Von Julia Lanner auf Mittwoch, 17. Juni 2020
Kategorie: aus den Projekten

Die Asiatische Mörtelbiene wird wieder gesucht!

Das Citizen Science Projekt rund um die Asiatische Mörtelbiene geht heuer bereits in die dritte Runde und sammelt wieder Beobachtungen von der eingeschleppten Wildbiene. 

Mit über 2 cm sind die Weibchen der Asiatischen Mörtelbiene größer als Honigbienen. Hinsichtlich der Körpergröße kann sie eher mit den größten heimischen Wildbienen, den Holzbienen, verglichen werden. Charakteristische Merkmale sind ihr rot-bräunlicher Pelz am Vorderkörper, welcher sich deutlich vom schwarzen Körper abhebt und die dunklen Flügelspitzen. Somit ist sie ein richtiger eye-catcher unter den Wildbienen und für Experten sowie Interessierte sehr leicht von allen anderen Arten unterscheidbar. 

Wie der Name bereits verrät, stammt die Asiatische Mörtelbiene (Megachile sculpturalis Smith, 1853) ursprünglich aus Ostasien. Die nicht-heimische Wildbiene breitet sich seit 2008 in Europa immer weiter aus. Seit 2019 ist bekannt, dass bereits mehrere österreichische Bundesländer besiedelt wurden. Ihren Hotspot hat sie in Vorarlberg, wo entlang der Grenze zur Schweiz und Liechtenstein die meisten Exemplare der Asiatischen Mörtelbiene gefunden wurden. Aber auch andere Bundesländer wie Tirol, Salzburg, Kärnten und Burgenland vermeldeten einzelne Sichtungen. 

Die exotische Wildbiene benötigt Hohlräume in Totholz zur Aufzucht ihrer Jungen. Deshalb ist sie in Europa ein häufiger Gast bei künstlichen Nisthilfen. Aufgrund ihrer stattlichen Größe benötigen die Weibchen einen Mindestdurchmesser von 8 mm pro Nesteingang. Nicht jedes sogenannte „Insektenhotel" bietet entsprechend große Öffnungen. Und das ist vielleicht auch ganz gut so, denn es gibt erste Hinweise aus internationalen Studien bezüglich eines Konkurrenzverhalten und damit einhergehenden negativen Auswirkungen auf die heimische Wildbienenfauna. Ein erster Fachartikel aus dem Projekt „Asiatische Mörtelbiene" verarbeitet die Ergebnisse aus zwei Jahren Citizen Science und wird demnächst veröffentlicht.



Unter der Projektleitung von Julia Lanner werden auch heuer wieder Fotos und Videos mit Angaben des Standortes unter folgender Email Adresse gesammelt oder via Instagram:

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asiatische_moertelbiene

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