© Sven Dragon
Institution: Institut für Zoologie, BOKU University
Projektleitung: Lukas Landler
Gregor-Mendel-Straße 33, 1180 Wien
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Telefon: +43 1 47654-83334

AmphiBiom

Das Projekt AmphiBiom widmet sich der Erforschung der Wechselkröte in Österreich. Mit der Unterstützung von Citizen Scientists untersuchen wir die Verbreitung dieser bedrohten Amphibienart, die, als eine typische Pionierart, neu entstehende Gewässer schnell besiedeln kann.

Daher bietet sich die Wechselkröte für Projekte zur Erforschung des Verbreitungsstatus durch ein Rufmonitoring sowie dem Einbau von Kleingewässern, mit Unterstützung der Citizen Science Community, an. Wir möchten mit AmphiBiom zeigen, dass jede*r selbst durch nur wenig Aufwand das Überleben dieser geschützten Art fördern kann. Bereits durch diese kleinen, aber wertvollen, Maßnahmen, wird die generelle Bewusstseinsbildung, die es benötigt, um Arten- und Lebensraumschutzmaßnahmen besser zu verstehen, gestärkt.

Projekthintergrund 

Amphibien gehören zu den am stärksten bedrohten Tiergruppen Österreichs und auch weltweit. Die Gründe dafür umfassen unter anderem die Zerstörung und Degradierung von Lebensräumen, Pilzkrankheiten sowie Veränderungen in der Landnutzung. Für einige Amphibienarten stellen, trotz vieler Störungen, auch landwirtschaftliche Gebiete oder gar Städte wichtige Lebensräume dar. Die natürlichen Laichgewässer der Wechselkröte, sind nach Regenfällen gefüllte Steppenseen oder nach Überschwemmungen entstandene Tümpel mit starker Sonneneinstrahlung. Bis auf wenige Ausnahmen, sind die natürlichen Laich-Habitate der Wechselkröte in Europa weitgehend verschwunden. Neben diesen naturnahen Gewässern werden heute oft künstliche Gewässer oder Lacken, die nach Regengüssen gefüllt werden, von Wechselkröten angenommen.

Die Bedeutung alternativer Lebensräume

Das Verschwinden von Brachflächen und Verschließen von Baulücken, führt sowohl in ländlichen Gegenden als auch im innerstädtischen Gebiet zu einer Verschlechterung des Erhaltungszustandes der Wechselkröte. Gegenmaßnahmen, wie beispielsweise die Bereitstellung von Ersatzlebensräumen, wirken dieser negativen Entwicklung entgegen. Die im Projekt AmphiBiom wissenschaftlich begleitete Initiative zum Anlegen von Kleingewässern, bildet nicht nur ein zusätzliches Laichangebot für Wechselkröten und andere bedrohte Amphibien (z.B. Gelbbauchunke). Wir erhalten dadurch die Möglichkeit die Sukzession und fortschreitende Besiedelung der Gewässer durch eine diverse Pionierfauna zu untersuchen.

Der Beitrag von AmphiBiom zum Schutz der Wechselkröte

Das vorliegende Projekt nutzt Citizen Science zur Untersuchung dieser Pionierart, um die Verbreitung in Arealen, die oftmals für die Forschung unzugänglich sind (z. B. Privatgärten) zu untersuchen und Bürger*innen aktiv in das Projekt einzubinden.

Neben der Schaffung neuer Lebensräume für die Wechselkröte und andere Amphibien, verwenden wir die Stärke von Citizen Science auch, um ein österreichweites, App-basiertes Amphibien-Rufmonitoring zu starten. Mit ihrem hohen Trällern gehört die Wechselkröte sicher zu den am schönsten rufenden Amphibien in Österreich, ist allerdings nicht die einzige mit charakteristischem Gesang. So können z. B. auch Laubfrösche und Unken anhand des Gesangs eindeutig bestimmt werden. Im Rahmen des AmphiBiom Projekts laden wir interessierte Personen mit unserer Handy-App "AmphiApp" dazu ein, Amphibienrufe in ihrer Umgebung aufzunehmen und damit zu dem Wissen über die Verbreitung dieser geschützten Tiere beizutragen.

Die ergänzende Evaluierung bereits bestehender Schutzmaßnahmen wird in einem weiteren Schritt klären, in welchen Gebieten solche Maßnahmen (noch) Sinn machen, bzw. wo sie zum Wiederaufflackern von als erloschen eingestuften Populationen beitragen könnten.

Podcast-Folge

Für den Österreich forscht Podcast Wissen macht Leute war Projektmitarbeiterin Janette Siebert zu Gast - hier können Sie die Sendung anhören. 

 

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Dieses Projekt wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.

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DE Finanziert von der Europäischen Union RG POS

Schlagwörter
  • Tiere
  • Landnutzung
  • wasser
Gelesen 821 mal| Letzte Änderung am Freitag, 19 April 2024 10:52