Daniel Dörler

Daniel Dörler

Dienstag, 26 September 2017 15:51

Evaluation von Citizen Science Projekten

Evaluation von Citizen Science Projekten

In einem Artikel mit dem Titel "The Challenge of Evaluation: an Open Framework for Evaluating Citizen Science Activities" haben wir gemeinsam mit Kolleginnen des Zentrums für Soziale Innovation und von iDiv in Deutschland einen offenen Evaluationsrahmen entwickelt, der es sowohl Fördergebern als auch Projektleiterinnen und -leitern ermöglichen soll, eine kritische Betrachtung auf Citizen Science Aktivitäten zu werfen und diese auch zu bewerten. Hier eine kurze Zusammenfassung:

In der heutigen wissensbasierten Gesellschaft erlebt Citizen Science einen enormen Aufstieg. Die Ziele von Citizen Science sind neue wissenschaftliche Erkenntnisse, die Beantwortung von gesellschaftsrelevanten Fragen, die Förderung der Fähigkeit zum Verständnis von wissenschaftlichen Texten in der Gesellschaft und die Veränderung von Wissenschaftskommunikation.

Diese Ziele werden jedoch oft nicht evaluiert, und sowohl Projektleiter als auch potenzielle Förderer stehen oft im Dunkeln wenn es um die Bewertung von Qualität und Wirkung von Citizen Science geht. Um die Qualität der Ergebnisse von Citizen Science Projekten zu sichern und zu steigern werden Evaluationsmethoden für Planung, Selbstevaluation und Trainingsentwicklung sowie zur Erstellung von Förder- und Auswirkungsberichten benötigt.

Mit diesem Artikel, basierend auf einer tiefgehenden Analyse der Charakteristiken und der Vielfalt von Citizen Science Aktivitäten und derzeitigen Evaluationsmethoden, haben wir einen offenen Rahmen entwickelt, der auf die verschiedensten Citizen Science Aktivitäten, von Bürgerbewegungen bis hin zu Projekten, welche von WissenschaftlerInnen geleitet werden, anwendbar ist. Dieser Rahmen beinhaltet soziale, wissenschaftliche und sozio-ökologische/ökonomische Perspektiven von Citizen Science und bietet damit eine umfassende Sammlung von Indikatoren.

Die Indikatoren können von allen dieser drei Perspektiven sowohl auf der Prozess-, als auch auf der Auswirkungsebene ausgewählt und schwerpunktmäßig eingesetzt werden, je nach spezifischem Kontext und Ziel. Der Rahmen dient daher der kritischen Bewertung von Citizen Science Projekten in Bezug auf die gewählten Ziele sowohl für externe Bewertung und Förderung als auch für die interne Projektentwicklung.

Der Volltext kann hier auf englisch heruntergeladen und gelesen werden.

Neue Rezension: Citizen Science in den Sozialwissenschaften

In den Sozialwissenschaften ist Citizen Science als Methode noch kaum verbreitet. An der Universität Wien gab bzw. gibt es allerdings bereits drei Pilotprojekte: YAPES, Code IT und Politikradar. Die Projektleiterinnen und -leiter der Projekte YAPES und Politikradar haben nun in der Zeitschrift "GAIA – Ökologische Perspektiven für Wissenschaft und Gesellschaft" einen Artikel zu genau diesem Thema veröffentlicht. Sie identifizieren dabei vor allem drei Gründe für die Zurückhaltung der Sozialwissenschaften in diesem Bereich:

  • die normative Perspektive der Sozialwissenschaften und praktische Herausforderungen (z.B. Mobilisierung von Teilnehmerinnen und Teilnehmern)
  • Sicherung der Datenqualität
  • ethische Herausforderungen

Dennoch, so das Fazit, bietet Citizen Science auch für die Sozialwissenschaften ein enormes Innovationspotential und deshalb ist es wichtig, dass auch in dieser Disziplin mehr mit Citizen Science experimentiert wird.

Die gesamte Rezension und auch den Link zum frei verfügbaren Volltext können Sie hier finden: http://www.citizen-science.at/literatur/rezensionen/item/261-citizen-science-in-the-social-sciences-a-call-for-more-evidence

Freitag, 15 September 2017 13:02

Neu auf "Österreich forscht": Brutvogelatlas

Neu auf "Österreich forscht": Brutvogelatlas

Im Brutvogelatlas von BirdLife Österreich werden die Vorkommensgebiete aller in Österreich brütenden Vogelarten abgebildet. Er ist eine zentrale Grundlage für den Vogelschutz: Neben der Verbreitung der Vögel geben besonders auch etwaige Veränderungen in der Verbreitung wichtige Hinweise darauf, ob es der Vogelart in Österreich gut geht. Nach der Publikation des ersten Atlas der österreichischen Brutvögel, der Daten aus den Jahren 1981 bis 1985 dargestellt hat, soll nun erforscht werden was sich seither verändert hat. Nach dem Zwischenstand der ersten vier Zähljahre haben bislang etwa 1.500 Personen weit über eine Million Datensätze gesammelt.

Wie man mitmachen kann erfahren Sie hier.

 

Neu auf "Österreich forscht": Brutvogelmonitoring

Kaum etwas kündigt uns den Frühling so an wie Vögel, die Nester bauen und beginnen zu brüten. Dabei brüten nicht alle Vögel im Frühling, einige tun dies auch im Winter. Doch wie entwickeln sich die Bestände der in Österreich brütenden Vögel?

Bei diesem anspruchsvollen Citizen Science-Projekt von BirdLife Österreich sind die Kenntnis der häufigen heimischen Brutvogelarten und eine Teilnahme über mehrere Jahre Voraussetzung. Die TeilnehmerInnen zählen zweimal pro Jahr an festgelegten Zählpunkten alle gesehenen und gehörten Vögel. Aus der Summe aller Zählungen werden dann Bestandsentwicklungen berechnet. Die Datenlage reicht derzeit aus, um für etwa 65 Vogelarten aussagekräftige Trends zu ermitteln – und zwar ab dem Jahr 1998.

Mehr Informationen zu diesem spannenden Projekt finden Sie hier.

Welche Vögel haben Sie das letzte Mal brüten gesehen?

Neu auf "Österreich forscht": Wasservogelzählung

Gerne spazieren wir entlang von Gewässern und beobachten dabei die zahlreichen Wasservögel. Nun kann man dabei auch gleich der Wissenschaft helfen. Mit der "Wasservogelzählung" von BirdLife Österreich begrüßen wir ein neues Projekt auf "Österreich forscht". Sie dient dazu den Bestand von Wasservögeln in Österreich zu erfassen. In den letzten Jahren zeigte die Mehrzahl der Wasservogelarten Bestandsrückgänge. Verantwortlich dafür ist wahrscheinlich der Klimawandel – dieser führt zu immer wärmeren Wintern und somit müssen immer weniger Wasservögel aus dem Norden und Osten Europas bis zu uns kommen, um eisfreie Gewässer zur Nahrungssuche zu finden.

Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier.

Welche Wasservögel haben Sie bei Ihrem letzten Spaziergang gesehen?

Freitag, 15 September 2017 12:33

Neu auf "Österreich forscht": ornitho.at

Neu auf "Österreich forscht": ornitho.at

Wir freuen uns sehr das Projekt "ornitho.at" von Birdlife Österreich auf der "Österreich forscht" begrüßen zu dürfen. Bereits seit über 50 Jahren erforscht Birdlife die österreichische Vogelwelt, und dabei spielte Citizen Science immer schon eine wichtige Rolle. Mit "ornitho.at" können nicht nur Daten zu Vogelsichtungen erfasst werden, sondern auch Fotos und Tonaufnahmen können hochgeladen werden. Die gesammelten Daten dienen dann der Erforschung und dem Schutz dieser schönen Tiere.

Mehr zum Projekt erfahrt ihr hier.

Wann habt ihr euch zuletzt Zeit genommen diese faszinierenden Tiere zu beobachten?

Neu auf "Österreich forscht": Ragweed Finder

Ein neues Projekt lädt auf "Österreich forscht" zum Mitmachen ein: das Projekt Ragweed Finder vom Österreichischen Pollenwarndienst der Medizinischen Universität Wien (Forschungsgruppe Aerobiologie und Polleninformation). Das Beifußblättrige Traubenkraut (Artemisia artemisiifolia) ist vielen PollenallergikerInnen leider nur allzu gut bekannt, denn seine Pollen können Allergien auslösen. Dabei kann eine Pflanze bis zu einer Milliarde Pollen ausstoßen. Ursprünglich in Nordamerika beheimatet, wurde es vom Menschen unabsichtlich auch in Europa eingeführt und passte sich den heimischen Gegebenheiten an, denn ursprünglich vertrugen die Samen keinen Frost.

Erstmals steht ein Werkzeug zur Erfassung von Ragweedpflanzen für ganz Österreich kostenlos zur Verfügung. Die Ragweed Fundlandkarte ist für alle einsehbar und jede/r kann dank einer Anleitung und einer Checkliste zur Fundmeldung Ragweed erkennen und melden. So können Ragweedpollenallergiker aktiv mithelfen, um ihren Allergieauslöser einzudämmen! Mehr Infos zu diesem spannenden Projekt finden Sie hier: http://www.citizen-science.at/aktuelleprojekte/item/249-ragweed-finder

CAPTOR - ein neues Projekt auf "Österreich forscht"

Mit "CAPTOR" steigt das Zentrum für Soziale Innovation (ZSI) erstmals auf "Österreich forscht" auch als Projektträger ein. Gemeinsam mit Global 2000 kampfen die ForscherInnen des ZSI mit BürgerInnen gemeinsam gegen die Ozonbelastung in Europa. Ein Monitoring-Netzwerk mit günstigen Messgeräten zur Ozonmessung in belasteten Regionen wird aufgebaut. Diese Messgeräte werden von interessierten BürgerInnen aufgestellt und instand gehalten, unterstützt werden sie dabei vom CAPTOR Team. Bei der Entwicklung der Sensoren wird seitens der WissenschaftlerInnen auf die hohe Datenqualität geachtet. Durch die Beobachtung der Ozonwerte und gemeinsame Diskussionen aller Involvierten soll mehr Bewusstsein geschaffen und konkrete Lösungen für die Ozonprobleme gefunden werden.

Mehr Informationen zu diesem spannenden Projekt gibt es hier.

Dienstag, 01 August 2017 15:05

Call for Abstracts für ÖCSK 2018 offen!

Call for Abstracts für ÖCSK 2018 offen!

Der Call for Abstracts für die Österreichische Citizen Science Konferenz 2018 an der Universität Salzburg ist nun noch bis zum 08. September geöffnet. Unter https://www.citizen-science.sbg.ac.at können alle Sessions eingesehen werden, für die Beiträge eingereicht werden können. Auch das Einreichformular findet sich auf dieser Seite, sowie detaillierte Informationen zu den Einreichbedingungen. Folgende Sessions warten auf Ihre Beiträge:

  • Chancen und Grenzen von Citizen Science in den Kulturwissenschaften
  • Citizen Science & GSK - Methodologie und Kommunikation in partizipativen Forschungsprojekten
  • Citizen Science und peer-review Publikationen - Mission Impossible?
  • Kooperation zwischen Citizen-Science-Projekten – Synergien nutzen
  • Winning our next generation for science – Stärken, Schwächen und Herausforderungen von Forschungskooperationen mit Schulen

Auch für den Citizen Science Aktionstag am 03.02.2016, der ebenfalls in Salzburg stattfinden soll, können eigene Vorschläge für Citizen Science Aktionen eingebracht werden. Das gesamte Konferenzkommittee bestehend aus Universität Salzburg, Österreich forscht, Bürger schaffen Wissen, Schweiz forscht, Zentrum für Citizen Science und FWF freut sich auf zahlreiche Einreichungen!

 

Donnerstag, 13 Juli 2017 19:36

Simplified and still meaningful

Simplified and still meaningful

In dem im Juli 2017 im Journal of Insect Conservation erschienen Fachartikel mit dem Titel ‚Simplified and still meaningful: assessing butterfly habitat quality in grasslands with data collected by pupils‘ berichten Johannes Rüdisser, Erich Tasser, Janette Walde, Peter Huemer, Kurt Lechner, Alois Ortner und Ulrike Tappeiner über wichtige Ergebnisse aus dem Projekt Viel-Falter. In diesem Sparkling Science Projekt wurde untersucht, ob und wie Schulklassen einen Beitrag zu einem systematischen Monitoring heimischer Tagfalter leisten können. Hierfür wurde ein speziell für Schulklassen entwickeltes Erhebungssystem für siedlungsnahe Schmetterlingslebensräume verwendet. Über 500 Schüler und Schülerinnen aus 14 Tiroler Schulen führten damit drei Jahre lang Beobachtungen an 35 verschiedenen Standorten durch. Evaluiert wurden die Ergebnisse der Schulklassen mit Hilfe unabhängiger Expertenbeobachtungen an denselben Standorten. Es zeigte sich, dass die von den Schulklassen gesammelten Daten über das Vorkommen bestimmter Tagfaltergruppen - trotz fehlender Artbestimmung - wichtige Informationen über die Qualität der untersuchten Schmetterlingslebensräume liefern. Diese erfreulichen Ergebnisse veranlasste das Team das Projekt im Rahmen der Top Citizen Science Initiative mit freiwilligen Schmetterlingsbeobachtern fortzusetzen.

Der englischsprachige Artikel ist hier frei zugänglich (Open Access).

 

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