Editorial: ver.suchen - ver.einen - ver.antworten
Dieses Editorial gibt einen Überblick über alle Beiträge der Proceedings. Den ganzen Artikel können Sie hier als pdf herunterladen.
Die Industriestadt Linz war 2023 der Schauplatz der 8. Österreichischen Citizen Science Konferenz! Die deutschsprachige Citizen Science-Community diskutierte von 19.-21.04.2023 am Campus der Johannes Kepler Universität Linz die neuesten Entwicklungen zum Thema Citizen Science. Das Konferenzmotto "ver.suchen, ver.einen, ver.antworten" bot den Rahmen für eine spannende Konferenz, die ausdrücklich alle Disziplinen, die Citizen Science einsetzen, adressiert und Forschende, Praktiker*innen und vor allem auch Citizen Scientists einlud, sich über Citizen Science auszutauschen.
Interessierte Personen jeglichen Alters und Hintergrundes waren herzlich willkommen sich an der Konferenz zu beteiligen:
Nun sind die Proceedings mit erweiterten Zusammenfassungen einzelner Beiträge der Konferenz erschienen. In 23 Artikeln kann man nun tiefer in die verschiedensten Themen der Konferenz eintauchen. Alle Beiträge wurden in englischer Sprache im Journal Proceedings of Science veröffentlicht und können dort gratis heruntergeladen werden.
Bitte rechts auf das "+" klicken um Zusammenfassungen der Artikel lesen zu können.
"Die Sprach-Checker" sind junge Citizen Scientists aus Mannheims vielfältigem Stadtteil Neckarstadt-West. Gemeinsam mit Sprachwissenschaftlern erforschen sie einen ungeheuren Schatz: ihre eigene Mehrsprachigkeit. Sie erforschen und (wieder-)entdecken ihrer eigenen Sprachen und andere Sprachen in ihrer Umgebung. Dabei dokumentieren und reflektieren sie ihre Alltagserfahrungen in und mit unterschiedlichen sprachlichen Praktiken. Unser Ziel ist es, das Bewusstsein für ihre Stärken zu schärfen und die Wertschätzung ihrer Sprachbiografien und damit die Identifikation mit dem eigenen sprachlichen Umfeld. Ein solches gemeinsames Forschungsvorhaben bietet empirische (sprachliche) Fragestellungen von gesellschaftlicher Relevanz durch die Erhebung authentischer Daten aus dem multikulturellen Stadtteil und unter Einbeziehung seiner Bewohner und lokalen Akteure. In diesem Beitrag geben wir Einblicke in den Hintergrund des Projekts, Konzeption und Ergebnisse. Wir wenden uns an alle, die ein Citizen Science Projekt mit jungen Menschen planen oder durchführen, insbesondere Kindern und Jugendlichen, oder an der an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft arbeiten. Den ganzen Artikel können Sie hier als pdf herunterladen.
Das Mieming Schneeferner Projekt ist eine extreme Citizen Science Initiative, die mit Hilfe der Fernerkundung Klimadaten von einem abgelegenen Gletscher sammelt und analysiert. Erste Ergebnisse der letzten vier Jahre bestätigen frühere Forschungen und zeigen neue Wege für wissenschaftliche Untersuchungen auf und zeigen die Auswirkungen des Klimawandels auf lokaler Ebene. Den ganzen Artikel können Sie hier als pdf herunterladen.
Studien unter Beteiligung von Imkern haben sich als wirksames Instrument für die Erforschung der Bienengesundheit erwiesen. Das Citizen Science Projekt "Virus Monitoring" befasste sich mit der Verbreitung von Bienenviren in Österreich. Es zeichnete sich durch eine zuverlässige Zusammenarbeit mit 211 Imkern und eine Ausfallquote von nur 10 % aus. Die teilnehmenden Citizen Scientists stellten ihre eigenen Bienenvölker zur Verfügung und führten Probenahmen und Symptombeobachtungen in den Völkern durch. Am Ende des Projekts befragten wir die Bürgerwissenschaftler in einem Online-Fragebogen zu ihren Beweggründen für die Teilnahme (n=146). Wir wollen die erfolgreiche Bindung der Teilnehmer verstehen und sie für zukünftige Projekte wiederholbar machen. Für mehr als 90 % der Imker spielten sowohl praktische Gründe, wie die Verbesserung der Gesundheit der eigenen Bienen bei geringen Kosten, als auch ideelle Gründe, wie die Unterstützung von Wissenschaft und Umwelt und die Erweiterung des eigenen Wissens, eine wichtige Rolle. Künftige Citizen-Science-Projekte sollten Imker in ihren vielfältigen Rollen ansprechen: als landwirtschaftliche (Kleinst-)Unternehmer, als an Wissenschaft und Wissen interessierte Menschen und als verantwortungsvolle Pfleger einer ökologisch wichtigen Bestäuberart. Den ganzen Artikel können Sie hier als pdf herunterladen.
Ambrosia (Ambrosia artemisiifolia), ursprünglich in Nordamerika beheimatet, wurde im Jahrhundert durch kontaminierte Saatgutlieferungen nach Europa eingeführt. Seitdem hat sich dieser invasive Neophyt vor allem in Ost- und Mitteleuropa rasch ausgebreitet. In Österreich ist die Ambrosia seit den 1970er Jahren etabliert und hat große Aufmerksamkeit aufgrund ihrer hohen Allergenität und negativen Auswirkungen auf die Ernteerträge erfahren. Daher wurde die Plattform Ragweed Finder im Jahr 2017 eingerichtet, um Allergiker und politische Entscheidungsträger über die Verbreitung von Ambrosia zu informieren. Diese Plattform, die als Website und App verfügbar ist, ermöglicht es Citizen Scientists, die Ambrosia
Populationen zu dokumentieren. Der Meldeprozess umfasst das Ausfüllen einer Checkliste, woraufhin Experten die Berichte begutachten. Die verifizierten Ergebnisse werden gesammelt und an die lokalen Behörden weitergeleitet, die über weitere Maßnahmen entscheiden. Zwischen 2017 und 2021 wurden über 5000 Meldungen mit einer Positivrate von 91 % registriert, was zur ersten gesetzlichen Regelung zur Ambrosia-Bekämpfung im Bundesland Burgenland geführt hat. Der Ragweed Finder ist seither die offizielle Meldeplattform zur
Durchsetzung dieses Gesetzes. Den ganzen Artikel können Sie hier als pdf herunterladen.
Musiktherapie (MT) ist eine wissenschaftlich-künstlerische Therapieform und ein therapeutischer Ansatz, der von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Bereich der psychischen Gesundheit besonders gut angenommen wird. Allerdings gibt es Unterschiede wie junge Menschen ihre Therapie wahrnehmen und wie sie ihre musiktherapeutischen Prozesse reflektieren. Daher wurde mit "My Tune" ein MT-Hilfsmittel für junge Erwachsene entwickelt, (vor-)getestet und in einem partizipativen Prozess überprüft. Das "My Tune"-Tool ermöglicht den Nutzern die Reflexion über ihre musiktherapeutischen Prozesse zu vertiefen und zu erweitern und bietet strukturierte Vorschläge zur Begleitung der Reflexionsprozesse für die Musiktherapeuten. Auf diese Weise soll es den Nutzern helfen, sich ihrer Erfahrungen und Fortschritte bewusst zu werden und günstige Bedingungen sowie Herausforderungen in ihrer MT zu erkennen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die innovativen Aspekte dieses Instruments (1) von jugendlichen Musiktherapie-Nutzern, einer Betreuerin und Musiktherapeuten gemeinsam entwickelt wurde, dass (2) die Nutzer ihren Reflexionsprozess (was, wann, wie, mit wem) aktiv mitbestimmen und entscheiden, dass (3) die jungen Dienstleistungsnutzer durch die Erhöhung ihrer Handlungskompetenz in MT gestärkt werden, dass (4) das "My Tune"-Tool die MT-Praxis bereichert. Außerdem profitierte die MT Forschung von den Erkenntnissen aus der Entwicklung, Erprobung und Anwendung dieses MT-Tools in einem partizipativen Umfeld. Den ganzen Artikel können Sie hier als pdf herunterladen.
Ziel des Projekts "Zirkus des Wissens" ist es, zu untersuchen, inwieweit Kunst im naturwissenschaftlichen Unterricht, z.B. Theater und Tanz, dazu beiträgt, das Interesse der SchülerInnen an MINT-Themen zu steigern. Da es in Österreich noch keine vergleichbaren Studien gibt, werden sowohl die Primar- als auch die Sekundarstufe untersucht. Dazu haben wir 419 Kinder im Alter zwischen 10 und 15 Jahren befragt. Konkret haben wir untersucht, ob SchülerInnen aus sozial benachteiligten Verhältnissen (d.h. SchülerInnen, die zu Hause selten oder nie Deutsch sprechen oder SchülerInnen, deren Eltern einen weniger prestigeträchtigen Beruf haben) weniger Erfahrungen mit Kunst und Naturwissenschaften haben als SchülerInnen aus privilegierten Verhältnissen. Unsere Analysen haben gezeigt, dass der soziale Hintergrund der Schüler nicht mit den MINT- und Kunsterfahrungen der Schüler verbunden ist. Vielmehr spielen das Geschlecht und das Alter eine wichtige Rolle bei der Vorhersage von Erfahrungen mit MINT und Kunst. Den ganzen Artikel können Sie hier als pdf herunterladen.
Die Hans Sauer Stiftung unterstützt transformative Citizen Science Projekte zu gesellschaftlichen Aspekten der Nachhaltigkeit. Diese erhalten eine marginale Förderung, bieten aber gleichzeitig innovative kollaborative oder kokreative Ansätze zur gesellschaftlichen Transformation. Basierend auf den Erfahrungen mit dem Förderprogramm hat die Stiftung 17 Kriterien für transformative Bürgerwissenschaft entwickelt. Ein erster Entwurf wurde auf der Austrian Citizen Science Conference 2023 in Linz diskutiert. Die überarbeitete Version wird in diesem Artikel vorgestellt. Die Kriterien können Akteuren, die ein sozial-ökologisch wirksames Citizen Science Projekt initiieren wollen, Orientierung bieten und Institutionen, die (Förder-)Programme zur Unterstützung solcher Projekte entwickeln, Hilfestellung geben. Dieser Artikel ist eine Einladung an die Citizen Science Community, die Kriterien für ihre Kontexte anzupassen und weiterzuentwickeln. Den ganzen Artikel können Sie hier als pdf herunterladen.
Die Unterrepräsentation von Frauen im IT-Sektor ist ein hartnäckiges Problem, das die Vielfalt und Innovation behindert. Das Projekt "Let IT Dance!" geht dieses Problem an, indem es Mädchen und junge Frauen für den IT-Sektor und verwandte Fächer begeistern will, indem es sie Informatik mit Tanz und Musik erleben lässt. In diesem Beitrag werden die Ziele und Strategien des Projekts untersucht, zu denen die Verringerung der geschlechtsspezifischen Unterschiede in Bezug auf IT-Interesse, Studienabbruch und Leistung, die Vereinfachung komplexer IT- und Programmierkonzepte, die Integration innovativer Lehrkonzepte, die Entwicklung einer Lernanalyseplattform und die Sensibilisierung für Cyberkriminalität gehören. Die Zielgruppe des Projekts reicht vom Kindergarten bis zur Universität, da es entscheidend ist, Menschen schon in jungen Jahren für die IT zu begeistern. Durch die bewusste Integration von Stereotypen und die Einbeziehung kreativer Inhalte wie Tanz und Musik soll das Projekt ein anderes Licht auf die Informatik werfen, um das Interesse von Mädchen zu wecken und sie zu ermutigen, Bildungs- und Berufskarrieren im IT-Sektor zu verfolgen. Den ganzen Artikel können Sie hier als pdf herunterladen.
Städtische Gemeinschaftsgärtner schaffen durch ihr Gärtnern wichtige Lebensräume für Bestäuber in der Stadt. In einem gemeinsamen Forschungsprojekt in 33 Gemeinschaftsgärten in Berlin und München haben wir den Zusammenhang zwischen Bestäubung und Gartenmerkmalen unter realen Bedingungen untersucht. Unser Ziel war es, gemeinsam Maßnahmen zum Schutz von Insekten zu entwickeln, um gleichzeitig die Vielfalt der Bestäuber und den Ernteerfolg zu verbessern. Die meisten Citizen Science-Teilnehmer führten konsequent Messungen der Fruchtproduktion an ihren Studienpflanzen durch. Dennoch zeigten die Daten einen Kompromiss zwischen einem Protokoll, das die Routine der Gärtner so wenig wie möglich beeinträchtigen sollte, und der Zweckmäßigkeit der Daten im Hinblick auf die Forschungsfrage. Die wichtigsten Lehren, die wir daraus gezogen haben, sind (1) die Investition in den Aufbau und die Pflege einer guten Beziehung zu den Teilnehmern und (2) die Entwicklung von Hypothesen und Methoden in enger Zusammenarbeit mit den Teilnehmern. Den ganzen Artikel können Sie hier als pdf herunterladen.
Künstliche Intelligenz (KI) ist derzeit ein allgegenwärtiges, aber recht abstraktes Thema, das uns alle betrifft - ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht. Daher ist es eine große Herausforderung, KI auf verständliche Weise zu erklären. Da sich KI derzeit in verschiedenen Lebensbereichen ausbreitet, halten wir es für äußerst wichtig, dass möglichst viele Menschen ein grundlegendes Verständnis von KI erlangen, eine gewisse "KI-Kompetenz". Deshalb haben wir gemeinsam mit Bürgerwissenschaftlern, Künstlern und KI-Experten ein partizipatives Forschungsprojekt durchgeführt, das sich mit der Frage "Wie kann man KI erklären?" beschäftigt. In einer Reihe von Workshops trugen wir vorhandenes Wissen und brennende Fragen zu KI in unserem Alltag aus unterschiedlichen Perspektiven zusammen und entwickelten neue künstlerische Formen der Wissensvermittlung, um KI auch für Nicht-Experten besser zu verstehen. Das Ergebnis dieses Co-Creation-Prozesses war eine Auswahl innovativer Ansätze, um ein grundlegendes Verständnis und ein realistisches Bild von KI in der breiten Bevölkerung zu fördern. In diesem Papier stellen wir den partizipativen Prozess vor, der zu diesen Ideen geführt hat. Den ganzen Artikel können Sie hier als pdf herunterladen.
While citizen science is gaining a foothold in more and more disciplines, the exchange of data between citizen science projects is rather rare. Citizen science boasts of its societal relevance, but projects are often only disciplinary. Several citizen science projects in the natural sciences address biodiversity loss. However, diversity loss is not limited to biodiversity alone but also affects the diversity of human cultures and languages. Diversity in all these areas plays a major role in the resilience of systems, whether biological or social. However, the complex interrelationships between biological and cultural diversity can be studied best by involving society in academic projects and by exchange across projects. This contribution therefore presents a general concept for citizen science practitioners on how citizen science projects from the natural sciences, social sciences and humanities can contribute to the analysis and appreciation of biocultural diversity. Den ganzen Artikel können Sie hier als pdf herunterladen.
Citizen Science wird immer beliebter. In dem Maße, wie die Popularität der Citizen Science zunimmt, mehren sich auch die Stimmen, die die Citizen Science in Frage stellen. Während Vertreter der Citizen Science den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn durch die Einbindung von Bürgern in die Forschung, die Stärkung des Vertrauens in die Wissenschaft in der Gesellschaft oder die Demokratisierung der Wissenschaft proklamieren, argumentieren Kritiker, dass Citizen Science ein Notbehelf für ein marodes Wissenschaftssystem sei, in dem fehlende Ressourcen durch ehrenamtliche Arbeit kompensiert werden, eine Entwicklung, die die Freiheit der Forschung gefährden kann. Neoliberalisierung, Plattformkapitalismus und die Zementierung von Machtverhältnissen durch Citizen Science werden ebenfalls bemängelt. Außerdem kann Citizen Science dazu beitragen, prekäre Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft aufzudecken. Auf der anderen Seite gibt es wissenschaftliche Erfolge, die Bürgerwissenschaftsprojekte vorweisen können. Darüber hinaus gibt es eine bedeutende politische Unterstützung und Finanzierung der Citizen Science durch die Europäische Union. Dieser Artikel untersucht die Citizen Science in diesem Bereich und stellt beide Perspektiven gegenüber. Den ganzen Artikel können Sie hier als pdf herunterladen.
Citizen Science ist in der Moralpsychologie noch nicht etabliert, hat aber Potenzial, da Kontext und Alltagstauglichkeit in der Forschung häufig vernachlässigt wurden. Zwischen moralischen Überlegungen und Handlungen klafft eine Lücke, die die Theorie des moralischen Disengagements (MD) schließen soll. Ihre acht Strategien ermöglichen es dem Einzelnen, sich ohne schlechtes Gewissen entgegen seinem moralischen Kompass zu verhalten.Das Ziel dieses laufenden Citizen-Science-Projekts ist es, MD auf den Alltag zu übertragen. Zu diesem Zweck dokumentieren Citizen Scientists Beispiele unmoralischen Verhaltens im täglichen Leben, in Geschichten und Medien. Vorläufige Ergebnisse zeigen relevante Kontextfaktoren für MD und Unterschiede in der Beurteilung von Unmoral, Schaden und Absicht. Diese Erkenntnisse können wiederum weitere, konventionellere Forschungen inspirieren. Den ganzen Artikel können Sie hier als pdf herunterladen.
Die Qualität wissenschaftlicher Daten ist für die Gewährleistung der Zuverlässigkeit und Reproduzierbarkeit von entscheidender Bedeutung und kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden. In dieser Studie zeigen wir, wie einige Aspekte des Projektdesigns die Qualität der Beiträge der Freiwilligen in einem Online-Citizen-Science-Projekt beeinflussen können. Die Online-Plattform ist Zooniverse und das Projekt ist NestCams, das sich mit dem Brutverhalten von Vögeln befasst. Den ganzen Artikel können Sie hier als pdf herunterladen.
Seit 2022 führt das Technische Museum Wien das von "Sparkling Science 2.0" geförderte Projekt über das "OeAD Center forCitizen Science" in Zusammenarbeit mit neun Partnern aus Österreich, Großbritannien und den USA durch. Grundgedanke ist es, die aktuellen Entwicklungen in der Raumfahrt zu reflektieren und eine Forschungskooperation mit den Partnern zur Nutzung raumfahrtbasierter Ressourcen im neuen Weltraumzeitalter zu etablieren. Vernetzung von Jugendlichen mit Stakeholdern aus den verschiedensten Bereichen rund um das Thema "New Space" in Österreich. Wichtigster Forschungspartner ist das "Bildungsgrätzl Schönbrunn", ein Zusammenschluss von Bildungs- und Betreuungseinrichtungen für Kinder und Jugendliche in unmittelbarer Nähe des Museumsstandortes. Damit wird die Verbindung zwischen dem Museum und den Bildungseinrichtungen in der Umgebung auch über das Projekt hinaus gestärkt und vertieft. An dem Projekt nehmen mehr als 200 Kinder und Jugendliche vom Kindergartenalter bis zum Schulabschluss teil. Wichtigstes Ziel ist es, junge Menschen in den aktuellen Diskurs über den Neuen Weltraum einzubeziehen und eigenständige Forschung zu diesem Thema zu initiieren. Zu diesem Zweck wird eine "Missionsleitung" in Form eines Jugendbeirats für das Technische Museum Wien als Lenkungsausschuss für das Projekt und Co-KuratorInnen für die Ausstellung "Space Habitats" im Rahmen der Ausstellungsreihe "weiter_gedacht_" 2025/26 eingerichtet. Den ganzen Artikel können Sie hier als pdf herunterladen.
Erzählcafés haben sich in verschiedenen Aktions- und Forschungsbereichen etabliert: Oral History, Bildung, Gemeinwesenarbeit, Altenpflege. Im Rahmen des Projekts "Storytelling about caringcultures at the end of life. Studierende und Citizen Scientists forschen im intergenerationellen und interkulturellen Austausch (SoKuL)" wird die Methode als kollaborative sozialwissenschaftliche Forschungsmethode im Rahmen von Citizen Scientists etabliert. Bei der Formulierung von Thesen über den Beitrag von Erzählcafés zu den Prinzipien von Citizen Science wird argumentiert, wie diese narrative Gruppenmethode in das methodische Repertoire integriert werden kann. Citizen Science findet in einer Art Zwischenraum statt, in dem geeignete Methoden benötigt werden, um eine gute Verständigung zwischen Bürgern und Wissenschaftlern zu ermöglichen und um gut zusammenarbeiten zu können. Das Storytelling Café ist in dieser Hinsicht eine besonders geeignete Methode für Citizen Science Projekte. Den ganzen Artikel können Sie hier als pdf herunterladen.
In dem einzigartigen Ökosystem des Nationalparks Hohe Tauern (HTNP) stellt die Vereinbarkeit von landwirtschaftlichen Aktivitäten und Naturschutzbemühungen eine komplexe Herausforderung dar. Diese Studie befasst sich mit der kritischen Frage der Kommunikation zwischen dem Nationalpark und dem landwirtschaftlichen Sektor und zielt darauf ab, die Kluft zwischen diesen beiden wichtigen Interessengruppen zu überbrücken. Zwei primäre Forschungsfragen leiten diese Untersuchung: erstens die Bewertung der Perspektiven der Teilnehmer auf den entwickelten transdisziplinären bürgerwissenschaftlichen Ansatz; zweitens die Identifizierung spezifischer Aspekte, die für die Landwirtschaft im HTNP entscheidend sind. Für diese Forschungsfragen wurde ein transdisziplinäres Citizen-Science-Format verwendet, das 2022 zum ersten Mal in Mallnitz (Österreich) stattfand. Lokale Akteure und Forscher trafen sich zu Besuchen bei zehn landwirtschaftlichen Gastgebern und führten Gespräche, die aufgezeichnet und anschließend einer Inhaltsanalyse unterzogen wurden. Die Ergebnisse zeigten eine hohe positive Bewertung des transdisziplinären Formats. Zu den Schlüsselfaktoren, die im landwirtschaftlichen Kontext des HTNP als zentral identifiziert wurden, gehören Zuschüsse, Verträge und Bescheide, Wertschätzung und Anerkennung, Zeitdruck, der Unternehmergeist in der Region und die Rückkehr der Wölfe. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass das transdisziplinäre Citizen-Science-Format effektiv und für ähnliche Situationen anpassbar ist. Darüber hinaus dienen die Ergebnisse als Grundlage für die Weiterentwicklung des Nationalparks und seiner Managementpläne und liefern unschätzbare Erkenntnisse für Entscheidungsträger an der Schnittstelle zwischen Naturschutz und Landwirtschaft. Den ganzen Artikel können Sie hier als pdf herunterladen.
Menschen mit sogenannten geistigen Behinderungen sind in Citizen Science-Projekten unterrepräsentiert. Das Thema urbane Gesundheit bietet ein umfangreiches Anwendungsfeld für Citizen Science Projekte und digitale Methoden haben das Potenzial, viele und unterschiedliche Menschen einzubeziehen. Das Projekt DiMDiCi (Digital Mapping with DisabledCitizens) integriert diese drei Bereiche. Das Projekt untersucht, wie die Bedürfnisse von Menschen mit so genannten geistigen Behinderungen nach Bewegung und Teilhabe im (halb-)öffentlichen Raum mit Hilfe digitaler Methoden erfasst und in kommunale Planungsprozesse integriert werden können. Mit Photovoice und digitalen Maptables werden barrierefreie digitale Methoden eingesetzt und Anwendungen weiterentwickelt. Unser Ziel ist es, Methoden zu entwickeln, mit denen mehr und andere Menschen an der Gesellschaft im Allgemeinen und an der Stadtentwicklung und Forschung im Besonderen teilhaben können. DiMDiCi ist ein Pilotprojekt im europäischenCOESO -Projekt und wird gemeinsam von der Fachhochschule Bochum, der Universität Twente, dem Wittekindshof als Einrichtung für Menschen mit Behinderung und der Stadt Herne bearbeitet. Den ganzen Artikel können Sie hier als pdf herunterladen.
Dieser Bericht fasst einen Workshop zusammen, der im Rahmen der Austrian Citizen Science Conference 2023 in Linz, Österreich, stattfand. Nach einer kurzen Einführung in die Herausforderungen und Anreize für die Entwicklung eines deutschen Forschungspreises für Citizen Science diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Kriterien, die Citizen Science-Forschung "exzellent" machen. Darüber hinaus identifizierten sie die Informationen, die für die Bewertung ihrer Qualität und ihrer gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Auswirkungen erforderlich sind. Den ganzen Artikel können Sie hier als pdf herunterladen.
Design und Kunst werden als Forschungsansätze anerkannt, die neue Einsichten, Fragen und Methoden in Wissenschaft und Bildung ermöglichen. Design Thinking sowie spekulatives und partizipatives Design bieten Ansätze zwischen Gestaltung, Handwerk und (kollaborativer) Wissensproduktion. Design Thinking ist ein systematischer und zugleich flexibler Prozess, der es freiwilligen Forschern und Laiendesignern ermöglichen kann, in transdisziplinären Teams zu arbeiten und eine strategische Rolle in Citizen Science (CS) Projekten zu übernehmen. Der Autor betont das Potenzial von Design Thinking und möchte zu weiteren Experimenten mit Kreativität und Eigenheiten als Ressourcen für CS und offene Innovation anregen. Der Artikel gibt einen Überblick über verwandte Ansätze und hebt den potenziellen Nutzen für CS auf der Grundlage einer Literaturrecherche hervor und wurde durch zwei Workshops inspiriert - darunter "Kollaboratives Forschen und Spekulieren - Design thinking für CitizenScientists" anlässlich der ÖCSK2023. Den ganzen Artikel können Sie hier als pdf herunterladen.
Dieser Artikel befasst sich mit Citizen Science als Ansatz für transformative Experimente in der Stadtplanung und -forschung. Anhand des Forschungsprojekts "Open UrbanSustainability Hubs" (OPUSH, www.opush.net) wird beispielhaft aufgezeigt, welche Rolle Wissensinfrastrukturen wie Bibliotheken und Museen spielen und wie ihre Potenziale in angewandten Forschungsprozessen erforscht und gleichzeitig ihre Kapazitäten gestärkt werden können. Den ganzen Artikel können Sie hier als pdf herunterladen.
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