GLOBAL 2000 in Kooperation mit TV-Salon am Naschmarkt veröffentlichte über APA OTS das Video "Bienen sehen - Bienen zählen" zu ihrer neuen Biencheck App. Sie können sich dieses Video gleich hier ansehen:
Gestern wurde auf Ö1 in "Wissen aktuell" über das neue Citizen Science Projekt FotoQuest Austria des IIASA berichtet. Auch science.orf.at widmete sich dem Projekt und stellte es heute in einem ausführlichen Artikel dar.
Die Ö1 Sendung können Sie hier nachhören: http://oe1.orf.at/programm/408772
Zum science.orf.at Artikel gelangen Sie hier: http://science.orf.at/stories/1760550/
Zum Standard Artikel kommen Sie hier: http://derstandard.at/2000018843942/Mithilfe-bei-Forschung-zu-geaenderter-Landnutzung-erhofft
Den Tiroler Tageszeitung Artikel können Sie hier nachlesen: http://www.tt.com/home/10246964-91/bev%C3%B6lkerung-soll-f%C3%BCr-forscher-%C3%A4nderung-der-landnutzung-dokumentieren.csp
Den Bericht von oekonews.at finden Sie hier: http://www.oekonews.at/index.php?mdoc_id=1100186
Auch ein Video wurde nun zur App von APA-OTS/TV Salon/GLOBAL 2000 veröffentlicht:
Am 4. Juni war es dann soweit, wie angekündigt flogen Johann Zaller, Daniel Dörler und Benjamin Dauth nach Brüssel um das Projekt Roadkill und die Citizen Science Plattform Österreich forscht www.citizen-science.at vor einem Publikum bestehend aus Akteuren in der Politik, NGOs, Universitäten uvm. vorzustellen. Nicht mittels trockener Powerpoint wurde präsentiert, sondern interaktiv, indem das Publikum Roadkills live bestimmen musste. Die Vorstellung war gelungen und auch am Stand in der Exhibition Hall konnten viele Besucher begrüßt werden. Einige zeigten auch Interesse das Projekt Roadkill in ihrem Land in Kooperation mit uns durchzuführen. Klingt spannend, aber wann konkrete Schritte dazu gesetzt werden ist noch unbekannt. Wir werden hier über die weiteren Entwicklungen berichten.
Zwei Berichte sind in den letzten zwei Wochen zu citizen-science.at und dem Projekt Roadkill erschienen. Näher auf das Projekt Roadkill wird im Artikel "Dialog auf Augenhöhe - Laienwissenspotentiale und deren institutionelle Integrationsmöglichkeiten" von Florian Heigl und Daniel Dörler im Jahrbuch 2015 der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung eingegangen. Dieses Jahrbuch ist hier erhältlich: http://www.umweltbildung.at/nachrichten/langtexte/jahrbuch-bildung-fuer-nachhaltige-entwicklung-2015-bne-reloaded-soeben-erschienen.html
Der Artikel "Österreich forscht - Die Citizen Science Plattform" von Florian Heigl, Daniel Dörler, Benjamin Dauth und Johann G. Zaller erschien in der neuen oead news, hier wird die Plattform citizen-science.at vorgestellt und auf ihre Ziele näher eingegangen. Dieser Artikel und die komplette Zeitschrift mit dem Schwerpunktthema "Citizen Science: Wir forschen mit" ist frei zugänglich unter http://issuu.com/oead.worldwide/docs/oead-news-97_web_2/1
FotoQuest Austria, das neue Citizen Science Projekt der IIASA in Laxenburg bei Wien wurde nun gestartet. Mit der FotoQuest Austria App können Sie in Ihrer Freizeit der Wissenschaft bei der Verbesserung von wichtigen Datensätzen für die Erforschung von Landschaftsveränderungen in Österreich helfen. Sie können dazu Apps für iOS und Android runterladen und sofort loslegen. Eine genaue Beschreibung wie das Projekt überhaupt funktioniert, finden Sie auf http://www.citizen-science.at/projekte/fotoquest-austria oder auf http://fotoquest.at/.
Am 7. Juli 2015 stellt das Forschungsinstitut IIASA in Laxenburg bei Wien die App FotoQuest Austria vor, mit der jede/r Interessierte mit dem Smartphone einen Beitrag zur Wissenschaft und zum Klimaschutz leisten kann. Die Wissenschaftler des IIASA arbeiten an einer detaillierten und aktuellen Datenbank zur sogenannten Bodenbedeckung und Bodennutzung in Österreich. Solche Daten sind die Basis für nachhaltige Städteplanung, Klimawandelforschung, Naturschutz und Wassermanagement. Ein besonderes Augenmerk liegt hier beispielsweise auf dem Schutz von Bäumen und Feuchtgebieten, die große Mengen an CO2 abspeichern und deshalb für die Bekämpfung des Klimawandels extrem wichtig sind.
Mit der FotoQuest Austria App können Sie mit Ihrem Smartphone etwa beim Joggen oder Wandern zur Wissenschaftlerin oder Wissenschaftler werden, wertvolle Daten sammeln, einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und gleichzeitig wie bei einer Schatzsuche mit Ihren gesammelten Punkten Preise gewinnen. Die App funktioniert ganz einfach: mit Hilfe des GPS Ihres Smartphones navigiert sie Sie bis an den Ort, zu dem uns Landschaftsdaten fehlen, und hilft Ihnen anschließend, die notwendigen Fotos und Informationen abzuspeichern und hochzuladen.
Dieses Projekt wurde vor Einführung der Qualitätskriterien abgeschlossen.
Ob bei Ausflügen, beim Picknick oder im Garten – mit der GLOBAL 2000 Bienencheck-App kann man ab sofort bis Ende August mit jeder entdeckten Wildbiene bei der ersten "Wildbienen-Volkszählung Österreichs" mitmachen. Spielerisch erfährt man dabei viel über die häufigsten Wildbienenarten Österreichs – ob beim lustigen und interessanten Bienenwissen zum Weitererzählen, in den Bienensteckbriefen oder bei Fragen an die Bienenexpert*innen. Auf einer Bienenkarte wird jedes Mal Mitmachen österreichweit sichtbar. Und zählt man öfter Bienen in der Umgebung, wird man mit Titeln wie "Bienenkönig*in" oder "Meister*in der Wildbienen" belohnt. So kann jede*r seinen/ihren Ort und sein/ihr Bundesland in der Zählung vertreten und mit einem Blick vergleichen, wie viele Bienen in anderen Teilen Österreichs gesichtet wurden.
Auch Selfies mit lustigen Bienen kann man machen – teilt man sie mit dem Hashtag #bienencheck (Schulklassen unter #klassencheck), macht man so auch öffentlich auf das so wichtige Thema Bienen aufmerksam. Ö3 präsentiert den GLOBAL 2000 Bienencheck auch ab Anfang nächster Woche im Rahmen der ORF-Umweltinitiative MUTTER ERDE, die sich heuer ganz den Bienen widmet.
Auch sein "Erste Hilfe"-Package für die Wildbienen kann man über die App bestellen - mit Blumensamen für den Garten und einem Wildbienenparadies-Poster mit Blumen, die als Wildbienen-Nahrung besonders geeignet sind. Außerdem im Paket enthalten ist ein Leitfaden, in dem man erfährt, was man sonst noch alles tun kann, um unsere summenden Helfer zu unterstützen – beispielsweise Nisthilfen bauen oder chemische Düngemittel, Pestizide und Insektizide mit bestimmten natürlichen Mitteln im Garten ersetzen. So kann man die eigene Blumenwiese pflanzen und damit gleichzeitig ein Schlaraffenland für Österreichs Wildbienen schaffen.
Mag. Martin Aschauer, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der österreichischen Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000: "Viele Menschen kennen die Honigbiene, wenige wissen, dass es rund 700 Wildbienenarten in Österreich gibt. Ein Großteil dieser Arten ist jedoch leider vom Aussterben bedroht. Dafür schaffen wir mit der App spielerisch Bewusstsein und dokumentieren die Wildbienen erstmals gemeinsam mit der österreichischen Bevölkerung". An der Auswertung interessiert sind so auch namhafte Forschungs-Institute wie die IIASA (International Institute for Applied Systems Analysis) – denn so ein Citizen Science-Projekt gab es in Europa noch nie.
Warum macht die GLOBAL 2000 mit der Bienencheck-App auf die 700 Wildbienenarten in Österreich aufmerksam? Ohne sie gäbe es viele unserer Nahrungsmittel nicht. Würden sie aussterben, hätte das katastrophale Auswirkungen auf unser Leben. Sie bestäuben zwei Drittel unserer Nahrungspflanzen-Arten – müsste man Bienen durch künstliche Bestäubung ersetzen, wie das schon in einigen anderen Teilen der Welt der Fall ist, würde das in Österreich einen jährlichen Betrag in Milliardenhöhe kosten. Der Großteil der 700 Wildbienen-Arten ist derzeit bedroht, die Population vieler Arten ist extrem klein und empfindlich gegenüber äußeren Störungen. Blütenarme oder frisch gemähte Flächen lassen die Bienen hungern, ausgeräumte, sterile Landschaften bieten keine Nistplätze und zusätzlich setzen ihnen Pestizide zu.
"Die österreichischen Wildbienen haben leider keine Lobby, die sie und ihre Anliegen unterstützt, helfen Sie uns deshalb, mit der GLOBAL 2000 Bienencheck-App Österreichs Bienen zu dokumentieren und vor allem mehr Bewusstsein für die wertvolle Arbeit, die sie täglich verrichten, zu schaffen. So schützen wir die Wildbienen und damit auch unsere Nahrungsmittel. Denn jede Biene zählt!" so Aschauer.
Wichtig ist derzeit auch die politische Arbeit, die zum Schutz der Bienen gemacht wird: GLOBAL 2000 fordert aktuell, dass bei den EU-Zulassungsvoraussetzungen für Pestizide auch die Auswirkungen auf Wildbienen berücksichtigt werden – und, dass das Verbot bestimmter bienenschädlicher Neonicotinoide verlängert wird.
Verfügbar ist die "GLOBAL 2000 Bienencheck"-App, die von der Mobile-Fullservice-Agentur Digitalsunray umgesetzt wurde, für iPhone und Android kostenlos im App-Store bzw. im Google Play Store:
Link zur kostenlosen Bestellung des Erste-Hilfe-Packages
Noch mehr über Wildbienen und Wildbienenschutz finden Sie in der Broschüre anbei und unter www.bienencheck.at.
Am Institut für Waldbau der BOKU University werden seit 2008 das Auftreten, die Verteilung, Ursachen und Charakteristika von Waldbränden in Österreich im Rahmen verschiedener Forschungsprojekte analysiert. Die Datenreihe erstreckt sich über mehrere Jahrzehnte und umfasst etwa 8000 Feuer, wovon rund 7000 auf Waldbrände entfallen. Dabei sind die letzten 20 Jahre am besten dokumentiert. Derzeit wird auch der Aufarbeitung von Archivbränden vor dem Jahr 2000 vermehrt Beachtung geschenkt.
Die meisten Waldbrände werden im Frühjahr und Sommer registriert. Teile von Kärnten, Tirol, Steiermark sowie das südliche Niederösterreich sind besonders häufig von Waldbränden betroffen. Meist liegt die Brandursache im menschlichen Verhalten, etwa durch ein außer Kontrolle geratenes Feuer, eine achtlos weggeworfene Zigarette oder ausgebrachte heiße Asche. In den Sommermonaten spielen auch Blitzschlagbrände eine Rolle, wobei der Anteil hier 50 % betragen kann. Zahlreiche Waldbrandereignisse sind als Fallstudien untersucht worden, um das Brandverhalten, die Mortalität der betroffenen Bäume und die Regeneration der Waldbestände zu analysieren.
Im Frühjahr 2013 wurde vom Institut für Waldbau eine Web-Plattform erstellt, die eine einfache und systemunabhängige Erhebung und Analyse von Waldbränden ermöglicht. Die Web-GIS Applikation „Fire Database“ ist frei zugänglich und ermöglicht Interessierten, Waldbrandereignisse abzufragen und Statistiken oder Grafiken zu erstellen. Ebenso können – aktuelle oder historische – Waldbrände über ein Online-Eingabeformular gemeldet werden.
Projektkoordinator Mortimer Müller war im Juni 2023 im Österreich forscht Podcast "Wissen macht Leute" zu Gast und hat viele spannende Einblicke ins Projekt gewährt - die Sendung können Sie hier anhören.
Projektleiter Harald Vacik hielt 2021 einen Vortrag über "Fire-Database" im Rahmen der Citizen Science Vortragsreihe "Citizen Science Seminar" an der BOKU University: "Herausforderungen der Waldbrandforschung im alpinen Raum". Am Ende dieser Seite können Sie sich die Video-Aufzeichnung des Vortrags anschauen.
Dieses Projekt wurde vor Einführung der Qualitätskriterien abgeschlossen.
Wir wollen wissen, was Wasser schafft. Gemeinsam mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der Bevölkerung wollen wir untersuchen, wie sich Veränderungen in der Gewässergestalt auf die Wasser- und Sedimentqualität von unterschiedlich verschmutzten Bächen auswirkt. „Wasser schafft“ ist ein YoungCitizenScience Projekt des Forschungsinstituts WasserCluster Lunz, das vom BMWFW gefördert wird (Start Juni 2015).
Ein unveränderter Bach besitzt eine hohe Selbstreinigungskraft. Durch ein unregelmäßiges Bachbett werden zahlreiche Rückhalteräume im Bach geschaffen, in denen bodenlebende Bakterien, Pilze und Algen dem Wasser Stoffe entziehen können. Landnutzung (z.B. durch Ackerbau oder Siedlungen) und Hochwasserschutz führten in den letzten Jahrzehnten dazu, dass viele Bäche begradigt und kanalisiert wurden. Dadurch kam es zu einer Beschleunigung des Wassertransports und einer Reduktion der Oberflächen, die für die Stoffaufnahme zuständig sind. Dies führte zu einer Verringerung der Selbstreinigungskraft der Bäche. Fällt diese auch noch mit einem verstärkten Stoffeintrag aus dem Umland zusammen (z.B. Einträge aus der Landwirtschaft und Siedlungen), dann wirkt sich das in einer Verschlechterung der Wasser- und Sedimentqualität aus.
Bis heute gibt es nur wenige Studien darüber, wie sich das Zusammenspiel von Verschmutzung und Gewässergestalt auf die Wasser- und Sedimentqualität von Bächen auswirkt. Das Projekt „Wasser schafft“ soll hier für Österreich Grundlagen schaffen, um Vorschläge für das Management von mehrfach belasteten Bächen in intensiv genutzten Gebieten auszuarbeiten.
Wir richten uns an alle Personengruppen, die sowohl Interesse als auch Zeit für die notwendigen Untersuchungen haben. Ein Basiswissen über Wasserqualität sowie die Basisausrüstung sollten vorhanden sein. Ganz besonders wollen wir Schulen ansprechen, die im Rahmen von „Wasser schafft“ einen Bach in ihrer Nähe adoptieren wollen, um dort längere Messreihen durchzuführen.
Die Teilnehmenden bekommen vom WasserCluster einen Leitfaden und Protokolle für die Aufnahme der Freilanddaten, Entnahme der Wasserproben, wasserchemischen Analysen und, falls erwünscht, Datenanalyse zur Verfügung gestellt. Eine Basislaborausrüstung für wasserchemische Analysen ist erforderlich. Größere Kampagnen von Schulen können labortechnisch unterstützt werden. Die Daten werden in Form eines vom WasserCluster Lunz zur Verfügung gestellten Excel Datenblatts elektronisch an das Institut gesendet. Der WasserCluster Lunz übernimmt die Aufarbeitung, Speicherung und Analyse aller Daten.
Dieses Projekt ist bereits abgeschlossen. Den Endbericht finden Sie am Ende dieser Seite zum Download.
Medizinscher Fortschritt braucht innovative Ideen: Ihr Wissen ist wertvoll!
Wer weiß am besten, wie sich Arbeits-, Verkehrs- oder Sportverletzungen untersuchen und behandeln lassen? Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft startet „Reden Sie mit!“ um Fragen zu Unfallverletzungen in die Forschung zu bringen!
Fast jeder erleidet im Laufe seines Lebens einmal die ein oder andere Freizeitverletzung beim Sport, während der Arbeit oder bei einem Verkehrsunfall. Bei „Reden Sie mit!“ geht es darum, ach Forschungsfragen zu Unfallverletzungen zu suchen. Unser Ziel ist, Ihre Fragen in die Forschung zu bringen.
Wir wollen Bürgerinnen und Bürger deshalb in die Forschung einbinden, weil wir davon überzeugt sind, dass wir dadurch innovative Forschung anstoßen können.
Über einen Zeitraum von 8 Wochen können ab 8. Mai unter https://tell-us.online/de Forschungsfragen eingereicht werden.
Die Teilnahme ist online — sie dauert 10 Minuten. Sie können auf Englisch oder auf Deutsch ihre Frage(n) einreichen. Das Ganze passiert über unsere Plattform https://tell-us.online/de
Nein, man braucht kein Vorwissen. Man braucht keine Erfahrung in der Forschung. Wir denken sogar, dass das ein Vorteil sein kann! Alles was man braucht ist eine oder mehrere Fragen zu Unfallverletzungen und 10 Minuten Zeit.
Die Ergebnisse werden von uns zuerst gesammelt und danach systematisch analysiert. Wir werden alle eingereichten Forschungsfragen anonymisiert über OpenKnowledgeMaps visualisieren. Damit können Forscherinnen und Forscher aus dem Bereich Unfallverletzungen aus der ganzen Welt darauf zugreifen und diese Forschungsfragen in ihre Forschung einarbeiten.
Dieser Prozess wird sehr transparent erfolgen und wir wollen — wenn erwünscht — die IdeengeberInnen einbinden. Das ist uns sehr wichtig!
Unser Zugang, Forschungsfragen aus den praktischen Erfahrungen von Patientinnen und Patienten zu sammeln und systematisch in die Forschung zu bringen, ist im medizinischen Bereich einzigartig. „Reden Sie mit!“ trägt dazu bei, dass klinisches Wissen besser in die Forschung fließt und damit die Diagnose, Behandlung und Rehabilitation nach Unfällen verbessert werden kann.
Einen Blick hinter die Kulissen dieses Projektes bekommen Sie auch im Science Interview mit Eva mit dem Projektleiter Benjamin Missbach.
Seit über einem Jahrzehnt sagen hunderte Landwirt*innen: „Wir schauen auf unsere Wiesen und Almen!“
Die regelmäßigen Beobachtungen der über 700 Teilnehmer*innen zeigen eindrucksvoll, dass auf über 80 % der Monitoringflächen im Extensivgrünland die Individuenzahl der beobachteten Arten gleichgeblieben ist oder sogar zugenommen hat.
Durch das jährliche Beobachten der Tiere und Pflanzen verändert sich die Sichtweise, mit der die Bäuerinnen und Bauern ihre Wiese wahrnehmen und ein Prozess des bewussteren Handelns wird in Gang gesetzt.
Im Monitoring im Extensivgrünland schauen sich die Teilnehmer*innen an, welche Bewirtschaftungsweise das Vorkommen von einzelnen Pflanzen- und Tierarten fördert bzw. hemmt.
Die österreichweiten Beobachtungen zur Pflanzen- und Tiervielfalt liefern neue Erkenntnisse über den Nutzen der Bewirtschaftung im Extensivgrünland. (Unter Exensivgrünland versteht man artenreiche, maximal zwei- bis dreimal im Jahr gemähte bzw. gar nicht bis wenig gedüngte Wiesen und schonende Beweidung.)
Das artenreiche Grünland ist seit den 1960ern durch den Strukturwandel in der Landwirtschaft und der Landnutzungsänderung um erschreckende 90 % verdrängt worden! Bei den letzten Vorkommen von bunten Blumenwiesen handelt es sich somit um Landschaften mit hohem Artenvorkommen und um wichtige Rückzugsgebiete für die Pflanzen- und Tiervielfalt in Österreich!
Durch die regelmäßige Beobachtung der Entwicklung von Zeigerarten wird der Sinn unterschiedlicher Agrarumweltmaßnahmen (ÖPUL) wie der Vertragsnaturschutz, die Biologische Wirtschaftsweise (BIO) und die Umweltgerechte und Biodiversitätsfördernde Bewirtschaftung (UBB) verständlich gemacht und auf Betriebsebene beobachtet, ob Agrarförderungen auch eine Wirkung auf der Fläche zeigen.
Das Monitoring im Extensivgrünland wird zeigen, welche Bewirtschaftungsart für den betrachteten Wiesentyp gut geeignet ist und daher zu sicheren Beständen der beobachteten Indikatorarten führt. In Folge können Bewirtschaftungsauflagen auf Basis der Rückmeldungen der Landwirt*innen besser evaluiert und Förderungen zielgerichtet vergeben werden.
Mitmachen können alle Bäuer*innen und Almbewirtschafter*innen mit (potentiell) extensiven Wiesen und Weiden, die an der Agrarumweltmaßnahme ÖPUL „Biologische Wirtschaftsweise (BIO)“ bzw. „Umweltgerechte und Biodiversitätsfördernde Bewirtschaftung (UBB)“ teilnehmen. Am Beginn steht ein Webinar und eine Einschulung durch eine*n Ökolog*in. Dabei wird vereinbart, welche Indikatorarten jährlich beobachtet und gezählt werden sollen. Die Teilnehmer*innen dokumentieren daraufhin jährlich die Indikatorarten und die Bewirtschaftung der Wiese und geben die Daten auf der Online-Plattform www.naturschutzmonitoring.at ein.
Projektlaufzeit: bis 2029
Wolfgang Ressi hielt 2021 im Rahmen der Vortragsreihe "Citizen Science Seminar" an der Universität für Bodenkultur Wien einen Vortrag über das Projekt Naturschutzmonitoring, ehemals Biodiversitätsmonitoring.
Hotline: +43 677 643 130 71
Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
„Ich hab heuer ganz bewusst einen Fleck mit Wiesenglockenblumen stehen lassen, damit sie Aussamen können. Jetzt bin ich schon neugirig, ob sie nächstes Jahr mehr werden!“
„Das Projekt bringt schon was. Mein Sohn wollte unsere Magerwiese vor einiger Zeit aufforsten, weil das Futter nichts wert ist und das Mähen viel Zeit kostet. Seitdem ihm euer Experte gezeigt hat, dass da total viele, seltene Tiere und Pflanzen drinnen leben, hat er nichts mehr davon gesagt. Er hilft mir jetzt sogar immer beim Zählen.“
„Was mich besonders freut, ist, dass es hier einmal nicht um Kontrolle oder Geld geht, sondern darum, die schönen Aspekte unserer Arbeit zu sehen und zu würdigen.“
Barbara Steurer
Österreichisches Kuratorium für Landtechnik und Landentwicklung (ÖKL)
Gußhausstraße 6
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