priv.Doz. Dr. Hans-Peter Führer, Dr. Maria Unterköfler) sowie der Universität Wien (Carina Zittra, PhD) durchgeführt. Sieht nun ein*e Teilnehmer*in eine der Zielarten (Anleitungen zur Erkennung und Unterscheidung sind in der App enthalten), so kann ein oder mehrere Fotos dieses Fundes mithilfe der App hochgeladen werden. Hierbei ist darauf zu achten, dass das Muster am Thorax und den Hinterbeinen gut sichtbar ist, da diese für die Artbestimmung entscheidend sind. Die hochgeladenen Fotos werden dann von drei (von ca. 50) Expert*innen begutachtet, wobei mindestens einer dieser drei ein*e nationale*r Expert*in ist. Diese entscheiden dann, ob es sich um eine der Zielarten handelt, und wenn ja, um welche. Aufgrund der Sichtbarkeit der Bestimmungsmerkmale in dem Foto wird ein Fund entweder „sicher“ bzw. „wahrscheinlich“ einer bestimmten Art zugewiesen. Die gemeldeten Funde werden zusammen mit dem Foto anonym auf einer öffentlich zugänglichen Karte angezeigt. Diese Karte könnte dann Gesundheitsbehörden oder Gelsen-Regulierungsprogrammen dabei unterstützen, um herauszufinden, wo ein Eingreifen nötig ist. Der gesammelte Datensatz ist ebenso frei zugänglich und bietet Wissenschaftler*innen wichtige Informationen zur Verbreitung der erfassten Arten.

Zusätzlich können über die Mosquito-Alert App öffentlich zugängliche Brutstätten gemeldet werden, die dann ebenfalls auf der Karte dargestellt werden. Dies kann bei der Durchführung von Bekämpfungsmaßnahmen unterstützen, da aufgezeigt wird, wo noch Handlungsbedarf besteht. Des Weiteren können auch noch Gelsenstiche gemeldet werden. Diese Information wird derzeit noch nicht auf der Karte dargestellt, könnte aber in Zukunft ebenfalls anzeigen, wo die Belästigung für Bürger*innen besonders hoch ist und daher Maßnahmen erforderlich sein könnten.

Stechmücken im Überblick

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Citizen Science Seminar

Projektleiterin Karin Bakran-Lebl hat im Frühjahr 2024 im Rahmen der Vortragsreihe "Citizen Science Seminar" an der Universität für Bodenkultur Wien einen Vortrag über das Projekt Mosquito Alert gehalten: "Mosquito-Alert: Mit Citizen Scientists auf der Suche nach der Tigermücke". Am Ende dieser Seite können Sie sich die Video-Aufzeichnung des Vortrags anschauen. 

Podcast-Folge

Im Juli 2024 war die Projektleiterin Karin Bakran-Lebl im Österreich forscht Podcast Wissen macht Leute zu Gast und hat spannende Einblicke in das Projekt gewährt - hier können Sie sich die Sendung anhören.

Weitere Informationen

 

 

 

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Publiziert in aktuelle Projekte
© Sven Dragon
Freitag, 22 September 2023

AmphiBiom

Das Projekt AmphiBiom widmet sich der Erforschung der Wechselkröte in Österreich. Mit der Unterstützung von Citizen Scientists untersuchen wir die Verbreitung dieser bedrohten Amphibienart, die, als eine typische Pionierart, neu entstehende Gewässer schnell besiedeln kann.

Daher bietet sich die Wechselkröte für Projekte zur Erforschung des Verbreitungsstatus durch ein Rufmonitoring sowie dem Einbau von Kleingewässern, mit Unterstützung der Citizen Science Community, an. Wir möchten mit AmphiBiom zeigen, dass jede*r selbst durch nur wenig Aufwand das Überleben dieser geschützten Art fördern kann. Bereits durch diese kleinen, aber wertvollen, Maßnahmen, wird die generelle Bewusstseinsbildung, die es benötigt, um Arten- und Lebensraumschutzmaßnahmen besser zu verstehen, gestärkt.

Projekthintergrund 

Amphibien gehören zu den am stärksten bedrohten Tiergruppen Österreichs und auch weltweit. Die Gründe dafür umfassen unter anderem die Zerstörung und Degradierung von Lebensräumen, Pilzkrankheiten sowie Veränderungen in der Landnutzung. Für einige Amphibienarten stellen, trotz vieler Störungen, auch landwirtschaftliche Gebiete oder gar Städte wichtige Lebensräume dar. Die natürlichen Laichgewässer der Wechselkröte, sind nach Regenfällen gefüllte Steppenseen oder nach Überschwemmungen entstandene Tümpel mit starker Sonneneinstrahlung. Bis auf wenige Ausnahmen, sind die natürlichen Laich-Habitate der Wechselkröte in Europa weitgehend verschwunden. Neben diesen naturnahen Gewässern werden heute oft künstliche Gewässer oder Lacken, die nach Regengüssen gefüllt werden, von Wechselkröten angenommen.

Die Bedeutung alternativer Lebensräume

Das Verschwinden von Brachflächen und Verschließen von Baulücken, führt sowohl in ländlichen Gegenden als auch im innerstädtischen Gebiet zu einer Verschlechterung des Erhaltungszustandes der Wechselkröte. Gegenmaßnahmen, wie beispielsweise die Bereitstellung von Ersatzlebensräumen, wirken dieser negativen Entwicklung entgegen. Die im Projekt AmphiBiom wissenschaftlich begleitete Initiative zum Anlegen von Kleingewässern, bildet nicht nur ein zusätzliches Laichangebot für Wechselkröten und andere bedrohte Amphibien (z.B. Gelbbauchunke). Wir erhalten dadurch die Möglichkeit die Sukzession und fortschreitende Besiedelung der Gewässer durch eine diverse Pionierfauna zu untersuchen.

Der Beitrag von AmphiBiom zum Schutz der Wechselkröte

Das vorliegende Projekt nutzt Citizen Science zur Untersuchung dieser Pionierart, um die Verbreitung in Arealen, die oftmals für die Forschung unzugänglich sind (z. B. Privatgärten) zu untersuchen und Bürger*innen aktiv in das Projekt einzubinden.

Neben der Schaffung neuer Lebensräume für die Wechselkröte und andere Amphibien, verwenden wir die Stärke von Citizen Science auch, um ein österreichweites, App-basiertes Amphibien-Rufmonitoring zu starten. Mit ihrem hohen Trällern gehört die Wechselkröte sicher zu den am schönsten rufenden Amphibien in Österreich, ist allerdings nicht die einzige mit charakteristischem Gesang. So können z. B. auch Laubfrösche und Unken anhand des Gesangs eindeutig bestimmt werden. Im Rahmen des AmphiBiom Projekts laden wir interessierte Personen mit unserer Handy-App "AmphiApp" dazu ein, Amphibienrufe in ihrer Umgebung aufzunehmen und damit zu dem Wissen über die Verbreitung dieser geschützten Tiere beizutragen.

Die ergänzende Evaluierung bereits bestehender Schutzmaßnahmen wird in einem weiteren Schritt klären, in welchen Gebieten solche Maßnahmen (noch) Sinn machen, bzw. wo sie zum Wiederaufflackern von als erloschen eingestuften Populationen beitragen könnten.

Podcast-Folge

Für den Österreich forscht Podcast Wissen macht Leute war Projektmitarbeiterin Janette Siebert zu Gast - hier können Sie die Sendung anhören. 

 

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Dieses Projekt wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.

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DE Finanziert von der Europäischen Union RG POS

Publiziert in aktuelle Projekte
© apodemusOG
Mittwoch, 20 September 2023

Gartenschläfer

Gesucht – Gartenschläfer in Vorarlberg

Der dämmerungs- und nachtaktive Gartenschläfer hat die wohl kontrastreichste Fellfärbung unter den Kleinsäugern in unseren Breiten. Als Lebensraum bevorzugt er Nadel- und Mischwälder mit felsigem Untergrund. Über sein Vorkommen in Vorarlberg ist aber nur wenig bekannt.

In einem Citizen Science-Forschungsprojekt suchte die inatura – Erlebnis Naturschau Dornbirn daher gemeinsam mit dem Institut apodemus nach dem Gartenschläfer in Vorarlberg.

Das Projekt „Gartenschläfer“ ist mittlerweile abgeschlossen. Sollten Sie einen Gartenschläfer gesichtet haben, ist Ihre Beobachtung weiterhin willkommen und Sie können sie gerne auf laendlemaus.at melden.

 

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Publiziert in Projektarchiv
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