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Mittwoch, 04 Februar 2015 15:02

Stunde der Wintervögel

Die österreichweite Wintervogelzählung von BirdLife Österreich

Die Vogelschutzorganisation BirdLife Österrreich lädt alljährlich zur „Stunde der Wintervögel“, der österreichweiten Wintervogelzählung. Alle Naturfreund*innen sind aufgerufen, an den Tagen rund um den 6. Jänner für eine Stunde die Vögel zu zählen. Gleichzeitig tragen die Teilnehmer*innen mit ihrem persönlichen Zählergebnis aktiv zur Vogelforschung bei.

Mitzählen kann jede*r ohne spezielle Vorkenntnisse. Im Mittelpunkt der Aktion stehen die häufigsten und am weitesten verbreiteten Vogelarten wie die Amsel, Spatzen, Finken und Meisen, die auch bei Schnee und Kälte bei uns ausharren. Gezählt werden soll vor allem im Siedlungsgebiet im Garten, auf dem Balkon oder im Park – am Futterhäuschen, wenn vorhanden. Die Auswertung der Daten geht den Fragen nach: Wo ist welche Vogelart besonders häufig? Welche Vogelarten sind selten geworden? Oder auch: Wie wirkt sich die Klimakrise auf die Wintervögel aus?

Nicht nur in Österreich werden im Jänner Vögel gezählt, auch in Deutschland, Tschechien, der Schweiz und seit 2024 auch der Slowakei und Serbien findet eine Vogelzählung statt. Somit können die Ergebnisse auch über Österreichs Grenzen hinaus miteinander verglichen werden. Seit 2021 ist es den Citizen Scientists rund um die Zählung außerdem möglich, die besten Schnappschüsse oder Videosequenzen von der eigenen Stunde der Wintervögel mittels Upload-Funktion auf der Meldeseite zu übermitteln.

Wie wird gezählt?

An welchem der vorgegebenen Tage (z. B. 4. bis 6. Jänner 2025) und zu welcher Stunde man zählt, bleibt den Vogelbeobachter*innen selbst überlassen. Von jeder Art wird die jeweils gleichzeitig beobachtete Höchstanzahl notiert, die im Laufe einer Stunde beobachtet wird. Als Bestimmungshilfe kann man bei BirdLife Österreich einen Folder (Faltblatt) mit Abbildungen der häufigsten Winter-Vogelarten bestellen oder auch per Download auf der Website erhalten. Das Zählergebnis kann per Post und Fax oder einfach im Internet (www.birdlife.at) gemeldet werden. Einsendeschluss ist rund eine Woche später und variiert jährlich. Unter den Teilnehmer*innen werden außerdem wertvolle Preise verlost, die den Spaß am Vogelbeobachten und die Begeisterung für die Natur fördern sollen.

Die gemeldeten Daten sind in Echtzeit auf der Meldeplattform des Projekts Stunde der Wintervögel abzurufen.

Ergebnisse

Bei der 15. Wintervogelzählung von 5. bis 7. Jänner 2024 zählten 27.821 Vogel-Fans knapp 700.000 Vögel. Ein neuerlicher Teilnahme-Rekord!

Die Daten der letzten Jahre zeigen eindeutig, dass die Anzahl der gefiederten Gäste in unseren Gärten kontinuierlich abnimmt. Dieser besorgniserregende Trend spiegelt sich in vielen Lebensräumen in ganz Europa wieder: Nach einer Studie von BirdLife International aus 2021 sind in den letzten 40 Jahren rund 600 Millionen Brutvögel verschwunden! Die gute Nachricht ist aber: Jede*r Gartenbesitzer*in kann aktiv mithelfen, den aktuellen Vogelschwund zumindest im eigenen Garten aufzuhalten! Mit einem strukturreichen Naturgarten mit einer Vielzahl an heimischen Bäumen, Sträuchern, Wildblumen und Kräutern hilft man den Gartenvögeln durch Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Diese bieten den Tieren nicht nur eine wichtige Nahrungsgrundlage, sondern auch attraktive Kinderstuben für die nächste Vogel-Generation.

Podcast-Folge

Im Dezember 2022 war die ehemalige Projektleiterin Katharina Loupal im Österreich forscht Podcast Wissen macht Leute zu Gast und hat spannende Einblicke in das Projekt gewährt - hier können Sie sich die Sendung anhören.

Kontakt

Wer Interesse an vogelkundlichen Rohdaten hat, kann mit der Projektleiterin Evelsn Hofer (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! / 0660 9225868) diesbezüglich in Kontakt treten.

Alle Informationen zur Stunde der Wintervögel gibt es auf der Webseite von BirdLife Österreich. Regelmäßige Updates finden Sie außerdem auf den Social Media Accounts von BirdLife:

BirdLifeLogo Oesterreich Logo und Claim bunt small
BirdLife Österreich
T ++43 / 1 / 523 46 51
Fax ++43/1/523 46 51 50
A-1070 Wien, Museumsplatz 1/10/8
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
www.birdlife.at

Mittwoch, 04 Februar 2015 14:55

C.S.I. Pollen

Dieses Projekt wurde vor Einführung der Qualitätskriterien abgeschlossen.

C.S.I. Pollen ist eine in den Jahren 2014 und 2015 durchgeführte europaweite Untersuchung der von Honigbienen gesammelten Pollendiversität. Da der Pollen mancher Pflanzen Defizite in für Bienen essentiellen Bestandteilen haben kann, stellt eine saisonale oder regionale Pollenarmut eine ernährungs-physiologische Belastung für Bienenvölker dar. Um dies erstmals großflächig zu untersuchen, kooperiert das Institut für Zoologie der Universität Graz mit sogenannten Citizen Scientists.

In unserem Fall sind das Imkerinnen und Imker, die in regelmäßigen Abständen mittels einer Pollenfalle die von Bienen eingetragenen Pollenhöschen sammeln, und diese in erster Näherung anhand der Zahl der unterschiedlichen Farben auswerten. In einer zweiten Ebene werden ausgewählte Pollenproben der Teilnehmer*innen eingesammelt und die Erstauswertung durch lichtmikroskopische Pollenanalysen bestätigt oder gegebenenfalls korrigiert.

Die teilnehmenden Imkerinnen und Imker erhalten die Ergebnisse dieser Pollenanalyse und lernen so mehr über die Pollentrachtpflanzen im Flugkreis ihrer Bienenvölker, die Wissenschaft erkennt Habitate, in denen in manchen Monaten eine gute oder schlechte Diversität von Pollenspendern herrscht.

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(c) Universität Graz

Mittwoch, 04 Februar 2015 02:25

Wiener Gebäudebrüter

Ein Projekt der Wiener Umweltschutzabteilung

Man kann es schon hören: Die ersten Schwalben und Mauersegler sind aus ihren Winterquartieren zurückgekehrt, um in Wien zu brüten. Andere Arten, wie die Haussperling und Dohlen, haben den Winter bei uns verbracht und ihre Brutplätze schon längst besetzt. 

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Mehlschwalbe beim Nestbau © Ferdinand Schmeller

All diese Arten bauen ihre Nester fast ausschließlich an Häusern, meist unter dem Gesims oder versteckt in Nischen und Höhlen an der Fassade. In Wien sollte also kein Mangel an Brutplätzen herrschen, möchte man meinen. Doch gerade Mauersegler, Haussperling & Co stehen vor einem Problem: Ihre versteckten und meist über viele Jahre wiederkehrend genutzten Brutplätze werden bei Sanierungen und anderen Bauvorhaben häufig übersehen und gehen somit verloren. In Folge schwinden die Bestände dieser geschützten Vogelarten.

Das Citizen Science Projekt Wiener Gebäudebrüter erfasst Mithilfe von Bürger*innen die Brutplätze dieser an Gebäuden brütenden Vogelarten und stellt diese Information im Internet zur Verfügung, damit sie so sichtbar werden und bei Bauvorhaben berücksichtigt werden können. Nur durch den Schutz der Brutplätze können diese Vogelarten, deren Ankunft in Wien den Sommer ankündigt und die Straßen der Stadt mit Leben füllt, langfristig erhalten werden.

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Haussperling am Brutplatz hinter einem Straßenschild im 5.Bezirk © Matthäus Greilhuber

Wenn auch Sie diesen faszinierenden Vögeln helfen wollen und Ihre Brutplatzbeobachtungen mit uns teilen wollen, dann besuchen sie uns im Internet unter www.mauersegler.wien.at oder www.gebaeudebrueter.wien.gv.at

Rückblick:

Seit 2014 werden Daten zu den Brutplätzen der einzelnen Vogelarten im Wiener Stadtgebiet gesammelt, bis dann im Jahr 2017 die ersten Brutplatz-Meldungen durch im Rahmen von Exkursionen geschulte Citizen Scientists verifiziert wurden. 

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Einschulungs-Exkursion im Jahr 2017 © Ferdinand Schmeller

Seither konnten allein 3000 Mauersegler-Brutplätze erfolgreich nachgewiesen werden, sowie zahlreiche Brutplätze von Mehlschwalben, Haussperlingen und Dohlen. Diese Daten sind nun im Umweltgut, dem Umweltstadtplan der Stadt Wien, für jede Person abrufbar und werden bereits erfolgreich zum Schutz der Vögel im Zuge von Bautätigkeiten eingesetzt. Dabei wird auch intensiv mit dem Projekt „Wiener Turmfalken“ zusammengearbeitet.

Ablauf:

Mitmachen kann jede Person, die Brutplätze der einzelnen Arten zweifelsfrei erkennt. Brutplatz-Meldungen können unter Angabe der exakten Adresse des Hauses, an dem der Brutplatz besteht, und einer möglichst genauen Beschreibung der Lage des Brutplatzes (gerne mit Foto!) über ein Meldeformular oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! bekannt gegeben werden. Ergänzend kann auch an einer Einschulung und der aktiven Verifizierung der Brutplatzmeldungen teilgenommen werden. Grundsätzlich werden alle Meldungen vertraulich behandelt, personenbezogene Daten werden natürlich nicht weitergegeben.

Bildergallerie:

Video:

Mittwoch, 04 Februar 2015 02:20

naturbeobachtung.at

naturbeobachtung.at ist die Melde-Plattform des Naturschutzbundes, auf der seit 2006 vielfältige Naturbeobachtungen gemeldet werden können. Speziell angelegte Meldemasken für unterschiedlichste Tier-, Pflanzen und Pilzgruppen ermöglichen detaillierte Einträge. Die Melder*innen können ihre Beobachtung, soweit es ihnen möglich ist, taxonomisch bestimmen, oder auch als „unbestimmte Art“ melden. Letztere können von der Community dann nachträglich bestimmt werden. Optional sind auch präzisere Meldungen möglich, z. B. mit Wetterdaten oder detaillierter Fundortbeschreibung inkl. Fundortfotos. Das Hochladen von Belegfotos ist ausdrücklich erwünscht (und in der App, über die naturbeobachtung.at auch mobil verfügbar ist, verpflichtend). Die Möglichkeit, „Bilderserien“ zu einem beobachteten Individuum hochzuladen, erleichtert den Expert*innen speziell bei schwer bestimmbaren Arten die Prüfung der Fundmeldungen immens.

Diskutieren mit Gleichgesinnten

Ein besonderes Highlight der Webversion ist das rege frequentierte Diskussionsforum – mit mittlerweile 240.000 Textbeiträgen aus über 40.000 Diskussionen. Hier können sich Melder*innen mit anderen Naturinteressierten austauschen, ihre schönsten Naturfotografien zeigen oder Expert*innen um Bestimmungshilfe bitten.

Noch einfacher melden mit der App!

naturbeobachtung.at wurde 2018 um die gleichnamige und kostenlose App für Smartphones erweitert. Das Melden über die App ist einfach, unkompliziert und schnell: Bilder (Exif-Daten) und GPS-Daten liefern „automatisch“ alle relevanten Daten, die für eine Fundmeldung wichtig sind – man muss nur noch die beobachtete Art auswählen. Die Meldungen aus Web und App sind synchronisiert und somit auf allen Geräten einsehbar.

Android App

iOS App 

Was passiert mit den Meldungen?

Alle Fundmeldungen werden regelmäßig von Expert*innen kontrolliert. Bei Meldungen mit bereits zugewiesenem Artnamen wird die Bestimmung kontrolliert und als „bestätigt“, „plausibel“, „zweifelhaft“ oder „falsch“ bewertet. Wenn der Artname noch nicht zugewiesen wurde, „bestimmt“ der/die Expert*in die Art. Konnte der/die Melder*in die Beobachtung nur einer Artgruppe zuordnen, haben Expert*innen die Möglichkeit, den Fund auf Artniveau zu „präzisieren“. Die Melder*innen werden vom Ergebnis der Datenprüfung bzw. Bestimmung automatisch informiert – via E-Mail in der Webanwendung, via Push-Nachricht in der App.

Wer überprüft die Daten?

Mehr als 60 Fachleute aus allen biologischen Fachrichtungen stehen naturbeobachtung.at mit ihrer Expertise zur Verfügung. Dabei handelt es sich zumeist um ehrenamtlich tätige Expert*innen aus Universitäten, Museen oder technischen Büros. Im Laufe der Zeit erhielten zudem auch vermehrt „Amateur-Expert*innen“ mit profunder Artenkenntnis auf der Plattform eine Datenvalidier-Berechtigung. Das Heranführen von Personen an wissenschaftliche Tätigkeiten ist ein erklärtes Ziel dieses Citizen Science-Projektes!

Artenkenntnis vermitteln – mit Spaß

2021 wurden Webversion und App speziell für Schüler*innen und Neueinsteiger*innen um zwei Funktionen erweitert: Zum einen sollen Wettbewerbe – Suchaktionen zu wenigen, gut erkennbaren Arten über einen gewissen Aktionszeitraum hinweg – spielerisch an das Beobachten, Erkennen und Melden heranführen. Mit verschiedenen Arten-Quiz kann auf spannende Weise die Artenkenntnis getestet und verbessert werden: In ansteigenden Schwierigkeitsgraden gilt es, einem gezeigten Foto den richtigen Artnamen zuzuordnen.

Was bisher geschah

Bis dato wurden von über 17.000 Melder*innen knapp 930.000 Beobachtungen gemeldet und mehr als 650.000 Fotos hochgeladen. Die gewonnenen Daten werden für weiterführende Naturschutzmaßnahmen verwendet und bieten eine ausgezeichnete Basis für aktuelle wissenschaftliche Arbeiten.

Häufigste Beispiele für die Verwendung von Funddaten aus naturbeobachtung.at sind Master- und Doktorarbeiten sowie Fachpublikationen. Beobachtungsdaten werden aber auch an verschiedene Einrichtungen weitergeleitet: Funddaten zu ausgesuchten Tiergruppen in der Steiermark flossen z.B. 2021 in die Erstellung der „Roten Listen Steiermarks“ ein und Pflanzenbeobachtungen aus Salzburg 2022 in die Biodiversitätsdatenbank am Haus der Natur.

Auf diese Art unterstützt der Naturschutzbund mit seiner Citizen-Science-Plattform naturbeobachtung.at maßgeblich die Biodiversitätsforschung in Österreich! Machen auch Sie mit – als Naturbeobachter*in oder Expert*in!

Podcast-Folge

Für den Österreich forscht Podcast "Wissen macht Leute" war Projektleiter Gernot Neuwirth zu Gast - hier können Sie die Sendung anhören. 

Citizen Science Seminar

Projektleiter Gernot Neuwirth hat 2021 im Rahmen der Vortragsreihe "Citizen Science Seminar" an der Universität für Bodenkultur Wien einen Vortrag über das Projekt naturbeobachtung.at gehalten: "Faktoren für einen erfolgreichen Beitrag von Citizen Science zur Biodiversitäts-Forschung". Am Ende dieser Seite können Sie sich die Video-Aufzeichnung des Vortrags anschauen. 

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