Hier möchten wir Ihnen persönliche Vorschläge zur Citizen Science Literatur präsentieren. Wenn auch Sie eine Rezension schreiben möchten, schicken Sie uns diese gerne an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Citizen Science motiviert interessierte BürgerInnen, in den verschiedensten Fachrichtungen mit WissenschaftlerInnen zusammenzuarbeiten und sich aktiv an Forschungsprojekten zu beteiligen. Essentiell ist dabei eine geeignete Kommunikation zwischen WissenschaftlerInnen und Laien.
Ziel der vorliegenden Studie war es, die Auswirkung von VolksschülerInnen als MultiplikatorInnen für wissenschaftliche Projekte zu untersuchen und die lokale Bevölkerung in das Monitoring der frei fliegenden Waldrappe miteinzubeziehen. Die Waldrapp Kolonie wurde 1997 an der Konrad Lorenz Forschungsstelle in Grünau/Almtal (einer Core Facility der Universität Wien) gegründet um Grundlagenforschung zum Sozialverhalten betreiben und Wissen für Wiederansiedelungsprojekte dieser stark gefährdeten Spezies sammeln zu können.
SchülerInnen der umliegenden Volksschulen nahmen an umfangreichen Indoor- und Outdoor-Workshops über die Waldrappe teil. Der regelmäßige Kontakt zu den ForscherInnen, die Begegnungen mit den Vögeln im Freien sowie kindgerechte Vorträge von ExpertInnen trugen dazu bei, dass sich die SchülerInnen ein umfangreiches Wissen über diese stark gefährdete Vogelart aneignen konnten.
Die Kinder wurden dazu ermutigt, ihr gewonnenes Wissen über den Waldrapp als MultiplikatorInnen in ihrem Heimatort weiterzutragen. Sie berichteten ihren Familien und Freunden von ihren Erfahrungen und gaben möglichst viele Informationen über die Waldrappe weiter.
Anschließend wurden von den WissenschaftlerInnen gemeinsam mit SchülerInnen und LehrerInnen Fragebögen erstellt, mit denen (i) das allgemeine Wissen der Bevölkerung über die Art, (ii) das spezifische Wissen über die lokale Kolonie und (iii) die Einstellung zur Wissenschaft erhoben wurde. In den Jahren 2012 und 2016 wurden insgesamt 387 Personen befragt.
Unsere Ergebnisse zeigen einen Anstieg des Anteils der korrekten Antworten der befragten Personen zwischen den beiden Auswertungsjahren. Außerschulische Bildungsangebote können Kinder ermutigen, als MultiplikatorInnen zu fungieren. Dies hat das Potenzial, nachhaltige Veränderungen in der Einstellung der Bevölkerung zur Wissenschaft herbeizuführen.
Darüber hinaus empfehlen wir, bei der Qualität einiger von BürgerwissenschaftlerInnen gemeldeter Informationen Vorsicht walten zu lassen und mit sorgfältigeren Trainingsmaßnahmen und spezifischeren Informationen über lokale Besonderheiten die Zuverlässigkeit der Daten zu gewähren.
Abschließend ist zu sagen, dass unsere Studie die Miteinbeziehung von SchülerInnen als MultiplikatorInnen für Wissenschaft und Forschung empfiehlt und beide Seiten – ForscherInnen und SchülerInnen - von dieser Zusammenarbeit profitieren können.
Dieser Artikel ist in PeerJ erschienen und kann unter https://peerj.com/articles/7569/ frei verfügbar auf englisch gelesen und heruntergeladen werden.
Broschüre „Citizen Science: Initiativen, Netzwerke, Plattformen, Förderungen“
Spätestens seit Ende des 20. Jahrhunderts ist Citizen Science zu einem Schlagwort für unterschiedliche Formen der Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung in wissenschaftlichen Forschungsprojekten geworden. Ihre Anfänge reichen jedoch in der Geschichte weit zurück. In Österreich hat die Zentralanstalt für Meteorologie bereits 1851 mit dem Aufbau eines phänologischen Beobachtungsnetzes begonnen. Heute findet Citizen Science nicht nur bei Naturbeobachtungs-Projekten Anwendung, sondern fasst zunehmend auch in den Geistes- und Sozialwissenschaften sowie in den Bereichen Medizin, Technik oder Kunst Fuß. Weltweit nehmen Institutionen Citizen Science in ihre Leitbilder und Strategien auf. Es entstehen Netzwerke, Plattformen und Initiativen, welche die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Gesellschaft fördern, Citizen Science-Akteurinnen und -Akteure vernetzen und so zur Konsolidierung von Citizen Science als Forschungsansatz bzw. Set an Methoden beitragen.
Mit der vorliegenden Broschüre bietet das Zentrum für Citizen Science einen umfassenden Überblick über CS-Initiativen, -Netzwerke, -Plattformen und -Förderungen auf nationaler und internationaler Ebene, ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Dabei zeigt sich, dass Österreich im internationalen Vergleich durch das Förderprogramm Sparkling Science eine Vorreiterrolle im Hinblick auf die öffentliche Förderung von Citizen Science einnimmt. Seit dem Jahr 2007 wurden im Rahmen von sechs Ausschreibungen knapp 300 Projekte mit einem Gesamtfördervolumen von knapp 35 Millionen Euro gefördert, mit dem Ziel Barrieren zwischen Wissenschafts- und Bildungssystem abzubauen. Durch Österreich forscht bzw. das Citizen Science Network Austria und das Zentrum für Citizen Science wurden darüber hinaus Vernetzung und Kompetenzaufbau vorangetrieben. Damit fügt sich Österreich in eine Reihe von Ländern – Australien, Belgien, Deutschland, Neuseeland, Schweiz, USA, um nur einige zu nennen –, in denen Citizen Science sowohl top-down als auch durch bottom-up-Initiativen unterstützt wurde. Nicht zuletzt haben die Gründungen von internationalen Netzwerken, wie der Europäischen Citizen Science Association (ECSA), der Australischen Citizen Science Association (ACSA) oder von Citizen Science Asia, und öffentliche Förderungen durch nationale Regierungen oder das Europäische Forschungsrahmenprogramm „Horizon 2020“ zum Aufschwung von Citizen Science beigetragen.
Die Publikation „Citizen Science: Initiativen, Netzwerke, Plattformen, Förderungen“ ist unter diesem Link frei verfügbar.
Print-Exemplare können kostenlos beim Zentrum für Citizen Science bestellt werden: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Please find the English version below.
In einer kürzlich erschienenen Veröffentlichung in den Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America (PNAS) stellte die Arbeitsgruppe für Qualitätskriterien für Citizen Science Projekte auf Österreich forscht den einjährigen Prozess der Entwicklung transparenter Kriterien für die Entscheidung, welche Projekte auf Österreich forscht gelistet werden sollen, der wissenschaftlichen Gemeinschaft vor. In diesem Text sind wir auch über die österreichische Grenze hinausgegangen und haben vorgeschlagen, den gleichen Prozess wie in Österreich auf internationaler Ebene zu entwickeln, um Mindeststandards für Citizen Science-Projekte festzulegen. Ein solcher Prozess würde dem Feld helfen, sich zu entwickeln, und die politischen Entscheidungsträger ermutigen, CS-Projektdaten und -ergebnisse ernst zu nehmen. Den Volltext finden Sie hier.
Dazu gibt es auch einen Letter to the Editor von Auerbach et al. sowie unsere Antwort darauf von Heigl et al.
Im Rahmen des jährlichen Plattformtreffens von “Österreich forscht” am 01.03.2017 wurde von den anwesenden PartnerInnen beschlossen eine Arbeitsgruppe zu Qualitätskriterien für Citizen Science Projekte einzurichten. Dies wurde nötig, weil durch neue Förderprogramme und dem mittlerweile erreichten Bekanntheitsgrad von Citizen Science sich immer mehr Projekte zu Citizen Science zählen, welche auch die Aufnahme auf “Österreich forscht” beantragten. Bislang wurden Projekte von den Koordinatoren der Plattform vor der Aufnahme auf Konsistenz mit den unterschiedlichen Definitionen von Citizen Science geprüft. Um nun möglichst objektive, nachvollziehbare und vor allem auch öffentlich einsehbare Kriterien für die Zukunft zu schaffen, wurde die Arbeitsgruppe für Qualitätskriterien gegründet.
Die Arbeitsgruppe besteht aus ProjektleiterInnen und PartnerInnen von “Österreich forscht” und wird von Florian Heigl und Daniel Dörler geleitet. Ziel ist es bis zur kommenden Österreichischen Citizen Science Konferenz Anfang Februar 2018 in Salzburg einen Katalog mit Mindestkriterien zu erstellen, den alle Projekte auf “Österreich forscht” in Zukunft erfüllen müssen. Zusätzlich werden die Kriterien auf “Österreich forscht” für jeden einsehbar präsentiert werden. Die entwickelten Kriterien erhöhen einerseits die Qualität der Citizen Science Projekte auf der Plattform und bieten andererseits den BürgerInnen die Gewissheit, dass alle auf “Österreich forscht” gelisteten Projekte nach objektiven und nachvollziehbaren Qualitätskriterien durchgeführt werden. Ab dem Moment, an dem die Kriterien präsentiert werden, müssen alle Projekte, die auf der Plattform gelistet werden möchten, diese erfüllen.
Die Erstellung der Kriterien erfolgte in mehreren Schritten. Im ersten Schritt wurde in der Arbeitsgruppe für Qualitätskriterien ein erster Entwurf der verschiedenen Kriterien erstellt. Danach hatten alle ProjektleiterInnen und PartnerInnen von “Österreich forscht” Zeit diese Kriterien selbst zu lesen, zu kommentieren und Feedback einzubringen. Dieses Feedback wurde von der Arbeitsgruppe diskutiert und in eine zweite Version eingepflegt. Während der gesamten Erstellung des Qualitätskriterienkataloges gab es insgesamt drei Feedbackschleifen für ProjektleiterInnen und PartnerInnen der Plattform. Zusätzlich steht es allen ProjektleiterInnen und PartnerInnen der Plattform jederzeit offen auch selbst Teil der Arbeitsgruppe zu werden und so die Kriterien noch intensiver mitgestalten zu können. Es gab auch eine öffentliche Online-Konsultation, um die Meinung der Bürger zu erfahren.
Auf diese Weise sollen sowohl traditionsreiche Citizen Science Projekte, als auch ganz neue die Möglichkeit haben ihre Sichtweisen und Meinungen zu dieser Methode einzubringen.
Die die derzeit aktuelle Version des Qualitätskriterienkatalogs finden Sie hier.
Da unsere Publikation eine lebhafte Diskussion über das Ziel und den Anspruch unserer Kriterien auf Twitter ausgelöst hat, halten wir eine Klärung für notwendig, um Missverständnisse zu vermeiden. Das wohl Wichtigste ist, dass das Ziel des Textes darin besteht, eine Diskussion über die Definition von Citizen Science auf der Grundlage des einjährigen Prozesses in Österreich zu beginnen.
Dieser Prozess stand der österreichischen Citizen Science Community und der Öffentlichkeit offen, und wir als Gruppe freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, mit diesen Kriterien so breit wie möglich zu sein. Wir haben die Kriterien auch in einem Workshop auf der österreichischen Citizen Science Konferenz in Salzburg und der letzten ECSA-Konferenz in Genf (beide 2018) vorgestellt und diskutiert, und wir waren sehr froh, dort ein gutes und unerwartetes Feedback zu erhalten (z.B. Teilnehmer, die sich nicht sicher waren, ob ihr Projekt als Citizen Science qualifiziert werden kann, nun zum ersten Mal etwas hatten, an dem sie festhalten konnten).
Da es fast unmöglich ist, eine objektive Diskussion über Twitter zu führen, haben wir uns erlaubt, einige der Argumente und Fragen auf Twitter zusammenzufassen und unseren Standpunkt direkt hier zu klären. Diese Sammlung von Argumenten und Fragen hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit, und wenn Sie das Gefühl haben, dass wir einen wichtigen Tweet verpasst haben oder dass wir einen bestimmten Punkt falsch verstanden haben, scheuen Sie sich bitte nicht, uns über Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zu kontaktieren, damit wir Ihren Tweet hinzufügen können.
Wurde die Öffentlichkeit konsultiert?
Ja. Auf Seite 8090 schreiben wir: "Während des Prozesses organisierten die Koordinatoren der Plattform drei Workshops, mehrere Online-Diskussionen und eine offene Konsultation mit der Öffentlichkeit." Einen Monat lang haben wir die Kriterien auf unserer Plattform veröffentlicht und Citizen Scientists und die Öffentlichkeit gebeten, Feedback und Kommentare zu geben. Wir haben diesen Prozess per E-Mail an alle Projekt-PI's, über Facebook und Twitter sowie über eine Pressemitteilung angekündigt. Mehr als 50 Kommentare wurden abgegeben, und wir haben sie in die endgültige Fassung der Kriterien aufgenommen.
Es gibt so viele partizipative Formen der Wissenschaft, dass es kontraproduktiv ist, das, was Citizen Science ist und was nicht, so eng zu definieren und zu kontrollieren.
Wir wollen nicht ausschließen, sondern klare und transparente Kriterien geben, die uns als Plattformkoordinatoren helfen zu entscheiden, welche Art von Projekten auf Österreich forscht (https://www.citizen-science.at/) gelistet werden und welche nicht. Wir haben dies als einen notwendigen Prozess angesehen, da Citizen Science, sehr breit gefächert ist, und wir waren der Meinung, dass wir klare und transparente Argumente für abgelehnte Projekte liefern müssen, die sich um eine Aufnahme in unsere Plattform bewerben. Um nicht zu eng zu werden, haben wir alle Bürgerinnen und Bürger Österreichs eingeladen, an diesen Kriterien mit uns zu arbeiten, und wir freuen uns sehr, dass Menschen aus 17 Institutionen mit unterschiedlichem akademischem Hintergrund dies getan haben. Wir sehen die Kriterien als Ergebnis eines Bottom-up-Prozesses in Österreich, und wir leben auch diesen Bottom-up-Ansatz. Wenn uns beispielsweise Projekte im Rahmen des Bewerbungsprozesses ihre Antworten auf die Kriterien schicken, fragen wir nach, wenn etwas unklar ist. Wir helfen den Projektleiterinnen und -leitern auch bei der Erfüllung der Kriterien (z.B. Aufzeigen, wo sie Daten veröffentlichen können, wie sie die Rollen der am Projekt beteiligten Personen beschreiben können). Deshalb würden wir sagen, wir unterstützen eher als zu “kontrollieren".
Viele "normale Wissenschaften" würden nicht der hier präsentierten Definition entsprechen.
Es ist nicht die Absicht unseres Katalogs, die Grundlage für alle Forschungsansätze zu sein. Ja, die "normale Wissenschaft" würde also einige unserer Kriterien nicht erfüllen, z.B. "Die Ziele des Projekts müssen ohne die Mitarbeit der Bürgerinnen und Bürger nicht erreichbar sein".
Die Definition schließt viele Bereiche der Community-Citizen Science, der DIY-Wissenschaft, des Passive Sensing und des Volunteer- Computings aus.
Wir glauben nicht, dass wir viele der derzeit laufenden Projekte im Bereich Citizen Science ausschließen. Um Ausgrenzung zu vermeiden, haben wir alle Projektleiterinnen und -leiter auf Österreich forscht und die Öffentlichkeit eingeladen, mit uns an den Kriterien zu arbeiten. Wir freuen uns sehr, dass Menschen aus 17 Institutionen mit unterschiedlichem akademischem Hintergrund und zahlreiche anonyme Personen während der öffentlichen Konsultation unserer Einladung gefolgt sind und mit uns gemeinsam an der Entwicklung der Kriterien gearbeitet haben. Wir möchten auch betonen, dass wir nicht sagen, dass andere Länder unsere Kriterien in genau der gleichen Weise übernehmen sollten. Mit dieser Opinion wollten wir eine Diskussion auf der Grundlage des von uns beschriebenen Prozesses zur Entwicklung der Kriterien für die österreichische Citizen Science-Plattform (https://www.citizen-science.at/) anstoßen.
Darüber hinaus zielt der erste Teil der Kriterien in erster Linie darauf ab, festzustellen, was ein Citizen Science-Projekt definiert. Hier haben wir uns für eine Negativliste (d.h. Projekte, die NICHT Citizen Science sind) entschieden, um so offen wie möglich für verschiedene Konzepte und Disziplinen zu sein. Das bedeutet, dass wir alle Projekte als Citizen Science bezeichnen, die durch diese Negativliste nicht ausgeschlossen sind. Der berufliche Hintergrund der Person, die das Projekt leitet, ist nicht entscheidend, solange die Kriterien vom Projekt erfüllt werden.
Dies wird auch in der Opinion auf Seite 8091 betont: "Wir haben Kriterien geschaffen, um Projekte, die nicht CS sind, so auszuschließen, dass die Kriterien für verschiedene Konzepte und Disziplinen offen sind. Beispielsweise gelten Meinungsumfragen oder die Datenerhebung über die Teilnehmer nicht als CS. Wir schließen Projekte nicht aus, die auf der Forschungsexpertise oder dem beruflichen Hintergrund des Projektleiters basieren - d.h. Projektleiter müssen keine PhDs in Naturwissenschaften haben, damit ihr Projekt als CS klassifiziert werden kann."
Wir verstehen nicht, warum Community Science, DIY Science grundsätzlich mit unseren Kriterien unvereinbar sein sollte. Passive Sensing und Volunteer Computing sind nur dann ausgeschlossen, wenn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nur Ressourcen bereitstellen und nicht aktiv in den Forschungsprozess eingebunden sind. Der Grund für den Ausschluss von Projekten auf der österreichischen Citizen Science Plattform, bei denen Bürgerwissenschaftler nur Ressourcen zur Verfügung stellen, liegt darin, dass dadurch Crowdfunding Projekte automatisch zu Citizen Science-Projekten werden würden, auch wenn die Bürger überhaupt nicht in die Forschung selbst einbezogen werden.
Sie haben in ihrem Text oder in der Definition der Citizen Science keine unterschiedlichen Standpunkte vertreten, sondern viele Projekte ausgeschlossen. Viele Citizen Science Projekte sollten aufgrund Ihrer Definition jetzt aufhören, sich selbst Citizen Science zu nennen.
Wir sagen nicht, dass jemand aufhören sollte, seine Arbeit als Citizen Science zu bezeichnen, wenn er/sie überzeugt ist, dass es sich um Citizen Science handelt. Die von uns entwickelten Kriterien sollen uns bei der Entscheidung helfen, ob ein Projekt, das sich um eine Listung bewirbt, auf unserer Plattform gelistet wird oder nicht. Selbst wenn ein Projekt von uns im Bewerbungsprozess abgelehnt wird, würden wir vom PI des Projekts nie verlangen, dass er aufhört, das Projekt Citizen Science zu nennen.
Um zu vermeiden jemanden auszuschließen, haben wir alle Projektleiterinnen und -leiter auf unserer Plattform und die Öffentlichkeit eingeladen, mit uns an der Entwicklung der Kriterien zu arbeiten, und wir freuen uns sehr, dass Menschen aus 17 Institutionen mit unterschiedlichem akademischem Hintergrund und zahlreichen anonymen Personen in der öffentlichen Konsultation unserer Einladung gefolgt sind.
Der Zweck unseres Textes in PNAS war es, eine Diskussion über die Definition von Citizen Science einzuleiten, denn aus den Gründen, die wir in unserem Text erwähnen, halten wir dies für einen wichtigen Schritt, den die Citizen Science-Community machen muss, wenn sie von der Politik, der Öffentlichkeit und der wissenschaftlichen Gemeinschaft ernst genommen werden will.
In vielen Community-Citizen-Science Projekten und in Citizen Science Projekten, in denen indigene Gruppen eingebunden werden, werden Daten standardmäßig nicht offen zur Verfügung gestellt Vielmehr muss bei jeder Veröffentlichung die Zustimmung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingeholt werden.
Wenn es gute Gründe gibt, warum die Daten nicht offen zur Verfügung gestellt werden sollten (z.B. Schutz personenbezogener Daten), wären die Kriterien erfüllt. Dies ist auch weiters unter dem Punkt Ethik ergänzt, wo die Zustimmung der TeilnehmerInnen eingefordert wird. Mit dem Kriterium der Offenheit wollten wir vermeiden, dass die Daten aus einem Citizen Science-Projekt nach Projektende in einer Schublade verschwinden und niemand sonst damit arbeiten kann. Dies entspricht auch dem ECSA-Prinzip 7 (Citizen science project data and meta-data are made public available and where possible, results are published in a open access format.)
Datenmanagementpläne sind in Community-Projekten nicht die Realität und auch nicht relevant für sie.
In Österreich haben wir die Erfahrung gemacht, dass viele Projekte keinen Datenmanagementplan hatten. Aber nachdem sie an einem solchen Plan gearbeitet hatten, um die Kriterien zu erfüllen, waren die Projektleiterinnen und -leiter zufrieden, weil sie über ihre gesammelten Daten nachdenken mussten, wo die Daten gespeichert sind, wie die Daten archiviert werden können, wer Zugang zu den Daten hat usw. Deshalb hat sich die österreichische Citizen Science-Community entschieden, dass es gut wäre, wenn sich alle Citizen Science-Projekte Gedanken zur Handhabung ihrer Daten machen würden und einen Datenmanagementplan hätten.
Citizen Science gibt es seit 50 Jahren und dieser Forschungsansatz braucht keine Definition von Menschen, die erst seit kurzem an Citizen Science interessiert sind und sich der Geschichte von Citizen Science nicht bewusst sind.
Tatsächlich waren in unserem einjährigen Prozess viele Institutionen beteiligt, die eine über 50-jährige Geschichte in Citizen Science haben. Das älteste Citizen Science-Projekt in Österreich, dessen Leiter auch in den Entwicklungsprozess der Kriterien eingebunden war, ist >150 Jahre alt.
In a recent publication in the Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America (PNAS), the Working group on quality criteria for citizen science projects on Österreich forscht, presented the one year process of developing transparent criteria for deciding which projects should be listed on Österreich forscht to the scientific community. In this opinion piece, we also moved beyond the Austrian border and suggested to develop the same process we had in Austria on an international level to set minimum standards for citizen science projects. Such a process would ensure that CS projects are rigorous, help the field flourish, and where applicable encourage policymakers to take CS project data and results seriously. You can find the full text here.
There was also a Letter to the Editor published by Auerbach et al. as well as our reply to the letter by Heigl et al.
Within the framework of the annual platform meeting of "Österreich forscht" on 01.03.2017, the partners present decided to establish a working group on quality criteria for Citizen Science projects. This became necessary, because due to new funding programs and the meanwhile achieved degree of awareness of Citizen Science, more and more projects belong to Citizen Science, which also applied for the admission to "Österreich forscht". So far, projects have been checked for consistency with the different definitions of Citizen Science by the coordinators of the platform before inclusion. In order to create criteria for the future that are as objective, comprehensible and, above all, open to the public as possible, the working group on quality criteria was founded.
The working group consists of project leaders and partners of "Österreich forscht" and is led by Florian Heigl and Daniel Dörler. The aim is to produce a catalogue of minimum criteria by the upcoming Austrian Citizen Science Conference at the beginning of February 2018 in Salzburg, which all projects at "Österreich forscht" will have to meet in the future. In addition, the criteria will be presented on "Österreich forscht" for everyone to see. The developed criteria increase on the one hand the quality of the Citizen Science projects on the platform and on the other hand offer citizens the assurance that all projects listed on "Österreich forscht" will be carried out according to objective and comprehensible quality criteria. If projects already listed do not meet the criteria after the transition period, they will be removed from the platform. The working group will also determine how the review process is to be structured.
The criteria were drawn up in several steps. In the first step, a first draft of the various criteria was prepared in the working group for quality criteria. Then all project leaders and partners of "Österreich forscht" had time to read these criteria themselves, comment on them and provide feedback. This feedback was discussed by the working group and incorporated into a second version. Throughout the preparation of the quality criteria catalogue there were three feedback loops for project leaders and partners of the platform. In addition, it was open to all project leaders and partners of the platform to become part of the working group themselves at any time and thus to be able to help shape the criteria even more intensively. There was also a public online consultation to get the view of the citizens.
In this way, both traditional Citizen Science projects and completely new ones will have the opportunity to contribute their views and opinions on this method.
Version 1.1 of the quality criteria catalogue can be found here.
Since our opinion sparked a lively discussion on Twitter about the aim and the aspiration of our criteria, we feel that some clarification is needed to avoid misunderstandings. Probably the most important thing to point out is, that the aim of the opinion piece is to start a discussion on the definition of citizen science on the basis of an one-year inclusive process in Austria.
This process was open to the Austrian citizen science community and the general public and we as a group are very happy that we managed to be as broad as possible with these criteria. We also presented and discussed the criteria in a workshop at the Austrian citizen science conference in Salzburg and the last ECSA conference in Geneva (both in 2018), and we were very happy to get some good and unexpected feedback there (e.g. participants, that were unsure if their project qualifies as citizen science, now for the first time had something they could hold on to).
Since it is nearly impossible to lead an objective discussion on Twitter, we took the liberty to summarize some of the arguments and questions made on Twitter and clarify our point of view directly here. This collection of arguments and questions has no claim to be complete, and if you have the feeling that we have missed some important Tweet or that we misunderstood a given point please be not shy to contact us via Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! so we can add it to the list or start a discussion directly via e-mail.
Was the general public consulted?
Yes. On page 8090 we write: “During the process, the platform coordinators organized three workshops, several online discussions, and an open consultation with the general public.” For one month we posted the criteria on our platform and we asked citizen scientists and the general public to provide feedback and comments on them. We advertised this process via e-mails to all project PI’s, via Facebook and Twitter and via a press-release. More than 50 comments were given, and we included them into the final version of the criteria.
There are so many participatory forms of science, it is counterproductive to exclude and police what is and isn't citizen science so narrowly.
It is not our intention to exclude, but to give clear and transparent criteria that help us as platform coordinators to decide what kind of projects are listed on Österreich forscht (https://www.citizen-science.at/) and which are not. We saw this as a necessary process, since citizen science is very broad and we felt the need to give clear and transparent arguments to rejected projects applying for listing on our platform. To avoid being narrow, we invited everyone in the Austrian citizen science community to work together with us on these criteria, and we are very happy that people from 17 institutions with all kinds of academic backgrounds, did. We see the criteria as the result from a bottom-up process in Austria, and we are also living this bottom-up approach. For example, if projects send us their answers on the criteria as part of the application process, we do inquire if anything is unclear. We also help the project PI’s if necessary to fulfil the criteria (e.g. pointing out where they could publish data, how they could describe the roles of the people involved in the project). Therefore, we would say we assist rather then “police”.
Lots of “regular science” would not conform to the definition offered here.
It is not the intention of our catalogue to be the basis for all research approaches. So yes, “regular science” would not fulfill some of our criteria, for example “The objectives of the project must be unachievable without the citizen scientists’ collaboration.”.
Your definition is exclusionary to many parts of community science, DIY science, passive sensing, and volunteer computing.
We don’t think that we are excluding lots of the projects currently ongoing in the field of citizen science. To avoid being exclusionary, we invited all project PI’s on Österreich forscht and the general public to work together with us on the criteria. We are very happy that people from 17 institutions from all kinds of academic backgrounds and numerous anonymous people in the public consultation followed our invitation and worked together with us on the development of the criteria. We also want to stress that we are not saying that other countries should adopt our criteria in exactly the same way. With this opinion piece we wanted to start a discussion based on the process we describe for the development of the criteria for the Austrian citizen science platform (https://www.citizen-science.at/).
Additionally, the first part of the criteria is primarily aimed at establishing what defines a citizen science project. Here, we decided on a negative list (i.e. projects that are NOT citizen science), in order to be as open as possible to different concepts and disciplines. This implies that we call all projects citizen science, which are not excluded by this negative list. The professional background of the person leading the project is not crucial as long as the criteria are complied by the project.
This is also stressed out directly in the opinion on page 8091: “We created criteria to exclude projects that are not CS, to be as open as possible to different concepts and disciplines. For example, opinion polls or data collection on participants is not considered CS. We do not exclude projects based on the research expertise or professional background of the project leader—i.e., project leaders need not have PhDs in science for their project to be classified as CS.”
We do not see, why community science, diy science should be excluded per se with our criteria. Passive sensing and volunteer computing is only excluded if the participants are only providing resources and are not actively involved in the research process. The reason for excluding projects on the Austrian citizen science platform where citizen scientists are only providing resources is that this would make crowdfunded projects automatically citizen science projects, even if citizens are not involved at all in the research itself.
You have not involved different point of views in your opinion or in the definition of citizen science, but excluded many projects. Many of those now should stop calling themselves citizen science, according to your definition.
We are not saying, that anyone should stop calling his/her work citizen science, if he/she is convinced it is citizen science. The criteria we developed are there to help us to decide whether a project applying for listing will be listed on our platform or not. Even if a project gets rejected by us in the application process, we would never demand of the project’s PI to stop calling the project citizen science.
To avoid going an exclusionary path we invited all project PI’s on our platform and the general public to work together with us on the development of the criteria, and we are very happy that people from 17 institutions from all kinds of academic backgrounds and numerous anonymous people in the public consultation followed our invitation.
The purpose of our opinion piece was to start a discussion on the definition of citizen science, since for the reasons we mention in the opinion we think this is an important step citizen science needs to take if it wants to be taken seriously, by policy, the public and the scientific community.
In many projects in community and indigenous knowledge projects, data is closed by default, and we have to have our participants’ consent every time we publish something.
If there are good reasons, why the data should not be published openly (for example personal data protection), the criteria would be fulfilled. This is also supplemented under the point Ethics, where we ask for the consent of the participants. With this criterium of openness we wanted to avoid that data collected or created in a citizen science project would disappear in a drawer after the end of the project, and no one else could work with it. This also corresponds to ECSA principle 7 (Citizen science project data and meta-data are made publicly available and where possible, results are published in an open access format.)
Data management plans are not the reality in community led projects and are also not relevant for them.
We made the experience with PIs in Austria, that many projects did not have a data management plan. But, after working on such a plan to fulfill the criteria, PIs were satisfied, because they had to think about their data they collect, where the data is stored, how the data can be archived, who has access to the data etc. That's why the Austrian citizenscience community decided, that it would be good if all citizen science projects were thinking about how to manage their data and had a data management plan.
Citizen science has been around for 50 years and does not need a definition by people who are only involved in this approach for a short time and are not aware of its history.
Actually, in our one year process, many institutions were involved which have a history in citizen science beyond 50 years. The oldest citizen science project in Austria, and here the PI was involved in our process, is >150 years old.
Rotfüchse (Vulpes vulpes L.) sind in den letzten Jahren zu erfolgreichen Bewohnern von Stadtgebieten geworden. Unser Wissen über das Vorkommen, die Verteilung und den Zusammenhang mit der Landnutzung dieser städtischen Füchse ist jedoch schlecht, zum Teil weil viele der bevorzugten Lebensräume auf Privatbesitz liegen und daher für Wissenschaftler kaum zugänglich sind. Wir gingen davon aus, dass Citizen Science es den Forschern ermöglichen könnte, diese Informationslücke zu schließen. Wir analysierten 1179 Fuchs-Sichtungen in der Stadt Wien, welche über Citizen Science Projekte gemeldet wurden, um die Beziehungen zwischen Füchsen und den umliegenden Landnutzungsklassen sowie soziodemografischen Parametern zu untersuchen.
In Gärten, Gebieten mit geringer Bebauungsdichte, Parks oder Plätzen waren die Wahrscheinlichkeiten für die Begegnung mit Füchsen wesentlich höher als in landwirtschaftlichen Gebieten, Industriegebieten oder Wäldern. Modellanalysen zeigten, dass soziodemographische Parameter wie Bildungsniveau, Bezirksfläche, Bevölkerungsdichte und durchschnittliches Haushaltseinkommen die Vorhersagbarkeit von Fuchssichtungen zusätzlich verbesserten.
Berichte über Fuchsbeobachtungen durch Citizen Scientists könnten dazu beitragen, die Etablierung von Wildtiermanagement in Städten zu unterstützen. Darüber hinaus könnten diese Daten verwendet werden, um Fragen der öffentlichen Gesundheit im Zusammenhang mit Rotfüchsen zu behandeln, da sie Zoonosen tragen können, die auch für den Menschen gefährlich sind.
Der Originalartikel ist unter diesem Link frei zugänglich: https://bmcecol.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12898-018-0207-7#Abs1
Citizen Science ist in Österreich in den letzten Jahren rasant gewachsen. Seit 2015 veranstaltet das Citizen Science Network Austria (www.citizen-science.at/netzwerk) die jährliche Österreichische Citizen Science Konferenz, bei der Forscherinnen und Forscher, Praktikerinnen und Praktiker und interessierte Bürgerinnen und Bürger Erfahrungen austauschen, neue Methoden diskutieren und sich kennenlernen. Unter dem Motto "Generation Citizen Science" wurde 2018 diskutiert, wie Menschen an Projekten teilnehmen können und was zur Steigerung der Beteiligung erforderlich ist. Die Konferenz wurde an der Universität Salzburg organisiert und umfasste Workshops, Podiumsdiskussionen und Präsentationen zu den oben genannten Fragen in verschiedenen Forschungsbereichen.
Die Proceedings wurden von Florian Heigl (BOKU), Daniel Dörler (BOKU) und Marlene Ernst (Universität Salzburg) herausgegeben und vereinen 24 Artikel rund um Citizen Science von 48 Autorinnen und Autoren. Sie geben einen umfassenden Überblick über die Situation von Citizen Science in Österreich und zeigen die Vielfalt dieser Forschungsmethode in seiner ganzen Bandbreite.
Die Proceedings können unter diesem Link frei verfügbar heruntergeladen werden: https://www.frontiersin.org/books/Austrian_Citizen_Science_Conference_2018/1719
Welchen Beitrag können Citizen Science Projekte über Biodiversität zum naturwissenschaftlichen Unterricht und dem Wissenschaftsverständnis von Schülerinnen und Schülern einerseits, und Lehrpersonen anderseits, leisten?
Eine ganze Menge – wie die soeben publizierte Analyse der individuellen Lernergebnisse von Schüler/innen (im Alter von 8-18 Jahren) im Sparkling Science Projekt der BOKU „Natur vor der Haustür – Citizen Science macht Schule“ zeigt [1]. In einem pre-post-test wurden die Lernfaktoren Interesse, Motivation, Kompetenz (bzw. Selbstwirksamkeit), Einstellung sowie Verhalten der Schüler/innen untersucht. Volksschüler schnitten fast durchgehend besser ab als andere Altersgruppen und Mädchen erzielten zumindest ebenso gute Ergebnisse wie die Burschen. Beliebteste Tiergruppe waren die Vögel.
Viele weitere Facetten und zu berücksichtigende Faktoren für erfolgreiche Citizen Science Projekte finden Sie hier in einem freien Zugang zur Publikation:
https://www.tandfonline.com/eprint/RHJYYvk5Ca35W9PZSbPg/full
In diesem Zusammenhang spannend ist auch der Blick auf die Rolle der Lehrpersonen. In einem weiteren Beitrag[2] wurde getestet, wie sich durch die Beteiligung am selben Projekt das fachdidaktische Professionswissen entwickelt. Exemplarisch wurde dieses Wissen für Gymnasial-LehrerInnen und die beiden Organismengruppen Schmetterlinge und Wildbienen in einer Interviewstudie erhoben. Die aufschlussreichen Ergebnisse finden Sie hier im Open Access:
https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/00219266.2017.1405530
[1] Kelemen-Finan, J., Scheuch, M., Winter, S. (2018): "Contributions from citizen science to science education: an examination of a biodiversity citizen science project with schools in Central Europe", Internat. Journal of Science Education, https://doi.org/10.1080/09500693.2018.1520405
[2] Scheuch, M., Panhuber, T., Winter, S., Kelemen-Finan, J., Bardy-Durchhalter, M., & Kapelari, S. (2018). Butterflies & wild bees: biology teachers' PCK development through citizen science. Journal of Biological Education, 52(1), 79-88. doi:10.1080/00219266.2017.1405530
Citizen Science, die aktive Beteiligung der Öffentlichkeit an wissenschaftlichen Forschungsprojekten, ist ein schnell wachsendes Feld im Bereich Open Science und Open Innovation. Als weltweit wachsendes Phänomen wird es durch die Entwicklung neuer Technologien gestärkt, welche die Menschen einfach und effektiv miteinander und auch mit der Wissenschaft verbinden. Katalysiert durch den Wunsch der Bürger, sich aktiv an wissenschaftlichen Prozessen zu beteiligen, bietet Citizen Science aufgrund der jüngsten gesellschaftlichen Trends auch Beiträge zum lebenslangen Lernen. Darüber hinaus bietet Citizen Science ein wertvolles Instrument für die Bürgerinnen und Bürger, um eine aktivere Rolle bei der nachhaltigen Entwicklung zu spielen.
Citizen Science: Innovation in Open Science, Society and Policy identifiziert und erklärt die Rolle von Citizen Science innerhalb der Innovation in Wissenschaft und Gesellschaft und als eine dynamische und produktive Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik. Die Bandbreite dieses Bandes ist global und darauf ausgerichtet, Lösungen zu identifizieren, die in Wissenschaft, Praxis und Politik angewendet werden sollen. Die Kapitel befassen sich mit der Rolle der Citizen Science im Kontext der umfassenderen Agenda von Open Science und Open Innovation und diskutieren die Fortschritte bei Responsible Science and Innovation (RRI), zwei der kritischsten Aspekte der heutigen Wissenschaft.
Sie können das Buch gratis herunterladen unter https://www.ucl.ac.uk/ucl-press/browse-books/citizen-science.
Wir wünschen viel Spaß bei der Lektüre!
Mit zunehmender Informationsmenge, die von Citizen Scientists erzeugt wird, sind bewährte Verfahren erforderlich, die über die Wissenschaftskommunikation hinausgehen und diese Ergebnisse auch in der wissenschaftlichen Gemeinschaft veröffentlichen. Dieser Artikel ist eine Zusammenfassung unserer Erfahrungen bei der Veröffentlichung von Ergebnissen aus Citizen Science-Projekten in peer-reviewed Journalen, wie sie an der Österreichischen Citizen Science Konferenz 2018 in einer Vortragsreihe vorgestellt wurden. In diesem Artikel werden die Auswahlkriterien für die Veröffentlichung von Citizen Science-Daten in Open-Access-, Peer-Review- und wissenschaftlichen Zeitschriften sowie Barrieren während des Veröffentlichungsprozesses behandelt. Wir skizzieren auch Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit der Veröffentlichung mit CS-Daten beeinflussen, einschließlich 1) der Finanzierung der Publikationskosten für open access; 2) Qualität, Quantität und wissenschaftliche Neuartigkeit von CS-Daten; 3) Empfehlungen zur Anerkennung der Beiträge von Citizen Scientists in wissenschaftlichen, peer-reviewed Publikationen; 4) Präferenz der Citizen Scientists für die praktische Erfahrung gegenüber der Veröffentlichung und 5) Befangenheit unter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern für bestimmte Datenquellen und den wissenschaftlichen Fachjargon. Diese Erfahrungen zeigen, dass die Beseitigung der oben genannten Hindernisse die Rate der in wissenschaftlichen Publikationen enthaltenen CS-Daten erheblich erhöhen könnte.
Der Originalartikel ist frei zugänglich unter: https://jcom.sissa.it/archive/17/03/JCOM_1703_2018_L01
Wer über ein bestimmtes Lebewesen spricht, muss sich im Klaren sein, dass es mehrere verschiedene Namen für diese Art geben kann. Oder derselbe Name in Publikationen für verschiedene Arten verwendet wurde. Und immer noch werden Jahr für Jahr weltweit tausende neue Arten entdeckt, klassifiziert und beschrieben. Aber auch die Klassifizierung ist durch neue Methoden und Forschungsergebnisse ständigen Veränderungen unterworfen.
Das verursacht Probleme, vor allem wenn es um Arten geht, die als Nahrungsmittel genutzt werden, Krankheitserreger oder Schädlinge sind, es sich um schützenswerte Arten handelt, oder invasive Arten die einheimischen Lebensräume bedrohen.
Ein wichtiger Schritt auf dem Weg das Namenschaos zu beseitigen wäre eine Datenbank aller Artnamen, die gültige mit ungültigen und/oder veralteten Namen verknüpft, neue Forschungsergebnisse einbindet und von Experten ständig aktualisiert wird. Und das möglichst kostengünstig.
Eine Datenbank die genau das leistet ist WoRMS, das World Register of Marine Species, die in Belgien, am Datenzentrum des Vlaams Instituut voor de Zee angesiedelt ist. Diese Datenbank beinhaltet über eine halbe Million Namen, die mehr als 240.000 verschiedene Arten von Meerestieren bezeichnen. Die Namen sind mit Publikationen und einer Fülle an weiteren Daten, wie zum Beispiel Bildern, Verbreitungsangaben und der Information, ob es sich um eine invasive Art handelt, verknüpft. Sie wird von etwa 500 ehrenamtlichen Editoren, darunter auch etliche Citizen Scientists auf der ganzen Welt ständig aktualisiert und erweitert. In einem kürzlich erschienen Artikel im bekannten Journal Trends on Ecology and Evolution schlagen die Vorsitzenden des WoRMS Steering Committee vor die bewährte Struktur von WoRMS für ein internationales Register aller Organismennamen zu nutzen.
Artikel: Costello MJ, Horton T, Kroh A. 2018. Sustainable biodiversity databasing: international, collaborative, dynamic, centralised. Trends in Ecology and Evolution in press. https://doi.org/10.1016/j.tree.2018.08.006
Die Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris, auch bekannt als A. lusitanicus) gilt als eine der invasivsten Arten in Landwirtschaft, Gartenbau und privaten Gärten in ganz Europa. Obwohl diese Schnecke seit Jahrzehnten problematisch ist, ist noch nicht viel über ihr Vorkommen in privaten Gärten und die zugrunde liegenden meteorologischen und ökologischen Faktoren bekannt. Ein Grund für diese Wissenslücke ist der eingeschränkte Zugang von Forschern zu privaten Gärten. Hier wurde mit einem Citizen-Science-Ansatz untersucht, ob das Auftreten von Arionidae in österreichischen Gärten mit meteorologischen (Lufttemperatur, Niederschlag, globale Sonneneinstrahlung, relative Luftfeuchtigkeit) oder ökologischen Faktoren (Pflanzenvielfalt, Regenwurmaktivität) zusammenhängt. Das Vorkommen der invasiven A. vulgaris gegenüber der ähnlich aussehenden einheimischen A. rufus wurde mit einem DNA-Barcoding-Ansatz verglichen.
Nacktschnecken wurden aus Gärten der trockenen pannonischen Tiefebene bis zum feuchten alpinen Klima (Höhenlage 742 m) gesammelt. Die Parameter, welche die Schneckenhäufigkeit in Gärten am besten erklärten, waren die Summe der mittleren Lufttemperatur im Frühjahr, die Anzahl der Frosttage im vergangenen Winter und die mittlere tägliche globale Sonneneinstrahlung am Tag der Datenerfassung. Diese hatten eine negative Auswirkung auf die Schneckenhäufigkeit. Niederschlag, Pflanzenvielfalt und Regenwurmaktivität waren ebenfalls mit der Schneckenhäufigkeit verbunden, aber positiv. 92% aller mit DNA-Barcoding untersuchten Schnecken wurden als Spanische Wegschnecke identifiziert.
Unsere Studie hat gezeigt, dass Citizen Science (i) ein praktikabler Ansatz ist, um das Vorkommen von Arten in nur eingeschränkt zugänglichen Gebieten über einen weiten geographischen Bereich zu erfassen und (ii) breiter eingesetzt werden könnte, um die zugrunde liegenden Umweltfaktoren des Vorkommens von Arten zu identifizieren.
Dieser Artikel ist in BMC Ecology erschienen und kann unter https://bmcecol.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12898-018-0179-7 frei verfügbar auf englisch gelesen und heruntergeladen werden.
Citizen Science ist nicht nur Daten sammeln für wissenschaftliche Projekte. Das zeigt nun auch deutlich eine kürzlich publizierte Studie, in der 143 Expertinnen und Experten aus dem Umweltbildungsbereich befragt wurden. So birgt Citizen Science im Umweltbereich ein Potential der Wissensgenerierung, Schaffung von Lernmöglichkeiten und das Ermöglichen von zivilgesellschaftlichem Engagement.
Hier die deutsche Übersetzung der Zusammenfassung aus dem Original-Artikel:
Citizen Science bietet ein erhebliches Innovationspotenzial in Wissenschaft, Gesellschaft und Politik. Um Umwelt- und Naturschutzziele zu fördern, kann Citizen Science (i) neues Wissen generieren, (ii) das Bewusstsein schärfen und ein vertieftes Lernen ermöglichen sowie (iii) Bürgerbeteiligung ermöglichen. Hier untersuchen wir, wie diese Ziele in Citizen Science Projekten umgesetzt werden und bewerten die Bedürfnisse und Herausforderungen für die Förderung von Citizen Science und die Förderung zukünftiger Initiativen. Dazu haben wir eine quantitative, webbasierte Umfrage mit 143 Experten aus dem Umwelt- und Bildungssektor in Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgeführt. Unsere Ergebnisse zeigen, dass Citizen Science Projektmanager Ziele verfolgen, die sich auf alle drei möglichen Wirkungsbereiche beziehen. Interessanterweise wurde die Förderung der Bürgerbeteiligung im Hinblick auf die Generierung neuen Wissens und die Schaffung von Lernmöglichkeiten als etwas weniger wichtig erachtet. Aus unserer Analyse ergeben sich verschiedene Handlungsfelder. Um das Potenzial von Citizen Science für die Generierung von Wissen voll auszuschöpfen, sollte der Verbesserung der Kapazitäten für einen effektiveren Austausch von Forschungsergebnissen mit der wissenschaftlichen Gemeinschaft durch Veröffentlichung, auch in wissenschaftlichen Zeitschriften, Vorrang eingeräumt werden. Eine systematische Evaluierung ist notwendig, um ein besseres Verständnis der Lernergebnisse der Bürgerinnen und Bürger zu erlangen, für die noch Kriterien entwickelt werden müssen. Die Förderung von Projektformaten, die es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ermöglichen, sich in den gesamten Forschungsprozess einzubringen - von der Fragestellung bis zur Umsetzung der Ergebnisse - könnte den transformativen Aspekt von Citizen Science auf gesellschaftlicher Ebene verbessern. Wichtige strukturelle Aspekte, die angegangen werden müssen, sind die Anpassung der Förderprogramme, die Erleichterung der Kommunikation zwischen Bürgerinnen und Bürgern und Wissenschafterinnen und Wissenschaftern sowie Angebote für Ausbildung, Beratung und Vernetzung.
Den englischen Volltext können Sie hier gratis runterladen: https://bit.ly/2NYFs9h
In den Projekten “Woody Woodpecker” (Sparkling Science) und „Citree“ (Top Citizen Science; citree.net) beschäftigen sich ein Forschungsteam der Universität Innsbruck mit Wachstum, Struktur und Funktion von Holz. Für den Baum erfüllt Holz (unter anderem) wichtige hydraulische Funktionen, weil es den Transport von großen Mengen Wasser aus den Wurzeln bis in die Blätter gewährleistet. In Kooperation mit Vorarlberger Schulen wurde die Struktur und Funktion des Stammholzes entlang von Höhentransekten untersucht und die SchülerInnen dabei in den gesamten wissenschaftlichen Prozess - von Probennahme über Messung bis Datenanalyse - einbezogen.
Die Ergebnisse dieser Untersuchungen, inklusive der mit den SchülerInnen erarbeiteten Datensätze, wurden kürzlich in der peer-reviewten internationalen Fachzeitschrift „Tree Physiology“ unter dem Titel „Robustness of xylem properties in conifers: analyses of tracheid and pit dimensions along elevational transects“ veröffentlicht. In diesem Artikel werden diverse höhenabhängige Veränderungen in der Holzanatomie nachgewiesen. Interessanterweise handelt es sich dabei um Anpassungen an die mit zunehmender Höhenlage geringere Größe der Bäume und nicht um Effekte der extremeren Umweltbedingungen (z.B. niedrige Temperaturen und kurze Vegetationsperiode). Somit ist auch der Bau des Holzes von Waldgrenzbäumen im Wesentlichen auf eine hydraulische Optimierung ausgerichtet.
Dieses Beispiel zeigt, dass Citizen Science Ansätze zu relevanten wissenschaftlichen Publikationen – „Tree Physiology“ belegt Rang 2 von 64 gelisteten Zeitschriften im Bereich „Forestry“- führen können. In diesem Fall wurde die notwendige Qualität und Reproduzierbarkeit der durch die SchülerInnen erfassten Daten durch die Definition einer strikten und in jedem Einzelschritt nachprüfbaren Sequenz von Arbeitsschritten sichergestellt. So war es möglich, den gesamten Analysevorgang von der Entnahme von Holzbohrkernen über die Herstellung mikroskopischer Präparate und die Erstellung von Aufnahmen bis zur Durchführung der automatisierter Bildanalyse zu kontrollieren und gegebenenfalls zu reproduzieren. Für die WissenschaftlerInnen ermöglichte die Beteiligung der SchülerInnen ein Mehr an Proben und Standorten.
Mit dem defacto-Start des Vorhabens ab Mai 2016 ist das Monitoringprojekt „Vielfalt bewegt! Alpenverein“ sehr gut angelaufen. Die laufenden Rückmeldungen von verschiedenen Seiten zeigen, dass das Vorhaben „Vielfalt bewegt! Alpenverein“ im Verein selbst und bei seinen Mitgliedern sehr positiv aufgenommen wird. Es wird als wichtiger Baustein in der Naturschutz- und Bewusstseinsbildungsstrategie des Alpenvereins angesehen. Das Vorhaben bewegt nicht nur seine Mitglieder, sondern es generiert auch über die 20 ausgewählten alpinen Arten neues Wissen und Erfahrungen zum Thema Biodiversität, das innerhalb des Vereins auch in anderen Vorhaben und Bereichen (Alpenvereinsjugend, Bergsport, Hütten und Wege) weitergetragen wird.
Der Erfolg ist auch am laufenden Anstieg der Beobachtungen und besonders an der ständigen Nachfrage der produzierten Bildungsmaterialien erkennbar.
Zur besseren Einbindung von Kindern und Familien in die Einschulungsworkshops, aber auch als eigenständiges Bildungsmaterial, wurde ein kindgerechtes Naturtagebuch gestaltet, das die Inhalte des Projektes und die Informationen zu den Arten altersgerecht vermittelt.
Die steigende Zahl der Beobachtungen machte eine umfassende Datenbanklösung sowie eine Beobachtungs-App notwendig. Die App erleichtert die Dateneingabe der Beobachtungen, das Webportal reduziert die organisatorischen Aufwände für Datenablage wie auch Datenabfragen.
Die Conference Proceedings der Österreichischen Citizen Science Konferenz 2017 sind da! In den letzten Jahren hat Citizen Science in Österreich einen enormen Aufschwung erfahren. Seit 2015 organisiert Österreich forscht die jährliche Österreichische Citizen Science Konferenz, welche Forscherinnen und Forscher, Praktikerinnen und Praktiker und interessierte Bürgerinnen und Bürger zusammenbringt um voneinander zu lernen, Erfahrungen auszutauschen, neue Methoden und vor allem auch einander kennenzulernen. Unter dem Motto "Expanding Horizons" lag der Fokus der Konferenz 2017 auf der Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern in Projekten und welche Voraussetzungen es braucht um die Teilnahme zu erhöhen. Workshops, Podiumsdiskussionen und Präsentationen haben sich diesen Fragen in den unterschiedlichsten Disziplinen angenommen.
In den Proceedings findet man nun 17 Beiträge über Workshopergebnisse, Erkenntnisse aus einzelnen Sessions, Vortragsinhalte und mehr. Die Disziplinen reichen von den Naturwissenschaften, über die Geistes- und Sozialwissenschaften bis hin zu Kunst- und Kulturwissenschaften. Die Proceedings können hier frei verfügbar heruntergeladen werden.
Wir freuen uns sehr, dass wir diese Proceedings wieder herausgeben durften und dass so viele Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmer sich angeschlossen haben! Wir wünschen Ihnen nun viel Spaß beim Lesen und freuen uns auch über Ihre Kommentare und Anmerkungen zu diesen Proceedings.
Florian Heigl und Daniel Dörler rufen in einem Text im Bereich "Correspondence" im Fachjournal Nature dazu auf, Citizen Science klarer zu definieren.
Sie argumentieren, dass nur dadurch die Qualität, die Offenheit, die Kommunikation, die Zusammenarbeit und die Einhaltung von geltenden Gesetzen (z.B. Datenschutz) gewährleistet werden kann. Obwohl Citizen Science ständig weiter wächst, gibt es derzeit noch keine weltweit einheitliche Definition. Darum wurde auf "Österreich forscht" die Arbeitsgruppe für Qualitätskriterien gegründet um die Qualität von Citizen Science in Österreich zu sichern und weiter auszubauen. Mit diesem Schritt möchten sie auch andere Plattformen und Netzwerke dazu animieren in die selbe Richtung zu gehen.
Zum Volltext gelangen Sie hier: https://www.nature.com/articles/d41586-017-05745-8
In einem Artikel mit dem Titel "The Challenge of Evaluation: an Open Framework for Evaluating Citizen Science Activities" haben wir gemeinsam mit Kolleginnen des Zentrums für Soziale Innovation und von iDiv in Deutschland einen offenen Evaluationsrahmen entwickelt, der es sowohl Fördergebern als auch Projektleiterinnen und -leitern ermöglichen soll, eine kritische Betrachtung auf Citizen Science Aktivitäten zu werfen und diese auch zu bewerten. Hier eine kurze Zusammenfassung:
In der heutigen wissensbasierten Gesellschaft erlebt Citizen Science einen enormen Aufstieg. Die Ziele von Citizen Science sind neue wissenschaftliche Erkenntnisse, die Beantwortung von gesellschaftsrelevanten Fragen, die Förderung der Fähigkeit zum Verständnis von wissenschaftlichen Texten in der Gesellschaft und die Veränderung von Wissenschaftskommunikation.
Diese Ziele werden jedoch oft nicht evaluiert, und sowohl Projektleiter als auch potenzielle Förderer stehen oft im Dunkeln wenn es um die Bewertung von Qualität und Wirkung von Citizen Science geht. Um die Qualität der Ergebnisse von Citizen Science Projekten zu sichern und zu steigern werden Evaluationsmethoden für Planung, Selbstevaluation und Trainingsentwicklung sowie zur Erstellung von Förder- und Auswirkungsberichten benötigt.
Mit diesem Artikel, basierend auf einer tiefgehenden Analyse der Charakteristiken und der Vielfalt von Citizen Science Aktivitäten und derzeitigen Evaluationsmethoden, haben wir einen offenen Rahmen entwickelt, der auf die verschiedensten Citizen Science Aktivitäten, von Bürgerbewegungen bis hin zu Projekten, welche von WissenschaftlerInnen geleitet werden, anwendbar ist. Dieser Rahmen beinhaltet soziale, wissenschaftliche und sozio-ökologische/ökonomische Perspektiven von Citizen Science und bietet damit eine umfassende Sammlung von Indikatoren.
Die Indikatoren können von allen dieser drei Perspektiven sowohl auf der Prozess-, als auch auf der Auswirkungsebene ausgewählt und schwerpunktmäßig eingesetzt werden, je nach spezifischem Kontext und Ziel. Der Rahmen dient daher der kritischen Bewertung von Citizen Science Projekten in Bezug auf die gewählten Ziele sowohl für externe Bewertung und Förderung als auch für die interne Projektentwicklung.
Der Volltext kann hier auf englisch heruntergeladen und gelesen werden.
Der Beitrag “Citizen Science in the Social Sciences: A Call for More Evidence.” ist in der Fachzeitschrift GAIA – Ökologische Perspektiven für Wissenschaft und Gesellschaft erschienen. Darin beleuchten die Autoren das Thema Citizen Science aus der Perspektive der Sozialwissenschaften und setzen sich mit den spezifischen Herausforderungen auseinander, die bei der Umsetzung von sozialwissenschaftlichen Citizen Science Projekten entstehen.
Zum Inhalt: In den Naturwissenschaften ist Citizen Science bereits etabliert und wird immer populärer. Dort wird Citizen Science in auflagenstarken Fachzeitschriften (Nature, Science) diskutiert und Ressourcen über große Organisationen gebündelt (ECSA, CSA). Sozialwissenschaftliche Citizen Science Projekte sind bis heute höchstens eine Randerscheinung. Dies ist verwunderlich, da viele sozialwissenschaftliche Themen, z.B. die Effektivität sozialer und politischer Institutionen, in der Gesellschaft viel diskutiert werden und einen großen Einfluss auf das Leben von Bürger/innen haben.
Die Autoren argumentieren, dass die zurückhaltende Umsetzung von Citizen Science in den Sozialwissenschaften einerseits mit der normativen Perspektive derselben, andererseits aber auch mit ganz konkreten praktischen Herausforderungen zusammenhänge. Dazu zählt etwa die Mobilisierung von Ansprechgruppen. Sozialwissenschaftliche Forschung ist oft stark kontextgebunden, der direkte Erkenntnisgewinn aufgrund der Kontextgebundenheit schwer vermittelbar und konkrete Hobbyorganisationen nur schwer zu identifizieren. Zweitens ist die Sicherung der Datenqualität eine besondere Herausforderung. Sozialwissenschaftliche Forschung basiert meist auf menschlicher Beobachtung und ist daher fehleranfälliger als objektive naturwissenschaftliche Messungen, z.B. mit technischen Messgeräten. Drittens existieren auch besondere ethische Herausforderungen, da die Sozialwissenschaften sich mit menschlichen Untersuchungssubjekten beschäftigen. Die ethischen Standards der sozialwissenschaftlichen Forschung müssen deshalb erfolgreich vermittelt und von den Freiwilligen mitgetragen werden.
Trotz dieser Herausforderungen sei es wichtig, dass Projekte mit Citizen Science experimentieren. Denn die Kooperation zwischen Wissenschaftsinstitutionen und Bürger/innen erlaubt den Zugriff auf „versteckte“ und große Datenmengen, etwa im Bereich Social Media. Citizen Science birgt daher großes Innovationspotential, dem sich die Sozialwissenschaft nicht verschließen darf.
Der Artikel ist Open Access, also frei zugänglich: http://www.ingentaconnect.com/contentone/oekom/gaia/2017/00000026/00000001/art00008
In dem im Juli 2017 im Journal of Insect Conservation erschienen Fachartikel mit dem Titel ‚Simplified and still meaningful: assessing butterfly habitat quality in grasslands with data collected by pupils‘ berichten Johannes Rüdisser, Erich Tasser, Janette Walde, Peter Huemer, Kurt Lechner, Alois Ortner und Ulrike Tappeiner über wichtige Ergebnisse aus dem Projekt Viel-Falter. In diesem Sparkling Science Projekt wurde untersucht, ob und wie Schulklassen einen Beitrag zu einem systematischen Monitoring heimischer Tagfalter leisten können. Hierfür wurde ein speziell für Schulklassen entwickeltes Erhebungssystem für siedlungsnahe Schmetterlingslebensräume verwendet. Über 500 Schüler und Schülerinnen aus 14 Tiroler Schulen führten damit drei Jahre lang Beobachtungen an 35 verschiedenen Standorten durch. Evaluiert wurden die Ergebnisse der Schulklassen mit Hilfe unabhängiger Expertenbeobachtungen an denselben Standorten. Es zeigte sich, dass die von den Schulklassen gesammelten Daten über das Vorkommen bestimmter Tagfaltergruppen - trotz fehlender Artbestimmung - wichtige Informationen über die Qualität der untersuchten Schmetterlingslebensräume liefern. Diese erfreulichen Ergebnisse veranlasste das Team das Projekt im Rahmen der Top Citizen Science Initiative mit freiwilligen Schmetterlingsbeobachtern fortzusetzen.
Der englischsprachige Artikel ist hier frei zugänglich (Open Access).
Am 05. Juni 2017 wurde ein neues internationales Paper im Fachjournal "Citizen Science: Theory and Practice" veröffentlicht, in dem ForscherInnen rund um den Globus beschreiben, welche verschiedenen Terminologien es für Citizen Science gibt und welche Auswirkungen diese auf die Praxis von Citizen Science haben. Theoretische, historische, geopolitische und disziplinenabhängige Definitionen von Citizen Science flossen in dieses Paper mit ein. Es ist frei verfügbar und kann unter diesem Link heruntergeladen werden. Wir freuen uns, dass auch Daniel Dörler und Florian Heigl von "Österreich forscht" an diesem Paper mitschreiben durften! Hier eine kurze Zusammenfassung auf deutsch:
Um Citizen Science zu definieren, sollte sehr auf die Worte geachtet werden, die zur Beschreibung dieser Methode verwendet werden, denn die Terminologie bestimmt wie Wissen erzeugt wird. Citizen Science ist ein sich rasch entwickelndes Feld, welches auf der Einbeziehung der Bevölkerung in den Bereichen Informationsentstehung, sozialem Handeln, sozialer Gerechtigkeit und Informationserfassung beruht. Derzeit wird eine Vielzahl von Ausdrücken und Begriffen verwendet, um auf das Konzept Citizen Science und die darin handelnden AkteurInnen zu verweisen. In diesem Artikel erkunden wir diese Begriffe um Leitlinien für die weitere Entwicklung dieses Feldes zu geben. Wir tun dies in dem wir
Diese Sammlung von Begriffen wurde in erster Linie durch das breite Wissen der AutorInnen, die sehr viel Erfahrung mit Citizen Science in ihrer täglichen Arbeit sammeln konnten, erstellt. Außerdem wurden mögliche Probleme mit verschiedenen Terminologien festgehalten. Obwohl unsere Beispiele nicht systematisch oder vollständig sein können, sollen sie künftige Untersuchungen anregen. In unserer kollektiven Erfahrung mit Citizen Science Projekten ist kein Einzelbegriff für alle Kontexte angemessen. Wir schlagen deshalb vor in einem Citizen Science Projekt verwendete Begriffe und Terminologien sorgfältig zu wählen und ihre Verwendung zu erklären; direkte Kommunikation mit den TeilnehmerInnen eines Projektes über die Terminologien, wie sie dadurch in ihrer Tätigkeit beeinflusst werden können und wie sie selbst bezeichnet werden möchten, sollten ebenfalls stattfinden. Zusätzllich empfehlen wir, dass eine systematische Untersuchung der Terminologietrends in Citizen Science durchgeführt wird.
Am 10. Oktober 2016 wurde ein wissenschaftlicher Fachartikel aus dem Projekt “Roadkill” publiziert. Dieser Artikel mit dem Titel "Comparing Road-Kill Datasets from Hunters and Citizen Scientists in a Landscape Context" wurde von Florian Heigl, Carina R. Stretz, Wolfgang Steiner, Franz Suppan, Thomas Bauer, Gregor Laaha und Johann G. Zaller geschrieben und ist frei zugänglich. Wir bedanken uns hiermit sehr herzlich für die enge Zusammenarbeit mit den TeilnehmerInnen des Projekts und mit drei Instituten der Universität für Bodenkultur, und freuen uns auf viele weitere Publikationen und Erfolgsgeschichten.
Als kleine Hintergrundinformation: Dieser Artikel wurde am 30. Juli 2016 beim Verlag eingereicht, von vier internationalen Fachgutachtern überprüft und bis zur fertigen Publikation vier mal überarbeitet. Die Publikation hat durch diesen peer-review Prozess an Qualität gewonnen und ist eine entscheidende Anerkennung für das Projekt, alle Projektbeteiligten und für Citizen Science im Allgemeinen.
Der Artikel ist auf englisch für jeden unter dem folgenden Link frei zugänglich: http://www.mdpi.com/2072-4292/8/10/832/htm
Hier die deutsche Zusammenfassung des Artikels:
Autoren: Florian Heigl 1,*, Carina R. Stretz 1, Wolfgang Steiner 2, Franz Suppan 3, Thomas Bauer 3, Gregor Laaha 4 and Johann G. Zaller 1
1 Institut für Zoologie, Universität für Bodenkultur Wien
2 Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft, Universität für Bodenkultur Wien
3 Institut für Vermessung, Fernerkundung und Landinformation, Universität für Bodenkultur Wien
4 Institut für angewandte Statistik und EDV, Universität für Bodenkultur Wien
Der Straßenverkehr hat schwerwiegende Auswirkungen auf die Populationen von Wildtieren, vor allem durch Roadkills. In vielen Ländern stammen offizielle Roadkill Daten von Jägern oder der Polizei; aber es gibt auch Roadkill Beobachtungen durch Citizen Scientists. Das Ziel der vorliegenden Studie war es zu prüfen, ob Roadkill-Meldungen von Jägern aus Gegenden mit ähnlicher Landschaftsbedeckung stammen, wie jene von Citizen Scientists. Wir analysierten die umliegende Landschaft von 712 gemeldeten überfahrenen Feldhasen in Niederösterreich. Unsere Daten zeigten, dass Roadkills von Hasen überwiegend von Ackerland umgeben sind, egal ob diese von Jägern oder von BürgerInnen gemeldet wurden. Zwischen diesen beiden Gruppen konnte kein Unterschied bei den Strukturen Hecken und Einzelbäumen festgestellt werden. Allerdings gab es signifikante Unterschiede in den Landbedeckungsklassen. Jäger meldeten Hasen aus Landschaften mit deutlich höherem Anteil an Ackerland und Nebenstraßen. Im Gegensatz dazu meldeten Bürger Hasen aus Landschaften mit deutlich höherem Anteil an Stadt- oder Industriegebieten und mehr Autobahnen, Hauptverkehrsstraßen und Wohnstraßen. Daraus folgern wir, dass Jäger vor allem aus ihren Jagdgebieten Daten melden, während Citizen Scientists Daten auf dem Weg zum/von der Arbeit melden. Wir schließen daraus, dass Citizen Science eine wichtige Quelle für Roadkill Daten ist, wenn sie zusätzlich zu offiziellen Daten verwendet wird, um einen Überblick über die Roadkills auf Landschaftsebene zu erlangen.
Journal: Human Computation
Zum Volltext: http://hcjournal.org/ojs/index.php?journal=jhc&page=issue&op=view&path%5B%5D=10.15346%2Fhc.v3i1
In dieser Sonderausgabe eines wissenschaftlichen Journals in englischer Sprache, welches erst 2014 gegründet wurde, steht die Abschlussveranstaltung 2015 des Citizen CyberLab (CCL) im Mittelpunkt. CCL war ein Drei-Jahres Projekt gefördert durch das FP7 Rahmenprogramm der Europäischen Union, mit dem Ziel die Kreativität und das Lernen in Citizen Science zu erforschen. Daher finden wir in dieser Ausgabe keine neuen Forschungsergebnisse aus klassischen Citizen Science Projekten, sondern Erkenntnisse darüber, welche Rolle die Kreativität und das Lernen in Citizen Cyberscience Projekten spielt.
FRANÇOIS GREY schreibt in der eher patetischen Einleitung zur Sonderausgabe, dass ein Ziel von Citizen Science Projekten, welche ja Bildung und Kreativität anbieten, sein sollte BürgerInnen zu helfen kritisch zu sein und alles zu überprüfen und nicht einfach zu akzeptieren, was ihnen angeboten wird. Wissenschaft werde ja oft mit wissenschaftlichen Fakten gleichgestellt. Aber die wissenschaftliche Methode beschreibt eine Reise, keinen Zielpunkt. In der Wissenschaft geht es darum sich vorsichtig weiterzubewegen, wie der Kapitän eines Schiffes, ständig die Methode und die Ergebnisse hinterfragend. Es geht nicht darum Gewissheit und Wahrheit zu erreichen, sondern darum unaufhörlich und mutig zu zweifeln.
(A goal of citizen science should be, through the learning and creativity that such projects offer, to help citizens “...be critical and verify, and not accept, everything they are offered”. Science is often identified with scientific facts. Yet the scientific method describes a journey, not a destination. It is about moving forward cautiously, like the pilot of a ship, constantly questioning methods and results. It is not about achieving certainty and truth, but about ceaselessly daring to doubt.)
In einer Zeit, wo die Meinungen von wissenschaftlichen Experten von einigen PolitikerInnen angezweifelt werden, mit potentiell katastrophalen Konsequenzen für den Planeten, scheint es einfältig zu sein die wissenschaftliche Kritikfähigkeit als Ziel von Citizen Science hervorzuheben. Aber mehr Vertrauen in die Wissenschaft muss durch eine stärkere Anerkennung der wissenschaftlichen Methode und durch einen offeneren und inklusiveren Ansatz geschehen um wissenschaftlichen Fortschritt zu ermöglichen.
(At a time when the opinions of scientific experts are being put in doubt by some politicians, with potentially disastrous consequences for the planet, it might seem foolish to emphasize the importance of scientific doubt as a goal of citizen science. However, more confidence in science must pass through a deeper appreciation of the scientific method, and a more open and inclusive approach to achieving scientific progress.)
Einen guten Überblick über den Inhalt der gesamten Ausgabe bietet der Artikel von Muki Haklay.
Wenn man den Inhalt über Kreativität und Lernen in Citizen Cyberscience kurz zusammenfasst, kann man schreiben, dass Projektentwickler darauf achten sollten ein Projekt zu starten, welches die Kommunikation zwischen den TeilnehmerInnen und auch zwischen TeilnehmerInnen und WissenschaftlerInnen ermöglicht. Selbst wenn es keine Komplettlösung gibt, soll Citizen Science den Wunsch der TeilnehmerInnen nach Mitwirkung und auch nach dem Verstehen ihres Beitrags zur Wissenschaft fördern und eine sichere Umgebung schaffen um zu forschen, zu lernen und zu gestalten.
Am Ende der Sonderausgabe finden sich noch drei kurze Artikel zu Beispielen aus der Praxis. Der erste Artikel versucht eine Art Guideline zu schaffen um online Citizen Science Projekte aufzubauen, der zweite behandelt die Verbindung von Citizen Science und Agrarökologie um nachhaltige Lebensmittel zu produzieren und der dritte stellt ein Projekt vor, in dem Luftverschmutzung mit Do-it-yourself Methoden gemessen werden kann.
Zusammengefasst, eine meiner Meinung nach ganz interessante Sonderausgabe, die zwar lesenswert ist, wenn man sich mit Bildung und Kreativität in Citizen Science Projekten beschäftigen möchte, aber insgesamt bleiben die Autoren auf einer relativ flachen Ebene und gehen nur selten in die Tiefe der Materie.
Als ich begonnen habe mich mit Citizen Science zu beschäftigen und die Plattform "Österreich forscht" aufzubauen, musste ich mir Literatur zu diesem Feld erst zusammensuchen. Ich fing mit einigen wissenschaftlichen Artikeln an und kam bald zu dem Schluss, dass mir der grobe Überblick fehlte, den ich mir normalerweise über Bücher beschaffe. Glücklicherweise kam genau in diesem Jahr eines der ersten Citizen Science Bücher auf den Markt: "Citizen Science – Public Participation in Environmental Science" herausgegeben von Janis L. Dickinson und Rick Bonney und in englischer Sprache gedruckt durch die Cornell University Press 2012. Dieses Buch bietet einen guten ersten Einstieg in das Thema und versucht auf breiter Basis zu informieren, bleibt aber sehr auf den U.S. amerikanischen Raum fokussiert. Wie der Titel bereits vorausschickt, behandeln die Autoren dieses Buches Citizen Science in den Umweltwissenschaften, schließen also unter anderem Geistes- und Sozialwissenschaften aus. Das Inhaltsverzeichnis des Buches kann über Google Books eingesehen werden, aber grundsätzlich teilt es sich in drei Abschnitte, beginnend mit State of the Art: Was versteht man unter Citizen Science, ein kurzer geschichtlicher Abriss und eine Projektauswahl werden geboten sowie ein kurzes Kapitel zur Evaluierung. Im zweiten Abschnitt wird auf die Vorteile von Citizen Science vor allem für Monitoringprogramme eingegangen, es werden aber auch hilfreiche Tools wie z.B. im Data Mining vorgestellt. Im dritten Abschnitt begibt man sich auf eine Metaebene in der den LeserInnen die pädagogischen, sozialen und verhaltensbezogenen Aspekte von Citizen Science näher gebracht werden. Dieses Buch ist für den Einstieg in Citizen Science sehr zu empfehlen, da es durch Dickinson und Bonney herausgegeben, aber von vielen unterschiedlichen Autoren mit großem Fachwissen geschrieben wurde. Daraus resultiert zwar eine Informationsfülle, jedoch leidet mitunter die Lesbarkeit. Der recht gute Index ermöglicht es das Buch auch sehr gut als Nachschlagewerk zu verwenden. Wem nach dem Lesen erst so richtig der Wissensdurst in Citizen Science gepackt hat, der kann das 33 seitige Literaturverzeichnis nach interessanten Studien durchwühlen.
Zusammengefasst, ein gutes Einsteigerbuch mit Qualität zum Nachschlagewerk mit Fokus auf die U.S.A.