In dieser Serie interviewe ich Citizen Scientists aus den verschiedensten Projekten, die auf Österreich forscht gelistet sind. Mein Ziel ist, die Vielfalt der Projekte und ihrer Teilnehmer*innen abzubilden sowie zu erforschen, wie Menschen auf Citizen Science stoßen, was für Aufgaben sie in ihren Projekten erfüllen und was sie an dieser Tätigkeit begeistert.
Den Anfang macht Gregor Hastik vom Projekt StadtWildTiere. Dieses Interview wurde mit Unterstützung von Janette Siebert durchgeführt (Dankeschön!).
Guten Tag! Könnten Sie sich bitte kurz vorstellen?
Mein Name ist Gregor, ich bin 54 Jahre alt, denke ich (lacht). Ich bin naturinteressiert und bin froh eine Plattform gefunden zu haben, auf der ich seltene Tiere melden kann; in der Hoffnung, dass sie geschützt werden.
Wann haben Sie begonnen sich mehr für Tiere in der Stadt zu interessieren und wie kam es dazu?
Seit meiner Kindheit gehe ich mit offenen Augen durch meine Umgebung und meinen Garten, nicht nur in Wien. Ich habe schon immer alles gerne beobachtet und erforscht. Als Kleinkind war das sicher nicht immer gesundheitsförderlich fürs Tier (lacht).
Wie sind Sie auf das Projekt „StadtWildTiere" gestoßen?
Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wahrscheinlich durch das Internet. Durch erste Rückfragen auf meine Meldungen von Janette Siebert, ist es dann konkreter geworden. Es kann aber auch gut sein, dass ich es im Playstore von Google bei der Suche nach datenbankähnlichen Apps gefunden habe.
Was sind Ihre Aufgaben im Projekt? Was genau beobachten Sie? Wie zeichnen Sie ihre Beobachtungen auf?
Ich bin aktuell froh, wenn ich was Interessantes sehe, was nicht nur Spatz, eine Taube, Meise oder eine meiner Krähen ist. Vor kurzem habe ich einen Graureiher gesehen und sofort gemeldet. Ich versuche auch, immer ein schönes Foto zu machen und das hochzuladen, aber es gelingt mir leider nicht immer. Wenn mir kein Foto gelingt, dann versuche ich immer, das Tier zu beschreiben und wie es zur Beobachtung gekommen ist.
Was war bisher Ihre spannendste Beobachtung?
Eine Äskulapnatter in meinem Garten im Sommer. Diese kam auch in das Haus und war schon im Halbstock unterwegs. Ich habe mich echt darüber gefreut aber keine Sorge, wir füttern sie (noch) nicht an (lacht). Ich habe auch bei einem Waldspaziergang bei mir in der Nähe welche gesehen – es war scheinbar ein gutes Schlangenjahr.
Was ist Ihr persönlicher Zugang zu Citizen Science? Und hat sich dieser vielleicht im Zuge Ihrer Teilnahme am Projekt verändert?
Trotz meines fortgeschrittenen Alters ist dies mein Erstkontakt mit einem Citizen Science Projekt. Ich begrüße solche Projekte, wenn die Datenqualität dafür geeignet ist. Viele Leute nutzen solche Projekte missbräuchlich. Citizen Science Projekte sollten auch publik gemacht werden. Mit den gesammelten Daten kann man den Tieren helfen und hoffentlich auch Lebensraum erhalten. Das ist zwar eine naive Antwort, aber ich hoffe sehr darauf, auch wenn es schwer wird, das zu erreichen.
Was würden Sie anderen raten, die sich auch bei „StadtWildTiere" engagieren wollen?
Sie sollen sich ein Projekt suchen, das sie wirklich interessiert und dieses mit echten Daten unterstützen. Und eben auch die Veranstaltungen besuchen, am besten mit der ganzen Familie, um auch bei denen das Interesse zu wecken.
Vielen Dank für das Gespräch!
Wenn auch Sie Interesse daran haben, von mir zu Ihrer Tätigkeit als Citizen Scientist interviewt zu werden, können Sie sich gerne per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! melden! Ich freue mich schon auf alle weiteren Gespräche. Bleiben Sie also gespannt!
Hier kommen Sie zur Homepage des Projektes „StadtWildTiere".