Am 23. und 24. November 2017 fand an der Italienischen Akademie der Wissenschaften in Rom die erste italienische Citizen Science Konferenz statt. Zu dieser Konferenz wurde ich von der Präsidentin der Akademie Frau Prof. Emilia Chiancone eingeladen um unsere Aktivitäten im Citizen Science Network Austria vorzustellen. Ich fühlte mich natürlich sehr geehrt und folgte dieser Einladung nach Italien nur all zu gerne.
So ging es am 22. November von Wien (5°C und Nebel) nach Rom (18°C und Sonnenschein), wo ich nur unweit vom Hauptbahnhof gemeinsam mit vielen anderen Rednern der Konferenz in einem Hotel für Offiziere der italienischen militärischen Luftfahrt untergebracht war. Nach einer kleinen Sightseeing Tour, der ersten Nacht im Hotel (inkl. Gelsen) und einem spannenden Frühstück unter Piloten, startete auch schon die Konferenz in den Räumen der italienischen Akademie der Wissenschaften.
Der erste Tag der Konferenz stand ganz im Zeichen von Biodiversitätsmonitoring mit Citizen Science, wobei Rednerinnen und Redner aus Italien, Großbritannien, Deutschland und Spanien spannende Berichte über Projekte zu unterschiedlichsten Themen präsentierten:
Hier finden Sie das gesamte Programm der Konferenz sowie den Abstractband frei zugänglich.
Am Abend des ersten Tages fand ein Social Dinner statt, wo bei einem (eher spartanischen) 5-Gänge Menü das eigene Netzwerk gepflegt und ausgebaut und alte Freundschaften erneuert wurden.
Am zweiten Tag stand vor allem die Rolle von Citizen Science in der Gesellschaft im Fokus. Alan Irwin, Professor an der Copenhagen Business School, welcher neben Rick Bonney als erster den Begriff Citizen Science verwendete, gab den Einführungsvortrag und sehr interessante Einblicke in die politische Sicht auf Citizen Science. Gleich danach folgte am Vormittag eine Mischung an Vorträgen unter anderem zu
Nach einer kurzen Kaffeepause startete dann die Session, in der auch ich meinen Vortrag zum Citizen Science Network Austria halten und an einer Podiumsdiskussion teilnehmen durfte. Neben Vertreterinnen der Plattformen in Deutschland und der Schweiz, berichteten auch ein Brite, ein Franzose und ein Italiener, wie Citizen Science in ihren Ländern koordiniert wird. Die kurzen Vorträge und die Diskussion zeigte die deutlichen Unterschiede zwischen den Ländern. Während wir in Österreich eine Zusammenarbeit von Top-Down und Bottom-up Initiativen haben, wird die Koordination in der Schweiz von einer Stiftung übernommen und in Deutschland steht ein vom Bund gefördertes Konsortium hinter dem Netzwerk. In Großbritannien wie auch in Frankreich findet keine nationale Koordination über Fachgebietsgrenzen hinweg statt, obwohl beide Länder eine lange Tradition in Citizen Science besitzen. Italien nimmt diese Konferenz zum Anlass um von anderen Ländern zu lernen und um darauf aufbauend ein eigenes Netzwerk zu etablieren.
Nach dem Mittagessen wurden noch einige best-practice Beispiele für Citizen Science Projekte aus Europa vorgestellt, aber auch Herausforderungen wie Standards, Datenschutz, etc. diskutiert.
Der Abend wurde von mir noch dazu genutzt um in gemütlicher Atmosphäre eines typisch römischen Restaurants gemeinsam mit meinen Kolleginnen aus dem DACH-Raum Neuigkeiten auszutauschen und zukünftige Entwicklungen zu besprechen.
Zusammengefasst kann ich durchwegs von einer interessanten, diversen und aufschlussreichen Konferenz berichten und schätze mich glücklich bei dieser Veranstaltung dabei gewesen zu sein. Es ist immer wieder eine gute Erfahrung sich mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Ländern auszutauschen, um die eigene Arbeit besser einordnen zu können. Zusätzlich sind derartige Veranstaltungen immer eine tolle Gelegenheit um neue Kooperationen eingehen und alte Netzwerke beleben zu können.
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