© Johannes Zinner
Freitag, 06 September 2024

DANUBE4all

DANUBE4all ist ein EU-Projekt, dessen wichtigste Aufgabe die Entwicklung eines umfassenden Aktionsplans für die Renaturierung von Flussstrecken im Donaueinzugsgebiet ist. Dazu wird ein kollaborativer Stakeholder-Prozess entwickelt, der aktiv Interessen von Bürger*innen einbezieht. Der Aktionsplan soll zur Verbesserung des ökologischen Status, zu Biodiversität und zur Flusskonnektivität der Donau-Ökosysteme beitragen und unterstütz damit die EU-Mission OCEAN “Mission Healthy Oceans, Seas, Coastal and Inland Waters“. 

Die Entwicklung und Umsetzung innovativer "gesellschaftsrelevanter naturbasierter Lösungen“ hat vielfältige positive Auswirkungen. Neben der verbesserten Konnektivität von Flüssen sind etwa auch mögliche Szenarien für Überschwemmungsgebiete zur Verringerung des Hochwasser- und Dürrerisikos und andere sozioökonomisch wirksame Maßnahmen ein wichtiger Fokus. Unter der Prämisse, die Kontinuität von Sedimenten zu verbessern und Lebensräume/Biota positiv zu beeinflussen, werden Renaturierungsprojekte an der Donau gefördert. Diese umfassen u.a. den Donaunationalpark östlich von Wien, einen ungarischen Flussabschnitt und eine Maßnahme am Donaudelta. 

Naturbasierte Lösungen müssen in Zusammenarbeit mit der betroffenen Bevölkerung entwickelt und von dieser mitgetragen werden, um nachhaltige Wirksamkeit entfalten zu können. Renaturierungsprozesse entfalten sich vorwiegend langsam und brauchen kontinuierliche Aufmerksamkeit und aktive Unterstützung, um erfolgreich sein zu können. Demnach ist die intensive Einbeziehung von Bürger*innen entlang der Donau eine wichtige Komponente, die Renaturierungen erst ermöglicht. Ein spezielles Arbeitspaket unterstützt die Interaktion mit Bürger*innen durch die Aktivierung von Citizen Science. Citizen Scientists werden insbesondere für die Entwicklung, Implementierung, Evaluierung, sowie Skalierung naturbasierter Lösungen, einer Citizen Science Methoden-Toolbox, und für die Entwicklung von Kommunikationsmaßnahmen einbezogen. 

DANUBE4all bedient vor allem folgende Forschungsfelder: 

  • Kriterien und Indikatorik zum physischen Konnektivitätsstatus als Ausgangspunkt für Renaturierungsoptionen im Donaueinzugsgebiet. Eine Reflexion bestehender Bewertungsmethoden und Initiativen trägt dazu bei. 
  • Analyse des (ökologischen) Gewässerzustands und der Artenvielfalt mit dem Ziel, das bestehende grenzüberschreitende Biodiversitätsmonitoring mit starkem Bezug zu Renaturierung zu erweitern. Das umfasst langfristige Trends in Verbindung mit Management- und Erhaltungsmaßnahmen, die mit Renaturierung verbunden sind.
  • Co-Kreation, Umsetzung und Ergebnismonitoring von im Projekt umgesetzter naturbasierter Lösungen im Donaueinzugsgebiet. Das umfasst: 
    • 3 Renaturierungsinterventionen (Demonstratoren) unter Beteiligung von Anwohner*innen; 
    • die Weiternutzung und Replikation von Lösungen in 5 durch eine Ausschreibung eingebundene Regionen (Associated Regions); 
    • später eine Multiplikation des Ansatzes durch Unterstützung von 10 Renaturierungsmaßnahmen (10 Synergy Sites). 
  • Umsetzung gesellschaftlich relevanter integrativer Maßnahmen mit Kommunen im Donaueinzugsgebiet. Das umfasst Maßnahmen, die sozialen und wirtschaftlichen Wandel anstoßen, sowie das nachhaltige, integrative und langfristige Management wiederhergestellter Ökosysteme durch Mobilisierung und Engagement der Öffentlichkeit. Dies soll auch durch Citizen Science erreicht werden. 

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Nase, © Robert Togel (Images courtesy of viadonau)

Publiziert in aktuelle Projekte
(c) Lukas Ellensohn
Freitag, 06 September 2024

Den Quellen auf der Spur

Quellenkartierung im Biosphärenpark Großes Walsertal

Angesichts zunehmender Extremwetterereignisse, zu diesen auch Dürreperioden und folglich Wasserknappheit zählen, wird der Schutz und das Wissen über Quellen im Biosphärenpark Großes Walsertal immer wichtiger. Neben ihrer essenziellen Rolle für die Wasserversorgung sind Quellen oft kleine, aber bedeutende Lebensräume für viele bedrohte Organismen. Der Druck, vorhandene Quellen zu nutzen und zu erschließen, hat sich durch den Klimawandel stark erhöht. Um einen umfassenden Überblick über die vorhandenen Quellen im Tal zu erhalten, startet die KLAR! Biosphärenpark Großes Walsertal ein Citizen Science Projekt.

Die Life Science AG, die bereits erfolgreich ein Citizen Science Projekt zur Erfassung von Quell-Lebensräumen im Biosphärengebiet Schwarzwald durchgeführt hat, wird dieses Projekt nun auf die Begebenheiten im Großen Walsertal übertragen. Das bewährte Kartier- und Bewertungsverfahren erfasst neben der Lage auch Eigenschaften wie Quellgröße, Temperatur, kulturhistorische Bedeutung, Flora und Fauna sowie potenzielle menschliche Einflüsse. Alternativ zur analogen Erfassung wird auch die Qfield-App angepasst, sodass Spaziergänge im Großen Walsertal schnell zu kleinen Forschungsreisen werden können.

Als Modellregion für nachhaltige Entwicklung trägt der Biosphärenpark eine besondere Verantwortung für den langfristigen Schutz naturnaher Quellen. Wir setzen uns dafür ein, die Bereitstellung von Trinkwasser zu sichern und gleichzeitig den Lebensraum für seltene Arten zu schützen. Dabei ist auch eine möglichst naturverträgliche Nutzung der Quellen für die Versorgung von Mensch und Tier sicherzustellen.

Im ersten Schritt sollen Quellstandorte erfasst und über das Tal kartiert werden. Um dies möglichst flächendeckend zu realisieren, benötigen wir die Mithilfe motivierter Personen im Großen Walsertal. Das notwendige Wissen und die erforderlichen Hilfsmittel für die Erhebung werden am Samstag, den 12. Oktober 2024, von 10:00 bis 16:00 Uhr in einem gemeinsamen Workshop im Biosphärenpark.Haus vermittelt. Nach dem Kurs inkl. kleiner Exkursion wissen alle Teilnehmenden über diese sensiblen Lebensräume Bescheid und sind in der Lage, Quellstandorte aufzuspüren, zu dokumentieren und erste Bestimmungen bezüglich der Quellenart vorzunehmen. Zudem wird ein Einblick in die quellenspezifische Tierwelt gegeben und erläutert, welche Rückschlüsse aus der vorhandenen Quellenfauna gezogen werden können.

Interessierte bitten wir, sich vorab bei unserem Klar! Manager Lukas Ellensohn unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! anzumelden. Dieser wird Ihnen alle weiteren Details zum Ablauf zukommen lassen.

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Publiziert in aktuelle Projekte
© Urosh Grabner
Freitag, 05 Juli 2024

Invasive Pflanzen im Blick

Monitoring im Karawanken UNESCO Global Geopark

Gemeinsam können wir die Ausbreitung invasiver Arten eingrenzen und die Biodiversität unserer Bergregionen schützen!

Einführung

Unser Citizen Science Projekt widmet sich dem Monitoring invasiver gebietsfremder Pflanzenarten (Invasive Alien Species, IAS) in den Bergregionen des Geopark Karawanken. Invasive Arten sind Pflanzen oder Tiere, die durch menschliches Handeln in Regionen eingeführt werden, in denen sie ursprünglich nicht vorkommen, zum Beispiel durch interkontinentalen Handel. Während die meisten eingeschleppten Arten auf menschliche Unterstützung angewiesen sind, um zu überleben, gibt es eine Minderheit, die sich an die neue Umgebung anpassen und eigenständig überleben kann. Einige dieser Arten entwickeln sich zu invasiven Spezies, die erhebliche Gefahren für einheimische Ökosysteme darstellen.

Problemstellung

Invasive gebietsfremde Arten können sich schnell ausbreiten, weil sie große Mengen Samen produzieren, schnell wachsen und in ihrer neuen Umgebung wenige natürliche Feinde haben. Dies ermöglicht ihnen, neue Gebiete rasch zu besiedeln und einheimische Arten zu verdrängen. Sie können auch die Wasserversorgung, die Landwirtschaft und die menschliche Gesundheit beeinträchtigen.

Gebirgsregionen sind weniger stark von invasiven Pflanzen betroffen, aber das Risiko steigt durch den Klimawandel und die menschliche Landnutzung. Die Arten werden oft in tieferen Lagen eingeschleppt und verbreiten sich entlang von Korridoren wie Straßen, Wanderwegen und Fließgewässern in höhere Lagen. Samen und Sporen können an Reifen, Schuhen und Arbeitsgeräten haften und so verschleppt werden. Auch absichtlich eingebrachte Pflanzen – z.B. Saatgutmischungen für Straßenränder oder Schipisten und Zierpflanzen – tragen zu ihrer Verbreitung bei.

Sobald invasive Arten in Gebirgsregionen auftreten, sind sie aufgrund des schwierigen Geländes schwer zu kontrollieren. Um geeignete Maßnahmen zu setzen, ist es wichtig, die Populationen dieser Arten im Geopark zu monitoren.

Projektgebiet

Der Karawanken UNESCO Global Geopark erstreckt sich über eine Fläche von 1.067 km² und umfasst fünf slowenische und neun österreichische Gemeinden. Dieses grenzüberschreitende Gebiet ist eine einzigartige Natur- und Kulturerlebnisregion, die durch ihr herausragendes geologisches Erbe geprägt ist. Ziel des Geoparks ist es, die geologischen und natürlichen Ressourcen sowie das kulturelle Erbe seiner Mitglieder zu erhalten. Durch Bewusstmachung, Information und Bildung über den Geopark und sein Netzwerk auf europäischer und globaler Ebene trägt er zur Stärkung seiner Position als bedeutender Geopark bei. Der Geopark fördert zudem die wirtschaftliche Nutzung durch sanften Tourismus und unterstützt die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zur nachhaltigen Entwicklung der Region.

Weitere Informationen über den Geopark Karawanken finden Sie auf der Geopark Homepage.

Bild6 Uebersichtskarte UGG

Bild 6: Übersichtskarte Karawanken UNESCO Global Geopark © Urosh Grabner

Projektziele

  • Monitoring und Früherkennung: Aufbau eines Netzwerkes zum Monitoring invasiver Arten im Karawanken UNESCO Global Geopark, um deren Ausbreitung frühzeitig zu erkennen.
  • Sensibilisierung und Bildung: Informieren und Einbinden der Bevölkerung über die Bedeutung und Auswirkungen invasiver gebietsfremder Arten und der Einfluss des Klimawandels und des Menschen auf ihre Verbreitung.
  • Datenerhebung und Analyse: Sammlung und Analyse von Daten über das Vorkommen und die Ausbreitung invasiver Arten durch Citizen Scientists.
  • Management und Kontrolle: Entwicklung eines Aktionsplans zur Kontrolle und Eindämmung invasiver Arten, um die einheimischen Ökosysteme zu schützen.

Methodik

  • Partizipation: Einbindung der Bevölkerung als Citizen Scientists, die Daten über Vorkommen und Verbreitung invasiver Arten sammeln.
  • Training und Workshops: Online-Lehrmaterialien und Workshops, um das notwendige Wissen und die Fähigkeiten zur Identifizierung und Meldung invasiver Arten zu vermitteln.
    • Online Green Academy
    • Workshops
  • Datenplattform: Mit der Plattform iNaturalist werden die Standorte der Pflanzenarten erfasst. Die gesammelten Daten werden dort validiert und anschließend von der FH Kärnten (UNESCO Chair für Nachhaltiges Management von Schutzgebieten) ausgewertet und veröffentlicht.

Erwartete Ergebnisse

  • Verbesserte Datengrundlage: Grundlagenerhebung von Daten über das Vorkommen und die Ausbreitung invasiver Arten im Geopark Karawanken.
  • Erhöhte Sensibilisierung: Eine besser informierte und engagierte Bevölkerung, die aktiv zum Monitoring und zum Schutz der einheimischen Ökosysteme beiträgt.
  • Effektive Managementstrategien: Aktionsplan zur Kontrolle und Eindämmung invasiver Arten in schwer zugänglichen Gebieten.

Wie kann ich mitmachen?

Wir laden alle interessierten Bürger*innen herzlich ein, Teil unseres Projekts zum Schutz der einzigartigen Bergökosysteme des Geoparks Karawanken zu werden. 

Du kannst aktiv dazu beitragen, indem du Fotos von fremden Pflanzen im Geopark Karawanken machst und diese auf iNaturalist hochlädst.

Mit der iNaturalist App kannst du jedes Tier und jede Pflanze fotografieren. Die App sagt dir, welches Tier oder welche Pflanze du gefunden hast. Das funktioniert dank KI (künstlicher Intelligenz). Die iNaturalist Community kann deine Entdeckung bestätigen oder verbessern. So wird die Qualität deiner Beobachtung besser und das Programm lernt immer mehr dazu.

Informationen über die fünf häufigsten Arten im Geopark Karawanken, ihren Einfluss und wie du sie erkennen kannst findest du in unserem Projektjournal auf iNaturalist.

Hier ist eine einfache Anleitung, um dir den Start zu erleichtern:

  1. App herunterladen: Lade zuerst die iNaturalist-App aus deinem App-Store herunter. Sie ist sowohl für iOS als auch für Android-Geräte verfügbar. 
  2. Account erstellen: Falls du noch kein iNaturalist-Konto hast, musst du eines erstellen. Keine Sorge, das geht schnell und ist kostenlos! 
  3. Unserem Projekt beitreten: Nachdem du dich angemeldet hast, suche nach unserem Projekt "Invasive Alien Species – Karawanken-Karavanke UNESCO Global Geopark".
  4. Deine Beobachtung hinzufügen: Wenn du während deines Besuchs im Geopark Karawanken eine fremde Pflanze entdeckst, öffne die iNaturalist-App und füge deine Beobachtung hinzu:
    • Bilder: Mache klare Fotos von der fremden Pflanze selbst und von ihrer Umgebung.
    • Notizen: Wie viele Pflanzen hast du gesehen? Bitte schätze, wie viele Pflanzen der gleichen Art du beobachtet hast:
      1. wenig (0-5 Pflanzen oder 1 m² Fläche), 
      2. mittel (5-50 Pflanzen oder 2-3 m² Fläche),
      3. viele (mehr als 50 Pflanzen oder mehr als 3 m² Fläche).
    • Standort einfügen: Erlaube der App, auf deinen Standort zuzugreifen oder wähle diesen auf der Karte aus. Kontrolliere bitte immer deinen Standort auf der Karte.
  5. Deine Beobachtung abschicken: Wenn du alle notwendigen Informationen eingegeben hast, schicke deine Beobachtung ab. Dein Beitrag hilft uns, die Ausbreitung invasiver gebietsfremder Pflanzen zu überwachen und Maßnahmen zum Schutz unserer Umwelt zu ergreifen.

 

Video 1: Was ist iNaturalist?

Datenschutzinformation

Im Rahmen des Projekts werden keine Daten über die Teilnehmer*innen ausgewertet. Mit der Teilnahme am Projekt erklären sich die Teilnehmer*innen mit den Nutzungsbedingungen von iNaturalist einverstanden. Bei der Erstellung von iNaturalist-Daten können Nutzer*innen wählen, welche Art von Daten für andere Nutzer*innen sichtbar sein sollen. Außerdem können diese Einstellungen in den Kontodetails auf der Plattform geändert werden.

Projektdetails und Kontakt:

Dieses Projekt wird durch das INTERREG Central Europe Projekt HUMANITA – Mensch-Natur-Interaktionen und Auswirkungen touristischer Aktivitäten auf Schutzgebiete – mitfinanziert. Das Projekt wird durch das Interreg CENTRAL EUROPE Programm 2021-2027 mit einer Kofinanzierung aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt. Das Gesamtbudget des Projekts beträgt 2.396.346,70 EUR, wovon die EFRE-Finanzierung 1.917.077,36 EUR ausmacht.

Für Fragen und weitere Informationen stehen wir dir gerne zur Verfügung: 

Projektleitung FH Kärnten: Lilia Schmalzl (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)

Projektleitung EVTZ Geopark Karawanken: Urosh Grabner (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)

 

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Publiziert in aktuelle Projekte
CC by Elisabeth Ziss
Dienstag, 09 April 2024

City-Zen Boden

„Gesunder Boden“ Forschungsplattform für Wiener Gemeinschaftsgärten

Als Nachfolgeprojekt von „Heavy Metal City-Zen“ laden wir wieder Wiener Gemeinschaftsgärten, Gartenprojekte oder ähnliche Garteninitiativen ein, sich an diesem Projekt zu beteiligen und gemeinsam mit uns zu forschen.

Ziel dieses Projektes ist, das potentielle Risiko einer Schwermetallkontamination von Nutzpflanzen in Wiener Stadtgärten wissenschaftlich zu bewerten und das Ausmaß der Verunreinigung der Böden mit Mikroplastik zu erforschen.

Die Ergebnisse der Studie sowie zusätzliche Informationen rund um das Thema Bodengesundheit werden wir auf unsere City-Zen Boden Forschungsplattform zur Verfügung stellen, welche wir im Laufe des Projektes entwickeln. 

Hintergrund

Urban Gardening ist in den letzten zwei Jahrzehnten immer beliebter geworden. Jedoch haben die Gärtner*innen oft Bedenken hinsichtlich einer Kontamination ihrer Nutzpflanzen durch Schadstoffe wie beispielsweise Schwermetalle.

Die Pflanzenverfügbarkeit von Schwermetallen wird stark von den Bodeneigenschaften und den angebauten Kulturpflanzen beeinflusst. Durch gezieltes Bodenmanagement ist es möglich, die Wahrscheinlichkeit eines Transfers von Schwermetallen in Pflanzen zu verringern.

Wir wollen herausfinden, ob sich der Schwermetallgehalt in Pflanzen, die in einer Variante (z. B. einer Mischung mit Kompost) kultiviert wurden, von jenen Pflanzen der Kontrollvariante (unbehandelter Stadtboden) unterscheidet.

Wie wollen wir das testen?

Dazu brauchen wir Sie! Werden Sie ein Citizen Scientist, indem Sie in Ihrem Urban Garden einen „Topf-Versuch“ mit Radieschen durchführen. Aus diesen Versuchen werden wir Pflanzen- und Bodenproben sammeln und anschließend in unserem Labor eine Schwermetallanalyse durchführen.

Eine Beteiligung am Projekt soll der gesamten Community des Gartens zugutekommen. Gemeinsam können wir folgende Informationen über den Standort des Gartens generieren:

  • Ob und wie stark der Boden in Ihrem Garten mit Schwermetallen und Mikroplastik belastet ist.
  • Falls eine Kontamination vorhanden ist, ob die von Ihnen gewählte Bodenbehandlung den Transfer dieser Schwermetalle in die Pflanzen reduzieren könnte.
  • Außerdem werden wir vor Ort gemeinsam mit Ihnen Boden- und Pflanzenparameter bestimmen, wie z. B. pH-Wert und Ertrag.

Wer kann am Projekt „City-Zen Boden“ teilnehmen?

  • Sie sind Teil eines Gemeinschaftsgartens, eines Gartenprojektes oder einer ähnlichen Garteninitiative. 
  • Dieser Garten befindet sich in Wien.

Was muss ich tun, damit ich am Projekt teilnehmen kann?

Schreiben Sie uns einfach Ihr Interesse an einer Teilnahme per E-mail an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Gefördert durch die Wirtschaftsagentur Wien. Ein Fond der Stadt Wien. 

wirtschaftsagentur stadt wien pos wa cmyk farbe rz

Die Ergebnisse des Projektes „Heavy Metal City Zen“ können in unserem Blogbeitrag und auf der Projektwebsite nachgelesen werden.

Publiziert in aktuelle Projekte
Dauerbeete im Market Garden_by GRAND GARTEN_CC BY-NC-ND 4.0
Mittwoch, 20 Dezember 2023

Marktgärtnerei

Innovation zur Stärkung der österreichischen Frischgemüseversorgung

Marktgärtnereien arbeiten nach sogenannten biointensiven Methoden. Dies bedeutet das maximal mögliche, natürliche Ertragspotential auf der Fläche zu nutzen. Dieses Ertragspotential ergibt sich aus der jeweiligen Lage, den klimatischen Voraussetzungen (Temperatur, Niederschlag, Wind, etc.), den Produktionsmethoden sowie in einem hohen Ausmaß auch aus dem Boden selbst. Neben der Bodenart und dem Bodentyp sowie der Mächtigkeit der einzelnen Bodenschichten ist vor allem auch der Zustand des Bodens in Bezug auf Bodenfruchtbarkeit und Bodengesundheit von enormer Wichtigkeit für Marktgärtnereien. Während sich der Begriff Bodenfruchtbarkeit eher auf die Funktion der Produktivität bezieht (mineralische, physikalische und biologische Aspekte) wird der Begriff Bodengesundheit eher systemisch definiert und um weitere Bodenfunktionen erweitert. Neben der Produktivitätsfunktion sind für Marktgärtnereien die Wasserspeicherfunktion, die Lebensraumfunktion für Pflanzen und Bodenorganismen und deren Vielfalt, die Nährstoffmanagementfunktion, sowie die Klimafunktion als Kohlenstoffspeicher relevant. Um eine Marktgärtnerei erfolgreich und nachhaltig führen zu können, muss der Bodenzustand in Bezug auf dessen Fruchtbarkeit und Gesundheit nicht nur erhalten, sondern im Laufe der Bewirtschaftung sogar verbessert werden. Das Ziel in jeder Marktgärtnerei ist daher nicht nur eine nachhaltige Bodenbewirtschaftung, sondern eine aufbauende, sogenannte regenerative Bewirtschaftung des Bodens.

In diesem Projekt werden Bodendaten, wie u.a. die Aggregatstabilität, die Bodenstruktur, -temperatur, -feuchte, Infiltration, Mulchbedeckungsgrad und Verdichtungsdaten nach wissenschaftlichen Grundsätzen erhoben. Daten wie z.B. der Mulchbedeckungsgrad werden von den GärtnerInnen direkt erhoben, da wir die Daten in einem 14-tägigen Intervall erheben. Die jeweiligen Versuchsanlagen und Versuchsfragestellungen wurden gemeinsam mit dem jeweiligen Betrieb betriebsindividuell gestaltet, da wir großen Wert auf praxisnahe Fragestellungen legen. 

Publiziert in aktuelle Projekte
© gabriele.weigelhofer
Mittwoch, 22 November 2023

Restore4Life

Wie können wir gemeinsam dazu beitragen, Feuchtgebiete und Flussauen in Europa zu schützen? Was braucht das Gewässermanagement, um Maßnahmen so umzusetzen, dass sowohl die Umwelt als auch die Gesellschaft davon profitieren? 

Das Horizon Europe Projekt Restore4Life hat zum Ziel, ein online System für Europa zu entwickeln, dass die Umsetzung von Revitalisierungsmaßnahmen in Feuchtgebieten erleichtert. Ein wichtiger Punkt dabei ist die Entwicklung von leicht anwendbaren und aussagekräftigen Methoden, mit denen der Zustand und die Funktionsfähigkeit von Flussauen vor und nach der Umsetzung der Maßnahmen bestimmt werden kann. Nur so kann ermittelt werden, ob die Maßnahmen langfristig etwas bringen – für die Zukunft der Feuchtgebiete, für unser Klima und für uns.

Warum Citizen Science?

Der Zustand von Auen wird durch eine Vielzahl an Faktoren bestimmt. So gibt die Artenvielfalt Auskunft über die „Gesundheit“ dieser Ökosysteme, die Pflanzenbiomasse zeigt, wieviel Kohlenstoff gespeichert werden kann. Um diese Daten in ganz Europa aufnehmen zu können, benötigt es Methoden, die auch von Laien angewendet werden können. Mit Hilfe von interessierten Citizen Scientists wollen wir derartige Methoden entwickeln, adaptieren, testen und optimieren, um sie danach anderen Ländern zur Verfügung zu stellen. Wir laden besonders Schulen zur Teilnahme ein.

Die Möglichkeiten zum Mitmachen sind vielfältig: Bestimme Vögel anhand ihrer Laute, messe den Umfang und die Höhe von Bäume, werte Luftbilder aus, und vieles mehr.

Wo:      

  • March-Thaya-Auen bei Hohenau
  • Salzach-Auen

 

 BOKU Hauptlogo RGB

EN V Funded by the EU POS

Publiziert in aktuelle Projekte
© Katharina Thierolf
Dienstag, 12 September 2023

Hummel-Monitoring Österreich

Das Citizen-Science-basierte Hummel-Monitoring ist eine Säule der österreichischen Wildbienen-Erfassung. Die meisten Wildbienenarten sind nur unter einem Mikroskop zu unterscheiden. Die Gattung der Hummeln (Bombus) bildet eine Ausnahme und kann nach einer Einübungsphase im Freiland meist auf Art-Niveau unterschieden werden (s. Gokcezade et al., 2010), sodass nicht nur Professionelle bei der Beobachtung und Erfassung von Hummeln mithelfen können. Das Hummel-Monitoring knüpft an die bereits bestehende Meldeplattform naturbeobachtung.at des Naturschutzbundes Österreich an.

Durch zahlreiche Initiativen wie Hummelbestimmungskurse und Exkursionsangebote bildete sich in den letzten Jahren eine Citizen Science Community mit sehr guten Fachkenntnissen. Seit 2014 wurden von über 700 Melder*innen mehr als 61.000 Beobachtungen aller aktuell in Österreich vorkommenden Hummelarten per Web und App gemeldet. Allein 2021 gingen 12.600 Hummelbeobachtungen ein. Über 51.000 Fundmeldungen konnten insgesamt von Professionalsten überprüft, ggf. korrigiert und bestätigt werden. Die Meldeplattform soll im Rahmen des Projekts um die Möglichkeit einer Transekt-Zählweise (bisher nicht-standardisierte Einzelerfassungen) erweitert und interessierte Teilnehmer*innen motiviert, geschult und begleitet werden.

Ziel ist es, in den nächsten zwei Jahren ein funktionierendes Citizen Science Netzwerk zu entwickeln, das langfristig bespielt werden soll. Dabei streben wir eine Zusammenarbeit mit anderen europäischen Ländern an, die ähnliche Projekte etabliert haben, um die fortschreitende Biodiversitätskrise auch auf internationaler Ebene zu adressieren. Künftig sollen aus den Daten Trends für einzelne Populationen abgeleitet und Schutzmaßnahmen verbessert werden.

Publiziert in aktuelle Projekte
CC0
Dienstag, 22 August 2023

ServeToPe

Steuerung von Ökosystemleistungen im Wienerwald

Ein gemeinsames Forschungsprojekt der Universität für Bodenkultur Wien und der Universität Wien

 

Was untersucht ServeToPe und welche Ziele hat es?

Die Gesellschaft nutzt eine Vielzahl an Leistungen, die natürliche Ökosysteme zur Verfügung stellen, wie etwa sauberes Wasser, eine attraktive Landschaft für Erholungszwecke, Nahrungsmittel, oder erneuerbare Energieträger. Viele dieser sogenannten Ökosystemleistungen (ÖSL) werden vom Menschen beeinflusst. Darunter fallen z.B. landwirtschaftliche Aktivitäten oder die Errichtung von Straßen. Als eine Folge reguliert die Gesellschaft menschliches Handeln und damit indirekt die Verfügbarkeit von ÖSL. Beispiele solcher Politiken sind Agrarumweltprogramme oder die örtliche Raumplanung.

Das Citizen Science Projekt ServeToPe entwickelt Methoden, mit denen die Nachfrage nach ÖSL und deren Verfügbarkeit in einer Landschaft besser quantifiziert werden können. ServeToPe will damit zu einem nachhaltigeren Management von ÖSL und zielgerichteteren Politiken beitragen, die die Bedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt stellen. ServeToPe ist dabei im Biosphärenpark Wienerwald als Fallstudienregion angesiedelt. 

ServeToPe möchte hauptsächlich folgende Forschungsfragen beantworten.

  1. Wie ist die derzeitige Nachfrage nach ÖSL und inwiefern kann die Region Wienerwald diese Nachfrage mit den angebotenen ÖSL stillen?
  2. Was bedeutet “gutes Management” aus Sicht der Bürger*innen? Wie können Politiken zu einer Annäherung der Nachfrage nach ÖSL und deren Angebot beitragen?

ServeToPe wird fehlende Übereinstimmungen zwischen der Nachfrage nach ÖSL und deren Angebot offenlegen und Gegenmaßnahmen empfehlen. Ein Beispiel dafür könnten regionale und für die Landschaft speziell geplante Naturschutzmaßnahmen sein.

Welche Methoden werden angewendet?

Bei ServeToPe wird eine Bandbreite an Methoden angewendet um die Forschungsfragen zu beantworten und möglichst viele und unterschiedliche Bürger*innen einzubinden. Beispielsweise wurden Workshops an Schulen und mit Bürger*innen aus der Region abgehalten. Alle Bürger*innen können sich jedoch laufend online über eine Umfrage beteiligen (hier). Auf der Projektwebsite finden Sie nähere Informationen zu den Methoden und zu den Rollen von Bürger*innen.

Wie kann ich mitforschen?

Bürgerinnen und Bürger sind wichtige Forschungspartner*innen in ServeToPe. Sie unterstützen vor allem die Sichtbarmachung der Nachfrage nach ÖSL und von Ziel- und Nutzungskonflikten zwischen unterschiedlichen ÖSL. Ein Nutzungskonflikt besteht beispielsweise, wenn mehrere Bürger*innen dieselbe Fläche für unterschiedliche konkurrierende Zwecke nutzen möchten (z.B. Freizeitnutzung und Nahrungsmittelproduktion). Sie als Bürgerinnen oder Bürger können daher einen wichtigen Beitrag zum Forschungsprojekt leisten, indem Sie bei den folgenden Umfragen teilnehmen. Die Teilnahme erfolgt natürlich anonym.

Bei der Hauptumfrage können Sie (1.) Ihre selbst ausgeübten Aktivitäten und Nutzungen im Wienerwald eintragen, (2.) häufig beobachtete Aktivitäten und Nutzungen eintragen und verorten und (3.) Nutzungskonflikte und Verbesserungsmöglichkeiten identifizieren. Dazu können Sie auch Bilder hochladen. Bei der Hauptumfrage ist nur eine einmalige Teilnahme möglich. 

Sie können sich jedoch auch laufend beteiligen und daher bei ServeToPe noch intensiver mitforschen. Dies ist über ein zweite kurze Umfrage möglich, bei der Sie einzelne beobachtete Aktivitäten und Nutzungen, sowie Nutzungskonflikte eintragen und verorten können. Auch hier ist ein Bild-Upload möglich. Bei dieser kurzen zweiten Umfrage können Sie wiederholt über die gesamte Projektdauer mitwirken – also laufend Ihre Beobachtungen eintragen. Dies erlaubt uns und Ihnen als Citizen Scientist eine noch genauere Darstellung von mehreren beobachteten Nutzungen, Nutzungskonflikten und Verbesserungen im Wienerwald zu identifizieren.

Was geschieht mit diesen Ergebnissen?

Die Ergebnisse aus den Erhebungen zu Aktivitäten, Nutzungen und Nutzungskonflikten im Wienerwald werden vom Forschungsteam der BOKU University und der Universität Wien zusammengetragen und mit anderen Daten zum Angebot an Flächen für die Nutzungen verglichen (siehe Methodik). Diese Ergebnisse werden dann auf der Website von ServeToPe veröffentlicht. Sie können sich auch in unser Kontaktformular eintragen, um die Ergebnisse via Email zu erhalten. 

Die Ergebnisse werden auch Stakeholdern aus der Region (also z.B.: Mitarbeiter*innen der Verwaltung, Vertreter*innen aus Landwirtschaft, Naturschutz, Freizeitnutzung, Bildung und Regionalmanagement) in einem Workshop präsentiert. Darin sollen basierend auf den identifizierten Nutzungskonflikten oder mangelnder Übereinstimmung von nachgefragten und angebotenen ÖSL Lösungen erarbeitetet werden. 

Das Projektteam

ServeToPe wird von Martin Schönhart (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) und Katrin Karner (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!), vom Institut für Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung der BOKU University geleitet. Weiters sind im Projektteam Thomas Wrbka (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) und Florian Danzinger (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) vom Department für Botanik und Biodiversitätsforschung der Universität Wien. Zudem sind die Studierenden der Lehrveranstaltung „Naturschutzrelevante Methoden der Sozial-, Wirtschafts- und Kulturwissenschaften“ der Universität Wien beim Projekt beteiligt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte ohne Zögern an Katrin Karner (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).

 

boku logo institut inwe kl         

Uni Logo 2016

FWF Logo Zusatz Dunkelblau RGB DE

 

Publiziert in aktuelle Projekte
Klaus Wanninger (Büro LACON)
Dienstag, 07 März 2023

Phänoflex

Bei der ÖPUL-Maßnahme Naturschutz haben die landwirtschaftlichen Betriebe meist ein fixes Datum für die Wiesenmahd vereinbart. Nicht zuletzt durch den Klimawandel schwankt die Vegetationsentwicklung vor allem im Frühjahr und Frühsommer von Jahr zu Jahr immer stärker. Deshalb wurde die Möglichkeit zur Flexibilisierung dieser Schnittzeitauflagen entwickelt. Zu diesem Zweck beobachten weit über hundert Landwirt*innen in ganz Österreich den Verlauf der Vegetationsentwicklung anhand des Rispenschiebens des Knäuelgrases und der Blüte des Schwarzen Holunders. Aus den gemeldeten Daten wird mit einem Modell für jede Region berechnet, ob es sich um ein frühes, normales oder spätes Jahr handelt. In einem warmen Jahr mit früher Vegetationsentwicklung können die Betriebe ihre WF-Wiesen bereits vor dem in der Projektbestätigung angegebenen Datum mähen. Dies gilt dann, wenn in ihrer ÖPUL-Projektbestätigung die nicht prämienrelevante Auflage NI40 – "Vorverlegung des Schnittzeitpunktes gemäß www.mahdzeitpunkt.at möglich" angegeben ist. Die Information, ob und wieviele Tage früher die erste Mahd erfolgen kann, wird jedes Jahr zeitgerecht auf www.mahdzeitpunkt.at zur Verfügung gestellt.

Rollen und Aufgaben im Projekt

Projektleitung

Österreichisches Kuratorium für Landtechnik und Landentwicklung (ÖKL)

Projektpartner

GeoSphere Austria (vormals ZAMG - Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik)

Modellierung der jährlichen Vegetationsentwicklung unter zusätzlicher Einbeziehung neu verfügbarer Witterungsdaten der GeoSphere Austria. Datenbereitstellung und Datenanalysen zu Witterung und Phänologie der GeoSphere Austria in Zusammenarbeit mit Fachexpert*innen.

LACON Landschaftsplanung Consulting

Modellierung der jährlichen Vegetationsentwicklung unter zusätzlicher Einbeziehung neu verfügbarer Witterungsdaten der GeoSphere Austria sowie jährliche Organisation und Betreuung der Beobachtungen durch die Betriebe.

Citizen Scientists

Beobachtung und Dokumentation der Phänologie von Knaulgras und Holunder.

Publiziert in aktuelle Projekte
© NUP Steirische Eisenwurzen
Freitag, 26 August 2022

C.S.I. PhänoBiota

Forschen mit pflanzlichen Neuankömmlingen aus aller Welt

LAUFZEIT: 01.05.2020 – 30.04.2023

In einem europaweit erstmaligen Ansatz erforschen und dokumentieren Schüler*innen im Bezirk Liezen die phänologische Entwicklung von invasiven Neophyten unter dem Einfluss des Klimawandels. Mit Hilfe von Fachleuten entwickeln und testen sie moderne, mehrsprachige Feldforschungsinstrumente und Bildungstools und setzen damit den Grundstein für ein langfristiges, bundesweites Citizen Science Netzwerk. Die Beobachtungen werden genutzt, um das Neophytenmanagement in der Region, gestützt durch phänologische Informationen, effizienter zu machen. Die Projektergebnisse haben damit nicht nur pädagogischen Wert, sondern auch einen greifbaren ökologischen Nutzen.

In C.S.I. PhänoBiota erforschen Kindergartenkinder und Schüler*innen aus allen Schulstufen im Bezirk Liezen gemeinsam und auf Augenhöhe mit Wissenschaftler*innen die spannende phänologische Welt von Neophyten. Was Phänologie bedeutet, wird in diesem Video erklärt. Ausgerüstet mit umfassenden, altersgerecht aufbereiteten Forschungsutensilien beobachten und dokumentieren sie die phänologischen Phasen von ausgewählten Pflanzenarten im Jahresverlauf, stellen diese in Bezug zum Klima und lernen daraus fachliche Schlüsse zu ziehen.

Was passiert im Projekt oder ist bereits passiert?

Ein Großteil der Materialien wird in C.S.I. PhänoBiota gemeinsam mit den Schüler*innen erarbeitet. So entsteht beispielsweise eine NawiTech-Forscherbox für Kindergartenkinder, um bereits unseren jüngsten Teilnehmer*innen die Projektschwerpunkte spielerisch und mit allen Sinnen zugänglich zu machen. Im Girls only!-Programmierkurs entwickeln Schülerinnen eine einfache App. 

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Schüler*innen beobachten mit der Naturkalender App © Marco Schupfer

Mit Hilfe der bereits bestehenden Naturkalender-App und dem neuen Neophyten-Feature sollen auch Eltern, Großeltern, Geschwister und andere interessierte Citizen Scientists dazu angeregt werden, am Projekt mitzuforschen und ihre phänologischen Beobachtungen mit uns zu teilen. Wie die App funktioniert, wird in diesem Video erklärt. Es gibt jedoch auch analog die Möglichkeit die phänologischen Phasen mittels Beobachtungsbögen aufzunehmen. Hier geht’s zum Download der Beobachtungsbögen. Mit den gesammelten Daten sollen am Ende des Projektes für alle teilnehmenden Schulklassen phänomenale Drehscheiben entstehen, mit deren Hilfe unsere Nachwuchsforscher*innen die jährliche Entwicklung der Neophyten in ihrer Region prognostizieren können.

Darüber hinaus haben die Schüler*innen die Möglichkeit, eigene wissenschaftliche Fragestellungen, die sie zum Thema brennend interessieren, zu erarbeiten und unter die Lupe zu nehmen. Die jungen Forscher*innen begleiten im Projekt den gesamten Prozess von der Planung, Entwicklung und Durchführung der phänologischen Datenerhebung, bis hin zur Datenauswertung und Anwendung der gewonnen Erkenntnisse. Sie helfen auch aktiv bei der Kommunikation ihrer Ergebnisse mit. Hier geht’s zu den Radiosendungen: 

Passend zum Thema kommen unsere Expert*innen auch in die Schule und vermitteln spannende Einblicke in ihre Berufe. Schüler*innen besuchen Forschungstreibende in der Region und knüpfen wertvolle Kontakte für die Zukunft. Interessierte Schüler*innen haben die Möglichkeit vorwissenschaftliche Maturaarbeiten zum Thema zu verfassen und dabei eng mit unseren Expert*innen zusammenzuarbeiten.

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Exkursion mit dem Naturschutzbund zu den Trautenfelser Naturschutzflächen © Marco Schupfer

Projektziele

  • Themenkomplex „Neophyten-Phänologie-Klimawandel“ kennenlernen und Zusammenhänge durch innovative, interdisziplinäre Lehrmethoden eigenständig erforschen
  • Zugänge zu NawiTech-Forschungstreibenden in der Region ermöglichen und nutzen, z.B. für Projekte, Praktika, Exkursionen, wissenschaftliche Arbeiten)
  • Durch besondere Aufgaben im Projekt die Rolle von Kindern mit Migrationshintergrund stärken und ihre Kompetenzen hervorheben und einsetzen
  • Eltern, Großeltern, Geschwister und andere interessierte Citizen Scientists aktiv ins Projekt einbinden und für die gemeinsame Forschung begeistern

Projektpartner*innen

  • Unternehmenspartner:
    • Regionalmanagement Liezen
  • Wissenschaftliche Partner:
    • Berg- und Naturwacht Steiermark
    • Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik
    • Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein
  • Schulische Bildungseinrichtungen:
    • WIKI Kindergarten Donnersbachwald
    • Naturpark-VS Altenmarkt
    • Naturpark-VS St. Gallen
    • Volksschule Aigen im Ennstal
    • Neue Mittelschule Irdning
    • Neue Mittelschule Stainach
    • Stiftsgymnasium Admont
    • Bundesbildungsanstalt für Kindergartenpädagogik Liezen

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Gruppenfoto Konsortiumspartner © NUP Steirische Eisenwurzen

Welche Möglichkeit bietet Ihr Projekt für Pädagog*innen, die einen Kooperationszuschuss beantragen möchten?

Wir laden Bildungseinrichtungen aus allen Schulstufen und aus ganz Österreich ein, über Einzelaktionen beim Projekt mitzumachen und mit uns die faszinierende phänologische Welt der Neophyten unter die Lupe zu nehmen. Alle Aktivitäten von C.S.I. PhänoBiota können auch mit Kooperationsschulen umgesetzt werden. Eigene Ideen zum Projektthema können gerne eingebracht und im Rahmen der Kooperationszuschüsse gemeinsam erforscht werden. Die Vergabe der Kooperationszuschüsse erfolgt nach dem First Come, First Served Prinzip.

Bildergallerie

 

Mit Unterstützung vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie sowie die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) mit dem Förderschwerpunkt Talente regional.

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Publiziert in Projektarchiv
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