Citizen Science trotz Ausgangsbeschränkungen?!? Das geht! Lest in unserem neuesten Blogbeitrag, wie das funktioniert.
2019 war ein aufregendes Jahr für das Citizen Science Network Austria (CSNA). Das größte Highlight war sicherlich, dass das CSNA als eines der ersten Citizen-Science-Netzwerke weltweit fix etabliert werden konnte. Die Universität für Bodenkultur Wien erklärte sich bereit, die Tätigkeiten der beiden Gründer des CSNA langfristig zu finanzieren und dem Netzwerk so eine langfristige Perspektive zu ermöglichen. Dafür möchten wir uns ganz herzlich im Namen aller Mitglieder im CSNA bedanken.
Wir sehen diese neue Perspektive aber nicht als Selbstverständlichkeit an, sondern vor allem auch als Arbeitsauftrag für die Weiterentwicklung von Citizen Science in Österreich. Seit der Gründung des Netzwerks und der dazugehörigen Plattform Österreich forscht (www.citizen-science.at) wurde schon viel erreicht, und auch 2019 wurden wieder einige Herausforderungen gemeistert und Meilensteine erreicht.
Einer der größten und international vermutlich am meisten beachteten Schritte war in den letzten Jahren die Implementierung der im CSNA entwickelten “Qualitätskriterien für Citizen Science Projekte auf Österreich forscht”, die mit der Österreichischen Citizen Science Konferenz 2019 ihren Abschluss fand. Bis zu dieser Konferenz konnten sich alle, bereits vor der Veröffentlichung der Kriterien auf der Plattform befindlichen Projekte, an die Kriterien anpassen. Somit entsprechen seit Anfang Juli 2019 alle Projekte, die auf Österreich forscht gelistet sind, den Qualitätskriterien. Durch eine begleitende Publikation, die das CSNA in PNAS veröffentlichte, und die dazu aufrief, Citizen Science auch auf internationaler Ebene zu diskutieren und zu definieren, wurde auch die internationale Community auf die Aktivitäten in Österreich aufmerksam. Intensive Debatten folgten, die Ende 2019 in einer von der ECSA geleiteten internationalen Umfrage mündeten. Diese versuchte herauszufinden, was unter Citizen Science verstanden wird und welche Konzepte eher nicht in die Kategorie Citizen Science fallen. Zusätzlich wurde auch, unter Leitung des CSNA, eine europäische Arbeitsgruppe gegründet, in der sich Citizen-Science Netzwerke aus ganz Europa versammelt haben, und deren Ziel es ist, ähnliche Kriterien wir in Österreich für Europa zu entwickeln.
Neben diesen wichtigen Meilensteinen wurde auch das CSNA selbst im letzten Jahr diverser und größer. Vier neue Institutionen in Österreich erweiterten das Netzwerk auf nun 39 Mitglieder, und zwei internationale Partner aus der Schweiz zeigen auch die internationalen Verknüpfungen des CSNA. Welche Institutionen das sind, erfahren Sie in Kapitel 2 (Das Citizen Science Network Austria).
Citizen Science wurde 2019 in zahlreichen Veranstaltungen und Publikationen im In- und Ausland beworben, weiterentwickelt und diskutiert. Im Leistungsbericht finden Sie detaillierte Informationen zu den Aktivitäten des Netzwerks und bekommen einen Einblick in eine spannende Entwicklung.
Wir wünschen eine interessante Lektüre und stehen jederzeit für Fragen und Anregungen zur Verfügung,
die Koordinatoren des Citizen Science Network Austria,
Dr. Florian Heigl und Dr. Daniel Dörler
Die pdf-Version des Berichtes zum Herunterladen finden Sie hier.
Im Jahr 2017 wurde das Citizen Science Network Austria gegründet, welches von der Universität für Bodenkultur koordiniert wird. Durch dieses Netzwerk soll Citizen Science in Österreich weiter ausgebaut, der Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft gestärkt und die Qualität gefördert werden.
Um diese Aufgaben des Netzwerks auch formal festzuhalten, wurde von allen Institutionen im Netzwerk ein Memorandum of Understanding unterschrieben. Die wichtigsten Auszüge aus diesem MoU finden Sie hier:
Die weiter unten gelisteten Institutionen aus Wissenschaft, Forschung, Bildung und Praxis erklären, unter Berücksichtigung des jeweiligen institutionellen Wirkungsbereichs, die nachstehend genannten Ziele zu verfolgen:
Diese Partnerinstitutionen erklären, zur Erreichung dieser Ziele insbesondere nachstehende Aufgaben erfüllen zu wollen:
Bisher haben 39 Institutionen in Österreich dieses Memorandum unterschrieben. Seit Erscheinen des Leistungsberichts 2018 dürfen wir folgende Institutionen neu im Netzwerk begrüßen:
Zusätzlich wurde 2019 auch mit ersten internationalen Partner*innen ein Memorandum of Understanding zur internationalen Zusammenarbeit unterzeichnet. Diese MoUs unterscheiden sich je nach Partner*in aufgrund individueller Schwerpunkte für die Zusammenarbeit:
Die Weiterentwicklung von Citizen Science in Österreich wird im CSNA über Arbeitsgruppen durchgeführt. Dies ermöglicht eine effiziente Arbeitsweise mit verteilten Aufgabenbereichen und einer flachen Organisationshierarchie. Für die Gründung und Durchführung einer Arbeitsgruppe bedarf es gewisser Voraussetzungen, die im Netzwerk erarbeitet wurden. Grundsätzlich gilt hier, dass jede Person eines Netzwerkpartners eine Arbeitsgruppe gründen und leiten darf. So wird gewährleistet, dass unterschiedlichste Interessen im Netzwerk vertreten und bearbeitet werden können.
Seit Erscheinen des Leistungsberichts 2018 wurde in allen AGs vieles geleistet, wobei im Jahr 2019 zwei weitere Arbeitsgruppen (Arbeitsgruppe für Citizen Science an/mit Schulen, Arbeitsgruppe D-A-CH) im Rahmen des CSNA gegründet wurden, sowie eine weitere (Citizen Science Networks) im Rahmen der European Citizen Science Association unter österreichischem Vorsitz.
Im Rahmen des jährlichen Plattformtreffens von Österreich forscht am 01.03.2017 wurde von den anwesenden Partner*innen beschlossen, eine Arbeitsgruppe zu Qualitätskriterien für Citizen Science Projekte einzurichten. Dies wurde nötig, weil sich durch neue Förderprogramme und dem mittlerweile erreichten Bekanntheitsgrad von Citizen Science immer mehr Projekte zu Citizen Science zählen, welche auch die Aufnahme auf Österreich forscht beantragten. Bislang wurden Projekte von den Koordinatoren der Plattform vor der Aufnahme auf Konsistenz mit den unterschiedlichen Definitionen von Citizen Science geprüft. Um nun möglichst objektive, nachvollziehbare und vor allem auch öffentlich einsehbare Kriterien für die Zukunft zu schaffen, wurde die Arbeitsgruppe für Qualitätskriterien gegründet.
Bei der Österreichischen Citizen Science Konferenz 2018 wurde ein Kriterienkatalog präsentiert, der ab diesem Zeitpunkt für all jene Projekte Anwendung fand, die sich um eine Aufnahme bei Österreich forscht bewarben. Der Kriterienkatalog findet sich zum gratis Download auf Deutsch und Englisch. Für bereits bestehende Projekte gab es eine Übergangsfrist bis zur Österreichischen Citizen Science Konferenz 2019, um die Kriterien zu erfüllen. Um den Übergang zu erleichtern, organisierte das CSNA fünf Schreibwerkstätten, bei der Projekte bei der Umsetzung der Kriterien persönlich unterstützt wurden. In diesen Schreibwerkstätten wurde gemeinsam mit Projektleiter*innen an der Erfüllung der Kriterien für ihre jeweiligen Projekte gearbeitet.
Mit der Österreichischen Citizen Science Konferenz 2019 war diese Übergangsfrist nun zu Ende und sämtliche Projekte, die nach der Konferenz gelistet sind, erfüllen die Qualitätskriterien. Aktuell sind 17 Projekte derzeit nicht mehr gelistet, von denen sich 9 noch in der Anpassungsphase an die Kriterien befinden, und 8 weitere nicht am Prozess teilgenommen haben; 46 Projekte haben den Anpassungsprozess erfolgreich abgeschlossen.
Im Zuge der Erstellung von Qualitätskriterien für Citizen Science Projekte auf Österreich forscht hat sich bald herausgestellt, dass es für bestimmte Bereiche Empfehlungen für bestehende und neue Citizen Science Projekte benötigt, an denen sich die Projektleiter*innen orientieren können. Ein sehr wichtiger Bereich sind dabei rechtliche Fragen, die im Rahmen von Citizen Science Projekten oftmals zum ersten Mal auf Projektleiter*innen zukommen:
Diese und noch viele weitere Fragen stellen sich angehenden Projektleiter*innen häufig. Oft wird aus Unwissenheit, Halbwahrheiten oder Falschinformationen und daraus resultierenden Ängsten vor Rechtsunsicherheit eine Projektidee nicht weiter verfolgt.
Citizen Science lebt von der Zusammenarbeit zwischen einer Vielzahl von Beteiligten, die viele Erfahrungen und unterschiedlichstes Know-how mit sich bringen. Unter Einbeziehung der Potentiale und des Wissens der Beteiligten werden Projekte ermöglicht, die sonst nicht denkbar wären. Die Zusammenarbeit von verschiedensten Personen in einem Forschungsprojekt geht mit einer großen Verantwortung in Bezug auf Datenschutz und der Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen einher. Neben den Bestimmungen der europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) müssen auch andere Regelungen, wie etwa Urheberrechte (z. B. bei der Erstellung von Texten oder Bildern) oder Lizenzrechte (z. B. bei der Verwendung von Texten oder Bildern) eingehalten werden.
In einer gemeinsamen Veranstaltung am 28.05.2019 luden das Zentrum für Citizen Science, Citizen Science Network Austria und das Open Science Network Austria (OANA), sowie das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Projektleiter*innen ein, sich u. a. über die „Rechte am Bild“, Urheber- und Lizenzrechte in Citizen Science-Projekten, zu informieren und gemeinsam mit Expert*innen zu diskutieren. Die Präsentationen der Vortragenden sowie ein Nachbericht der Veranstaltung können unter diesem Link heruntergeladen werden.
Im Rahmen des jährlichen Plattformtreffens des Citizen Science Network Austria am 31.01.2018 wurde von den anwesenden Partner*innen beschlossen, eine Arbeitsgruppe zu offenen Biodiversitäts-Datenbanken einzurichten.
Folgende Punkte haben die Arbeitsgruppe dazu bewegt, sich mit diesem Thema zu beschäftigen:
Nur um es zu unterstreichen: Die AG setzt sich nicht für die bedingungslose Öffnung von Biodiversitäts-Datenbanken ein. Die AG will objektiv aufzeigen, welche Probleme/Herausforderungen auftauchen, falls man die Datenbanken öffnet und welche Wege es geben könnte, um einerseits Eigeninteressen oder sensible Daten zu Schutzgütern zu wahren und andererseits trotzdem offen Daten zur Verfügung zu stellen.
Folgende Ziele sollen erreicht werden:
Der Fragenkatalog zur Beurteilungshilfe wurde gemeinsam in der Arbeitsgruppe erstellt und wurde nach mehreren Feedbackschleifen mit Leiter*innen von Citizen Science Biodiversitätsprojekten frei zur Verfügung gestellt. Die erste Version des Fragenkatalogs kann auf Deutsch und Englisch heruntergeladen werden.
Die Arbeitsgruppe Open Science Trainings befasst sich mit konkreten Open Science Tools und ihrer spezifischen Anwendung je nach Forschungsdisziplin. In regelmäßigen Treffen werden Tools, die im gesamten Forschungszyklus zur Anwendung kommen, gesammelt. Die identifizierten Tools bilden die Grundlage für Trainings, in deren Rahmen die Handhabung einzelner Tools vermittelt wird. Dazu werden Expert*innen eingeladen, die diese Trainings leiten. Die Ergebnisse werden gesammelt, aufbereitet und gratis (online) zur Verfügung gestellt.
Die Arbeitsgruppe wird in Zusammenarbeit mit der Ludwig Boltzmann Gesellschaft und dem Open Science Network Austria (kurz OANA) realisiert. 2019 wurden vier Workshops realisiert.
Trainer: Peter Kraker
In diesem Workshop wurden Fragen rund um die Suche nach wissenschaftlicher Literatur und wie innovative Tools auf Basis von Open Content helfen können, diese Probleme zu lösen, diskutiert. Konkret wurde Open Knowledge Maps, eine visuelle Schnittstelle zu wissenschaftlichem Wissen, genauer vorgestellt. Suchmaschinen und sogenannte Discovery-Tools sind auch eine Möglichkeit für andere Menschen, Forschung zu finden. Die Teilnehmer*innen erfuhren mehr darüber, wie diese Tools funktionieren und wie Sie dieses Wissen zu ihrem Vorteil nutzen können. Dr. Peter Kraker gab praktische Tipps, um endlich die Frage zu beantworten: Wie bringe ich meine Forschung dazu, in Suchmaschinen und Discovery-Tools aufzutauchen?
Trainer*innen: Daniel Spichtinger und Susanne Blumesberger
Was sind offene Daten und sind diese Daten zwangsläufig auch gute Daten? Mittlerweile sind offene Daten bei der Registrierung von CS Projekten auf Österreich forscht eine Voraussetzung um als Projekt auf der Plattform gelistet zu werden. Zudem kommt, dass auf Fördergeberseite mittlerweile die Aufbereitung von Daten durch das FAIR Data Konzept (Findable – Accessible – Interoperable – Reproducible) geregelt wird. Was sind FAIRe Daten und wie kann ich meine Daten „fair“ aufbereiten, sind Fragen die sich immer mehr Forscher*innen stellen. In diesem Hands-on-Workshop ging es darum, die eigenen Daten genauer unter die Lupe zu nehmen. Daniel Spichtinger und Susanne Blumesberger leiteten diesen Workshop gemeinsam und animierten die Workshop-Teilnehmer*innen, die eigenen Daten auf FAIRe Prinzipien zu überprüfen. Ziel des Workshops war, die eigenen Forschungsdaten so aufzubereiten, dass sie diesen Prinzipien entsprechen.
Trainer*innen: Petra Sallaba, Barbara Kieslinger, Jakob Doppler
Pflege spielt eine bedeutende Rolle in einer alternden Gesellschaft. Mit steigendem Durchschnittsalter in der Gesellschaft steigt der Pflegebedarf, und somit die Kosten für die Pflege. Häufig werden Untersuchungen im Bereich der Pflege vor allem aus dieser Perspektive der steigenden Kosten durchgeführt. Bei Pflege handelt es sich jedoch nicht nur um eine medizinische Dienstleistung, die Kosten und Mehrwert für die Gesellschaft erzeugen kann, sondern vor allem auch um eine soziale Komponente zwischen Pflegenden und Gepflegten, die oft ausser Acht gelassen wird, aber einen großen Einfluss auf den Erfolg von Pflege hat. Umso wichtiger ist, Forschungsprojekte zu initiieren, die sich am Bedarf der zu Pflegenden und der Pflegenden orientieren. Dies kann nur unter der Einbindung von Pflegenden und Gepflegten passieren. Deshalb ist eine partizipativ und offen gestaltete Forschung im Bereich Pflege besonders wichtig. Dennoch werden nur vergleichsweise wenige Forschungsprojekte im Bereich Pflege partizipativ und offen gestaltet, vor allem weil partizipative und offene Forschung neue Herausforderungen an Projektleitende stellt. Im Rahmen des 3-stündigen Workshops wurde ein Einblick in die offene und partizipative Forschung gegeben, ein Dialog zwischen Forschenden und Pflegenden bzw. Gepflegten gestartet und aufgezeigt, welche Möglichkeiten es gibt, offene Methoden für die eigene Forschung nutzbar zu machen. Alle Informationen und Ergebnisse zu diesem Workshop sind frei einsehbar.
Neben den Workshops fand auch ein Vortrag an der Österreichischen Akademie der Wissenschaft statt, bei dem die Arbeitsgruppe vorgestellt wurde und auch auf einzelnen Tools eingegangen wurde.
Die Ergebnisse dieser Arbeitsgruppe werden nach Fertigstellung auf Österreich forscht allen frei zur Verfügung stehen. Für die Jahre 2020 und 2021 konnte die Arbeitsgruppe in das Wissenstransferzentrum Ost-Programm übergeführt werden, was eine bessere finanzielle Ausstattung der Workshops bedeutet.
Die Arbeitsgruppe “Konferenz” organisiert die jährlich stattfindende Österreichische Citizen Science Konferenz. Sie setzt sich aus dem lokalen Organisationsteam, das jedes Jahr je nach Konferenzort wechselt, und einem Team engagierter Personen zusammen, das sich einerseits um die wissenschaftliche Betreuung der Konferenz kümmert (d. h. vor allem um die Bewertung der eingehenden Beiträge für die jeweilige Konferenz), und andererseits auch allgemeine Dokumente erstellt, welche einen Informationsfluss zwischen den verschiedenen lokalen Organisationsteams von einem Jahr zum nächsten ermöglichen. Damit ist die Arbeitsgruppe “Konferenz” ein Kernelement bei der Organisation Österreichs größter Citizen Science Veranstaltung.
2019 wurde eine Guideline für lokale Konferenzorganisator*innen erstellt, die die Erfahrungen der bisherigen Konferenzorganisator*innen sammelt, um neuen Organisator*innen Best Practices zu vermitteln. Diese Guideline wird laufend überarbeitet. 2019 übergaben die Organisator*innen von der Universität Innsbruck ihre Erfahrungen an die Kolleg*innen von der Universität Wien weiter, welche die Konferenz 2020 organisieren.
Am 02. April 2019 fand die Generalversammlung der European Citizen Science Association (ECSA) in Brüssel statt, in deren Rahmen eine vom Citizen Science Network Austria geleitete Arbeitsgruppe ins Leben gerufen wurde.
Die ECSA mit Sitz am Museum für Naturkunde in Berlin ist ein Verein deutschen Rechts mit Mitgliedern aus ganz Europa. Das Ziel dieses Vereins ist es, die Citizen-Science-Akteur*innen in Europa zu vernetzen und die Methode Citizen Science in Arbeitsgruppen weiterzuentwickeln. Jedes Jahr findet eine Generalversammlung an einem anderen Ort statt (2017 war sie beispielsweise an der Universität für Bodenkultur Wien und dem IIASA Laxenburg) und bietet neben einem Formalakt auch die Möglichkeit, bei einer Reihe von Workshops teilzunehmen. Diese Workshops werden von Arbeitsgruppen innerhalb der ECSA organisiert. Dieses Jahr wurden Workshops zu Luftqualität, BioBlitzes, Empowerment, Lernen und Bildung, Daten und Technologien und Infrastrukturen und Best Practices geboten.
Auch eine neue Arbeitsgruppe, geleitet vom Citizen Science Network Austria, wurde in Brüssel gegründet. Die Arbeitsgruppe “Citizen Science Networks” möchte die verschiedenen Citizen Science Plattformen und Netzwerke, die (oft auf nationaler Ebene) Citizen Science Projekte für eine interessierte Öffentlichkeit präsentieren und die mittlerweile in mehreren europäischen Ländern entstanden sind, miteinander verbinden und gemeinsame Herausforderungen angehen. In einem ersten Workshop wurde das Ziel der AG Citizen Science Networks definiert. Die Teilnehmer*innen des Workshops kamen aus Deutschland, England, Belgien, Tschechien, Dänemark, Portugal, Italien und Österreich. In einer kleinen Vorab-Umfrage wurden verschiedene Ziele der Arbeitsgruppe vorgeschlagen, und die zwei Ziele mit den meisten Stimmen wurden in der Arbeitsgruppe diskutiert.
Das erste Ziel ist es, Minimumstandards für Citizen Science Projekte auf den verschiedenen Plattformen zu etablieren, um Projekte vergleichbar und auch zwischen verschiedenen Netzwerken austauschbar zu machen. Bisher ist es so, dass Projekte jeweils unterschiedliche Aufnahmekriterien durchlaufen müssen, wenn sie auf mehreren Plattformen gelistet werden wollen. Dieser Prozess soll in Zukunft durch gemeinsame Minimumstandards erleichtert und beschleunigt werden. Dadurch wird auch die Zusammenarbeit zwischen den Netzwerken erhöht und gestärkt. In der Generalversammlung wurde dem Plenum die neue Arbeitsgruppe und ihre Ziele vorgestellt. Das Plenum stimmte einstimmig dafür, diese Arbeitsgruppe formal in die ECSA aufzunehmen. Damit kann nun ganz offiziell die Arbeit aufgenommen werden.
Mehr Informationen dazu finden Sie am Blog und auf der Website ECSA.
Im Rahmen des Plattformtreffens am 26. Juni 2019 in Obergurgl wurde die AG „Citizen Science an/mit Schulen“ gegründet.
Besonders in den letzten zehn Jahren konnten in Österreich zahlreiche Kompetenzen und Wissen rund um die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Schule aufgebaut werden, nicht zuletzt auch durch das Sparkling Science-Forschungsförderprogramm des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung oder den seit 2015 vom Zentrum für Citizen Science organisierten Citizen Science Award, in dem jedes Jahr im Frühjahr v. a. Schulen zum Mitforschen bei verschiedenen Projekten eingeladen werden.
Ziel dieser AG ist es, die bisherigen Erfahrungen im Rahmen von Citizen Science-Projekten mit Schulen zu bündeln und Empfehlungen für Forschende & Lehrpersonen ggf. mit Best Practice-Beispielen auszuarbeiten. Dabei soll es zum einen um Herausforderungen und maßgebliche Faktoren für eine erfolgreiche Partnerschaft gehen, zum anderen sollen wichtige Faktoren für eine langfristige Zusammenarbeit ausgelotet werden. Ein Austausch mit anderen internationalen AGs zu diesem Thema wird auch angestrebt.
Zurzeit finden sich 44 laufende und 18 abgeschlossene Projekte auf Österreich forscht. Im Leistungsbericht 2017 wurden noch 58 laufende und 10 abgeschlossene Projekte angeführt. Die Reduktion der Projekte ist einerseits auf den Abschluss einiger Projekte im letzten Jahr zurückzuführen, als auch auf den Qualitätskriterienprozess, den 9 Projekte noch nicht abgeschlossen haben und 8 weitere nicht durchlaufen haben. Unter den 43 laufenden Projekten finden sich 9 Projekte, die im Jahr 2019 neu auf die Plattform kamen.
Alle 43 laufenden Projekte erfüllen selbstverständlich die Qualitätskriterien für Citizen Science Projekte auf Österreich forscht.
Wenn man sich die fachlichen Hintergründe der Projekte auf Österreich forscht ansieht, dann fällt auf, dass es neben den dominierenden ökologischen Projekten auch sehr viele Projekte aus anderen Disziplinen gibt. Damit sticht Österreich forscht auch im internationalen Vergleich hervor, da dort oft ein großer Überhang an ökologischen Projekten herrscht und andere Disziplinen kaum oder wenig vertreten sind.
Abb. 1: Fachliche Hintergründe der Projekte auf Österreich forscht.
Vom 26.-28. Juni 2019 fand im wunderschönen Obergurgl die 5. Österreichische Citizen Science Konferenz in wildromantischer Alpenidylle statt. Auf fast 2000 m Seehöhe versammelten sich ca. 150 Citizen Science Akteur*innen hauptsächlich aus Österreich, Deutschland und der Schweiz um gemeinsam über Citizen Science und das Motto “Grenzen und Übergänge” zu diskutieren.
Das Citizen Science Network Austria bewies wieder einmal, dass es mehr ist als nur die Summe seiner Teile. Das Organisationskommittee bestand aus Vertretern der Universität Innsbruck, der Universität für Bodenkultur Wien, dem Zentrum für Citizen Science am OEAD, Schweiz forscht (CH), Bürger schaffen Wissen (D) und Partizipative Wissenschaftsakademie an der Universität Zürich und ETH Zürich. Dementsprechend vielfältig waren die Teilnehmer*innen und die wissenschaftlichen Beiträge. So kamen Vertreter*innen von Universitäten, Fachhochschulen, Vereinen, Museen, Förderorganisationen und vielen mehr, um sich disziplinenübergreifend auszutauschen.
Kaum ein anderer Ort ist für die Frage nach den Grenzen von Citizen Science so geeignet wie Obergurgl. Durch seine geografische Lage an politischen wie natürlichen Grenzen inspirierte der Ort dazu Citizen Science auszuloten. In und um Obergurgl ließen sich verschiedenste Grenzen und Übergänge finden und man konnte den Umgang mit diesen Schnittstellen eingehend kennenlernen. Viele Grenzen sind in Obergurgl präsent, wie die Schneegrenze, die Waldgrenze, eine Staatsgrenze oder auch die Baumgrenze. Diese Grenzräume konnten nicht nur als Begrenzung, sondern auch als Bereiche des Übergangs und des Austausches kennengelernt werden. In diesem Umfeld wurde nun diskutiert, wie man die Grenzen und Übergänge in Citizen Science zu anderen Methoden und Disziplinen am besten gestaltet und möglicherweise auch die Grenzspannungen positiv für sich nutzen kann.
Viele verschiedene Aspekte und Blickwinkel wurden rund um das Konferenzmotto in angeregter und wertschätzender Weise diskutiert. Bei diesen Diskussionen war vor allem die Diversität der Teilnehmer*innen der Konferenz sehr vorteilhaft, weil dadurch sehr oft neue Perspektiven ein bestimmtes Thema neu beleuchteten, und so neue kritische Fragestellungen ermöglichten. Vor allem die Figur des Wissenschaftlers Hans, welche durch die erste Keynote von Susanne Hecker zum Beginn der Konferenz eingeführt wurde, wurde immer wieder diskutiert. Bei Hans handelt es sich um einen Wissenschaftler, der durch äußere Umstände auf das Thema Citizen Science gebracht wurde, dieses spannend fand und sich dachte: so schwer kann das ja nicht sein. Wo dann die Grenzen von Citizen Science sind, und welche Übergänge es zu anderen Bereichen wie z. B. Wissenschaftskommunikation, Bildung und Ermächtigung von Bürger*innen gibt, war ein sich durch die Konferenz ziehendes Thema.
Generell war die Konferenz von vielen Highlights gekennzeichnet: So gab es den höchst gelegenen und zudem ersten Citizen Science Slam, den zwei Maturanten aus Lienz mit einem Lied und einem Gedicht über ihre Vorwissenschaftliche Arbeit gewannen. Das Conference Dinner wurde mit einer unglaublichen Torte zum fünfjährigen Jubiläum der Konferenz versüßt und das Gruppenfoto wurde gleich zu einem ganzen Video durch eine Drohne ausgebaut. Ein Höhepunkt für viele war sicher auch die Speed-Postersession, welche in äußerst kurzer Zeit zu höchst anregenden und fruchtbaren Diskussionen geführt hat. Diese Session wurde von der Stiftung Blühendes Österreich unterstützt und trug so besonders zur hervorragenden Stimmung auf der Konferenz bei.
Am 12. April 2019 organisierte das Citizen Science Network Austria gemeinsam mit der AGES - Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, dem IIASA, dem NASA - Earth Science Programs und dem GFZ Potsdam eine Session zu "Citizen Science and Open Science: bridging the science-society-gap by finding emerging environmental issues and empowering citizens" auf der Jahresversammlung der EGU (European Geosciences Union) in Wien. Die 14 Vorträge und 29 Poster in der Session spannten sich über vielschichtige Themen und Länder. So wurden unter anderem neue Anwendungen zum Datenaustausch vorgestellt, es wurde gezeigt, wie gut die Datenerhebung zu 3D-Landschaftsparametern mit Drohnen funktioniert, ein Projekt zu Geruchsbelästigung auf europäischer Ebene wurde beschrieben oder auch die Einbindung von Bürger*innen in unterschiedlichsten Projekten von Hagelmonitoring in der Schweiz oder in Landwirtschaft in Indonesien wurde gezeigt. Die unheimlich große Fülle an Eindrücken wurde von Menschen aus Deutschland, Schweiz, Nepal, Indonesien, Mexiko und vielen weiteren Ländern aufgezeigt.
Mehr Informationen finden Sie unter anderem am Blog.
Bereits zum 5. Mal organisierte das CSNA auf der Jahresversammlung der Gesellschaft für Ökologie Deutschland, Österreich und der Schweiz (GfÖ) eine Session zu Citizen Science in der Ökologie. 2019 wurde der Schwerpunkt auf Bedenken zu Datenqualität und Methoden und Lösungen, um diesen Bedenken zu begegnen, gelegt, denn die Zuverlässigkeit und Qualität der Daten ist ein wichtiger Aspekt jedes wissenschaftlichen Projekts. Basierend auf den in einem Projekt gesammelten Daten, erstellen Wissenschaftler*innen Modelle, Analysen und Interpretationen, die sowohl politische und gesellschaftliche Entscheidungen als auch den wissenschaftlichen Fortschritt beeinflussen können. Daher müssen von Anfang an gründliche Qualitätskontroll- und Managementsysteme vorhanden sein, um falsche Annahmen auf der Grundlage fehlerhafter Daten zu vermeiden. In Citizen Science Projekten, in denen Freiwillige an mindestens einem Schritt des wissenschaftlichen Prozesses beteiligt sind, sind solche Qualitätskontrollmechanismen äußerst wichtig, insbesondere wenn man an Massenbeteiligungsprojekte denken, in denen Tausende von Teilnehmer*innen Daten sammeln. Daher wurden in dieser Session unter anderem folgende Fragen diskutiert: Wie kann sichergestellt werden, dass Daten auf wissenschaftlich korrekte Weise erhoben werden? Welche Best-Practice Beispiele für das Datenqualitätsmanagement gibt es in ökologischen Citizen Science Projekten? Welche Voraussetzungen und Einschränkungen gibt es für die Datenqualität in Citizen Science Projekten?
Am 11. September zeigten schließlich fünf Wissenschaftler*innen in ihren Vorträgen Ansätze, um die oben beschriebenen Fragen zu beantworten. Einen ausführlichen Bericht gibt es am Blog zum Nachlesen.
Das CSNA hat gemeinsam mit einem Konsortium rund um den Verein PRIA (Practical Robotics Institute Austria) den Zuschlag für die Organisation der European Researchers’ Night (ERN) 2018 und 2019 erhalten. Im Vorfeld der ERN wurde ein Workshop für interessierte Forscher*innen an der FH Campus Wien organisiert, bei dem die Teilnehmer*innen lernen konnten, wie man Citizen Science in die eigene Forschung integrieren kann. Das Programm dieses Workshops ist am Blog abrufbar.
Am 27. September 2019 fand dann die ERN selbst statt. Sie stand unter dem Motto “Forschung für uns alle” und zahlreiche Besucher*innen fanden sich in der Akademie für Angewandte Kunst ein, um Wissenschaft hautnah mitzuerleben. Am Blog finden Sie einen Beitrag dazu.
Die Citizen Science Pub Quiz-Reihe, deren erste Ausgabe 2017 sehr erfolgreich startete, wurde auch 2019 fortgesetzt. Insgesamt zweimal rief das CSNA zum feucht-fröhlichen Ratespiel in die Beaver Brewing Company. Die Rateteams konnten tolle Preise gewinnen (z. B. Bücher, Bodenanalysekits) und nebenbei ihr Wissen zu Citizen Science erweitern. Aufgrund des großen Erfolges wird die Reihe auch 2020 fortgesetzt.
Im Rahmen einer Kooperation mit den Wiener Volkshochschulen im Kursprogramm 2019/20 organisierte das CSNA einen Citizen-Science-Schwerpunkt. In diesem Schwerpunkt konnten sich mehrere Projekte einem interessierten Publikum präsentieren, Fragen beantworten und mit den Zuhörer*innen auch in Interaktion treten. Ziel der Kooperation war es, Citizen Science weiter bekannt zu machen, neue Citizen Scientists zu gewinnen und mit Bürger*innen über die Vor- und Nachteile dieser Methode zu diskutieren. Insgesamt 8 Vorträge wurden in diesem Schwerpunkt organisiert:
Am 4.11.2019 organisierte das CSNA einen ganztägigen Workshop im Rahmen der COST-Action on Citizen Science für die Arbeitsgruppe “Citizen Science and Policy”, dessen Ziel es war, Empfehlungen für die Entwicklung von nationalen Citizen-Science-Strategien zu entwerfen. Dazu wurde bereits im Vorfeld ein Fragebogen in ganz Europa ausgefüllt, dessen Ergebnisse im Workshop diskutiert und ausgearbeitet wurden. Diese Ergebnisse dienten auch als Basis für die Formulierung von Empfehlungen. Die Teilnehmer*innen kamen aus ganz Europa und arbeiteten an der Universität für Bodenkultur Wien in einer offenen und entspannten Atmosphäre an diesem herausfordernden Thema. Die Ergebnisse des Workshops werden in den nächsten Monaten auf die Website der COST-Action (www.cs-eu.net) gestellt.
Der Workshop "Wie kann ich Citizen Science in meine Forschung integrieren?" wurde als ein Pre-Event zur European Researchers’ Night konzipiert und fand am 27.3.2019 statt. In diesem Workshop setzten sich Projektleiter*innen bereits vor Projektbeginn mit Themen wie Kommunikation mit den Projektteilnehmer*innen, Motivation der Projektteilnehmer*innen, Datenqualität und Datenintegrität auseinander. Es wurden verschiedene Ansätze vorgestellt, wie man die Öffentlichkeit in ein Forschungsprojekt einbinden kann und welche Herausforderungen dieses Engagement mit sich bringt. Zudem wurde auch Wissenschaftskommunikation im Allgemeinen thematisiert. Mehr Infos zum Programm finden Sie hier.
Am 07.02.2019 fand in Barcelona (Spanien) ein Workshop der Citizen Science COST-Action zum Thema “City & Citizen Science” statt. Das Ziel des Workshops war es, Antworten auf die Fragen, wie Citizen Science in Städten angewandt wird, welchen Einfluss es auf Stadtpolitik haben kann und in welchen Wissenschaftsbereichen Citizen Science verbreitet ist, zu finden. Einen ausführlichen Bericht finden Sie hier.
Am 25.02.2019 organisierte die Abteilung Young Science des ÖAD eine Netzwerkveranstaltung zum Thema Citizen Science, bei der die beiden Gründer des CSNA Citizen Science und die Abgrenzung zu anderen ähnlichen Begriffen erklärten. Vor allem die Abgrenzung zu anderen ähnlichen Begriffen war für das Publikum, das aus Citizen-Science-Ansprechpersonen von unterschiedlichen Hochschulen aus ganz Österreich bestand, sehr spannend.
Am 04.06.2020 fand in Cesis (Lettland) das jährliche Meeting der COST-Action on Citizen Science statt. Dort wurden auch die Ergebnisse der vom CSNA initiierten Umfrage zu Citizen Science Netzwerken in Europa präsentiert. Es wurde festgestellt, dass die Zahl der Netzwerke in den einzelnen europäischen Ländern in den letzten Jahren stark gestiegen ist. Waren zu Beginn vor allem die deutschsprachigen Länder in diesem Bereich aktiv, so sind nun auch verstärkt nord-, west- und südeuropäische Länder vertreten.
Bei einer Redaktionssitzung der ORF-Wissenschaftsabteilung hatte das CSNA die Möglichkeit, sich und Citizen Science in Österreich kurz vorzustellen. Ziel ist eine vertiefte Kooperation mit dem ORF, um Citizen Science bekannter zu machen.
Im Rahmen der 4. IARA-Tagung an der FH Kärnten in Villach präsentierte sich das CSNA im Zuge der Unterzeichnung des Partner-MoUs durch die FH Kärnten einem interessierten Publikum. Neben dem CSNA wurde auch allgemein über Citizen Science in Österreich gesprochen.
Beim 1. Junior Biologicum konnte sich das CSNA vor allem einem jungen Publikum präsentieren und zeigen, wie junge Menschen bei Citizen Science mitmachen können. Nach einem Vortrag wurden in einem Science Café Fragen von Jugendlichen beantwortet. Einen ausführlichen Blogbeitrag zum Junior Biologicum finden Sie am Blog.
Im Zuge des Lunch Time Learnings an der AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit), einer Serie von Vorträgen für AGES-Mitarbeiter*innen, konnte sich das CSNA dort präsentieren und über die Möglichkeiten von Citizen Science im Tätigkeitsfeld der AGES referieren.
In einem Weiterbildungsmodul für die National Contact Points im Horizon 2020-Programm in ganz Europa konnte das CSNA einen Überblick über Citizen Science, häufig verwendete Methoden und Citizen Science in Europa geben.
In einem Seminar zu “Citizen Science: A new paradigm for public participation” konnte das CSNA einer internationalen Studierendengruppe vorgestellt und ein Einblick in ausgewählte Projekte gewährt werden.
Die Österreichische Akademie der Wissenschaften lud zu einer Tagung mit dem Schwerpunkt nachhaltige Entwicklung ein. Bei dieser Veranstaltung nutzte das CSNA die Möglichkeit aufzuzeigen, wie die Projekte auf Österreich forscht zu den Sustainable Development Goals beitragen.
Im Rahmen des F&E Cafes der FH Campus Wien konnte das CSNA seine Aktivitäten, Arbeitsgruppen und Citizen Science in Österreich generell vorstellen und in einem World Cafe Setting konkrete Fragen zur Anwendung von Citizen Science in FH Campus Wien Forschungsfeldern beantworten.
Die Citizen Science Projekte “Stadtwildtiere in Deutschland, Österreich und der Schweiz” baten das CSNA ihnen einen Vortrag zu geben, in dem beschrieben wird, wie sie ihre Citizen Science Aktivitäten mit Open Science Methoden verbinden können und welche praktischen Vorteile und Herausforderungen es dabei gibt.
Eine Keynote zu den Erfahrungen der Etablierung des Netzwerks durfte das CSNA während der Gründungsveranstaltung des dänischen Citizen Science Networks halten.
Die Universität Innsbruck und der Arbeitskreis für Wissenschaft und Verantwortlichkeit luden das CSNA dazu ein, in der Stadtbibliothek einen öffentlichen Vortrag mit Podiumsdiskussion zu Citizen Science in Österreich mit Schwerpunkt auf Tirol zu halten, sowie einen Workshop zu “Wie kann ich Citizen Science in meine Forschung integrieren” für Wissenschaftler*innen der UNiversität Innsbruck durchzuführen.
Autor*innen: Heigl, F; Kieslinger, B; Paul, K.T; Uhlik, J; Dörler, D
Erscheinungsdatum: 23. April 2019
Zusammenfassung: In einer Veröffentlichung in den Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America (PNAS) stellte die Arbeitsgruppe für Qualitätskriterien für Citizen Science Projekte auf Österreich forscht den einjährigen Prozess der Entwicklung transparenter Kriterien für die Entscheidung, welche Projekte auf Österreich forscht gelistet werden sollen, der wissenschaftlichen Gemeinschaft vor. In diesem Text wurde auch über die österreichische Grenze hinausgegangen und vorgeschlagen, den gleichen Prozess wie in Österreich auf internationaler Ebene zu entwickeln, um Mindeststandards für Citizen Science-Projekte festzulegen. Ein solcher Prozess würde dem Feld helfen, sich zu entwickeln, und die politischen Entscheidungsträger ermutigen, CS-Projektdaten und -ergebnisse ernst zu nehmen.
Zum Volltext und weiteren Informationen gelangen Sie am Blog.
Dazu gibt es auch einen Letter to the Editor von Auerbach et al. sowie die Antwort darauf von Heigl et al.
Autoren: Dörler, D und Heigl, F
Erscheinungsdatum: 22. August 2019
Zusammenfassung: In den Mitteilungen der Vereinigung Österreichischer Bibliothekar*innen erschien 2019 in einer Sonderausgabe zum Thema Open Science ein Text über Citizen Science in Österreich. Der Text gibt eine kurze Einführung Citizen Science, die Verbindungen zu Open Science und die Entwicklungen von Citizen Science in Österreich in den letzten Jahren und einen Ausblick in die Zukunft.
Zum Volltext gelangen Sie hier.
Autoren: Heigl, F und Kranzer, S
Erscheinungsdatum: 27. September 2019
Zusammenfassung: Die sogenannte „Third Mission” stellt eine dritte akademische Mission der Hochschulen dar, die im Laufe der Zeit zu Lehre und Forschung hinzugekommen ist. Welche Aufgaben und Tätigkeitsfelder hier genau gebündelt werden, wird sehr unterschiedlich definiert – generell kann man aber von einer Leistung der Hochschulen für die und mit der Gesellschaft sprechen. Ein Teil dieser Third Mission ist der Wissenstransfer, der sich in den Augen der Autoren derzeit im Wandel befindet.
Zum Volltext gelangen Sie hier.
Autor*innen: Steurer, W; Cieslinski, M; Siegele, P
Erscheinungsdatum: Mai 2019
Zusammenfassung: Mit der vorliegenden Broschüre bietet das Zentrum für Citizen Science einen umfassenden Überblick über CS-Initiativen, -Netzwerke, -Plattformen und -Förderungen auf nationaler und internationaler Ebene, ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Dabei zeigt sich, dass Österreich im internationalen Vergleich durch das Förderprogramm Sparkling Science eine Vorreiterrolle im Hinblick auf die öffentliche Förderung von Citizen Science einnimmt. Seit dem Jahr 2007 wurden im Rahmen von sechs Ausschreibungen knapp 300 Projekte mit einem Gesamtfördervolumen von knapp 35 Millionen Euro gefördert, mit dem Ziel Barrieren zwischen Wissenschafts- und Bildungssystem abzubauen. Durch Österreich forscht bzw. das Citizen Science Network Austria und das Zentrum für Citizen Science wurden darüber hinaus Vernetzung und Kompetenzaufbau vorangetrieben. Damit fügt sich Österreich in eine Reihe von Ländern – Australien, Belgien, Deutschland, Neuseeland, Schweiz, USA, um nur einige zu nennen –, in denen Citizen Science sowohl top-down als auch durch bottom-up-Initiativen unterstützt wurde.
Zum Volltext gelangen Sie am Blog.
Autor*innen: Frigerio, D; Puehringer-Sturmayr, V; Neuböck-Hubinger, B; Gegendorfer, G; Kotrschal, K; Hirschenhauser, K
Erscheinungsdatum: 11. September 2019
Zusammenfassung: Ziel der vorliegenden Studie war es, die Auswirkung von Volksschüler*innen als Multiplikator*innen für wissenschaftliche Projekte zu untersuchen und die lokale Bevölkerung in das Monitoring der frei fliegenden Waldrappe miteinzubeziehen. Die Waldrapp Kolonie wurde 1997 an der Konrad Lorenz Forschungsstelle in Grünau/Almtal (einer Core Facility der Universität Wien) gegründet, um Grundlagenforschung zum Sozialverhalten betreiben und Wissen für Wiederansiedelungsprojekte dieser stark gefährdeten Spezies sammeln zu können. Schüler*innen der umliegenden Volksschulen nahmen an umfangreichen Indoor- und Outdoor-Workshops über die Waldrappe teil. Der regelmäßige Kontakt zu den Forscher*innen, die Begegnungen mit den Vögeln im Freien sowie kindgerechte Vorträge von Expert*innen trugen dazu bei, dass sich die Schüler*innen ein umfangreiches Wissen über diese stark gefährdete Vogelart aneignen konnten.
Zum Volltext gelangen Sie am Blog.
Autorinnen: Hood-Nowotny, R; Wawra, A; Watzinger, A; Ziss, E
Erscheinungsdatum: 29. Oktober 2019
Zusammenfassung: In diesem Projekt wurde ein experimenteller Citizen Science Ansatz verwendet, um das Konzept der Kohlenstoffspeicherung in Böden und die potenzielle Rolle von Biokohle (d. h. die Einbringung von Holzkohle in den Boden) einer breiteren Öffentlichkeit zu kommunizieren. Bei vier Gartenveranstaltungen (zwischen 100 und 7.000 Teilnehmer*innen) ermutigten wir die Öffentlichkeit, sich bei unseren Citizen-Science Experimenten zu beteiligen. Unser Ziel war, die Trockenheitsresistenz von Topfpflanzen in mit Biokohle behandelten Böden zu untersuchen. Die Teilnehmer*innen schickten dafür ihre Pflanzenproben für eine Stabilisotopenanalyse an unser Labor. Das ermöglichte uns zusätzliche Informationen über den Trockenstress zu ermitteln. Die Ergebnisse zeigten keine signifikanten negativen oder positiven Auswirkungen von Biokohle, weder auf die Wassernutzungseffizienz (mit Isotopenanalyse bestimmt), noch auf das Wachstum der Bohnenpflanzen. Unsere zweistufige Strategie (experimenteller Citizen Science Ansatz und Laboranalyse) war eine effektive Möglichkeit, die Öffentlichkeit in den Prozess einzubeziehen. Wir identifizierten einige Herausforderungen, den Einsatz der Teilnehmer*innen bis zum Projektende aufrecht zu erhalten, und wir konnten das Projektdesign verbessern. Generell vermieden wir erfolgreich die Falle des "Lerndefizits", indem die Menschen in eine experimentelle Lernaktivität eingebunden wurden. Dieses Projekt zeigt, dass die Kombination von experimenteller Bürger*innenwissenschaft mit anschließender Laboranalyse ein vielversprechender und inspirierender Ansatz für zukünftige Studien ist.
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Autor*innen: Brodschneider, R; Gratzer, K; Kalcher-Sommersguter, E; Heigl, H; Auer, W; Moosbeckhofer, R; Crailsheim, K
Erscheinungsdatum: 12. November 2019
Zusammenfassung: In den Jahren 2014 und 2015 haben Imker*innen als Citizen Scientists im Rahmen der Untersuchung „C.S.I. Pollen" mithilfe von Pollenfallen die Biodiversität der Pollenspender unserer Honigbienen untersucht. Insgesamt 1622 Pollenproben wurden gesammelt und weiter untersucht. In der wissenschaftlichen Zeitschrift Scientific Reports ist nun die bisher umfangreichste Untersuchung der Pollenspender für Honigbienen in Österreich, und wahrscheinlich auch für viele andere europäische Länder erschienen. Diese Umfangreiche Arbeit war nur durch die tatkräftige Mithilfe von Imker*innen als Citizen Scientists möglich. Diese wurden angeleitet, an drei Völkern ihres Standorts den Pollen heimkehrender Sammlerinnen mit Pollenfallen zu ernten - die Bienen streifen die Pollenladungen dabei an einem Gitter ab, und die Citizen Scientists ernten diese nach einem Tag. Die so gesammelten Proben wurden lichtmikroskopisch auf ihre botanische Herkunft bestimmt. Die Untersuchung zeigt weltweit eine der höchsten Diversitäten an Pollenspendern, wobei das sicherlich auch auf die nur durch die Kooperation mit Imkereien erreichte hohe Zahl an untersuchten Proben zurückzuführen ist. Wir konnten den Höhepunkt der Pollendiversität im Mai und Juni, mit geringeren Werten im April und im Spätsommer/Herbst nachweisen.
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Erscheinungs- termin | Medium | Artikel |
13.01.19 | profil | Citizen Science: Tiere zählen für die Wissenschaft |
21.02.19 | APA Science | Österreich forscht: 60 Citizen-Science Projekte offen |
27.02.19 | BM:VIT Infothek | Österreich forscht: 60 Citizen Science Projekte zum Mitmachen |
03.03.19 | Tiroler Tageszeitung | Mit dem Smartphone zum Forscher werden |
18.03.19 | Bezirkszeitung Währing | Mitmachen bei Österreich forscht |
18.03.19 | Schrödingers Katze – Der Österreichische Wissenschaftsblog (UNIKO) | Citizen Science: Wie die Bevölkerung Forschung hilft |
29.04.19 | APA Science | Österreichische Forscher definieren Citizen Science |
05.2019 | Diners Club Magazin | Forscher und ihre Liebhaber |
02.07.19 | Kronen Zeitung | Der Ruf der Forschung nach den Laien des Landes |
11.2019 | Communication | Biologicum Almtal: Warum wir so sind, wie wir sind |
19.12.2019 | Die Presse | Die Suche nach den Urgroßeltern und deren Vorfahren |
Ende 2019 wurde die Website einem Relaunch unterzogen. Nach außen hin ist sofort das neue Design erkennbar, das einen stärker Magazin-bezogenen Aufbau favorisiert. Geblieben, aber erneuert, ist der Image-Slider als Präsentationselement, der nun stärker auf Erstbesucher*innen und als Einladung zum Erforschen der Seite genutzt wird.
Das Layout verfügt über viele Automatisierungen, die die tägliche Arbeit an der Seite vereinfachen. Die Filter der Projektliste befinden sich an der gewohnten Position, sind aber technisch ebenfalls erneuert worden um eine Kompatibilität mit zukünftigen Browser- bzw. Servertechnologien bestmöglich herstellen zu können. Viele historische gewachsene Inhaltsbereiche sind im Hintergrund entschlackt worden, was die Wartung vereinfacht und der Performance der Seite zusätzlich guttut. Wie schon die Vorgänger-Version verwendet die Website eine zeitgemäße Verschlüsselung (SSL/TLS) und ist ausschließlich über https:// erreichbar.
Technisch wurde die Website mit dem Relaunch auf einen zeitgemäßen Status gebracht, der aktuelle Technologien des modernen World Wide Webs nutzt. Die Website verfügt über eine bessere Kompatibilität zu mobilen Endgeräten wie Smartphones und lädt dank eines fortgeschrittenen Caching Systems schneller. Nach der schon veralteten Vorversion aus dem Jahre 2014 ist die neue Website auf Basis des verwendeten SPOTTERON Frameworks langfristig wieder bestmöglich stabil und kann laufend mit Updates versorgt werden.
Neben einem neuen Design gab es auch einige Erweiterungen. So wurde eine Blog-Kategorie eingeführt, die Mitte 2020 in Vollbetrieb gehen wird. Die Blog-Kategorie besteht aus einem eigenen Set an Funktionen, die es freigeschaltenen Blogger*innen auf der neuen Website ermöglichen, selbstständig Blogs zu veröffentlichen und zu betreuen. Diese Blog-Beiträge können aus einer Vielzahl an Elementen zusammengesetzt werden. So lassen sich z. B. unkompliziert Videos einbinden, Galerien erstellen und Zitate formatieren. Zusätzlich können registrierte User*innen Kommentare schreiben, Blogs bewerten und andere interaktive Features nutzen. Um diese erhöhte Interaktivität, die ein Funktionspektrum “Blog” mit sich bringt, sicherer zu gestalten, sind in der Website eine Reihe von zusätzlichen Schutzfunktionen als Abwehr von SPAM Registrierungen implementiert.
Auch die Leistungsberichte bekamen eine eigene Subseite, auf der sich nun alle bisher veröffentlichten Leistungsberichte finden. Zusätzlich wurde der Grundstein für eine englischsprachige Version der Websiteinhalte gelegt, um die Citizen-Science-Aktivitäten im internationalen Raum leichter auffindbar zu machen. Die Implementierung der englischen Sprachversion ist ebenfalls für das erste Halbjahr 2020 geplant.
Die bereits 2017 eingeführten “Science Interviews mit Eva” wurden auch 2019 fortgesetzt. Im letzten Jahre kam ein Interview mit Steffen Fritz (IIASA Laxenburg) dazu:
Auf der Website wurden im vergangenen Jahr (01.01.2019-31.12.2019) von 14.732 Nutzer*innen 51.619 Seitenaufrufe getätigt. Das entspricht durchschnittlich 40 Besucher*innen und 141 Seitenaufrufen pro Tag. Mit dem Relaunch der Website wurden das nötige Aktivitätsanalysetool auf Österreich forscht, das es ermöglicht herauszufinden, welche Inhalte auf großes Interesse stoßen, auf Matomo umgestellt. Matomo garantiert, dass sämtliche Daten, die hier anfallen, nicht an Dritte weitergegeben werden (im Gegensatz zu anderen Analysetools wie z. B. Google Analytics).
Unsere Social Media Aktivitäten werden auf Facebook und Twitter durchgeführt. So konnten wir mit 243 Facebook-Posts im Jahr 2019 unsere Follower von 893 auf 1047 steigern. Auf Twitter haben wir nun mit Stand 30. Dezember 2019 1692 Follower.
Social Media Statistik
(01.01.2019-31.12.2019)
Tweets/Beiträge | neue Follower | Impressionen | Erwähnungen/Interaktionen | |
176 | 418 | 260.600 | 253 | |
243 | 154 | 106.914 | 3.848 |
2019 wurden vier Newsletter versandt. Die quartalsweise erscheinenden Newsletter informieren über aktuelle Entwicklungen in Citizen Science Projekten, Veranstaltungen und neuen Netzwerkpartnerinstitutionen. Die Anmeldung zum Newsletter und die versandten Newsletter finden Sie auf dieser Seite.
Mit dem Zentrum für Citizen Science, das vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft 2015 beim OeAD eingerichtet wurde, wurde 2019 intensiv zusammengearbeitet. Neben quartalsmäßigen Treffen, die der Koordination und dem Austausch dienen, wurden auch einige gemeinsame Veranstaltungen organisiert. Darunter sind u.a. die Österreichische Citizen Science Konferenz 2019 und eine Informationsveranstaltung aus der Arbeitsgruppe Citizen Science und juristische Aspekte zu Bild- und Urheberrechten in Citizen-Science-Projekten, sowie ein Workshop zur Integration von Citizen Science in die tägliche Forschung.
Die bereits 2017 und 2018 laufende Zusammenarbeit wurde 2019 intensiviert und in einer engen Partnerschaft fortgesetzt. Die AG Open Science organisiert seit Sommer 2019 bis Ende 2021 nun im Rahmen des WTZ Open-Science-Tools-Workshops. Nähere Informationen zu den Workshops finden Sie bei der AG Open Science.
Das CSNA hat sich 2019 vor allem mit der Gründung einer europäischen Arbeitsgruppe (siehe oben) und der Organisation der ECSA 2020 in das europäische Citizen Science Netzwerk eingebracht. Im Zuge dessen fanden Treffen mit dem lokalen Konferenzorganisatorenteam aus Triest statt. Daneben ist das CSNA Associated Third Party in einem Horizon2020-Projekt, in welchem eine neue europäische Citizen Science Trainingsplattform entwickelt werden soll.
In der aktuellen COST Action “Citizen Science to promote creativity, scientific literacy, and innovation throughout Europe” (https://www.cs-eu.net/) ist Österreich durch sechs Forscher*innen im Management Committee vertreten. Vier Vertreter*innen sind durch ihre Institutionen auch Teil des Citizen Science Network Austria. Daniel Dörler als Koordinator und Silvia Winter als Leiterin eines Citizen Science Projektes sind offizielle Vertreter Österreichs in dieser Cost Action. Neben der Tätigkeit im Management Committee sind beide auch aktiv in drei Arbeitsgruppen beteiligt (WG 1 Data Quality, WG 2 Citizen Science and Education und WG 3 Citizen Science and Policy). Florian Heigl (BOKU Wien) und Linda See (IIASA) sind als Stellvertreter*innen gelistet. In WG 3 leiteten Daniel Dörler und Florian Heigl auch eine Unterarbeitsgruppe zu nationalen Netzwerken und Initiativen, und durften im Zuge dessen auch ein Arbeitsgruppentreffen der WG 3 an der Universität für Bodenkultur Wien organisieren.
Mit der Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) wurde auch 2019 wieder auf mehreren Ebenen intensiv und erfolgreich kooperiert. Die LBG unterstützte auch 2019 wieder die Österreichische Citizen Science Konferenz. Zusätzlich leitet Benjamin Missbach von der LBG gemeinsam mit Daniel Dörler die Arbeitsgruppe zu Open Science Trainings.
Im vergangenen Jahr suchten auch mehrere Projekte die Unterstützung der Plattform Österreich forscht bei Forschungsanträgen in der Form von Letters of Support bzw. Letters of Interest. Sieben Projekte bzw. Institutionen wandten sich diesbezüglich an die Plattform:
Die Etablierung des CSNA im letzten Jahr sehen wir nicht nur als Bestätigung unserer langjährigen Arbeit im Bereich Citizen Science, sondern auch als Arbeitsauftrag. Es gibt noch einige Herausforderungen, die nur durch diese langfristige Perspektive gemeistert werden können. So soll Citizen Science in den nächsten Jahren noch stärker im Leben der Menschen verankert werden. Schon jetzt forschen mehr als 100.000 Personen in Österreich an Citizen Science Projekten mit oder leiten diese. Dennoch ist der Begriff an sich noch wenig bekannt. Dem möchten wir in den nächsten Jahren entgegenwirken.
Auch international soll Österreich in den kommenden Jahren stärker im Bereich Citizen Science positioniert werden. Schon jetzt sind die Citizen-Science-Aktivitäten in Österreich im Vergleich zu vielen anderen Ländern sehr zahlreich und divers. Dennoch möchten wir diese Position unter den ersten in Europa weiter ausbauen und somit auch die internationale Diskussion mitgestalten.
Ein Mittel dazu ist auch die Österreichische Citizen Science Konferenz, die sich seit der ersten Austragung 2015 von einer österreichisch geprägten Fachtagung zu einer internationalen Konferenz unter Einbindung von Bürger*innen in wissenschaftlichen Prozessen entwickelt hat. 2020 wird diese Konferenz mit dem Motto “Citizen Science: Anspruch und Bedeutung” von der Universität Wien organisiert, und ist somit nach Salzburg und Obergurgl wieder einmal in der österreichischen Hauptstadt zu Gast. Neben hochkarätigen Keynotes aus den USA und Schweden werden vor allem die zahlreichen Vorträge, Workshops und Poster wieder ein Highlight für die Citizen-Science-Community in Österreich, Deutschland und der Schweiz werden.
Auch die Tagung der European Citizen Science Association findet 2020 wieder statt. In Triest wird die europäische Community zusammenkommen und über internationale Entwicklungen diskutieren. Sie sehen also, es wird wieder ein spannendes Jahr und wir freuen uns schon darauf, mit Ihnen gemeinsam und allen Partner*innen und anderen Interessierten Citizen Science zu diskutieren, weiterzuentwickeln und kritisch zu beleuchten.
Wir sind sehr stolz, Ihnen als Koordinatoren des Citizen Science Networks Austria und der Plattform Österreich forscht den ersten Leistungsbericht vorlegen zu können. Mit diesem Bericht möchten wir einen weiteren Schritt in Richtung Transparenz gehen und somit den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft in Österreich fördern.
Mit der Gründung im März 2014 als erstes Netzwerk für Citizen Science Projekte in Österreich und vermutlich auch Europas, wurde eine auch international beachtete Erfolgsgeschichte gestartet. Zahlreiche weitere nationale und internationale Citizen Science Plattformen, die nach Österreich forscht gegründet wurden, wie z. B. Bürger schaffen Wissen, Schweiz forscht oder auch das Zentrum für Citizen Science angesiedelt im OeAD, haben ebenfalls das Potential von Citizen Science erkannt. Einladungen zu internationalen Konferenzen als Best practice-Beispiel, das enorme Wachstum von Österreich forscht seit der Gründung und nicht zuletzt auch das steigende Interesse an der Österreichischen Citizen Science Konferenz, der einzigen deutschsprachigen Citizen Science Konferenz, belegen diesen Erfolg. Und Citizen Science ist kein Randphänomen, wie derzeit noch oft behauptet wird. Alleine drei Studien, die dieses Jahr mit teilweise erschreckenden Zahlen den Rückgang der Biodiversität gezeigt haben, beruhen auf Citizen Science Daten, und die mehr als 100.000 Teilnehmer*innen, die bei allen auf Österreich forscht präsentierten Projekten mitmachen, zeigen dies eindrucksvoll.
Mit den in Kürze veröffentlichten Qualitätskriterien gehen das Citizen Science Network Austria und Österreich forscht auch 2018 wieder international beachtet voran. Im Sinne der Transparenz und Verantwortung, welche Citizen Science mit sich bringt, wird Österreich forscht die erste Plattform sein, die sich strengen Qualitätsvorschriften unterwirft, damit sich Teilnehmer*innen von auf Österreich forscht präsentierten Projekten sicher sein können, das verantwortungsvolle Forschung durch ihr ehrenamtliches Engagement möglich wird.
Wir wünschen eine interessante Lektüre und stehen jederzeit für Fragen und Anregungen zur Verfügung,
die Koordinatoren des Citizen Science Network Austria,
Dr. Florian Heigl und Mag. Daniel Dörler
Die pdf-Version des Berichtes zum Herunterladen finden Sie hier.
Im Jahr 2017 wurde das Citizen Science Network Austria gegründet, welches von der Universität für Bodenkultur koordiniert wird. Durch dieses Netzwerk soll Citizen Science in Österreich weiter ausgebaut, der Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft gestärkt und die Qualität gefördert werden.
Um diese Aufgaben des Netzwerks auch formal festzuhalten, wurde von allen unten gelisteten Institutionen ein Memorandum of Understanding unterschrieben. Die wichtigsten Auszüge aus diesem MoU finden Sie hier:
Die weiter unten gelisteten Institutionen aus Wissenschaft, Forschung, Bildung und Praxis erklären, unter Berücksichtigung des jeweiligen institutionellen Wirkungsbereichs, die nachstehend genannten Ziele zu verfolgen:
Diese Partnerinstitutionen erklären, zur Erreichung dieser Ziele insbesondere nachstehende Aufgaben erfüllen zu wollen:
Bisherige Partnerinstitutionen (gereiht nach Zeitpunkt des Beitritts):
Im Rahmen des jährlichen Plattformtreffens von Österreich forscht am 01.03.2017 wurde von den anwesenden Partner*innen beschlossen, eine Arbeitsgruppe zu Qualitätskriterien für Citizen Science Projekte einzurichten. Dies wurde nötig, weil durch neue Förderprogramme und dem mittlerweile erreichten Bekanntheitsgrad von Citizen Science sich immer mehr Projekte zu Citizen Science zählen, welche auch die Aufnahme auf Österreich forscht beantragten. Bislang wurden Projekte von den Koordinatoren der Plattform vor der Aufnahme auf Konsistenz mit den unterschiedlichen Definitionen von Citizen Science geprüft. Um nun möglichst objektive, nachvollziehbare und vor allem auch öffentlich einsehbare Kriterien für die Zukunft zu schaffen, wurde die Arbeitsgruppe für Qualitätskriterien gegründet.
Die Arbeitsgruppe besteht aus Projektleiter*innen sowie Partner*innen von Österreich forscht und wird von Florian Heigl und Daniel Dörler geleitet. Ziel ist es, bis zur Österreichischen Citizen Science Konferenz Anfang Februar 2018 in Salzburg einen Katalog mit Mindestkriterien zu erstellen, den alle Projekte auf Österreich forscht in Zukunft erfüllen müssen. Zusätzlich werden die Kriterien auf Österreich forscht für jeden einsehbar präsentiert werden. Die entwickelten Kriterien erhöhen einerseits die Qualität der Citizen Science Projekte auf der Plattform und bieten andererseits den Bürger*innen die Gewissheit, dass alle auf Österreich forscht gelisteten Projekte nach objektiven und nachvollziehbaren Qualitätskriterien durchgeführt werden.
Ab dem Moment, an dem die Kriterien präsentiert werden, müssen alle Projekte, die auf der Plattform gelistet werden möchten, diese auch erfüllen. Für bereits auf der Plattform gelistete Projekte gilt eine Übergangsfrist, die ebenfalls bei der Österreichischen Citizen Science Konferenz 2018 bekannt gegeben wird. Sollten bereits gelistete Projekte nach der Übergangszeit die Kriterien nicht erfüllen, so werden diese von der Plattform entfernt. Wie der Überprüfungsprozess gestaltet sein soll, wird ebenfalls in der Arbeitsgruppe fixiert.
Die Erstellung der Kriterien erfolgte in mehreren Schritten:
Während der gesamten Erstellung des Qualitätskriterienkataloges gab es somit drei Feedbackschleifen für Projektleiter*innen und Partner*innen der Plattform. Zusätzlich stand es allen Projektleiter*innen und Partner*innen der Plattform jederzeit offen, auch selbst Teil der Arbeitsgruppe zu werden und so die Kriterien noch intensiver mitgestalten zu können.
Auf diese Weise sollten sowohl traditionsreiche Citizen Science Projekte, als auch ganz neue Projektleiter*innen die Möglichkeit haben, ihre Sichtweisen und Meinungen zu dieser Methode einzubringen.
Im Zuge der Erstellung von Qualitätskriterien für Citizen Science Projekte auf Österreich forscht hat sich bald herausgestellt, dass es für bestimmte Bereiche Empfehlungen für bestehende und neue Citizen Science Projekte benötigt, an denen sich die Projektleiter*innen orientieren können. Ein sehr wichtiger Bereich sind dabei rechtliche Fragen, die im Rahmen von Citizen Science Projekten oftmals zum ersten Mal auf Projektleiter*innen zukommen:
Diese und noch viele weitere Fragen stellen sich angehenden Projektleiter*innen häufig. Und oft wird aus Unwissenheit, Halbwahrheiten oder Falschinformationen und daraus resultierenden Ängsten vor Rechtsunsicherheit eine Projektidee nicht weiter verfolgt.
Aus diesem Grund wird in der Arbeitsgruppe für juristische Aspekte in Citizen Science ein Empfehlungskatalog für allgemeine Rechtsfragen im Rahmen von Citizen Science Projekten erstellt. Dieser basiert auf den Fragen von laufenden Projekten auf Österreich forscht und dem Input von Jurist*innen, die sich speziell mit diesem Thema auseinandergesetzt haben. Diese Empfehlungen berücksichtigen auch die im Mai 2018 neu geltende Datenschutzgrundverordnung, und sollen eine Orientierungshilfe bieten, um Citizen Science Projekte zu starten oder zu überarbeiten. Die Empfehlungen ersetzen allerdings nicht eine intensive Auseinandersetzung mit der Thematik und vor allem auch nicht eine juristische Beratung, da sie nur auf sehr allgemeiner Ebene ausgearbeitet werden können.
Die Ergebnisse dieser Arbeitsgruppe werden nach Fertigstellung auf Österreich forscht allen frei zur Verfügung stehen.
Im Gründungsjahr Österreichs erster Citizen Science Plattform lag der Fokus vor allem auf Bewusstseinsbildung bei bereits vorhandenen Citizen Science Projekten und dem Aufbau eines Netzwerks für Projektleiter*innen bereits bestehender wissenschaftlicher Projekte mit Bürger*innenbeteiligung. Die Idee für die Plattform entstand im Zuge der Entwicklung des Projektes Roadkill. Der Beweggrund war vor allem ein gegenseitiger Erfahrungsaustausch und die Präsentation aller Citizen Science Projekte in Österreich auf nur einer Website, um sie so für interessierte Bürger*innen leichter auffindbar zu machen. Die Plattform war zu Beginn selbst programmiert und gleichzeitig auch die Projektwebsite für das Projekt Roadkill. Bis zum Ende des Jahres fanden sich insgesamt 7 Projekte auf www.citizen-science.at. Darunter waren etwa Phenowatch der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik oder naturbeobachtung.at des Österreichischen Naturschutzbundes.
Um auch auf internationaler Ebene die Aktivitäten von Österreich forscht sichtbar zu machen, wurde sichergestellt unter den ersten aktiven Mitgliedern der European Citizen Science Association, welche im Jahr 2013 gegründet wurde, zu sein.
Dieses Jahr war vor allem geprägt von der ersten Österreichischen Citizen Science Konferenz (ÖCSK), die im Februar 2015 an der Universität für Bodenkultur organisiert wurde. Sieben Forscherinnen und Forscher aus unterschiedlichsten Fachbereichen präsentierten dabei ihre Erfahrungen mit Citizen Science. In einem Workshop und einer Postersession konnten sich die ca. 70 Teilnehmer*innen austauschen und kennenlernen sowie die Zukunft der Plattform mitgestalten. Zum Start der Konferenz wurde auch die Website neu gestaltet, diesmal programmiert und designt durch einen professionellen Anbieter (NINC Media). Im Zuge des Relaunchs wurde auch der Name Österreich forscht gewählt, sowie die Website des Projekts Roadkill (www.roadkill.at) von der Plattformseite getrennt. Nach der Konferenz vervierfachte sich die Anzahl der Citizen Science Projekte auf der Plattform auf 29 bis zum Ende des Jahres.
Auch dieses Jahr begann mit der Österreichischen Citizen Science Konferenz, diesmal ausgetragen am WasserCluster Lunz in Lunz am See. 60 Teilnehmer*innen tauschten sich an zwei intensiven Konferenztagen in Lunz am See aus. Keynotes aus Italien, Deutschland und Österreich präsentierten ihre Erfahrungen und Projekte, und zum ersten Mal waren auch geistes- und sozialwissenschaftliche Projekte Teil der Konferenz. In diesem Jahr erhöhte sich die Anzahl der Projekte auf Österreich forscht um weitere 10 Projekte auf 39. Ebenfalls im Jahr 2016 bekamen die beiden Plattformkoordinatoren Florian Heigl und Daniel Dörler von der Universität für Bodenkultur Wien die Möglichkeit, Teile ihre bisher ehrenamtlich betriebenen Koordinationsarbeit über die Leistungsvereinbarungen finanziert weiterzuführen.
Zur Zeit finden sich 53 laufende und 7 abgeschlossene Projekte auf Österreich forscht. Damit ist sie nicht nur Österreichs erste, sondern auch Österreichs größte Plattform für Citizen Science Projekte. Auffallend dabei ist, dass diese Projekte nicht nur von Universitäten, sondern auch von NGOs, Vereinen, privaten Forschungsinstitutionen und Stiftungen kommen. Um diese große Anzahl an Projekten aus den unterschiedlichsten Fachdisziplinen leichter greifbar zu machen, wurde auch ein Projektfilter eingebaut, der es User*innen ermöglicht, gezielt nach ihren Wunschthemen, Wohnorten etc. zu suchen. Eine Umfrage unter allen Projektleiter*innen ergab, dass in den 53 Citizen Science Projekten, welche auf Österreich forscht gelistet sind, mehr als 108.000 Teilnehmer*innen mitarbeiten.
Gemeinsam mit dem Wissenstransferzentrum Ost wurde diese Veranstaltung organisiert. So fand am 17.01.2017 ein Vortrag zum Thema "Citizen Science – Chancen und Herausforderungen einer Öffnung" statt. Der Abend lud zum Grenzen überschreiten ein, sowohl räumlicher wie auch disziplinärer Natur und stellte das “Big Picture” in den Mittelpunkt. Nach der ersten Zusammenarbeit zwischen den Citizen Science und Open Science Gruppen 2016, sollte dieses Mal noch tiefer die Verschränkung der beiden Konzepte durchdacht und so Probleme und Vorteile aus den gemeinsamen Aktivitäten reflektiert werden.
Die Generalversammlung der European Citizen Science Association (ECSA) fand nach Barcelona 2015 und Berlin 2016 dieses Jahr in Wien und Laxenburg statt. Vom 24. bis 25.01.2017 haben Citizen Science Akteur*innen aus ganz Europa in verschiedenen Arbeitsgruppen die Ergebnisse des letzten Jahres präsentiert und diskutiert, die Arbeitspläne für das kommende Jahr festgelegt und die Vereinsorgane gewählt. Gastgeber dieser Versammlung waren Österreich forscht vertreten durch die Universität für Bodenkultur Wien und das Internationale Institut für Angewandte Systemanalysen (IIASA).
Vom 02.-04. März 2017 fand an der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) und dem Naturhistorischen Museum Wien (NHM) die dritte Österreichische Citizen Science Konferenz 2017 unter dem Motto "Expanding Horizons" statt. Wichtig zu erwähnen ist, dass diese Konferenz in enger Zusammenarbeit mit Vertretern der AGES und dem FWF (Fond zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung) organisiert wurde. 200 Wissenschaftler*innen, Praktiker*innen und Interessierte tauschten sich während der ersten beiden Konferenztage an der AGES zu unterschiedlichsten Themen und Disziplinen aus. Ganz bewusst wurde die ÖCSK 2017 als interdisziplinäre Konferenz angelegt, um ein Lernen und den Erfahrungsaustausch auch über Disziplinengrenzen hinweg zu ermöglichen. Waren die letzten beiden Konferenzen vor allem von den Naturwissenschaften geprägt, so konnte die dritte Konferenz eindrucksvoll belegen, dass auch die Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften mit der Methode Citizen Science sehr erfolgreiche Forschung betreiben.
Acht Vortragssessions und elf Workshops ermöglichten einen intensiven Austausch, und die drei Keynotes rundeten das Programm ab. Details zu den einzelnen Sessions, aber auch zum Citizen Science Day, können Sie im umfangreichen Konferenzbericht finden. Beinahe alle Sessionleiter*innen fassen darin ihre jeweiligen Sessions zusammen und ermöglichen so für alle, die nicht an der Konferenz teilnehmen konnten, einen Einblick in die Vielfalt des Programmes. Zusätzliche Informationen finden Sie auch in Conference Proceedings, welche im Verlag FrontiersIn veröffentlicht wurden.
Gemeinsam mit der Ludwig Boltzmann Gesellschaft organisierten wir am Weltalzheimertag (21. September 2017) den ersten österreichischen Alzheimer-Catchathon. Mehrere Teams traten dabei im Onlinespiel "Stallcatchers" von Eyes On ALZ gegeneinander an, indem sie in kurzen Videos verschlossene Blutgefäße lokalisierten (sogenannte Stalls). Diese stehen im Verdacht eine Rolle bei Alzheimer zu spielen. Die Veranstaltung war offen organisiert und so konnte jede*r entweder alleine mitmachen, sich einem Team anschließen oder gleich selbst ein Team gründen, und so der Alzheimerforschung helfen. Bei dieser Veranstaltung hat Österreich einen neuen Rekord aufgestellt: In nur einer Stunde wurden 12.000 Videosequenzen analysiert!
Durch die Zusammenarbeit in Citizen Science Projekten ergeben sich oft auch ethische Fragen, die in einem Workshop, der gemeinsam mit dem WTZ Ost am 06.10.2017 organisiert wurde, erörtert wurden. Mit der Medizinethikerin Prof. Dr. Alena Buyx konnte eine äußerst kompetente Workshopleiterin gefunden werden, welche gezielt auf Fragen eingehen konnte und den Teilnehmer*innen die verschiedenen Aspekte von Forschungsethik bei der Einbindung von Bürger*innen näherbrachte.
Im Zuge des Projektes Sparkling Science goes Citizen Science wurden insgesamt 10 österreichische Universitäten besucht. Hier wurde zuerst das abgelaufene Förderprogramm Sparkling Science besprochen, bei dem speziell Schüler*innen in wissenschaftliche Projekte eingebunden waren. Anschließend wurde ein neues Förderprogramm vorgestellt, dessen Fokus auf Citizen Science liegt und das 2018 starten soll. In diesem Rahmen wurden auch die beiden österreichischen Citizen Science Initiativen Zentrum für Citizen Science und Österreich forscht vorgestellt.
Um sich ändernde Rahmenbedingungen im rechtlichen Bereich (Stichwort EU Datenschutzgrundverordnung) und die Auswirkungen auf Citizen Science Projekte näher betrachten zu können, wurde gemeinsam mit dem WTZ Ost ein Workshop organisiert, der sich am 21.11.2017 mit diesen Fragen beschäftigt hat. Die Ergebnisse werden in der Arbeitsgruppe Citizen Science und juristische Aspekte aufgearbeitet und danach auf Österreich forscht präsentiert.
Am 21.11.2017 fand Österreichs erstes Citizen Science Pub Quiz namens "Pub forscht" statt. In der Beaver Brewing Company versammelten sich mehr als 80 Personen, um mitraten zu dürfen. Nach einer kurzen Begrüßung durch die Moderatoren startete das Quiz in Deutsch und Englisch. Neben dem Hauptpreis, Kinofreikarten für das Gewinnerteam, freundlicherweise zur Verfügung gestellt von UCI Kinowelt, wurde zusätzlich noch ein Sonderpreis verlost: zwei Karten für den Wiener Ball der Wissenschaften! Alle Teilnehmer*innen des Quizzes nahmen an der Verlosung teil. Der glücklichen Gewinnerin wurde dann vom Leiter des Organisationsteams des Wiener Wissenschaftsballs Oliver Lehmann persönlich gratuliert.
Wer sich einen Eindruck von dieser Veranstaltung machen möchte, kann sich gerne auf YouTube das zusammenfassende Video von SPOTTERON ansehen.
Am 02.02.2017 wurde im Rahmen des “Netzpolitischen Abend AT” die Plattform Österreich forscht und Citizen Science in Österreich von Florian Heigl und Daniel Dörler vorgestellt. Für alle, die nicht in Wien waren, gab es auch die Möglichkeit, den Abend per Livestream mitzuverfolgen.
Im Rahmen des Sparks Eu - Projektes präsentierten Florian Heigl und Daniel Dörler am 13.05.2017 Österreich forscht und das Konzept hinter Citizen Science im Ars Electronica Center in Linz im sogenannten "Deep Space" auf einer 16 mal 9 Meter großen Leinwand einem interessierten Publikum.
Am 07.02.2017 fand auf Einladung der Universität Innsbruck ein Workshop zu Citizen Science statt. Mit Forscher*innen von Innsbrucker Universitäten wurde Citizen Science in Tirol diskutiert und Möglichkeiten der Zusammenarbeit und Förderung von Citizen Science in Tirol erörtert.
Am 23. und 24.11. 2017 fand an der Italienischen Akademie der Wissenschaften in Rom die erste italienische Citizen Science Konferenz statt. Zu dieser Konferenz wurde die Plattform Österreich forscht von der Präsidentin der Akademie Frau Prof. Emilia Chiancone eingeladen, um die Aktivitäten im Citizen Science Network Austria vorzustellen. Neben Vertreterinnen der Plattformen in Deutschland und der Schweiz, berichteten auch ein Brite, ein Franzose und ein Italiener, wie Citizen Science in ihren Ländern koordiniert wird.
Zusammenfassung:
Florian Heigl und Daniel Dörler rufen in einem Text im Bereich "Correspondence" im Fachjournal Nature dazu auf, Citizen Science klarer zu definieren. Sie argumentieren, dass nur dadurch die Qualität, die Offenheit, die Kommunikation, die Zusammenarbeit und die Einhaltung von geltenden Gesetzen (z. B. Datenschutz) gewährleistet werden kann. Obwohl Citizen Science ständig weiter wächst, gibt es derzeit noch keine weltweit einheitliche Definition. Darum wurde auf Österreich forscht die Arbeitsgruppe für Qualitätskriterien gegründet um die Qualität von Citizen Science in Österreich zu sichern und weiter auszubauen. Mit diesem Schritt möchten sie auch andere Plattformen und Netzwerke dazu animieren, in die selbe Richtung zu gehen. Zum Volltext gelangen Sie hier.
Zusammenfassung:
Mit diesem Artikel, basierend auf einer tiefgehenden Analyse der Charakteristiken und der Vielfalt von Citizen Science Aktivitäten und derzeitigen Evaluationsmethoden, haben die Autoren einen offenen Rahmen entwickelt, der auf die verschiedensten Citizen Science Aktivitäten, von Bürger*innenbewegungen bis hin zu Projekten, welche von Wissenschaftler*innen geleitet werden, anwendbar ist. Dieser Rahmen beinhaltet soziale, wissenschaftliche und sozio-ökologische/ökonomische Perspektiven von Citizen Science und bietet damit eine umfassende Sammlung von Indikatoren. Die Indikatoren können von allen dieser drei Perspektiven sowohl auf der Prozess-, als auch auf der Auswirkungsebene ausgewählt und schwerpunktmäßig eingesetzt werden, je nach spezifischem Kontext und Ziel. Der Rahmen dient daher der kritischen Bewertung von Citizen Science Projekten in Bezug auf die gewählten Ziele sowohl für externe Bewertung und Förderung als auch für die interne Projektentwicklung. Zum Volltext gelangen Sie hier.
Datum | Medium | Titel des Artikels/ der Sendung |
16.01.2017 | APA OTS: AGES | Boden-Projekt Tea Bag Index liefert neue Erkenntnisse über |
23.02.2017 | APA OTS: NHM Wien | Citizen Science Day am 4. März im NHM Wien |
01.03.2017 | APA Science | Expanding Horizons: Bürgerwissenschaften gehen in die Breite |
01.03.2017 | Tiroler Tageszeitung | Expanding Horizons: Bürgerwissenschaften gehen in die Breite |
01.03.2017 | derstandard.at | Citizen Science: Nicht mehr nur Naturwissenschaften |
09.03.2017 | derstandard.at | Wenn Bürger den Horizont erweitern |
06.04.2017 | Die Presse | Per Handy App zum Selbstversorger |
31.05.2017 | APA Science | Mit Hilfe der Bürger Neobiota aufspüren |
13.06.2017 | wissenswert - Magazin der Leopold-Franzens- | Mehr als Datensammlen |
27.07.2017 | APA OTS: Stiftung Blühendes Österreich | Tausende Beteiligte bei “Zeig her deinen Schmetterlingsgarten”: |
27.07.2017 | meinbezirk.at | Schmetterlingszählung in Österreichs Gärten bis 6. August verlängert |
06.09.2017 | APA Science | Diskutier mit! Citizen Science bekommt Kriterien |
19.09.2017 | Forschen&Entdecken – Informationen rund um | Laien als Stützen für die Forschung |
22.09.2017 | Ö1 | Ergebnisse des Eyes-On-Alz Catchathons in Österreich |
25.09.2017 | Ö1 | Citizen Science - eine Erscheinung des Zeitgeists? |
Neben den oben erwähnten neuen Projektdarstellungen und Filtermöglichkeiten auf unserer Website, wurden im Jahr 2017 einige Neuerungen umgesetzt. So wurde zum Beispiel der Bereich “Literatur” eingefügt, in welchem von uns und unseren Partner*innen Rezensionen zu wichtigen Publikationen oder Zusammenfassungen eigener Publikationen aus Citizen Science Projekten veröffentlicht werden . Zusätzlich gibt es nun einen eigenen Bereich in dem das Citizen Science Network Austria und seine Partnerinstitutionen vorgestellt und gelistet werden. Auch ein eigener Bereich für die Arbeitsgruppen des Citizen Science Network Austria wurde eingerichtet. Zusätzlich wurden im vergangenen Jahr von uns und unseren Partner*innen 61 Beiträge im Bereich News veröffentlicht. Auf der Website wurden im vergangenen Jahr (15.12.2016-14.12.2017) von 9.111 Nutzer*innen 42.595 Seitenaufrufe getätigt. Das entspricht durchschnittlich 25 Besucher*innen und 117 Seitenaufrufen pro Tag.
Unsere Social Media Aktivitäten werden auf Facebook, Google+ und Twitter durchgeführt. So konnten wir mit 286 Facebook-Posts im Jahr 2017 unsere Follower von 514 auf 773 steigern. Auf Twitter haben wir nun mit Stand 15. Dezember 2017 871 Follower.
Social Media Statistik
(16.12.2016-15.12.2017; für Google+ sind keine Jahresstatistiken verfügbar)
Tweets/Beiträge | neue Follower | Impressionen | Erwähnungen/Interaktionen | |
216 | 303 | 187.100 | 246 | |
286 | 259 | 231.414 | 4.748 |
Mit dem Zentrum für Citizen Science, das vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft 2015 beim OeAD eingerichtet wurde, wurde 2017 intensiv zusammengearbeitet. Neben quartalsmäßigen Treffen, die der Koordination und dem Austausch dienen sollten, wurde auch eine gemeinsame Orientierungswebsite gestaltet (www.citizenscience.at). Diese soll interessierten Bürger*innen helfen, sich entsprechend der jeweiligen Bedürfnisse an die passende Plattform zu wenden. Daneben wurde auch eine Kooperation für die Österreichische Citizen Science Konferenz 2018 beschlossen, um Ressourcen zu bündeln und möglichst effizient zu nutzen.
Neben der oben bereits erwähnten gemeinsamen Veranstaltung wurden des weiteren gemeinsam mit dem WTZ Ost während der Österreichischen Citizen Science Konferenz vier Kurzvideos zu Citizen Science in Österreich erstellt, welche auf YouTube angesehen werden können. Außerdem wurde ein Workshop zu Ethik in Citizen Science am 6.10.2017 mit einer internationalen Expertin in diesem Bereich organisiert um einerseits brennende Fragen direkt von den Projektleiter*innen zu bearbeiten und andererseits Expertise für den Qualitätskriterienkatalog für Citizen Science Projekte zu gewinnen.
Insgesamt wird in 3 Arbeitsgruppen der European Citizen Science Association (ECSA) aktiv mitgearbeitet:
In der aktuellen COST Action “Citizen Science to promote creativity, scientific literacy, and innovation throughout Europe” (https://www.cs-eu.net/) ist Österreich durch sechs Forscher*innen im Management Committee vertreten. Vier Vertreter*innen sind durch ihre Institutionen auch Teil des Citizen Science Network Austria. Daniel Dörler als Koordinator und Silvia Winter als Leiterin eines Citizen Science Projektes sind offizielle Vertreter*innen Österreichs in dieser Cost Action. Neben der Tätigkeit im Management Committee sind beide auch aktiv in zwei Arbeitsgruppen beteiligt (WG 1 Data Quality und WG 2 Citizen Science and Education). Florian Heigl (BOKU Wien) und Linda See (IIASA) sind als Stellvertreter*innen gelistet.
Im vergangenen Jahr suchten auch mehrere Projekte die Unterstützung der Plattform Österreich forscht bei Forschungsanträgen in der Form von Letters of Support bzw. Letters of Interest. Vier Institutionen wandten sich diesbezüglich an die Plattform:
Wir freuen uns im Jahr 2018 auf viele neue Herausforderungen. So veranstalten wir im Februar wieder die Österreichische Citizen Science Konferenz, welche wir diesmal gemeinsam mit der Universität Salzburg, Schweiz forscht, Bürger schaffen Wissen, Zentrum für Citizen Science, FWF und der Wissensstadt Salzburg organisieren. Auf dieser Konferenz werden erstmals die neuen Qualitätskriterien für Citizen Science Projekt auf Österreich forscht präsentiert. Diese Kriterien sollen von allen Projekten im Jahr 2018 umgesetzt werden, so dass bis zur Konferenz 2019 alle auf Österreich forscht gelisteten Projekte diesen Kriterien entsprechen. Dieser Umstellung soll im Jahr 2018 besonderes Augenmerk verliehen werden, da es uns ein großes Anliegen ist in enger Zusammenarbeit mit allen Beteiligten diese Qualitätskriterien umzusetzen und so gemeinsam die Methode Citizen Science in Österreich weiter zu entwickeln.
Ein weiterer Schwerpunkt im Jahr 2018 soll die Fortführung der Arbeitsgruppe für Qualitätskriterien, sowie die Etablierung neuer Arbeitsgruppen mit Schwerpunkten je nach Bedarf des Netzwerks sein. Das Jahr 2018 verspricht durch nationale und internationale Entwicklungen ein spannendes für Citizen Science zu werden und wir freuen uns gemeinsam mit unseren Kolleg*innen dieses Jahr zu einem erfolgreichen werden zu lassen.
In der neuesten Rezension auf Österreich forscht stellt Martin Scheuch eine aktuelle Publikation aus dem Projekt "Kremser Skorpion" vor. Sehr lesenswert und hier zu finden.
Unser neuestes Projekt von den Österreichischen Bundesforsten, das Projekt Blick ins Dickicht, lädt zum Mitforschen über die Verbreitung der Haselmaus ein. Schauen Sie vorbei und machen Sie mit!
Haben Sie schon das neue Projekt Heavy Metal City-Zen auf Österreich forscht entdeckt? Hier geht es direkt zur Projektseite: https://www.citizen-science.at/projekte/heavy-metal-city-zen
Wir freuen uns sehr, die Fachhochschule Kärnten als neue Partnerin im Citizen Science Network Austria begrüßen zu dürfen. Die FH Kärnten lebt das Leitbild des unmittelbaren Praxisbezugs. Haupt- und nebenberufliche Mitarbeiter*innen sowie Gastvortragende aus Industrie und Wirtschaft sorgen für eine interdisziplinäre, international ausgerichtete Hochschulausbildung. Zurzeit werden rund 30 Studiengänge in den Bereichen Technik, Gesundheit und Soziales sowie Wirtschaft angeboten. Die Fachhochschule Kärnten ist eine dynamische und dialog-orientierte Hochschule für angewandte Wissenschaften mit regionaler Verwurzelung und internationaler Ausrichtung. Sie ist in den Schwerpunktfeldern Gesundheit und Soziales, Technik und Wirtschaft tätig. Ihre Kernaufgaben liegen in den Bereichen Studium und Lehre, angewandte Forschung, Wissenstransfer und Weiterbildung. Aus diesen Gründen hat die FH Kärnten bereits viel Erfahrung in partizipativer Forschung gesammelt und wir freuen uns, sie bei uns willkommen heißen zu dürfen.
Der Call for Proposals für die 6. Österreichische Citizen Science Konferenz im Mai 2020 ist online! Unter dem Motto “Citizen Science: Anspruch und Bedeutung” wird die Österreichische Citizen Science Konferenz 2020 der Frage nachgehen, welche Erwartungen an diese Methode herangetragen werden, wie Citizen Science interpretiert wird - und was Citizen Science am Ende zu leisten vermag.
Die Popularität von Citizen Science hat in den letzten Jahren weltweit zugenommen. Die steigende Anzahl an Publikationen, Projekten und (inter)nationalen Netzwerken belegt dies eindrucksvoll. War der Begriff vor 10 Jahren im deutschsprachigen Raum noch kaum jemandem geläufig, so findet er sich heute in vielen Dokumenten forschungspolitischer Entscheidungsträger und Organisationen wie z.B. der Europäischen Kommission oder auch in Publikationen der Vereinten Nationen. Parallel zur steigenden Popularität von Citizen Science erhöhen sich allerdings auch die an diese wissenschaftliche Methode herangetragenen Erwartungen. So wird im forschungspolitischen Kontext Citizen Science gerne als wissenschaftlicher Ansatz präsentiert, deren Ergebnisse über die Forschung hinauswirken (sollen). Statt nur wissenschaftlich valide Daten und Analysen zu liefern, soll Citizen Science auch das gesellschaftliche Verständnis für Wissenschaft und Forschung erhöhen und zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen beitragen. Diese Entwicklung wirft die Frage auf, ob Citizen Science diesen unterschiedlichen Erwartungen tatsächlich gerecht werden kann bzw. soll und auch, welche Bedeutung Citizen Science in der Wissenschaft zukommt.
Wir freuen uns auf zahlreiche Einträge!
Mit großer Freude begrüßen wir unser neuesten und gleichzeitig westlichstes Mitglied im Citizen Science Network Austria: die inatura in Dornbirn. Die inatura ist nicht nur ein interaktiver Ausstellungsraum, wo die Besucher*innen alles über die Natur Vorarlbergs erfahren können, sie bietet darüberhinaus auch noch Weiterbildungskurse, Fachberatungen und ist gleichzeitig eine Forschungsstätte. Als eine multifunktionale Institution ist der inatura natürlich auch Citizen Science nicht fremd: Sie sieht sich als Drehscheibe für Citizen Science in Vorarlberg und informiert die Vorarlberger Bevölkerung über Citizen Science Projekte, die in der Region durchgeführt werden.
Es freut uns sehr, dass die inatura nun Teil des Netzwerkes ist und wir in Zukunft eng im Bereich Citizen Science zusammenarbeiten werden.